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ZF CentriX: Neuer Antrieb für E-Bikes vorgestellt und ausprobiert

E-Bike-Antrieb: Bosch und Co. bekommen Konkurrenz von ZF.

Mann fährt mit einem E-Bike, hinter ihm ein blaues Werbeplakat
© IMTEST

ZF ist ein weltweit aktiver Technologiekonzern mit Sitz in Friedrichshafen. Bekannt ist das Unternehmen als Zulieferer für Produkte und Systeme für Autos, Nutzfahrzeuge und Industrietechnik. Auf der Eurobike in Frankfurt stellt ZF nun erstmals seine neue E-Bike-Antriebseinheit CentriX vor, die Teil des neuen ZF Bike Eco System ist. IMTEST hatte die Möglichkeit, bereits ein E-Bike mit der neuen Antriebseinheit auszuprobieren. Alle Details und Infos hier im Artikel.

E-Bike-Antrieb von ZF: ultrakompakt und leistungsstark

Wenn es um E-Bike-Antriebe geht, sind Zulieferer wie Bosch und Shimano die Firmen, die den Markt dominieren. Mit ZF will sich nun ein weiterer Hersteller hinzu reihen, dessen Background für diesen Bereich durchaus spannend ist.

Mann kniet hinter einem E-bike, das man nur im Anschnitt sieht, er hält einen Motor in dern Hand
Der neue CentriX-Motor von ZF ist etwa so groß wie eine Getränkedose und soll nur 2,5 Kilogramm wiegen. © IMTEST

Das neue Antriebssystem namens ZF Bike Eco System beinhaltet einen Mittelmotor, einen Akku, eine Bedieneinheit, eine App sowie eine Cloud-Anbindung. Die Kernkomponente ist die Antriebseinheit CentriX, ein nach eigenen Angaben sehr kompakter und zeitgleich leistungsstarker Motor mit einem maximalen Drehmoment von 90 Newtonmetern. CentriX kommt in einer zylindrischen Bauform und soll ein Einbaumaß von 88 Millimetern im Durchmesser und 118 Millimetern in der Breite haben. Damit ist der Motor etwa so groß wie eine 0,33 Liter Getränkedose. Sowohl Ketten- als auch Nabenschaltungen lassen sich mit ihm kombinieren.

“Mit unserem nur 2,5 Kilogramm leichten und einzigartig kompakten E-Bike-Antrieb CentriX setzen wir einen Benchmark in der Leistungsklasse bis 90 Newtonmetern Drehmoment. Das erlaubt es Fahrradherstellern, ihren Kunden leistungsstarke E-Bikes anzubieten, die vom Gewicht und von der Optik E-Bikes mit leichtem Unterstützungsmotor nahekommen.“

 Daniel Härter, Leiter des Geschäftsbereichs Micro Mobility bei ZF 

Erste Testfahrt dem CentriX-Motor

  • Nahaufnahme E-bike Display
  • Nahaufnahme Steuereinheit E-Bike

Bei der ersten Testfahrt auf dem Frankfurter Messegelände wusste der neue ZF-Motor zu überzeugen. Im Testrad war dabei eine Version mit 90 Newtonmetern verbaut. Er bot ein ruhiges, gleichmäßiges und kraftvolles Gefühl während der Fahrt und beeindruckte zudem, da man ihn akustisch kaum wahrnimmt. Wenn man beim Treten eine kurze Pause macht, greift er beim Wiederantritt direkt, ohne dass der Fahrer “Luftlöcher” spürt. In der höchsten der vier Unterstützungsstufen namens Boost erhält man ordentlich Schwung, was für jede Menge Fahrspaß sorgt.

Zwei Motor-Varianten verfügbar

Neben der 90 Newtonmeter-Variante bietet ZF auch noch eine etwas kleinere mit 75 Newtonmeter Unterstützungsleistung an. Während der große Motor für den Einsatz in Trekking-E-Bikes und E-Mountainbikes gedacht ist, soll sich die kleinere Einheit optimal für den Einsatz in Gravel-, Commuter- oder Urban-Bikes eignen.



Darüber hinaus stehen für die Energieversorgung zwei Akkugrößen zur Verfügung. Diese kommen einmal mit 504 und mit 756 Wattstunden, sitzen im Unterrohr, können aber zum Laden entnommen werden. Das System soll zudem offen mit Schnittstellen und Integrationsmöglichkeiten für Drittanbieter sein. So sollen Fahrradhersteller flexibel in der Wahl weiterer Komponenten für ihre unterschiedlichen Spezifikationen sein.

Mit ZF-eigener App Zusatzfunktionen wie Navigation nutzen

Die zentrale Steuer- und Bedieneinheit, der sogenannte Core Controller, ist im Oberrohr integriert und zeigt dem Fahrradfahrer via LED-Kreisdisplay den Akkustand an. Darüber hinaus bietet ZF für sein System ein Remote für den Lenker oder ein hochauflösendes 2,8-Zoll-Farbdisplay mit Touch-Funktion an. Dank einer entsprechenden Schnittstelle kann über den Core Controller bei Bedarf das Smartphone geladen werden.

Wie auch beim System von Bosch, gibt es von ZF eine App, sodass man sein Smartphone via Bluetooth mit dem Rad verbinden kann. So kann der Radfahrer Features wie Navigation, Routenaufzeichnung, Bike-Status und Aufspielung von Software-Updates Over-the-Air nutzen.

Erstes E-Bike mit ZF-Antrieb: E-MTB Raymon Tarok

Mit Raymon hat ZF einen ersten Partner gefunden, der den neuen Antrieb in seinem Fully E-MTB Tarok einsetzt. IMTEST hatte auf der Eurobike die Möglichkeit, das E-Bike im Testparcours zu fahren.

Produktdetails Hersteller

  • Motor: ZF CentriX mit 90 Nm
  • Akku: 756 Wattstunden
  • Schaltung: Sram X0 Eagle Transmission 12-S
  • Federgabel: Fox Float 38 Factory, 160mm
  • Hinterbau-Federung: Fox Float X2, 205×65 mm
  • Preis: 10.499 Euro
  • Productshot Fully E-Mountainbike
  • Blick auf einen Lenker eines E-Bikes
  • Nahaufnahme Display E-Bike
  • Nahaufnahme Steuereinheit bei einem E-Bike
  • Nahaufnahme. Motor und Ladebuchse bei einem E-Bike
  • Nahaufnahme Federung und Motor bei einem E-MTB

Das Tarok soll Anfang 2025 in drei Ausstattungsvarianten und einer Full Power Lightweight E-MTB-Version auf den Markt kommen. Das Topmodell soll dabei 10.499 Euro kosten.


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Kathrin Schräer

Als festangestellte Redakteurin testet Kathrin Schräer für IMTEST alles rund um das Thema „New Mobility“ – das sind in erster Linie E-Bikes, aber auch alles, was dazu gehört wie Fahrradcomputer, Helme oder Schlösser.
Kathrin ist Diplom-Journalistin und hat in der Zeit vor IMTEST überwiegend als Redakteurin Videobeiträge produziert, aber auch Expertise im Bereich PR/Distribution von Bewegtbild erlangt.
Wenn Kathrin gerade nicht mit dem Fahrrad unterwegs ist, verbringt sie viel Zeit mit der Familie oder mit Sport. Sie erreichen sie via E-Mail.