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E-Mobilität: Mehr Ladesäulen und günstiger Strom

Die Autoindustrie gibt in Sachen Elektromobilität Gas. Stärkste Forderungen: Mehr schnelle Ladesäulen und stets günstiger Öko-Strom.

Weißes E-Auto wird mit Strom aufgeladen. Dafür ist ein Stromkabel von der Ladestation mit dem Anschluss im Auto verbunden.
Der Verband der deutschen Automobilindustrie fordert: Mehr Ladestationen. © GettyImages

Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) rät zum zügigen Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität in Deutschland. Die stärksten Forderungen zur Beschleunigung der E-Mobilität in Deutschland: mehr Ladesäulen und dauerhaft günstigen Öko-Strom. In einem Anfang Juni veröffentlichten Forderungspapier des VDA drehen sich acht von 15 Punkten ausschließlich um Ladesäulen, private Ladestationen und die Kosten für das “Betanken” von E-Autos.

Ladesäulen statt Tankstellen: teurer als erwartet

Die beiden Kernpunkte des 15-Punkte-Plans des VDA sind: Es muss erstens deutlich mehr Ladesäulen in Deutschland geben. Der VDA fordert eine Million Ladepunkte bis 2030. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein wöchentlicher Zuwachs von 2.000 Ladepunkten nötig. Aktuell sind es auf öffentlichen Plätzen aber nur rund 300 pro Woche. Zweitens: Auch staatliche Förderung soll garantieren, dass der Strom aus den öffentlichen Ladesäulen durchgehend günstig ist und aus nachhaltiger Erzeugung stammt. Die Realität sieht momentan noch anders aus, wie auch der große E-Mobilitätstest von IMTEST bestätigte: Viele Testfahrten ergaben, dass die Verbrauchskosten beim Elektroauto je nach genutzter Infrastruktur durchaus in Bereichen liegen kann, die umgerechnet denen von 10 Litern Benzin pro 100 Kilometer entsprechen. Das ist im Hinblick auf viele deutlich sparsamere Verbrenner-Modelle alles andere als günstig. Woher der Strom kommt und wie er erzeugt wurde, ist zudem häufig gar nicht nachvollziehbar.

Schnelladesäule
© GettyImages

Elektromobilität: Schnell und einfach soll es sein

Darüber hinaus fordert der VDA vor allem eines: Tempo, Tempo, Tempo. Das gilt neben dem öffenlichen Ausbau von Ladesäulen genauso für den privaten wie für Lademöglichkeiten im Umfeld von Einkaufsgelegenheiten. Der massive Ausbau von Schnellladepunkten soll zudem die Ladezeiten selbst verkürzen. Anders gesagt: Deutschland braucht mehr Ladesäulen, die mindestens 50 kWh oder mehr liefern. Die Entwicklung der Fahrzeugtechnik müsste dieses Vorhaben allerdings auch stringent unterstützen. Denn solange etwa Kleinwagen wie der Twingo Electric nur 22 kWh Ladeleistung aufbringen, helfen Schnelladesäulen nicht weiter. Ergänzend dazu sollen etwa Kartenlesegeräte an Ladesäulen durgehend durch smarte Bezahlmöglichkeiten ersetzt werden, um den Bezahlvorgang unterm Strich einfacher – und schneller – zu machen.

Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.