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Apple MacBook Pro mit M3-Chip im Test: Höchstleistung zum Premium-Preis

Wie stark sind die neuen Apple-Notebooks?

Das Macbook Pro mit M3-Chip nebeinander als 16-Zoll und 14-Zoll Variante, aufgeklappt mit Display nach Vorne auf einem Holztisch
© IMTEST / Apple

Apples hauseigene Chipsatzreihe mit dem prägnanten Namen “M” ist eine Erfolgsgeschichte. Das mittlerweile in allen Geräten eingesetzten System-on-a-Chip (SoC) ermöglicht einfach skalierbare, hohe Leistung bei effizienter Energienutzung. Mit dem M3-Chipsatz starten die Kalifornier jetzt in die nächste Generation. Dabei wird zunächst die Gerätekategorie mit dem M3 ausgestattet, die am stärksten vom Effizienzgewinn profitiert: das MacBook Pro. IMTEST hat die 14- und die 16-Zoll-Variante mit den Ausbaustufen “M3” und “M3 Max” getestet.

Ein dunkles Macbook Pro von vorne aufgeklappt fotografiert.
Display-Meisterklasse: Das Liquid-Retina-XDR-Panel liefert herausragende Farben und eine ordentliche Helligkeit. © IMTEST / Apple

MacBook Pro M3: Neuer Glanz in altem Aluminium

Zunächst fällt auf: Äußerlich hat sich am MacBook Pro wenig verändert. Egal ob 14 oder 16-Zoll – das schicke, hochwertige Alu-Gehäuse ist von den Vorgängern bereits bekannt. Das ist aber kein Nachteil: Kaum ein Notebook hinterlässt einen so luxuriösen und stilsicheren Eindruck wie ein MacBook Pro. Auch Trackpad und Scissor-Tastatur bleiben identisch – und lassen sich auch 2023 dank präziser Abfrage und gutem Druckpunkt genauso stark bedienen wie beim Vorgänger-Modell.

Schön ist, dass Apple beim MacBook Pro nach wie vor eine ganze Reihe von Anschlüssen bereithält. So gibt es beim 14-Zöller immerhin zwei, beim 16-Zöller sogar gleich drei USB-C-Anschlüsse mit Thunderbolt-4-Geschwindigkeit (40 Gb/s). Dazu gibt es eine 3,5mm Klinkenbuchse, einen SD-Card-Reader und einen HDMI-2.1-Anschluss (!). Ebenfalls überzeugend: Apple setzt beim MacBook Pro weiterhin auf einen Magsafe-Ladeanschluss – auch wenn die Ladung via USB ebenfalls möglich ist. Schade ist, dass Apple die Verbindung von Displays beim M3-Chip auf eins reduziert. Erst die höheren Ausbaustufen ermöglichen Arbeitsplätze mit zwei oder mehr externen Bildschirmen.

Ein Display zum Verlieben

Bekannt stark, aber gleichermaßen beeindruckend sind die Liquid-Retina-XDR-Displays, die Apple in seinen M3-Macbooks verbaut. Beim 14-Zöller liefert das Panel eine Auflösung von 3024 x 1964 Bildpunkten, bei der 16-Zoll-Variante sogar ganze 3456 x 2234 Bildpunkte. Das entspricht einer Pixeldichte von über 250ppi – ein sehr guter Wert. Beide Bildschirme haben außerdem Bildwiederholraten von bis zu 120 Hertz und überzeugen mit einer unheimlich präzisen Farbtreue in allen gemessenen Farbräumen.



Hierbei ist vor allem der für Profi-Anwender relevante Bereich DCI-P3 im 99%-Bereich – so gut ist kaum ein anderes Notebook-Display. Mit gemessenen 589 (14”) bzw. 600 (16”) cd/qm (“Nits”) sind die Panels zudem auch ordentlich hell – die von Apple angegebenen 1.600 Nits konnten im IMTEST-Labor jedoch nicht reproduziert werden.

Apple Macbook Pro: M3 mit sehr guten Leistungswerten

Das eigentliche Kernstück der neuen Apple-Notebooks ist und bleibt allerdings die dritte Generation des Apple-Silicon-Chipsatzes. Der von TCSM (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) im 3-Nanometer-Verfahren gefertigte M3 besitzt in der kleinsten Ausbaustufe einen Prozessor (“Central Processing Unit”, CPU) mit acht Kernen, die sich in je vier Leistungs- und Effizienz-Recheneinheiten aufteilen. Gepaart wird dies mit einem Zehnkern-Grafikprozessor (“Graphics Processing Unit”, GPU).

Ein dunkles Macbook Pro aufgeklappt mit dem Rücken zur Kamera fotografiert. Im Hintergrund ein silbernes Notebook.
Schlichtes Understatement. Vor allem die dunkle Variante “Space Grau” macht richtig was her. Leider bleibt das Netzteil weiß. © IMTEST / Apple

Schon hier ist das Ergebnis der Leistungsmessung beeindruckend: Der M3-Chip in seiner Basis-Ausbaustufe liefert CPU-seitig rund 20% mehr Leistung als sein direkter Vorgänger. Bei der GPU beträgt der Leistungszuwachs sogar stolze 32%. Schon diese synthetischen Messwerte sind sehr gut – besonders spannend wird es aber, wenn ein echtes Arbeitsumfeld dazukommt. Im standardisierten Umrechnen einer Videodatei in 4K-Auflösung mit der Anwendung Handbrake hängt der M3 seinen Vorgänger spielend ab. Statt 150 Sekunden rechnet der neue Chip nur noch knapp 70 Sekunden lang. Gerade bei großen Projekten wartet hier vermutlich eine enorme Zeitersparnis, wenn die Codierung nur weniger als die Hälfte der Zeit dauert.

M3: Das “Max” steht für “Maximale Leistung”

Wie stark der Chipsatz wirklich ist, wird bei der größeren Ausbaustufe “Max” deutlich. Im Testgerät schlägt neben einer 14-Kern-CPU (10 Performance, 4 Effizienz-Kerne) das heiße Herz eines Grafikprozessors mit 30 Recheneinheiten. Und das wirkt sich postwendend auf die Benchmarks aus: Im Vergleich zum Vorgänger M2 Max liefert die CPU rund 33% mehr Leistung, die GPU des M3 Max übertrifft die letzte Generation sogar um fast 40%.

Die neuen Apple Macbook Pro mit M3-Chip nebeneinander zugeklappt von oben fotografiert.
Der direkte Größenvergleich: Links 14, rechts 16 Zoll. © IMTEST / Apple

Das ist deutlich – zumal die eben beschriebene Handbrake-Umrechnung auf diesem Gerät auf 44 Sekunden zusammenschmilzt. Hierfür benötigte der M2 Max noch rund 85 Sekunden, was eine Verbesserung um annähernd 50% darstellt. Kurz gesagt: Der M3 Max ist leistungsseitig ein unheimlich starker Notebook-Chipsatz, der auch anspruchsvollen Profi-Berechnungen gewachsen ist. Apple selbst nennt aufwändige, medizinische Bereiche wie das Rendering von CT-Scans oder komplexe Berechnungen in CAD-Programmen für Architekten als Einsatzgebiet.

Vor allem lässt aufhorchen, dass die Variante des M3 Max im Testgerät längst nicht das Ende der Leistungs-Fahnenstange darstellt. Apple bietet eine noch größere Variante des M3 Max mit 40 GPU-Kernen und 16 CPU-Kernen an. Hier dürfte der Leistungszuwachs noch dramatischer sein.

MacBook Pro M3: Effiziente Langläufer

Neben ihrer Power haben die Chips von Apple Silicon seither einen weiteren entscheidenden Vorteil: Sie sind unheimlich effizient. Dies gilt natürlich auch für das M3-SoC. Das Komplettsystem mit M3 Max nimmt im Test unter Last höchsten 69 Watt auf. Der M3 sogar nur 32 Watt. Dies korreliert mit einer sehr guten thermischen Effizienz – die MacBooks mit M3 Max werden an der Oberseite höchstens 41 Grad warm. So ist es kein Wunder, dass die neuen Apple-Notebooks wahre Langläufer sind.

Die Anschlüsse eines schwarzen Macbook Pro von der Seite fotografiert.
Ordentliche Anschlüsse: Es sind viele USB-Schnittstellen und sogar HDMI 2.1 vorhanden. Zum Aufladen wird Magsafe verwendet. © IMTEST / Apple

Der 16-Zöller mit M3 Max schaffte im Test stolze 19 Stunden und 18 Minuten Dauer-Streaming, bevor er an den Stromstecker musste. Der 14-Zöller mit etwas kleinerem Akku und M3 lag nur knapp dahinter. Das ist spitze – so können selbst Langstreckenflüge ohne Ladegerät überbrückt werden. Schnell aufgeladen sind die MacBooks zudem auch: Der 16-Zöller kommt mit einem etwas leistungsfähigeren Netzteil daher, entsprechend ist er bereits nach 1 Stunde und 38 Minuten wieder bei 100%. Dem 14-Zoll-Notebook liegt das kleinere Apple-Netzteil bei, hier ist der Akku nach gut 2 Stunden wieder gefüllt.

Hier ist Fantasie gefragt: Die Apple-Preisgestaltung

Die neuen Varianten des MacBook Pro sind also erneut hochwertige Notebooks mit starker Ausstattung und großen Leistungsreserven. Allerdings gibt die Preisgestaltung von Apple nach wie vor Grund zum Stirnrunzeln. Schon die Basis-Varianten sind nicht günstig: Das 14-Zoll Macbook mit M3 startet bei 2.000 Euro, den 16-Zöller mit M3 Max gibt es ab 4.249 Euro. Das ist viel Geld, angesichts der gebotenen Qualität aber noch einigermaßen nachvollziehbar. Schwierig wird es bei den Upgrades: Die Ausstattung des IMTEST vorliegenden 16-Zoll-Testgerätes schlägt zum Beispiel mit satten 6.319 Euro zu Buche – das ist selbst für High-End-Notebooks richtig teuer. Hier macht aber erneut vor allem der Speicher den Preis. Das Upgrade der internen SSD von der Basisvariante mit einem auf die hier verbauten vier Terabyte kostet unfassbare 1.150 Euro Aufpreis.



Zum Vergleich: Als einzelnes Hardware-Element kostet eine m.2 NVME-SSD-Festplatte im aktuellen PCI-Standard 5.0 nur knapp 260 Euro. Egal, welche Magie Apple hier walten lässt: Das ist deutlich zu teuer! Gleiches gilt für die RAM-Vergrößerung, die sich der Hersteller zur hier verwendeten Ausbaustufe von 96 GB satte 920 Euro kosten lässt. Angesichts der aktuell sehr niedrigen Preise von Flashspeicher-Elementen ist das schon fast frech – man hat allerdings keine Alternative, wenn man auf viel RAM, etwa für Video-Bearbeitung oder komplexe 3D-Berechnungen, angewiesen ist. Selbst aufrüsten lassen sich die MacBooks traditionell nicht.

Entsprechend gilt: Man sollte nur das kaufen, was man wirklich braucht. Schon das MacBook Pro mit 14-Zoll-Bildschirm und M3-Chip reicht mit 16 Gigabyte RAM vermutlich für die meisten Standard-Anwendungen für Foto- und Videobearbeitung im Privatbereich aus. Der M3 Max-Chipsatz zielt vor allem auf Profi-Anwender, die das Notebook hauptsächlich als Arbeitsgerät nutzen.

Fazit

Der neue M3-Chip ist ein hocheffizientes Arbeitstier, das ein Upgrade definitiv rechtfertigt. Gerade wer noch mit dem M1-Chip unterwegs ist, gleichzeitig aber viele Leistungsreserven braucht, dürfte sich über das massive Leistungsplus freuen. Dabei gilt: Nur kaufen, was man auch nutzen möchte – der M3 Max ist zwar unheimlich stark, dürfte bei vielen Nutzern aber nicht ausgelastet werden. Auch ansonsten sind die neuen MacBook Pros elegante, hochwertige Notebooks mit fantastischen Displays. Zudem faszinieren Leistungsaufnahme und Akkulaufzeit. So effizient ist sonst keiner! Einzig bei der Preisgestaltung schlägt Apple spürbar über die Stränge – gerade die Speicher-Upgrades fühlen sich deutlich überteuert an.

  • PRO
    • Starke Leistungswerte (vor allem beim M3 Max), sehr lange Akkulaufzeit, tolle Displays, hochwertiges Chassis.
  • KONTRA
    • Sehr teuer (vor allem 16 Zoll und M3 Max), sehr teure Speicher-Upgrades, kein Aufrüsten möglich.

IMTEST Ergebnis (14” M3)

gut 1,7

IMTEST Ergebnis (16” M3 Max)

gut 1,6

Portraitfoto des IMTEST-Redakteurs Eike Cramer

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion 4players.de in Hamburg, bei der er zwischen 2013 und 2023, mit einem zweijährigen Zwischenstopp beim Musikmagazin Metal Hammer, als Redakteur und Video-Redakteur beschäftigt war. Eike ist dabei ein echter Alleszocker, der, egal ob Indie oder AAA-Blockbuster, auf PC und Konsole zwischen Strategie, Action-Adventure, Rollenspiel und Shooter kaum ein Genre auslässt. Derzeit ist er als freier Autor aktiv.