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5 Foto-Clouds im Test: Google gegen Amazon, Apple iCloud & Co.

Welcher Foto-Cloud-Dienst schnürt das beste Paket?

Logos von Foto-Clouds vor einem Laptop, der auf dem Tisch steht
© Picjumbo / Pexels

Wir knipsen immer mehr Bilder. Inzwischen sind es über eine Billion Schnappschüsse pro Jahr, wobei diese Angabe äußerst konservativ ausfällt, da sie aus dem Jahr 2017 stammt. Möglich machen es immer bessere Kameras und vor allem Smartphones, die es leichter denn je machen, in jeder Lage und an jedem Ort erstklassige Fotos zu knipsen. Doch wohin mit den ganzen Bildern? Während die Sicherung von Fotos vor einigen Jahren auf Festplatten noch das Mittel der Wahl war, machen Cloud-Speicher das Thema komfortabler, schneller und vor allem sicherer. Denn: Befindet sich die eigene Fotosammlung in der Cloud, gehen wertvolle Erinnerungen nicht mehr so schnelle verloren. Schließlich sind im Internet gespeicherte Daten in der Regel sicherer vor Verlust als zu Hause: Jeder, der bereits Familienfotos oder andere Dokumente durch einen Festplattendefekt für immer verloren hat, kann ein Lied davon singen. Obendrein haben Fotografen sämtliche Bilder stets vorzeigebereit dabei – etwa am Smartphone per App.

Fotos: Cloud-Vorteile im Überblick

  • Praktisch: Die Übertragung der Bilder in die Cloud findet nahezu vollautomatisch statt. Entweder geschieht das per Smartphone-App oder durch Programme auf dem Mac oder PC  
  • Überall verfügbar: Sind die Bilder in der Cloud, stehen diese Fotografen auf allen Ihren Geräten zur Begutachtung und Bearbeitung bereit.
  • Teilen: Die Fotos von der letzten Party? Anstatt diese umständlich per E-Mail zu verschicken, gibt diese der Fotograf einfach per Teilen-Funktion frei. Die Eingeladenen können sich dann genau die Bilder herauspicken und herunterladen, die ihnen gefallen.    
  • Sicherheit: Das eine Festplatte einen defekt aufweist, kann schon einmal vorkommen. Liegen Fotos dagegen in einer Cloud, sind sie vor Datenverlust nahezu hundertprozentig geschützt. Denn die Daten liegen auf mehreren Servern an verschiedenen Orten. Das diese gleichzeitig ausfallen, ist nahezu ausgeschlossen.


Den richtigen Cloud-Dienst finden

Bei der Entscheidung für den besten Cloud-Speicher für Fotos spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wobei die Speichergröße höchstwahrscheinlich ziemlich weit oben auf der Liste landet. Schließlich verbrauchen Bilder und Videos im Gegensatz zu Dokumenten sehr viel Speicherplatz. Die getesteten Cloud-Anbieter von Apple, Google, Microsoft, Dropbox und Amazon locken alle mit Gratis-Speicherplatz – in der Regel mit 5 Gigabyte. Damit kommen ambitionierte Fotografen aber mittel- bis langfristig nicht aus.

FOTOTEST hat daher getestet, was die Cloud-Anbieter für rund 10 Euro im Monat leisten. In den kostenpflichtigen Abos ist immer mehr Speicherplatz inkludiert, mindestens ein Terabyte (1.000 Gigabyte). Das reicht bei einer durchschnittlichen Dateigröße von 5 Megabyte immerhin für rund 200.000 Aufnahmen. Auffällig dabei: Die Dienste scheinen sich auf bestimmte Preise geeinigt zu haben, für die 2 TB-Pakete rufen beispielsweise Apple, Amazon, Google und Dropbox Anbieter den gleichen Preis auf. Allerdings ist die Speichergröße nicht das einzige Kriterium. Dazu kommen Faktoren wie Sicherheit, Datenschutz, Funktionen und Bedienung. Nicht zuletzt sollte der Dienst zur persönlichen Ausstattung und den entsprechenden Arbeitsabläufen passen.

Amazon Photos Suche
Die Clouds von Google, Apple, Amazon und Microsoft erkennen Bildinhalte und gestalten so die Suche nach bestimmten Motiven besonders einfach. © IMTEST

Die Ergebnisse im Detail

Testsieger: Google One

Google Fotos war lange Zeit die erste Adresse für Hobbyfotografen. Schließlich war es möglich, Fotos in einer ordentlichen Qualität unbegrenzt zu speichern. Doch seit Juni 2021 berechnet das Unternehmen neu hochgeladene Bilder auf den kostenlosen 15-GB-Cloud-Speicherplatz an. Wer ein One-Abo abschließt, bekommt bei Google 2 Terabyte Online-Speicher – ein gängiger Preis für diese Größe. Funktional ist der Dienst gut aufgestellt. So verarbeitet er alle gängigen Foto- und Videoformate und bewahrt gelöschte Dateien bis zu 60 Tage lange auf. Als One-Abonnent gibt es einige Extras obendrauf, beispielsweise einen (einfachen) VPN-Dienst, zusätzliche Foto-Filter und 10 Prozent Rabatt im Google Play Store.

Google Fotos Browser
Eine Besonderheit von Google Fotos: Gelungene Bilder lassen sich direkt als Abzüge bestellen. © IMTEST

Sichere Verschlüsselung

Dienst setzt Google auf das Sicherheitsprotokoll AES256 zu Verschlüsselung. Bedeutet: Die zwischen dem Browser und dem Server ausgetauschten Daten werden mit einem 256-Bit-Schlüssel verschlüsselt und entschlüsselt. Das gilt als besonders sicher, da ein Eindringling, der keinen Entschlüsselungsschlüssel besitzt, 2 hoch 256 verschiedene Kombinationen ausprobieren müsste, um den Chiffriercode zu knacken. Das ist nahezu unmöglich, da die Entschlüsselung durch eine Trial-Error-Methode selbst beim Einsatz von Supercomputern Millionen von Jahren dauern würde.

Aufgeräumte Oberfläche

Darüber hinaus arbeiten die Server sehr schnell, und das sowohl beim Up- als auch beim Download. Gutes gibt auch von der Bedienung des Dienstes mithilfe von Smartphone-Apps und per Browser zu berichten. Die Fotos-App bietet eine klassisch aufgeräumte Oberfläche, die wenig Fragen offen lässt. Fotos lassen sich auf nahezu jedem Gerät hochladen, ansehen, bearbeiten und abrufen. Es gibt auch einige smarte Funktionen, die bei Google besonders gut funktionieren. Allen voran sei hier das automatische Taggen genannt, bei dem das Unternehmen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen nutzt, um Personen, Objekte und Orte in Bildern automatisch zu kennzeichnen. Das erleichtert die Suche nach bestimmten Motiven enorm.

Google Fotos Erinnerungen
Mal mehr, mal weniger gelungen: Google Fotos erstellt automatisch Bilderalben zu bestimmten Themen. © IMTEST

Nachholbedarf beim Datenschutz

Das bei Google beim Thema Datenschutz nicht überragend abschneidet, dürfte keine große Überraschung darstellen. So verwendet das Unternehmen beispielsweise Werbe- und Tracking-Technologien von Google und DoubleClick, ohne dass Nutzer dazu vorher ihre Einwilligung geben. Die Datenschutzerklärung ist zwar hübsch und bunt bebildert, inhaltlich jedoch teilweise schwer nachzuvollziehen. Im Endergebnis eine sehr umfassende Erklärung, die die meisten Nutzer wohl ratlos hinterlässt. In den Nutzungsbedingen warten dagegen einige Überraschungen. So räumt sich Google ein, den Zugriff jederzeit einzustellen, auch bei einem Verstoß gegen Nutzungsbedingungen. Anders ausgedrückt: Google darf die gespeicherten Inhalte sichten sowie den Zugriff darauf aufheben. Ebenfalls räumt sich der Dienst ein, Inhalte zu entfernen.

Gutes Gesamtergebnis

Unterm Strich reicht es mit der Note „gut 2,4“ trotzdem für einen knappen Testsieg. Google Fotos punktet mit guter Bedienung, vielen Funktionen und flotter Geschwindigkeit. Rechtlich sind andere Foto-Clouds aber besser aufgestellt.

iCloud: Für Apple-Fans

Apples iCloud bietet sich vor allem für Nutzer von iPhones und Macs an. Die kostenpflichtigen iCloud-Tarife bieten 50 GB (0,99 Cent pro Monat) oder 200 GB (2,99 Euro pro Monat) Speicherplatz. Für 9,99 Euro gibt es 2 Terabyte Speicherplatz. Genau wie OneDrive bei Windows, bietet der Dienst eine nahtlose Geräteintegration. So gliedert sich die iCloud nahtlos in die Finder-App au dem Mac ein, was die Sicherung und Freigabe von Dateien auf verschiedenen Geräten besonders komfortabel gestaltet. Ausgewählte Ordner auf der internen Festplatte des Macs synchronisieren sich dazu automatisch mit der iCloud. Bedeutet: Wird eine Datei auf dem Mac oder iPhone gelöscht, verschwindet sich auch aus der iCloud.  

iCloud-Fehlermeldung
Apples iCloud speichert ausschließlich Bilder im JPEG-Format. © IMTEST

Die App punktet auf Apple-Geräten

Die Fotos-App ist sowohl auf allen Apple-Geräten als auch direkt im Browser verfügbar. Mit ihrer Hilfe lassen sich Fotos einfach betrachten, organisieren, herunterladen und mit anderen teilen. Die Oberfläche ist dabei Apple-typisch aufgeräumt und intuitiv bedienbar. Nicht so gut dagegen: Die iCloud erwies sich im Test rund um Formate als äußerst wählerisch. So ließen sich nur Fotos im Format JPEG hochladen, andere Formate quittierte der Dienst mit einer Fehlermeldung. Bei Videos sind lediglich MP4s erlaubt.

Ebenfalls Luft nach oben hat die iCloud in Sachen Geschwindigkeit. Insgesamt fallen die Werte für Up- und Download zwar noch „gut“ aus, die anderen getesteten Cloud-Dienste waren aber durch die Bank schneller. Insbesondere beim Upload musst die Tester deutlich länger warten. Die Übertragung eines 100 MB-Ordners dauerte im Schnitt über eine Minute, die Konkurrenz erledigte diese Aufgabe in der Hälfte der Zeit oder weniger.

Apple Fotos iCloud
Die Browser-Version von Apples iCloud bietet nicht alle Funktionen der App. So fehlt zum Beispiel die Suche und Bearbeitungsmöglichkeiten. © IMTEST

Top Datenschutz

In Sachen Datenschutz ist Apple dagegen unangefochten spitze. So erwies sich die Datenschutzrichtlinie als erstaunlich gut gegliedert und einfach verständlich. Tracker und andere Datenspione kamen auf der Internetseite zudem nicht zum Einsatz. Interessant in den Nutzungsbedingungen: Apple behält sich vor, Inhalte auf “Angemessenheit” zu prüfen und ohne vorherige Ankündigung nach eigenem Ermessen zu filtern, zu verschieben, zu modifizieren oder zu entfernen. Inhaltlich sehr schwammig und aufgrund der extrem weiten Auslegbarkeit zudem fragwürdig.

Mit der Testnote „gut 2,5“ landet Apples iCloud zusammen mit Microsoft OneDrive auf dem geteilten zweiten Platz.

Microsoft 365 Single: Mit Office im Gepäck

Wer auf viel Speicherplatz für kleines Geld aus ist, wird bei Microsoft fündig. Für faire 69 Euro pro Jahr (5,75 Euro pro Monat) gibt es bei OneDrive satte 1 Terabyte Online-Speicher. Inkludiert ist zudem Office 365, also das komplette Office-Paket inklusive Outlook, Word und Excel. Ein weiterer Vorteil ist die einmalig gute Windows-Integration. OneDrive ist in Windows 10 und 11 bereits eingebaut. So gibt es zum Beispiel einen speziellen OneDrive-Ordner im Windows-Explorer. Dies macht das Hoch- und Herunterladen von Fotos am eigenen PC besonders komfortabel. Kopieren Sie Bilder in den OneDrive-Ordner, stehen diese dann kurz darauf auch online bereit. So lassen sich Datenbestände einfach synchron halten.

OneDrive Orte
Praktisch: Fotos lassen sich bei OneDrive auch nach Orten sortieren. © IMTEST

Bildbearbeitung nur rudimentär möglich

Auch die Windows-eigene Fotoanzeige lässt sich mit OneDrive (aber auch mit iCloud) verknüpfen. So lassen sich Fotos einfach sichten und rudimentär bearbeiten, etwa zuschneiden, Drehen und Licht und Farbe anpassen. Die Funktionspalette ist dabei (wie bei den anderen Cloud-Diensten auch) nicht mit Photoshop oder anderen mächtigen Bildbearbeitungsprogrammen vergleichbar, aber sie reichen für grundlegende Anpassungen in der Regel aus.

Auch funktional ist OneDrive gut aufgestellt. Sämtliche im Test ausprobierten Film- und Videoformate schluckte der Dienste klaglos und zeigt sie online an. Die Geschwindigkeitstests rund um Up- und Download verliefen ebenfalls positiv. Schade aber: Private Fotos lassen sich weder mit einem Passwort schützen noch auf eine andere Art verbergen. Und: Die Smartphone-App erwies sich als die schwächste im Testfeld. So gab es keine Funktionen zum Anlegen von Favoriten und keine Bildbearbeitungsfunktionen.

OneDrive Bearbeitung
Wie die meisten anderen Cloud-Dienste bietet auch OneDrive eine rudimentäre Bildbearbeitung. © IMTEST

Nutzungsbedingungen zumindest fragwürdig

Abzüge gab es auch bei der Beurteilung der Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen durch den Rechtsanwalt und Datenschutzexperten Thomas Brehm. Allein das PDF zu den Datenschutzbestimmungen umfasst 167 Seiten. Von einer „Information“ kann hier nicht mehr die Rede sein, eher von einer Enzyklopädie. Darüber hinaus enthalten diese zahlreiche Vorbehalte, wie Daten auch zur Produktverbesserung, zur Entwicklung neuer Produkte sowie für viele weitere Zwecke und Werbeaktionen zu verwenden. Auch die Nutzungsbedingungen weisen fragwürdige Passagen auf. So behält sich Microsoft das Recht vor, die Inhalte des Nutzers auf “unangemessene Inhalte” zu prüfen.

Alles in allem mit der Testnote „2,5“ noch gut.

Amazon Photos: Vor allem für Prime-Nutzer interessant

Womöglich wissen es viele Prime-Abonnenten nicht einmal: In der Jahresgebühr ist auch ein veritabler Cloud-Speicher enthalten. Zwar macht Amazon seinen Dienst „Drive“ zum 31. Dezember 2023 dicht, „Amazon Photos“ wird es aber weiter geben. Umso besser für Fotografen, denn das Angebot kann sich sehen lassen. Inkludiert ist beispielsweise unbegrenzter Speicherplatz für Fotos in voller Auflösung. Der Haken an der Sache: Für Videos stehen nur mickrige 5 Gigabyte Speicherplatz bereit, für jedes gekaufte Fire-Gerät gibt es 5 Gigabyte oben drauf. Trotzdem kommt Filmemacher damit nicht weit. Immerhin lässt sich die Kapazität beispielsweise für 9,99 Euro pro Monat auf 1 Terabyte (Video)-Speicher ausbauen – übrigens gilt das auch für nicht Prime-Kunden.

Amazon Photos PC-Programm
Mithilfe des PC-Programms von Amazon-Photos lassen sich etwa bestimmte Ordner auf der Festplatte automatisch synchronisieren. © IMTEST

Automatische Synchronisation mit der Cloud

Unterm Strich ist vor allem Prime ein verlockendes Angebot, schließlich gibt es zum unbegrenzten Fotospeicher Premium-Lieferung von Amazon.de bis zum nächsten Tag, Zugriff auf die Streaming-Dienste Prime-Video und Music und vieles mehr. Dabei muss sich Amazon Photos funktional kaum hinter der Konkurrenz verstecken. Sämtliche Foto- und Filmformate schluckte der Dienst etwa anstandslos und auf Wunsch synchronisiert bestimmte Ordner oder Smartphone-Aufnahmen automatisch mit der Cloud. Nicht so gut dagegen: Es gibt zwar Programme für Windows und Mac, die legen aber kein Laufwerk im Explorer beziehungsweise Finder an, sondern ermöglichen unter anderem die bereits erwähnte Ordnersynchronisation.

Genau wie Google Fotos und Apples iCloud bietet Amazon Fotos intelligente Suchfunktionen, die das Auffinden von Aufnahmen in der Fotobibliothek erleichtern. Dazu kommt KI-gestützte Objekterkennung zum Einsatz, die durch die Eingabe von Suchbegriffen wie „Wald“ oder „Katze“ die Bildinhalte erschreckend gut erkennen.  



Ansonsten sind die Ähnlichkeiten zu Dropbox offensichtlich, vor allem bei den Sicherheitsfunktionen und der Geschwindigkeit. Man muss Amazon aber lassen, dass es die schickere Oberfläche rund um die Cloud gestrickt hat.

Datenschutz ist ausbaufähig

Durchwachsen fällt die Beurteilung der Datenschutz- und Nutzungsbestimmungen aus. So behält sich Amazon vor, die gespeicherten Daten zur Weiterentwicklung seiner eigenen Produkte auszuwerten. Und: Es finden sich schwammige Formulierungen, die dem Dienst im Extremfall die Einstellung des Dienstes ohne Rückerstattung und Ankündigung ermöglichen, wenn der Nutzer nicht näher konkretisierte “Fehler“ begeht.

Alle Vor- und Nachteile zusammen ergeben eine Endnote von „befriedigend 2,7“.

Der Cloud-Veteran: Dropbox

Ein großer Vorteil von Dropbox: Der Dienst bindet sich auf Wunsch in den Windows-Explorer bzw. Mac-Finder ein und lässt sich nahezu nahtlos in die Computer-Betriebssysteme integrieren. Die Organisation von Dateien wird so dank des intuitiven Ordnersystems zum Kinderspiel. Dazu gibt es Apps für iOS und Android, mit denen sich auch unterwegs auf die Fotosammlung zugreifen lässt. Allerdings hängen diese sowohl funktional als auch in Sachen der Bedienung der Konkurrenz hinterher. Das Gleiche gilt für die Internetseite, die einen leicht angestaubten Eindruck bei den Testern hinterließ.

Dropbox Preise
Wer Dropbox über sein iPhone abonniert, zahlt zwei Euro mehr als im Browser am PC. © IMTEST

Zu kleiner Gratisspeicher

Ebenfalls nicht zeitgemäß sind die 2 Gigabyte Gratisspeicher. Und auch bei den Abopreisen zeigt sich der Dienst knauserig. Für 2 Terabyte Speicher müssen Nutzer 11,99 Euro pro Monat aufbringen – zumindest, wenn Sie den Dienst übers iPhone buchen. Am PC ruft Dropbox für den gleichen Tarif („Plus“) dagegen die gängigen 9,99 Euro pro Monat auf. Hier gibt es zwar keinen kostenlosen Probemonat – trotzdem handelt es sich mittelfristig um das bessere Angebot.

Da Dropbox Amazon-Server zum Speichern der Daten nutzt, ist es kein großes Wunder, das die Tempomessungen ähnlich gut ausfallen. Bedeutet: Sowohl beim Up- als auch beim Download zählt Dropbox zu den schnellsten Cloud-Diensten.

DropBox Oberfläche
Im Gegensatz zu den anderen Cloud-Diensten präsentiert sich die Dropbox-Oberfläche sehr nüchtern. © IMTEST

Licht und Schatten dagegen bei der rechtlichen Bewertung. Gut: Dropbox setzt keine Cookie-Banner ein. Schlecht: Sowohl Datenschutz- als auch Nutzungsbedingungen stellt der Dienst nur zu Informationszwecken auf Deutsch bereit. Rechtlich gültig ist nur der englische Ausgangstext. Das ist nicht nur juristisch diskussionswürdig, sondern für deutsche Nutzer schlicht kundenunfreundlich. Sollen die sich englische Rechtstexte durchlesen?

Letztlich reicht es nur zu „befriedigend 2,8“ und damit zum letzten Platz im Fünfer-Testfeld.

Fazit

Zugegeben: Die Unterschiede zwischen den Cloud-Diensten halten sich in Grenzen. Alles in allem machte im FOTOTEST-Test Google One das Rennen, knapp dahinter folgen aber schon Apples iCloud, Microsoft OneDrive und Amazon Photos. Dropbox macht inzwischen einen leicht antiquierten Eindruck und landet auf dem letzten Platz. Da preislich und funktional die Unterschiede gering ausfallen, sollten Interessierte in erster Linie darauf achten, wie gut sich der Cloud-Dienst ins persönliche Ökosystem einbindet.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.