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Dyson Airstrait im Praxis-Test: Haare mit Luft glätten

Ein Glätteisen, das die Haare schonend stylt und gleichzeitig trocknet. Dyson verspricht mit dem Airstrait eine Innovation. Wie gut das Gerät funktioniert, hat IMTEST ausprobiert.

Die Testerin glättet eine Haarsträhne mit dem Dyson Airstrait. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Strähne für Strähne wurde im Test nach Anleitung geglättet. © IMTEST / Dr. Lotta Kinitz

Die Marke Dyson verbinden viele mit beutellosen Staubsaugern. Dabei hat der Hersteller mittlerweile diverse Produkte im Sortiment – etwa Leuchten, Luftreiniger und Styling-Geräte für die Haare. Der britische Konzern steht zudem nicht nur für Premium-, sondern auch für innovative Produkte. Der Dyson Airstrait* ist eine dieser Innovationen, da das Glätteisen nicht mit Heizplatten, sondern mit Lufttrocknung arbeitet. Im Vergleich zu anderen Haarglättern soll er die Haare dadurch schonender behandeln und kann sie zudem gleichzeitig trocknen und glätten. Wie gut das funktioniert, hat IMTEST ausprobiert.

Produktdetails

  • UVP: 499,00 Euro
  • 33,0 x 6,0 x 3,5 Zentimeter
  • 480 Gramm
  • kabelgebunden (Länge 1,95 Meter)


Design und Funktionen des Airstrait auf dem Prüfstand

Im Test wirkte das Design hochwertig und der Haarglätter lag dank der glatten Oberfläche gut, wenn auch etwas schwer in der Hand. Die vielen Knöpfe für die verschiedenen Funktionen sind durchaus erklärungsbedürftig – allerdings gibt es auch ein farbiges LED-Display, das bei der Auswahl der Einstellungen hilft.

Farblich war das Testgerät in Silber- und Goldtönen gehalten. Zur Auswahl stehen zudem drei weitere Varianten: Onyx Gold, Strawberry Bronze/Rosé und Nachtblau/Kupfer.

Außerdem ist wichtig zu erwähnen, dass der Airstrait kabelgebunden funktioniert. Anders als etwa beim Dyson-Glätteisen Corrale, das IMTEST hier getestet hat, ist für die Benutzung also stets eine Steckdose nötig. Da im Netzteil zudem noch eine gesonderte Schutz-Sicherung eingebaut ist, braucht der Stecker vergleichsweise viel Platz. Eine Tasche zur Aufbewahrung ist nicht dabei.

Der Dyson-Haarglätter im Praxis-Test: Glatter Durchmarsch?

Neben allen Funktionen, die der Airstrait von Dyson bietet, ist natürlich vor allem interessant, wie gut er tatsächlich Haare glätten kann. Dafür hat IMTEST das Gerät in den Praxis-Test geschickt. Anhand des Anleitungs-Videos glättete die Testerin ihre sonst welligen bis lockigen Haare sowohl im feuchten als auch im trockenen Zustand. Denn für beides ist der Airstrait laut Hersteller geeignet. Empfohlen wird allerdings die Benutzung als Multitool mit gleichzeitigem Glätten und Trocknen der Haare.

Das Ergebnis überzeugte sowohl die Testerin als auch die Kolleginnen und Kollegen von IMTEST. Die Handhabung des Airstrait war beim Glätt-Vorgang dank des Erklärungs-Videos recht simpel. Schwierigkeiten machte lediglich das vergleichsweise hohe Gewicht von immerhin knapp 500 Gramm und die Tatsache, dass die Heißluft nur auf einer Seite aus dem Gerät strömt. So kann es bei der Verwendung nicht einfach umgedreht werden.

Die Testerin schaut in einen Handspiegel. Die Haare sind komplett geglättet. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Der Dyson Airstrait kann aber auch fürs Glätten von trockenem Haar verwendet werden. Im Test funktionierte das ebenfalls gut (linke Kopfseite), allerdings etwas schlechter als vorher beim nassen Haar (rechte Kopfseite). © IMTEST / Dr. Lotta Kinitz

Außerdem fiel auf, dass die Glättung mit dem Airstrait tatsächlich im nassen Zustand noch besser funktionierte als bei trockenen Haaren. Eine leichte Welle war bei letzterer Anwendung nämlich noch zu sehen. Die von Dyson empfohlene Fixierung der Frisur mit Kaltluft verursachte übrigens eine starke, elektrostatische Aufladung der Haare und somit ein unerwünschtes “Umher-Fliegen”. Hier ist anschließend also die Verwendung eines Pflegeprodukts sinnvoll, wie etwa Haar-Öl oder Haarspray.

So viel Energie benötigt der Airstrait

Im Praxis-Test wurde auch die Leistungsaufnahme des Dyson-Haarglätters gemessen. Bei der heißesten Temperatur-Einstellung und hoher Gebläse-Stufe betrug demnach der Leistungsbedarf maximal 1.612 Watt. Möchte jemand also jeden Tag glatte Haare haben und benutzt den Airstrait daher täglich etwa eine halbe Stunde, kämen dadurch beim aktuellen Strompreis von rund 24 Cent pro Kilowattstunde immerhin knapp 70 Euro Energiekosten im Jahr zusammen.

Energie-Pluspunkte sind hingegen, dass der Airstrait im geöffneten Zustand herunterreguliert und nach wenigen Sekunden der Nicht-Benutzung sogar selbstständig in einen Standby-Modus schaltet. Dadurch kann der Gesamt-Energieverbrauch im Alltag sinken.

Zum Vergleich: Das Dyson Corrale Glätteisen hat eine maximale Leistung von nur 200 Watt. Werden die Haare also stattdessen damit täglich für 30 Minuten geglättet, ergeben sich Energiekosten von nur knapp neun Euro pro Jahr. Dafür ist laut Dysons eigener Aussage der Glättvorgang mit dem Airstrait schonender für die Haare.

Bei der Benutzung eines herkömmlichen Haartrockners ist die Leistung zwar noch höher als beim Airstrait, zum Teil über 2.000 Watt. Dafür liegt die Nutzungsdauer aber – je nach Haarlänge – in der Regel auch bei wenigen Minuten. Bei täglicher Nutzung für je zwei Minuten errechneten sich im Föhn-Vergleichstest demnach Energiekosten von unter fünf Euro pro Jahr.

Die MyDyson-App

Die passende App von Dyson ist schön gestaltet und bietet die Möglichkeit, den Airstrait zu verbinden. Daraufhin ist zwar keine Fernsteuerung möglich, wie man es beispielsweise von Saugrobotern kennt, die IMTEST hier getestetet hat. Aber das wäre auch nicht sinnvoll, da der Dyson-Haarglätter keine Aufheizzeit benötigt. Dennoch ist die App-Verbindung praktisch, da dadurch zum einen die Garantiezeit von zwei Jahren registriert wird und zum anderen gezielte Inhalte für den Airstrait angezeigt werden.

Ein Screenshot der Dyson-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Die App “MyDyson” bietet viele Informationen und ist schön gestaltet. © Dyson, IMTEST

So gibt es beispielsweise Anleitungsvideos zur Benutzung, Reinigung und Wartung. Jedes Video ist nur wenige Minuten lang und gibt mit Bild und eingeblendetem Text hilfreiche Tipps zum jeweiligen Thema. Auch verschiedene Styling-Videos sind zu finden, die allerdings auch schon auf der normalen Browser-Webseite ohne Registrierung angeschaut werden können.

Wirklich nötig ist die App also nicht. Sie kann aber gerade am Anfang beim Kennenlernen der Funktionen unterstützen.

Fazit

Der Dyson Airstrait konnte im Praxis-Test vor allem mit sehr guten Glätt-Ergebnissen punkten. Außerdem waren sowohl die Styling-Videos auf der Webseite als auch die Anleitungs-Videos in der hübsch gestalteten App große Pluspunkte, da damit auch für Ungeübte die Verwendung des Haarglätters einfach ist.

Kritikwürdig sind hingegen der hohe Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Glätteisen oder auch Haartrocknern sowie der hohe Anschaffungspreis. Kaufinteressierte müssen also abwägen, ob ihnen die schonendere Haar-Glättung die zusätzlichen Kosten wert ist. Der Dyson Airstrait* kostete zum Testzeitpunkt 499 Euro.

  • PRO
    • Sehr gute Glätt-Ergebnisse im Praxis-Test, einfache Handhabung dank Erklär-Videos, extra Sicherung im Netzteil.
  • KONTRA
    • Vergleichsweise hoher Energieverbrauch, klobiges Netzteil, hoher Preis.
Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.