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Meditations-App Sonamedic ausprobiert: Digitales Waldbaden?

Meditation ist im Trend, doch einen Fokus auf Klang und Töne setzen nur wenige Anbieter, zum Beispiel Sonamedic. IMTEST hat die App ausprobiert.

Die sonamedic App auf einem Smartphone vor einem Hintergrund mit einem Wald
© sonamedic

Welcher Klang ist angenehm? Ist es der Klang von Wellen, von Wind in den Bäumen, von einer umgeschlagenen Buchseite oder von Schritten auf einem Waldboden? Bei manch einem löst auch ein ganz bestimmter Rhythmus oder ein Lied ein Gefühl aus. Die Macht von Sound wird unterschätzt, ist sich Sonamedic sicher. Daher hat das Team aus dem Nordschwarzwald eine Meditations-App entwickelt, die den Fokus auf die Einfachheit des Zuhörens legt. IMTEST hat Sonamedic angetestet und verrät den wesentlichen Unterschied zu anderen Meditations-Apps.



Übersichtlicher Aufbau der App

Ein häufiger Kritikpunkt an Apps, die eigentlich für mehr Gelassenheit und Wohlbefinden sorgen sollen, ist die Überladung mit Inhalten. Sonamedic setzt hierbei mit einer schlichten Struktur, nach Farben geordneten Kategorien und geschmackvollen Bildmotiven an. Beim Einrichten der App wird man nach dem Kernthema gefragt. Das kann ein besserer Schlaf sein, Förderung der Gesundheit oder auch weniger Stress im Alltag.

Nach diesen fünf Themen orientiert sich die Struktur innerhalb von Sonamedic. Innerhalb der Themen gibt es wiederum jeweils zwischen drei und sechs Playlists. Darunter sind Sessions angesiedelt, also die einzelnen Einheiten. Bis zu sieben Sessions befinden sich in einer Playlist, die Sessions sind außerdem immer nur etwa zehn Minuten lang. Zusätzlich einstellbar ist ein Kurzmodus, welcher die Session auf fünf Minuten verkürzt.

Bevor man mit der Bearbeitung eines Themas beginnt, lädt Sonamedic dazu ein, die App erstmal in einer Einführung kennenzulernen. Danach kann man sich seinem aktuell wichtigsten Thema widmen. Im Home-Bildschirm, der als “Heute” bezeichnet wird, werden Sessions aufgrund der persönlichen Einstellung vorgeschlagen. Wählt man hingegen “Themen” aus, kann man sich am gesamten Repertoire bedienen.

Von Mutterschaft, Mut und Krisenbewältigung

Um einen Überblick über alle Sessions zu bekommen, bietet Sonamedic auch eine unsortierte Übersicht an. Vermutlich ist die Herangehensweise über Themen und Playlists jedoch eher gewünscht, denn so lässt sich keine Stringenz erkennen. Manche Sessions sind nach Naturphänomenen wie “Kraftquelle Lavendel”, “Teich im Tropenwald” oder “Sommersonne” benannt. Andere hingegen nennen sich “Ruhepuls”, “Mut” oder “Die erste Trauerphase”.

Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
In der Benennung einzelner Sessions ist der Fokus auf die Natur erkennbar.
Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Die Themen bestehen aus zwei bis sieben Sessions und sind dadurch übersichtlich gehalten.
Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Auch schwierige Themen wie Krisen, Trauer und Verlust werden von sonamedic behandelt.

So unterschiedlich die Benennung der Sessions, so vielfältig auch die Anwendbarkeit. Ob man nun Unterstützung beim Einschlafen braucht oder gerade in Trennung lebt, Sonamedic scheint für jeden Moment die richtige Meditation bereitzuhalten. Allerdings sind manche Sessions wiederum zu situationsbezogen, wie beispielsweise eine aus dem Themenbereich Krisenbewältigung. Sie behandelt die Corona-Krise rein aus der Sicht aus dem Jahr 2020 – zwar steht das Jahr mit im Titel, dennoch würde ein Update dem Nutzer etwas mehr entgegenkommen.

Klang, Sprache oder beides?

Wo liegt nun die Besonderheit von Sonamedic, und was hat das Ganze mit dem Schwarzwald zu tun? Dieser taucht nämlich prominent auf der Startseite mit dem Motto der App “Deine Atempause aus dem Schwarzwald” auf. Der Clou der App liegt nämlich darin, dass man auswählen kann, ob die Session nur mit der Sprechstimme, nur mit Hintergrundmusik oder mit einer Kombination aus beidem abgespielt wird. So kann je nach Situation und persönlicher Vorliebe entschieden werden, woraus sich die Session zusammensetzt. Vom Wald ist jedoch nach wie vor keine Spur, abgesehen von dem Bezug zur Natur einiger Sessions.

Spannend ist hierbei außerdem, dass sich die Sessions in die vier Frequenzen der Gehirnwellen zuordnen lassen. Die Session “Klangmassage” beispielsweise spricht mit sechs Hertz die Theta-Wellen an, der Effekt hierbei wird von Sonamedic als schmerz- und stresslösend bezeichnet. Anders hingegen die Session “Action Painting” mit der Frequenz von 14 Hertz im Bereich der Beta-Wellen. Die Einheit gehört zum Themenbereich der Produktivität und fördert laut Hersteller das Arbeitsgedächtnis.

Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Die Sessions lassen sich mit den bekannten Funktionen wie gewöhnliche Audiodateien abspielen.
Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Individuell zugeschnitten: Man kann selbst wählen, ob man Sprache, Musik oder beides zusammen höre möchte.
Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Vorteilhaft bei der Anwendung als Einschlafhilfe ist der Sleep Timer.
Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Eine der hilfreichen Funktionen ist eine Art “Wiedervorlage” der aktuellen Session.
Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Neben der inhaltlichen Meditation möchte sonamedic vor allem mit Klängen zu mehr Wohlbefinden helfen.

Ansonsten bietet die App die bekannten Funktionen eines Audioplayers, die für den nötigen Komfort sorgen. Neben einem Sleep-Timer kann man sich beispielsweise bei vorzeitigem Abbrechen der Session an die Fortsetzung dieser erinnern lassen. Man kann außerdem Favoriten festlegen sowie ganze Playlists für die Offline-Nutzung herunterladen.

Sonamedic ohne Abo nicht nutzbar

Nutzt man die App ohne Abonnement, stehen pro Kategorie jeweils eine Session sowie die Einführungseinheit zur Verfügung. Das Abschließen eines Abos ist für eine normale Nutzung demnach unumgänglich, allerdings ist dies auch bei anderen Anbietern üblich. Im Angebot ist derzeit ein Jahresabo für 35,99 Euro statt regulären 60 Euro. Bei diesem Abonnement kann nach der Laufzeit von einem Jahr monatlich gekündigt werden.

Screenshot von der App sonamedic, wie sie verwendet wird.
Ohne Abo kann man sich eine Session gratis anhören, für die weitere Nutzung bietet sonamedic unterschiedliche Abomodelle an. © sonamedic / IMTEST

Andere Modelle bieten mehr Flexibilität, kosten dafür aber mehr. Wichtig zu wissen ist auch, dass nach Abschluss eines Abos ein Testzeitraum von drei Tagen beginnt, innerhalb dessen noch keine Kosten anfallen.

Zwei Gründer von Sonamedic stehen vor einem Bildschirm.
2018 haben die Audioexperten Philipp Hofheinz und Andreas Lehnert Sonamedic gegründet. © Sonamedic

Fazit

Der Ersteindruck der Meditations-App Sonamedic ist grundsätzlich positiv. Die App wird seit 2018 von dem Startup in Ettlingen im Schwarzwald entwickelt und umfasst eine Vielzahl an Themenbereichen, lässt sich außerdem einfach bedienen. Die Bilder vermitteln ein angenehmes Gefühl und auch die Sessions sind inhaltlich und gestalterisch hochwertig. Im Vergleich zu Wettbewerbern ist das Jahresabo mit knapp drei Euro pro Monat außerdem günstig. Der Bezug zum Schwarzwald kommt etwas kurz – wer jedoch darüber hinwegsehen kann und potenziell von der flexiblen Zusammenstellung aus Stimme und Klang profitiert, wird in Sonamedic eine geeignete Meditations-App finden.

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Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.