Ein hochwertiges Fahrrad oder E-Bike ist nicht nur ein teures, sondern auch ein begehrtes Gut – besonders bei Dieben. Umso wichtiger ist es, das eigene Rad bestmöglich abzusichern. Neben stabilen Schlössern bieten smarte Sicherheitssysteme wie Alarme und Ortungsgeräte zusätzlichen Schutz. Sie schrecken potenzielle Diebe mit lautem Signal ab oder helfen im Ernstfall, das Rad wiederzufinden. Doch nicht jedes System arbeitet gleich: Manche nutzen GPS, andere nur Bluetooth oder reine Alarmfunktionen. IMTEST stellt die besten Lösungen vor und erklärt, worauf Radbesitzer achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
- iLock It: Fahrradschloss mit Alarm und GPS
- KH-Security Grip Lock Alert: Wegfahrsperre fürs Fahrrad
- BikeTrax von PowUnity als unsichtbarer GPS-Tracker für E-Bikes
- Knog Scout: Alarmanlage mit Ortungsmöglichkeit
- Abus Alarmbox 2.0
- Getarnt als Reflektor: Invoxia Bike Tracker
- Pealock Elektronisches Schloss für Fahrräder
- Apple AirTag als Tracker fürs Fahrrad nutzen
- FahrradFinden: GPS-Tracker im Lenker
- So funktionieren GPS-Tracker fürs Fahrrad
- Was es beim Einsatz von GPS-Trackern fürs Fahrrad zu beachten gibt
- Fahrradschlösser, um Diebstahl zu vermeiden
- Weitere Tipps gegen Fahrrad-Diebstahl
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iLock It: Fahrradschloss mit Alarm und GPS
Das Fahrradschloss iLock It kommt mit Alarmanlage und GPS-Tracker. Als Rahmenschloss wird es fest am Fahrradrahmen angebracht, wodurch es stets einsatzbereit ist und eine zuverlässige Sicherung gewährleistet. Der Besitzer hat die Möglichkeit, es per App beziehungsweise automatisch durch die Bluetooth-Verbindung zu seinem Smartphone zu öffnen oder durch einen Handsender. Dieser ist nicht im Lieferumfang enthalten. Sobald es scharf geschaltet ist, gibt es bei Erschütterungen jeglicher Art einen Warnton und letztlich einen Alarmton mit 110 Dezibel Lautstärke von sich und sendet eine Benachrichtigung an den Besitzer. Dieser kann dann das Live-Tracking per GPS starten und sehen, wo sich das Fahrrad befindet.
Die Montage erfolgt in den meisten Fällen mithilfe der bereits vorhandenen Aufnahmebohrungen am Rahmen. Sollte das Fahrrad keine entsprechenden Aufnahmepunkte haben, ermöglichen mitgelieferte Installationsadapter die Befestigung. Der GPS-Tracking-Service ist in den ersten zwei Jahren nach dem Kauf kostenlos und kann anschließend für eine geringe monatliche Gebühr von 2,90 Euro verlängert werden.
KH-Security Grip Lock Alert: Wegfahrsperre fürs Fahrrad
Das Grip Lock Alert von KH-Security ist eine kombinierte Wegfahrsperre und Alarmanlage für Fahrräder, Motorräder und Quads. Es wird am Lenker befestigt, blockiert durch das Verschließen von Griff und Bremshebel die Bremse und verhindert so ein Wegschieben des Fahrzeugs. Bei Erschütterung löst das Gerät einen 120 Dezibel lauten Alarm aus, der Diebe abschrecken soll.
Es ist witterungsbeständig und passt laut Hersteller auf Griffe mit 27–38 Millimetern Durchmesser. Der Grip Lock Alert wird inklusive Batterien und drei Sicherheitsschlüsseln geliefert.
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BikeTrax von PowUnity als unsichtbarer GPS-Tracker für E-Bikes
Im Gegensatz zum iLock It ist das System von PowUnity nicht von außen sichtbar. Denn der GPS-Tracker fürs Fahrrad ist im Motorgehäuse des E-Bikes zu montieren. Damit dies klappt, muss der Besitzer den Sender passend zum Motor-Modell von Bosch, Yamaha, Brose, Giant oder Shimano auswählen und der beigefügten Anleitung folgen. Laut Hersteller und Kundenerfahrungen ist dies einfach zu bewerkstelligen. Der Sender wird direkt vom E-Bike mit Strom versorgt und kommt mit einem Zusatzakku (1.000 mAh), der die vorläufige Energieversorgung gewährleistet, falls der E-Bike-Akku entfernt oder die Stromversorgung ausgeschaltet ist.
Der GPS-Tracker funktioniert mit eingebauter SIM-Karte und ist im ersten Jahr kostenfrei nutzbar. Danach kostet das Monatsabo 3,95 Euro und das Jahresabo 39,50 Euro. In der App lassen sich nicht nur Einstellungen, Benachrichtigungen und Live-Tracking einsehen, sondern auch der Zahlungsplan für das GPS-Abo.
Knog Scout: Alarmanlage mit Ortungsmöglichkeit
Die Fahrrad-Alarmanlage Scout von Knog bietet neben einem 85 Dezibel lauten Bewegungssensor-Alarm auch eine Lokalisierungsfunktion über die Apple-App „Wo ist?“ via Bluetooth. Sie ist mit iOS-Geräten kompatibel (Android-Unterstützung in Planung) und lässt sich bequem über die App oder direkt am Gerät aktivieren.
Die Alarmanlage kann an Standard-Flaschenhalter-Ösen oder unter der Flaschenhalterung montiert werden und wird mit Sicherheitsschrauben befestigt. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu sechs Monaten, USB-C-Lademöglichkeit und wasserdichtem IP66-Gehäuse ist sie robust und vielseitig einsetzbar.
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Abus Alarmbox 2.0: Kombiniert Kabel und Alarm
Die Alarmbox 2.0 von Abus bietet zwei Sicherungsmöglichkeiten: entweder allein als Alarmbox oder in Kombination mit einem Anschlusskabel zur zusätzlichen Absicherung. Sie reagiert intelligent auf Erschütterungen – bei leichten Bewegungen mit einem Warnton und bei starken Bewegungen mit einem 15 Sekunden langen Alarm von 100 Dezibel. Die Aktivierung erfolgt per Knopfdruck, die Deaktivierung mit einem Schlüssel; alternativ wird der Alarm automatisch aktiviert, wenn das Kabel eingesteckt wird.
Im Set enthalten sind die Alarmbox (430 g), eine 100 cm lange Adapterkette (860 g, 6 mm stark), zwei Schlüssel, eine Befestigung und eine Batterie. Die Alarmbox eignet sich für Fahrräder, Kinderwagen, E-Scooter, Gepäck und mehr, wobei die Metallbänder individuell gekürzt werden können.
Getarnt als Reflektor: Invoxia Bike Tracker
Der Bike Tracker von Invoxia ist ein unauffälliges Hilfsmittel, das im Reflektor unsichtbar integriert ist und so eine diskrete Überwachung des Fahrrads ermöglicht. Er bietet Live-Standortverfolgung mit Verlaufsanzeige und Alarmbenachrichtigungen bei verdächtigen Bewegungen oder Diebstahl.
Dank seines wasserdichten und abnehmbaren Designs kann der Tracker nicht nur am Fahrrad, sondern auch anderweitig genutzt werden. Laut Hersteller soll der Akku bis zu drei Monate halten.
Pealock Elektronisches Schloss für Fahrräder
Das Pealock ist ein smartes Schloss mit integriertem Bewegungsmelder, das laut Hersteller bei Manipulationsversuchen sofort einen Alarm auslöst. Über ein eingebautes GPS-Modul sendet es den genauen Standort direkt ans Smartphone. Die Bedienung erfolgt entweder per App oder mit der beiliegenden NFC-Karte.
Dank seines leichten und kompakten Designs lässt es sich bequem in einer Trikottasche oder Fahrradtasche transportieren. Das Schließband mit integrierten Stahlseilen soll schnittfest sein und neben E-Bikes, Rädern und E-Scootern auch Skier sichern.
Apple AirTag als Tracker fürs Fahrrad nutzen
Das Wichtigste zuerst: Die Apple AirTags sind nicht als GPS-Tracker fürs Fahrrad konzipiert. Im Gegenteil, denn sie sind gar nicht mit GPS-Chips ausgestattet, sondern können nur Bluetooth. Für den gedachten Einsatzzweck, Schlüssel oder Taschen im Nahbereich wiederzufinden, reicht dies auch allemal aus. Aber zur Fahndung eines verschwundenen Fahrrads? Dies funktioniert per Netzwerk. Denn sobald der Besitzer sein mit einem AirTag ausgestattetes Rad als gestohlen meldet, nutzt Apple alle iPhones, deren Ortungsdienste eingeschaltet sind, automatisch, um den AirTag und somit das gestohlene Fahrrad zu finden.
Die Daten werden dabei verschlüsselt und im Hintergrund übermittelt, sodass die iPhone-Nutzer nichts von der Suche mitbekommen. Der Knackpunkt ist hierbei natürlich, dass sich ein iPhone mit freigeschalteten Ortungsdiensten in Bluetooth-Reichweite befinden muss. Ansonsten erfolgt die Suche ergebnislos. Doch im Gegensatz zu GPS-Trackern mit SIM-Karte und Service-Abo ist ein AirTag mit einem UVP von knapp 40 Euro ein echtes Schnäppchen.
Hinzu kommen aber noch Kosten für das Versteck am Fahrrad. Dies kann beispielsweise die AirBell sein, eine unscheinbar aussehende Klingel in der ein AirTag Platz findet.
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FahrradFinden: GPS-Tracker im Lenker
Mit diesem GPS-Tracker fürs Fahrrad gibt es neben BikeTrax eine weitere Option, die sehr versteckt und unauffällig ist. Die Antenne des norwegischen Unternehmens FahrradFinden oder Bikefinder wird im Lenker versteckt. Hierfür ist Spezialwerkzeug notwendig, das im Lieferumfang enthalten ist. Das System ist für einen Lenkerinnendurchmesser von 15 bis 27 Millimeter ausgelegt und soll auch bei geschwungenen Lenkern wie von Rennrädern einsetzbar sein. Neben GPS besteht auch die Möglichkeit, mit Bluetooth und GSM (2G Mobilfunknetz) das Fahrrad zu orten.
Der Tracking-Service kostet monatlich 3,69 Euro. Außerdem kann bei Bedarf über den Anbieter eine passende Fahrradversicherung abgeschlossen werden. Laut Hersteller hält der Akku ungefähr acht Wochen.

Dann muss der Sender per USB-C-Kabel aufgeladen werden. In der App lassen sich verschiedene Einstellungen vornehmen, die mehr oder weniger Energie verbrauchen. So gibt es beispielsweise einen energiesparsamen Passiv-Modus, der für die Fahrradaufbewahrung zu Hause angebracht ist oder den Sicherheitsmodus, wenn das Rad in öffentlichem Raum parkt.
So funktionieren GPS-Tracker fürs Fahrrad
Die meisten GPS-Tracker fürs Fahrrad und E-Bike nutzen neben GPS noch das Mobilfunknetz per eingebauter SIM-Karte. Schließlich muss der Tracker seine Daten wie Live-Standort selbstständig senden können. Ist der Sender scharf geschaltet und wird das Fahrrad bewegt, schaltet er sich automatisch ein und sendet eine Nachricht samt Position an den Besitzer. Dieser kann beides in der App einsehen. Tracker mit Bluetooth ermöglichen dagegen nur eine Ortung im Nahbereich, da die Reichweite des Funkstandards auf fünf bis zehn Meter stark begrenzt ist.
Einige Sender nutzen auch beide Technologien: GPS für die Ortung von überall und Bluetooth für eine präzise Nahortung. Denn da die GPS-Tracker mit ihrer begrenzten Energie sparsam umgehen müssen, schicken sie nicht permanent Aktualisierungen zu Positionsangaben. Wer also kurz davorsteht, sein Fahrrad zu finden, kann für die genaue Position auf Bluetooth umstellen.
Inzwischen gibt es GPS-Tracker fürs Fahrrad oder E-Bike in den verschiedensten Formen: Mit dem iLock It gibt es beispielsweise ein festmontiertes Fahrradschloss mit integriertem Alarm und GPS-Sender. Es gibt Tracker, die im Lenkrad oder am E-Bike-Motor verbaut und auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Und wer den Apple AirTag als GPS-Tracker fürs Fahrrad nutzen möchte, kann zur Montage auf Vorrichtungen wie die AirBell zurückgreifen. Im Folgenden die verschiedenen Optionen im Überblick.
Was es beim Einsatz von GPS-Trackern fürs Fahrrad zu beachten gibt
Falls es zum Diebstahl kommt, ist ein GPS-Tracker am Fahrrad eine gute Chance, es wiederzufinden und zurückzubekommen. Allerdings sollten Eigentümer nie auf eigene Faust den Dieb stellen oder diesem das Rad entwenden. Stattdessen muss immer die Polizei eingeschaltet werden, die dem Diebstahl anhand der Tracking-Daten nachgeht. Außerdem ist es wichtig, nachweisen zu können, dass es sich wirklich um das eigene Fahrrad handelt. Dabei helfen Fotos, die Quittung vom Kauf und der Fahrradpass. Letzteres ist ein Dokument mit detaillierten Infos zum Fahrrad, Kauf sowie zur Anschrift des Eigentümers. Der Pass kann in Papierform oder digital per App „BikeManager“ geführt werden.
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Fahrradschlösser, um Diebstahl zu vermeiden
Damit der GPS-Tracker am Fahrrad gar nicht erst zum Einsatz kommt, ist ein Fahrradschloss gefragt. Je nachdem, wie viel das Fahrrad gekostet hat oder wie viel es dem Besitzer wert ist, gibt es Schlösser in sämtlichen Preisklassen – von zehn Euro bis über 100 Euro. Dabei gilt, dass billige Fahrradschlösser in der Regel wenig Widerstand leisten. Für ein gutes und sicheres Schloss sollten schon mindestens 80 Euro ausgegeben werden. Gerade wenn hochpreisige Fahrräder und E-Bikes geschützt werden sollen. Am sichersten sind schwere Bügel- und Kettenschlösser. So überzeugte das Kettenschloss von Hiplock im Vergleichstest am meisten.
Doch nicht nur auf das Schloss selbst kommt es an, um das Fahrrad optimal zu schützen: Es muss auch effektiv angewendet werden:
Sicherer Ankerpunkt: Schließen Sie Ihr Fahrrad immer an einen festen, nicht leicht zu manipulierenden Ankerpunkt an. Das können spezielle Fahrradständer, Fahrradbügel oder feste Metallgeländer sein.
Durch Rahmen und Rad: Führen Sie das Schloss durch Rahmen und Vorderrad. Dadurch wird verhindert, dass Diebe das Vorderrad abmontieren und den Rest des Fahrrads mitnehmen.
Sichere Höhe: Achten Sie darauf, dass das Schloss hoch genug angebracht ist, um es Dieben schwer zu machen, den Boden als Hebel zu verwenden. Vermeiden Sie es, das Schloss zu nah am Boden anzubringen.
Gespannt schließen: Ziehen Sie das Schloss so fest wie möglich, um Spielraum zu minimieren. Ein zu locker angebrachtes Schloss erleichtert Dieben den Einsatz von Werkzeugen.
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Weitere Tipps gegen Fahrrad-Diebstahl
Ein robustes und sicheres Fahrradschloss sowie dessen korrekte Verwendung ist das Effektivste, was Besitzer zum Schutz ihres Zweirades tun können, während ein GPS-Tracker am Fahrrad im Ernstfall dabei unterstützt, es wiederzubekommen. Es gibt jedoch noch weitere Maßnahmen, die es Dieben schwermacht, Rad oder E-Bike zu entwenden:
Sicheren Abstellort wählen: Parken Sie Ihr Fahrrad an gut beleuchteten, stark frequentierten Orten. Vermeiden Sie abgelegene Bereiche, da sie Dieben mehr Gelegenheit bieten, unbemerkt zu agieren.
Registrierung und Kennzeichnung: Registrieren Sie Ihr Fahrrad bei der örtlichen Polizei oder anderen registrierten Diensten. Kennzeichnen Sie das Fahrrad mit einer eindeutigen Identifikationsnummer, um im Falle eines Diebstahls die Identifizierung zu erleichtern und den Dieben den Wiederverkauf zu erschweren.
Komponenten markieren: Markieren Sie individuelle Fahrradkomponenten mit einer eindeutigen Kennzeichnung wie Farbe oder Gravur. Dies erschwert den Dieben den Wiederverkauf von gestohlenen Teilen und steigert die Abschreckung.
Akkus schützen: Falls Ihr E-Bike einen abnehmbaren Akku hat, nehmen Sie ihn mit, wenn Sie das Fahrrad abstellen. Einige Modelle ermöglichen auch das Abschließen des Akkus am Fahrrad.
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