Nachdem bereits am 27. September zahlreiche Apotheken in Deutschland vorübergehend geschlossen hatten, kommt es nun in ganz Norddeutschland zu einem erneuten Streik. Demnach sollen am heutigen Mittwoch, den 8. November, sämtliche Filialen geschlossen bleiben. In Hannover ist zudem eine Kundgebung geplant.
Der heutige Streik soll den Auftakt für Protesttage in ganz Deutschland darstellen. Die Apotheker wehren sich damit gegen Sparmaßnahmen der Bundesregierung und stagnierende Honorare. Der Notdienst ist davon ausgenommen.
Grippe, Erkältung, Corona, RV: Die besten Online-Apotheken im Test
Mehrere Krankheitswellen rollen gerade durch Deutschland. Internet-Apotheken sichern auch über die Feiertage die Medikamenten-Versorgung.
Apotheker beklagen stagnierende Honorare
Am 27. September schließen zahlreiche Apotheken in Deutschland vorübergehend ihre Türen. Anstatt Medikamente zu verkaufen, verfolgen die Apothekerinnen und Apotheker dann zwischen 13:00 und 16:00 Uhr eine voraussichtlich dreistündige Rede von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. “Die Landesapothekerverbände haben die Apothekenteams dazu aufgerufen”, erklärt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Es geht darum, “die für sie so wichtige Rede des Ministers live im Internet verfolgen können.”
Apotheken wollen Antworten von Lauterbach
Im Vorfeld hatte der ABDA sechs Fragen an den Minister gerichtet und unter anderen gefordert, die Fixgehälter der Beschäftigten künftig an die steigenden Kosten zu knüpfen. Nun erhofft sich die Vereinigung Antworten. “Neben der Vergütungsfrage geht es in unserem Fragenkatalog um weitere wichtige Punkte: Beispielsweise wollen wir von der Bundesregierung wissen, warum sie den Krankenkassen Einblick in sensible Verordnungsdaten der Patientinnen und Patienten geben will.”, so Overwiening. Zu lange sei in diesem Fragen kein Dialog möglich gewesen. Zudem ist auch die Versorgung mit Medikamenten ein großes Thema. “Die Apotheken sind der Seismograph der Arzneimittelversorgung – wir Apothekerinnen und Apotheker wissen, wann etwas schiefläuft in der Versorgung”.
Notdienst-Apotheken bleiben geöffnet
Während der Rede werden Notdienst-Apotheken die Versorgung aufrechterhalten. Aber: “Wenn wir auf unsere Fragen zur Zukunft der Arzneimittelversorgung weiterhin keine tragfähigen Antworten erhalten, wird es noch in diesem Herbst eine erneute, groß angelegte Protestwelle der Apotheken geben.”
Medikamente aus dem Internet: Darauf vertrauen die Deutschen
Während der Pandemie war der Zutritt zur Arztpraxis oft nicht möglich. Viele bestellen seitdem rezeptfreie Medikamente aus Versandapotheken.
Wer trotzdem schon heute zwischen mittag dringend auf Medikamente angewiesen ist, findet Hilfe auf Aponet.de, dem offiziellen “Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen”. Hier können Hilfesuchende auf einer interaktiven Karte ihre Postleitzahl eingeben und bekommen daraufhin, alle Notdienst-Apotheken in ihrer Umgebung angezeigt.