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Meater Pro XL im Test: Das Grillthermometer für Profis

Mit dem Meater Pro XL gibt es einen neuen Stern am Grillthermometer-Himmel. IMTEST sagt, ob das Gerät wirklich sein Geld wert ist.

Meater Pro XL inklusive Handy mit Meater-App

Für die einen geht in diesen Tagen die Grillsaison allmählich zu Ende, die anderen dagegen freuen sich auf deftige Braten vom Drehspieß, Rost oder aus dem Dutch Oven. Gerade bei diesen Zubereitungen kommt es häufig darauf, die richtige Kerntemperatur des Fleisches zu treffen. Wie passend, dass es seit Kurzem einen neuen Thermometerblock gibt, den Meater Pro XL*.

Fazit

Der Meater Pro XL* ist in Sachen Grillthermometer aktuell die absolute Oberklasse und deutlich verbessert gegenüber dem ebenfalls schon guten Meater Block. Er funktioniert zuverlässig, ist hochwertig und gut bedienbar. Nur der Preis ist eine Ansage. Dabei geht es weniger darum, ob die Thermometer dieses Geld wert sind, sondern generell darum, dass man es hier mit einem Grillthermometer für rund 380 Euro zu tun hat. Da muss man Grillen und Kochen schon als ambitioniertes Hobby betreiben und häufig Bedarf für so eine Lösung haben. Dann allerdings macht sich das viel bequemere Handling im Vergleich zu kabelgebundenen Fühlern schnell bezahlt, gäbe es nicht einen kleinen Wermutstropfen: Beim alten Meater Block sind vier kleine Edelstahlfähnchen mit den Ziffern 1 bis 4 im Lieferumfang, mit denen sich die Fühlerkennzeichnen und in der App zuordnen lassen. Beim Pro XL sind die aktuell noch nicht einmal verfügabr. Es werde aber an einer Lösung gearbeitet.

  • PRO
    • Hochwertige Verarbeitung, spülmaschinenfeste Fühler, stabile Verbindung, gute Reichweite.
  • KONTRA
    • Keine Marker im Lieferumfang, Rezepte in der App aktuell nur auf Englisch, hoher Preis.

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,1

Meater Pro XL: Vier Fühler, Akku, WLAN

Der Meater Pro XL ist die naheliegende Weiterentwicklung des Meater Blocks, denn nachdem bereits vor einiger Zeit mit dem Meater Pro / 2 Plus ein neuer Messfühler eingeführt wurde, war es klar, dass nach der Einzelsonde irgendwann auch das Vierfach-Modell für ambitionierte Griller folgen würde. Das ist nun erhältlich und beseitigt eine weitere Schwachstelle des alten Blocks: Die Station hat nun einen Akku integriert und muss nicht mehr mit Batterien bestückt werden. Eine Ladung reicht beim Pro XL für etwa 24 Stunden Betrieb.

Die Rückseite des Measter Pro XL mit UBS-C-Buchse
Auf der Rückseite des Meater Pro XL sitzt ein USB-C-Ladeport. Ein Kabel wrd mitgeliefert, ein Netzteil nicht.

Die Stärken des Meater Pro XL

Das Funktionsprinzip des Meater Pro XL ist das gleiche wie beim Block. Die Station aus Bambus ist gleichzeitig Ladegerät und Internet-Bridge für vier kabellosen Temperaturfühler. Die wiederum sind via Bluetooth mit dem Block verbunden, wobei hier Bluetooth 5.2 Low Energy Coded Phy zum Einsatz kommt, was dank guter Fehlerkorrektur recht hohe Reichweiten bei niedrigem Stromverbrauch ermöglicht. Allerdings haben die neuen Fühler nun fünf Messpunkte im Grillgut und halten bis zu 550°C im Garraum aus.

Detailaufnahme der Ladekontakte der Basisstation
Mit den Metallclips werden nicht nur die Fühler festgeklemmt. Sie sind auch die Ladekontakte.

In Verbindung mit einem WLAN ist der Fernzugriff via Meater-App und Cloud möglich, sodass man auch von unterwegs abfragen kann, wie heiß der Grill ist und welche Temperatur das Fleisch hat. Was etwas nerdig klingt, hat aber bei Garzeiten von teils mehreren Stunden durchaus seine Berechtigung, weil man so zwischendurch noch Einkaufen oder auswärts andere Dinge erledigen kann.

Einrichtung und Betrieb

Der Meater Pro XL nutzt dieselbe App wie alle anderen Metaer auch, die, sollte man schon welche besitzen, parallel weiter genutzt werden können. Die Einrichtung und Einbindung ins WLAN funktioniert im Test problemlos; selbst ein moderner WiFi 7-Router mit kombinierter WPA2/WPA3-Verschlüsselung stellt kein Problem dar. Wer seine Garvorgänge nicht im Internet wissen möchte, kann den Block auch lokal via Bluetooth betreiben. Auch der nächste Schritt, das Verbinden der Sonden. ist kein Problem: Nimmt man sie aus der Ladeeinrichtung, werden sie automatisch erkannt. Und dann kann es auch schon losgehen.

Detailaufnahme der Meater-Basis mit aktiven Anzeigen.
Die Häkchen zeigen an, dass die Fühler verbunden sind. Das WLAN-Symbol weist ebenfalls eine gute Verbindungsqualität aus.

Smartes Grillen mit dem Meater Pro XL

Dank der App können die Messfühler allerdings nicht nur einfach die Temperatur sowohl von Garraum als auch Grillgut anzeigen. Es ist möglich, für jeden Fühler gesondert Einstellungen für die jeweiligen Zieltemperaturen festzulegen. Und das für beide Werte; ist das Essen (in Kürze) gar oder der Grill zu heiße bzw. zu kalt, wird man benachrichtigt.  Startet man den Garvorgang, ermittelt die App zudem die Zubereitungsdauer. Außerdem kann sie dank einer leider nur englischen Rezeptdatenbank (im nächsten Release soll es eine deutsche Version geben) auch Inspiration liefern. Das Ganze funktioniert nicht nur am Grill, sondern auch im Schmortopf, im Backofen und sogar auch in der Fritteuse.   

Appscreen der Meater App mit Temperatureinstellungen
Die App bietet Rezepte, asber auch unglaublich viele Möglichkeiten, den Garvorgang so anzupassen, wie man es für richtig hält.

Im Test funktioniert die Nutzung des Meater Pro XL über rund neun Stunden am Stück problemlos selbst im Keramikgrill. Ein solcher mit seinem dickwandigen Deckel und den leicht feuchten Innenklima für die Bluetooth-Verbindung zwischen Sonden und Station eine immense Herausforderung. Dennoch gibt es keinerlei Verbindungsabbrüche, sodass am Ende zuverlässig der Hinweis kommt, sich auf baldige Beendigung des Grillvorgangs einzustellen.

Zwei Schweinenacken auf dem Grill mit jeweils eingesteckten Temperatursonden
Die Sonden besitzen jeweils fünf Messpunkte für das Gargut. Im Oberteil wird die Garraumtemperatur gemessen.
Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.