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Bose QuietComfort Earbuds II im Test: Da steckt einiges drin!

Mit den Bose QuietComfort Earbuds II feiert der Urvater des Noise Cancellings sein Comeback. Was die Hörer können, klärt der Test.

Bose Quiet Comfort Earbuds II
Die groß geratenen Earbuds von Bose kommen in einem entsprechend großem Ladecase, das fast die gesamte Handfläche ausfüllt. © IMTEST

“Himmel, die sind aber groß!” – Das dachte sich vermutlich jeder, der die Bose QC Earbuds zum ersten mal in der Hand oder in den Ohren hatte. Und ja, die ersten QCs gehören eindeutig zu den ausladenderen In-Ear-Kopfhörern am Markt. Aber: Sie besitzen auch einen äußerst voluminösen Klang und ein herausragendes aktives Noise Cancelling (ANC). Die neuen Bose QuietComfort Earbuds II treten also wortwörtlich in große Fußstapfen, füllen diese trotz ihres (endlich) eingedampften Formfaktors aber zufriedenstellend aus. IMTEST hat die neuen QC Erabuds II ausprobiert und klärt, ob das beste Noise Cancelling am Markt noch besser werden konnte.

Produktdetails

  • Preis: 299,95 Euro
  • Akkulaufzeit: 6 Stunden mit ANC
  • Nach IPX4 vor Schweiß und Spritzwasser geschützt

Bose QuietComfort Earbuds II: Viel in der Hand

“Himmel, die sind aber groß!” – das war leider auch beim Auspacken der Bose QuietComfort Earbuds II der erste Gedanke, der den Testern durch den Kopf schoss. Bose hat zwar gute Arbeit geleistet und die ehemals weit aus den Ohren ragenden bohnenförmigen Ohrstöpsel sichtbar geschrumpft. Trotzdem sehen die Hörer im Vergleich zu den schlanken Apple AirPods Pro 2 oder den Sony Link Buds S nahezu riesig aus. Am nun deutlich schlankeren Touch-Bedienfeld an der Außenseite wurde rückseitig eine große Partie mit Silikon-Ohrstücken angeflanscht. Dieser Teil füllt die Ohrmuschel nahezu komplett aus und dürfte in kleineren Ohren etwas drücken.

Bose Quiet Comfort Earbuds II
Auf Diät: Bose hat die QuietComfort Earbuds II deutlich geschrumpft. © IMTEST

Damit die großen Hörer nicht aus den Ohren purzeln, legt Bose neben unterschiedlichen Silikon-Aufsätzen für den Gehörgang auch eine Auswahl an runden Silikonflügeln bei, die die Hörer in der Ohrmuschel festklammern. Trotz der Größe fühlten sich die Bose QuietComfort Earbuds II sehr gut im Ohr an und saßen sehr fest, ohne zu wackeln.



Große Kopfhörer brauchen logischer Weise auch eine große Ladebox. Die der Bose QuietComfort Earbuds II ist trauriger Weise fast handtellergroß. Die Hosen- oder Jackentasche ist so schnell gefüllt. Die Größe des Akku-Etuis wäre vielleicht noch zu verschmerzen, wenn es mit allerhand Sonderfunktionen aufwarten würde. Dem ist aber nicht so: Es beherrscht nicht einmal kabelloses Laden via Induktion und wirkt etwas klapperig gefertigt. Für 300 Euro wäre da auf jeden Fall mehr drin gewesen. Mit rund 18 Stunden zusätzlicher Spielzeit bietet das Etui trotz seiner Maße auch nicht viel mehr Akkukapazität, als viele kleinere Ladeboxen anderer Hersteller.

Bose QuietComfort Earbuds II: Viel in den Ohren

Die Kopfhörer selbst halten mit einer Akkuladung rund 6 Stunden lang durch, bevor sie wieder in ihr geräumiges Zuhause zurück müssen, um aufzuladen. Über die präzise Touch-Steuerung an den Seiten pausieren Nutzerinnen und Nutzer Musik, nehmen Anrufe entgegen oder steuern per Wischgeste die Lautstärke. Das klappte alles hervorragend und war nur mit nassen Fingern hin und wieder ungenau.

Bose Quiet Comfort Earbuds II
Die Ladebox der QuietComfort Earbuds II ist im Vergleich zu Apples AirPods Pro 2 (rechts) fest doppelt so groß. © IMTEST

Steuerung und Klangprofile lassen sich über die zugehörige “Bose Connect”-App noch weiter individualisieren. Ein Equalizer sorgt dabei für das Feinjustieren der eigenen Vorlieben beim Musikhören. Ansonsten warten die Bose QuietComfort Earbuds II mit den für diese Preisklasse typischen Komfortfunktionen auf. Sie pausieren die Wiedergabe, wenn man die Hörer aus den Ohren nimmt und sind nach IPX4-Standard gegen Schweiß und Spritzwasser geschützt.



Wie klingen die Bose QuietComfort Earbuds II?

Bei so viel Technik im Ohr, wie gestaltet sich da der Klang der Kopfhörer? Die Antwort: Ausgesprochen gut! Bose schafft es, die Klangqualität der ersten QuietComfort noch weiter zu verfeinern und liefert ein sehr rundes Gesamtbild mit einer leichten Tendenz in die Bässe. Das gefällt vor allem bei elektronischen Klängen: Back for Rave der Teenage Mutants wummert angenehm treibend im Ohr. Gewöhnliche Popnummern klingen rund und machen Spaß, von Avril Lavigne bis Lady Gaga gibt es nichts zu beanstanden. Bei klassischen Nummern oder Musicals zeigt sich auf sehr hohen Lautstärken eine kleine Schwäche bei den Höhen. You’ll Be Back aus dem Hit-Musical Hamilton knarrzt in den Spitzen ein wenig. Das fällt beim Hören aber nur selten ins Gewicht.

Bose Quiet Comfort Earbuds II
David gegen Goliath: Die schlanken Apples AirPods Pro 2 gegen die wuchtigen QuietComfort Earbuds II. © IMTEST

Und das Noise Cancelling? Eine Wucht! In den Bose QuietComfort Earbuds II steckt eines der wohl leistungsstärksten Geräuschunterdrückungssystemen, das IMTEST bisher testen durfte. Straßenlärm, S-Bahn-Wummern, Bürogetuschel – alles das verschwindet förmlich. Hohe Töne dringen zwar noch etwas dumpf hindurch, dieses Problem haben aber nahezu alle ANC-Systeme am Markt. Leider ist ohne Musik ein leichtes Rauschen zu vernehmen. Das trübt die Erfahrung ein wenig. Allerdings nicht so sehr wie die Soundqualität des verbauten schepperigen Mikrofons für Anrufe. Da hätte Bose für den happigen Preis von 300 Euro wirklich etwas mehr liefern müssen.


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Fazit

Ein würdiges Comeback! Bose liefert mit den QuietComfort Earbuds II eine konsequente Weiterentwicklung in allen Bereichen. Sound und ANC sind Spitzenklasse, die Bedienung eingängig und der Tragekomfort erstaunlich gut. Punktabzüge gibt es für die nur durchschnittliche Akkulaufzeit und das viel zu große Ladecase ohne nennenswerte Benefits.

  • PRO
    • Klasse Sound und hervorragendes ANC, guter Tragekomfort, gute App.
  • KONTRA
    • Ziemlich groß, Ladebox zu klobig, schwaches Mikrofon.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,8

Max Sellmer

Als bekennender “Digital Native” schreibt Max Sellmer seit mehreren Jahren über Unterhaltungselektronik und Online-Trends. Der studierte Medien- und Kommunikationssoziologe arbeitete bereits als Redakteur für die Computer Bild und realisierte in Agenturen Werbekampagnen mit bekannten deutschen Influencern. Begeistert verfolgt er die Entwicklung sozialer Medien und die immer tiefere Vernetzung alltäglicher Lebensbereiche. Für IMTEST betreut er die News-Rubrik, produziert und moderiert Videoinhalte und testet natürlich von Toaster bis Cyber-Brille unterschiedlichste Produkte.