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Wäschetrockner: Die 10 besten Tipps zum Energiesparen

Stromfresser Wäschetrockner? 10 Tipps zum Sparen und zum Neukauf.

Ein geöffneter Waschtrockner
© Pixabay

“Wäschetrockner sind wahre Stromfresser.” – Das hat wohl jeder schon einmal gehört. Und leider stimmt es tatsächlich. Laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gehen rund acht Prozent des durchschnittlichen Stromverbrauchs in einem Haushalt aufs elektrische Wäschetrocknen zurück. Das ist eine ganze Menge – vor allem, wenn man bedenkt, dass es etwa 15 Millionen Geräte in Deutschland gibt.
Zeit und Arbeit spart einem der Trockner in der Regel aber schon. Deswegen ist er vermutlich bei vielen, trotz des schlechten Rufs, beliebt. Mit welchen Tipps und Tricks sich Wäsche auch energiesparend trocknen lässt, hat IMTEST zusammengestellt.



Wie trocknet man am sparsamsten?

Ganz klar, am energieärmsten ist das Trocknen von Wäsche ohne elektrischen Wäschetrockner. Wer seine Wäsche auf die Leine oder eine Wäschespinne hängt und von Luft und gegebenenfalls Sonne trocknen lässt, verbraucht gar keine Energie. Und bei einigen Kleidungsstücken verhindert das direkte Aufhängen auf einen Kleiderbügel die Faltenbildung und kann damit zusätzlich Energie fürs Bügeln einsparen.

Eine Wäscheleine mit Wäsche im Sonnenschein.
Bei schönem Wetter trocknet Wäsche auf der Leine am einfachsten und energieärmsten. © Erik Witsoe/Unsplash

Doch das Wetter ist ja nicht immer sonnig und warm, weswegen oft auch das Trocknen im Haus erforderlich ist. Hier sollte dann viel gelüftet werden, damit sich die feuchte Luft nicht hält und zu Schimmelbildung führt. Ist das zum Beispiel im Winter zu kalt, kann auch ein Luftentfeuchter zum Einsatz kommen. Der benötigt dann allerdings zusätzlichen Strom.

Der Wäschetrockner an sich ist allerdings einer der Spitzenverbraucher im Haushalt. Durchschnittliche Modelle benutzen für die Trocknung der Wäsche etwa doppelt so viel Strom wie eine Waschmaschine im 90-Grad-Progamm. Denn je nach Waschmaschine und Programm verbleiben mindestens 50 Prozent Restfeuchtigkeit in der sauberen Wäsche. Bei heutigen Waschmaschinenbeladungen von sechs Kilogramm und mehr, ergeben sich also mindestens drei Kilogramm Wasser, die der Trockner entfernen soll. Das kann je nach Modell bis zu viereinhalb Kilowattstunden an Energie kosten. Zum Vergleich: Einen durchschnittlichen Kühlschrank könnte man mit dieser Energiemenge fast sieben Tage lang betreiben.

Wie mit dem Wäschetrockner sparen?

Gerade bei Zeit- oder Platzmangel kann ein Wäschetrockner trotz vergleichsweise hohem Energieverbrauch aber eine große Hilfe sein. Wie man ihn möglichst klug einsetzt, zeigen diese 10 Tipps mit Sparpotenzial:

Tipp 1: Das richtige Modell wählen

Zunächst einmal ist es für den Energiebedarf ganz wichtig, welche Art von Wäschetrockner man besitzt beziehungsweise kauft. Grundsätzlich funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip: Warme Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen als kalte. Daher wird in einem Wäschetrockner Luft erwärmt, in die Wäschetrommel geführt und dann wieder herausgeleitet. Dadurch wird der Wäsche Wasser entzogen und sie trocknet nach und nach, was durch eine mechanische Umwälzung unterstützt wird.

Bei der Umsetzung dieses physikalischen Prinzips gibt es aber verschiedene Bauweisen, die unterschiedlich effizient arbeiten.

Der Ablufttrockner

leitet die feuchte Luft durch einen Schlauch aus dem Gerät heraus und benötigt einen Weg nach Draußen – etwa durch eine fest installierte Öffnung in der Wand oder ein geöffnetes Fenster. Diese Modelle sind energetisch besonders ungünstig, da die erwärmte Luft verloren geht und durch das geöffnete Fenster der Raum zusätzlich abkühlt.

Kondensationstrockner (kurz Kondenstrockner)

brauchen keine Verbindung nach Draußen, da sie die Luft im Inneren des Geräts umwälzen und außerhalb der Trommel über eine Kondensationsfläche führen. Dort schlägt sich die Feuchtigkeit nieder und sammelt sich anschließend in einem Schubfach – ähnlich dem Waschmittelfach einer Waschmaschine. Am Ende des Trocknungsvorgangs muss man diese Schublade dann nur noch am Waschbecken ausleeren. Ein Vorteil ist, dass diese Modelle oft sehr günstig zu haben sind. Dafür ist die Energieeffizienz schlecht.

Wärmepumpentrockner

Viel besser sieht diese bei sogenannten Wärmepumpentrocknern aus. Sie funktionieren ähnlich wie Kondenstrockner, verwenden aber die Wärme der Abluft, um neue Luft aufzuwärmen. Dadurch steigt die Energieeffizienz erheblich. Obwohl sie oft deutlich teurer in der Anschaffung sind, lohnt sich die Investition in der Regel. Aufgrund der guten Energieeffizienz verursachen sie nämlich während der Nutzungsphase viel weniger Kosten.

Erdgas-Wäschetrockner

nutzen keinen Strom zum Erwärmen der Luft, sondern einen Gasbrenner. Auf den ersten Blick bietet diese Version eine ganze Menge Vorteile: Gas-Wäschetrockner sollen im Vergleich zu einem elektrisch betriebenen Gerät bis zu 50 Prozent weniger Energie und gleichzeitig nur zwei Drittel der Zeit fürs Trocknen verbrauchen. Dadurch soll auch die Kohlendioxid-Bilanz besser aussehen. Dieser Vorteil im Vergleich hängt aber natürlich davon ab, welche Stromquelle man für einen elektrisch betriebenen Trockner benutzen würde. Solarstrom vom eigenen Hausdach ist sicherlich noch deutlich vorteilhafter. Außerdem steht Erdgas als Energiequelle spätestens seit dem Ukraine-Krieg in der Kritik und wird langfristig erneuerbaren Energien weichen müssen. Für die Verwendung eines Erdgas-Wäschetrockners braucht man außerdem eine Gas-Steckdose, deren Installation noch einmal Zusatzkosten verursacht. Und schlussendlich gibt es auf dem deutschen Markt kaum Auswahl für die private Nutzung.

Am vorteilhaftesten und empfehlenswertesten zeigt sich insgesamt also der Wärmepumpentrockner.

Tipp 2: Das Energielabel beachten

Um einen möglichst guten Eindruck vom späteren Energieverbrauch zu bekommen, lohnt es sich schon beim Kauf aufs Energielabel zu achten. Aufgrund der verschiedenen Bauweisen gibt es drei verschiedene Ausführungen: für Abluft-, Kondensations- / Wärmepumpen- und gasbetriebene Trockner. Die effizientesten Wärmepumpen-Geräte haben derzeit die Klasse A+++, während Gastrockner in die Klasse A+ fallen. Die angeblichen Vorteile des Trocknens mit Gasbrenner spiegeln sich hier also nicht wider. Die besten Kondensationstrockner erreichen hingegen gerade einmal Klasse B.

Ein zweigeteiltes Bild mit schematischen Wäschetrockner und Energielabel-Skala.
Das Europäische Energielabel gibt beim Kauf einen guten Anhaltspunkt dafür, wie sparsam ein elektrisches Gerät im Gebrauch sein wird. Allerdings nur im Eco-Programm. © ahmadadhi/Pixabay, MVOPro/Pixabay

Laut BMWK lässt sich allein durch die Auswahl des Modells nicht nur Energie, sondern auch bares Geld sparen. Mit einem A+++-Trockner sei im Vergleich zu einem Gerät in Klasse B eine Ersparnis von bis zu 100 Euro pro Jahr möglich.
Aber Vorsicht: Das Energielabel gilt nur für das Eco-Programm des Trockners. Über die Sparsamkeit von anderen Programmen macht es keine Aussage.


Lesen Sie auf der nächsten Seite, welcher Standort für einen Trockner optimal ist.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.