Penny preist Umweltschäden ein. Zumindest für eine Woche bei sechs Produkten. Pflanzliche Lebensmittel wie ein veganes Schnitzel kommen dabei noch relativ gut weg. Schon teurer sind vegetarische Produkte wie Käse. Die größten Sprünge macht dann das Fleisch. Doch auch hier zeigen sich noch deutliche Unterschiede, je nachdem, ob es sich zum Beispiel um Bio-Würstchen mit besseren Öko-Standards handelt oder eben nicht.
Die wahren Preise
Der wahre Preis beim Penny-Experiment setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: dem Wasserverbrauch, der Ausbeutung der Böden, den Konsequenzen für das Klima, zum Beispiel durch CO₂-Emissionen und den Folgen für die Gesundheit zum Beispiel durch Pestizide. Moralische Argumente wie das Tierwohl werden bei dem Versuch nicht berücksichtigt, zumindest nicht direkt. Obwohl es für enge Ställe, wenig Luft und Licht kein Preis-Äquivalent gibt, schneiden Bio-Lebensmittel im Vergleich deutlich besser ab. Das liegt unter anderem daran, dass Tiere, die nicht Bio gehalten werden, oft viele Antibiotika und Wachstumshormone bekommen.
Produkt | Neuer Preis | Alter Preis | Veränderung |
Wiener Würstchen | 6,01 € | 3,19 € | +2,82 € |
Maasdamer | 4,84 € | 2,49 € | +2,35 € |
Bio Wiener Würstchen | 5,36 € | 3,29 € | +2,07 € |
Bio Maasdamer | 3,70 € | 2,19 € | +2,19 € |
Mozzarella | 1,55 € | 0,89 € | +0,66 € |
Bio Mozzarella | 1,92 € | 1,29 € | +0,63 € |
Fruchtjoghurt | 1,44 € | 0,99 € | +0,45 € |
Bio Joghurt | 1,56 € | 1,10 € | +0,37 € |
Veganes Schnitzel | 2,83 € | 2,69 € | +0,14 € |
Der Discounter bekommt bei seinem Experiment wissenschaftliche Unterstützung. Die “wahren Preise” haben Experten der Technischen Hochschule Nürnberg ausgerechnet. Ihnen ging es dabei zum einen um Transparenz: Wie viel wird uns ein Produkt am Ende kosten, wenn sich die Umweltschäden bemerkbar machen, die durch die Produktion entstanden sind?
Zum anderen erhoffen sich die Forschenden neue Erkenntnisse: “Wir können damit sicher wertvolle Hinweise über Kaufverhalten und Akzeptanz für das Thema gewinnen.”, hofft Professor Tobias Gaugler, Ressourcenökonom an der TH Nürnberg. Er betont: “Es geht also nicht darum, Endverbraucher:innen, Landwirt:innen oder Wirtschaftsunternehmen an den Pranger zu stellen oder zu belehren”.
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Können wir uns den Ökopreis leisten?
Aktuell ist das Ganze nur ein Experiment. Doch langfristig könnte die Einpreisung von Umweltschäden tatsächlich eine Möglichkeit sein, um nachhaltigen Konsum zu fördern. Denn je unökologischer, desto teurer ist ein dann Produkt. Das klingt erstmal nach einer zusätzlichen Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher. Doch auch dafür hat die Forschung schon Lösungen parat. Eine Idee wäre etwa die Umweltpauschale, ein Ausgleichsgeld, mit dem Verbraucher den Preissprung bezahlen können sollen. Wie das funktionieren könnte, erklärt der Wissenschaftskanal Quarks.