Die Kia EV-Days nahm der koreanische Autohersteller zum Anlass, seine Neuheiten und Zukunftsvisionen zu zeigen. Neben der Weltpremiere des EV5 präsentierte Kia mit dem SUV EV3 und der Limousine EV4 zwei Konzeptfahrzeuge. Letzte sollen vor allem den Einsatz von recycelten und nachhaltigen Materialien im Interieur hervorheben. IMTEST nennt Details.
Kia EV5, der serienmäßige Kompakt-SUV
Der EV5 soll sowohl in China als auch in Südkorea in leicht unterschiedlichen Varianten gebaut werden. Beide sollen jedoch auf der E-GMP-Plattform basieren, der Elektro-Plattform von Hyundai und Kia. Das Standard-Modell für China soll über einen 64-Kilowattstunden-Akku und einen 160 Kilowatt starken Antrieb an der Vorderachse verfügen. Damit sollen Fahrten bis zu 530 Kilometern möglich sein. Eine “Long Range“-Ausführung mit einer 88-Kilowattstunden-Batterie und gleichem Antrieb soll es sogar auf 650 Kilometer bringen. Hinzu soll sich eine dritte Variante mit Allrad und einer 230 Kilowatt-Systemleistung gesellen.
Für Korea sollen ebenfalls drei Varianten auf den Markt kommen, wobei die technischen Daten noch nicht final sein sollen. Medienberichten zufolge könnte die Basisversion mit einer 58 Kilowattstunden-Batterie kommen, kombiniert mit einem 160 Kilowatt-Antrieb an der Vorderachse. Bei der “Long Range” und Allrad-Variante ist hingegen von einem 81 Kilowattstunden-Akku die Rede. Bei letzteren beiden soll der Vorderachsen-Antrieb mit einem 70-Kilowatt-Motor an der Hinterachse ergänzt werden.
Kia verbaut zukunftsweisende Technologien
Darüber hinaus hat Kia angekündigt, dass der EV5 über die V2L-Funktion verfügen soll (externe Geräte können mit dem Auto-Akku mit Strom versorgt werden) und diese in Zukunft zu einem V2G-System erweitert werden könnte. Dabei fungiert das E-Auto als Stromspeicher und kann Energie ins öffentliche Netz abgeben.
Die EV5-Batterie soll so konstruiert worden sein, dass sie in allen vier Jahreszeiten effektiv funktioniert, selbst bei extrem heißem und kaltem Wetter. Ein fortschrittliches Wärmepumpensystem kommt ebenso zum Einsatz, um die Temperatur der Batterie zu verwalten und so eine konstante Leistung unabhängig von den äußeren Bedingungen sicherzustellen.
Aber auch der Innenbereich soll den Fahrer überzeugen. Eine moderne Infotainment- und Konnektivitätstechnologie unterstützt Over-the-air-Updates und soll den Komfort auf der Fahrt steigern. Der nahtlose Informationsfluss soll durch ein optionales Windschutzscheiben-HUD (Head-Up-Display) weiter verbessert werden.
Wann, in welcher Version und zu welchen Konditionen der EV5 nach Deutschland kommen soll, ist bislang nicht bekannt. Vermutlich soll sich der Preis in einer Spanne zwischen 33.000 und 47.000 Euro bewegen.
EV3, Kias Vision eines elektrischen Kompakt-SUVs
Das Konzeptauto EV3 soll nach Angaben von Kia die Vorteile des Flaggschiffs EV9 in einen kompakten SUV übertragen. Ob der SUV EV3 jedoch den aktuellen Crossover Niro EV ergänzen oder ersetzen soll, ist nicht bekannt.
Rein optisch sollen die nach vorne verschobene Windschutzscheibe und die lange, abfallende Dachlinie für eine besondere Silhouette sorgen. Während noch keine Details zur Motor- und Akkuleistung bekannt sind, gibt es jedoch Hinweise auf die Innenausstattung. Demnach soll Kia stark auf Naturmaterialien und Nachhaltigkeit setzen. Die Sitze sollen beispielsweise aus Naturfaserstukturen bestehen, die Bezüge sollen mithilfe einer 3D-Stricktechnologie hergestellt werden.
Beim Armaturenbrett soll auf Mycelium-Material gesetzt werden. Mycel ist das Hyphengeflecht von Pilzen und kann als Ersatz für Leder und Kunststoffe eingesetzt werden.
E-Auto 2024: Die 34 besten Modelle aller wichtigen Marken im Test
Diese E-Autos sind 2024 am besten unterwegs.
EV4 soll die elektrische Limousine neu definieren
Das zweite Konzeptfahrzeug, der EV 4, soll sich im Bereich der Mittelklasse-Limousinen einreihen. Nach Angaben des Autoherstellers soll dieses E-Auto mit eindrucksvollen und kraftvollen Linien daherkommen und symbolisieren, dass es einen völlig neuen Typ einer Elektro-Limousine darstellt. Aspekte wie die schlanke, niedrige Nase, die langgestreckte, dynamische Langheck-Silhouette und der technische Dachspoiler sind Attribute, die dabei an einen Sport- und Rennwagen erinnern sollen.
Das kokonartige Ambiente der Kabine soll es dem Fahrer ermöglichen, einen neuen Umgang mit dem Fahrzeug zu erleben. Zudem will Kia voll auf Recyclingstoffe im Innenraum setzen. Kombiniert werden sollen sie mit gewebten Stoffstreifen beim Ablage- und Armaturenbereich, ebenso sollen Hanffaser für die Produktion des Armaturenbretts zum Einsatz kommen.
Die beiden Konzeptfahrzeuge sollen in erster Linie zeigen, wie Kia recycelte und nachhaltige Materialien in modernen Fahrzeugen einsetzen möchte.