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Corsair Virtuoso RGB Wireless XT im Test: Ein Virtuose für Spiele – nicht für Musik 

Ein vermeintlicher Alleskönner- wie schlägt sich das Headset im Gamingalltag?

Das Virtuoso RGB Wireless XT von Corsair zeigt sich in edler Alu-Optik, will mit komfortablen Ohrpolster den Ohren schmeicheln und sehr spannenden Funktionen wie der gleichzeitigen Wiedergabe von PC und Smartphone überzeugen. Wie gut sich der vermeintliche Alleskönner im Gamer-Alltag schlägt, zeigt der Test.  

Technische Daten des Headsets im Überblick

  • Preis: 279,99 Euro 
  • Gewicht: 382 Gramm  
  • Typ: Wireless mit Kabeloptionen  
  • Treiber: 50 mm Neodym   
  • Verbindung: 2,4 Ghz USB-Dongle, 3,5mm Klinke, Bluetooth 5.2,  
  • Bauform: Over ear   
  • Kabellänge: 1,9m USB, 1,7m Klinke 
  • Garantie: 24 Monate  
  • Tonfrequenzbereich: 20 Hz bis 40 kHz  
  • Mikrofonfrequenzbereich: 5 Hz bis x kHz  
  • Impedanz: 32 Ohm  

Corsair Virtuoso RGB Wireless XT: Design, Komfort und Verarbeitung

Das Corsair Virtuoso RGB Wireless XT sorgt schon beim Auspacken für einen „Wow“-Effekt: Die Materialqualität und Optik sticht die meisten Hersteller locker aus und hält jedem Stresstest Stand. Das Chassis ist aus Metall und wiegt satte 382 Gramm – ein Rekordgewicht im Test.  

Und trotz des hohen Gewichts: Einmal aufgesetzt, werden die Ohren von den Memory Foam umschmeichelt und das Headset bleibt auch nach mehreren Stunden bequem. Es kann jedoch bei starken Schüttelbewegungen schnell verrutschen, was jedoch nur im Eifer des Gefechts auftreten dürfte. Die Kunstpolster sorgten nicht für die sonst übliche Schweißbildung. 

Die Kopfhörer des Headsets
Sehr zurückhaltend gibt sich auch die RGB-Beleuchtung: Das dezent beleuchtete Corsair-Logo ist in der iCue-Software schnell anpassbar. © Corsair/ IMTEST

Einrichtung, Bedienung und Akkulaufzeit des Headsets

Die Verbindung der Corsair erfolgt über den „Slipstream“ Receiver von Corsair, mit dem sich zudem auch weiteres Zubehör von Corsair wie Mäuse oder Tastaturen verbinden. Alternativ ist auch eine Direktverbindung per Bluetooth, USB-C-Kabel oder über den altbekannten 3,5mm-Klinkenstecker möglich – das Headset ist also flexibel einsetzbar, vom Gaming-Schreibtisch zuhause bis hin zur Zugfahrt.  

Unterwegs hält es nicht lange durch: Nach 15 Stunden Wiedergabe war dann wieder Schluss. Mit den zwei Akkus des Steelseries kann es also nicht mithalten – für eine lange Zockersitzung oder einen langen Flug ist es dennoch gut geeignet.  



Tonqualität: Spiel hui, Musik…naja. 

Klanglich spielt das Corsair Virtuoso RGB Wireless XT weit oben mit: Die 50mm Treiber sorgen für Frequenzen von bis zu 48.000 Hz, die jenseits des menschlichen Hörvermögens angesiedelt sind. Macht sich das im Klang bemerkbar?  

  • Das Corsair überzeugte uns durch die Bank durch eine feine Klangabstimmung mit hohen Reserven. Selbst bei hohen Lautstärken in actionreichen Sequenzen gab es noch klare Klänge. Die Räumlichkeit wurde gut vermittelt, ist allerdings nicht auf dem Niveau der Steelseries oder dem Klassenprimus von EPOS.   
  • GO): Bei Bosskämpfen bleibt das Corsair stabil und half dank der Dolby Atmos-Ortung sogar beim Kampf, falls Gegner außerhalb des Sichtfelds aktiv werden – so kann man schonmal prophylaktisch eine ausweichende Rolle durchführen. Bei CS: GO waren Stimmen, Kameraden und Schüsse sehr gut Ortbar – zumindest, wenn die Dolby Atmos-App (siehe oben) dazugeschaltet wurde. Die knackigen Bässe des Corsair sind auf Spitzenniveau und ziehen einem förmlich in die Spielwelt hinein. 
  • Der starke Bass, die gute Bühne und die detaillierte Darstellung kann man bei Musik nicht wiederfinden. Musik klang insgesamt zu unaufgeregt, zu neutral – das machten die meisten Headsets in der getesteten Einstiegsklasse besser.   
  • Denselben flachen Eindruck bekommt man beim Filmtest. Die bombastische Darstellung bei Spielen wurde nicht ganz in Filme oder Serien übertragen. Dabei muss klar werden: Das Headset klingt immer noch ausreichend gut und verzerrungsfrei, es lässt lediglich einige Feinheiten vermissen, die man von Steelseries mit dem Arctis Nova Pro gewohnt waren.  

Die Isolation des Headsets lässt leider zu wünschen übrig: Im Flugzeug konnten Geräusche kaum unterdrückt werden. Die Chassisisolation konnte Geräusche nicht fernhalten und aktive Geräuschunterdrückung gab es ebenso wenig. Für unterwegs ist das Corsair daher nur bedingt geeignet.  

Das Mikrofon entspricht ebenfalls nicht dem Standard eines 279 Euro-Headsets. Die Stimme klingt etwas dünn und ein starkes Rauschen war zu hören.  

Fazit

Ein „Virtuoso“ ist das Corsair noch nicht ganz. Beim Spielen beeindruckte es durch einen guten Raumklang und eine bombastische, klare Darstellung. Bei Musik und Filmen schwächelt es etwas, weshalb es nur als reines Gaming-Headset durchgehen sollte.  

  • PRO
    • ausgewogener und bombastischer Klang beim Spielen, hervorragende Verarbeitung, edle Optik, zahlreiche Anschlussmöglichkeiten 
  • KONTRA
    • etwas kurzer Akku, mittelmäßiger Klang bei Musikstücken, Schwächen bei Geräuschunterdrückung und Mikrofon 

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.