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EcoFlow Delta 2 im Test: Der Goldstandard für Powerstations?

Die Delta 2 stellt im IMTEST-Labor ihr Können unter Beweis.

Die Delta 2 von EcoFlow auf einem Tisch im Outdoor-Setting. Davor steht ein Solarpanel.
© IMTEST

EcoFlow ist als Hersteller von mobilen Powerstations bekannt. Eines der beliebtesten Modelle ist laut eigener Webseite die Delta 2. Sie ist eine Art Evergreen-Solargenerator, von dem es zwar mit der Delta 2 Max bereits einen Nachfolger gibt, der aber dennoch aktuell bleibt. Nach eigener Aussage ist das Modell so beliebt, dass EcoFlow die Powerstation als “Goldstandard” für die gesamte Geräteindustrie deklariert. Was sie tatsächlich zu bieten hat und wie sie im Labor-Test abschneidet, hat IMTEST überprüft.

Produktdetails

  • 1.800 Watt
  • 40,0 x 21,1 x 28,1 Zentimeter
  • 12 Kilogramm
  • 999 Euro


Die EcoFlow Delta 2 Test: Langer Atem?

In der Praxis

Wie andere Powerstations auch, musste die Delta 2 von EcoFlow im IMTEST-Labor ihre Ausdauer unter Beweis stellen. Dafür sollte sie mehrere Endgeräte mit einer Gesamtleistung von circa 80 Watt so lange betreiben, bis ihr Akku erschöpft war. Rein rechnerisch sollte das dank 1.024-Wattstunden-großem Energiespeicher etwa 12 3/4 Stunden möglich sein. Tatsächlich schaffte sie im Test allerdings 10 Stunden und 5 Minuten. Es gibt also einige Verluste – im Vergleich zu anderen Powerstations ihrer IMTEST-Klasse ist diese Laufzeit aber dennoch als lang einzustufen.

Wem das allerdings noch nicht ausreicht, kann die Delta 2 aber auch mit Zusatz-Akkus ausstatten. Mit einer Erweiterung steigt die Speicherkapazität auf das Doppelte an und entspricht somit etwa dem Speicher des Powerstation-Nachfolgers “Delta 2 Max”. Mit einem zweiten Zusatz-Akku kann der Akku der Delta 2 sogar auf bis zu 3 Kilowattstunden wachsen.

Eine Hand hält die Schutzkappe des seitlichen Anschlusses der Delta 2 geöffnet.
Wer den Energiespeicher der Delta 2 erweitern möchte, findet seitlich den Anschluss für einen Zusatz-Akku. © IMTEST

In der Theorie

Um sich die Einsatzzwecke und -Möglichkeiten besser vorstellen zu können, sind in der folgenden Übersicht typische Endgeräte aufgelistet. Zudem ist abzulesen, wie oft deren Akkus mit der Delta 2 aufgeladen beziehungsweise wie lange die Geräte ohne Akku betrieben werden können. Als Vergleich dient die Delta 2 Max, deren Kapazität zudem der Delta 2 mit einem Zusatzakku entspricht. Hierbei handelt es sich um rein theoretische Berechnungen, die die tatsächlichen Verluste außen vor lassen.

Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (Delta 2)Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (Delta 2 Max)
Smartphone (10 Wattstunden)102 Male205 Male
Drohne (20 Wattstunden)51 Male102 Male
Notebook (60 Wattstunden)17 Male34 Male
E-Bike (500 Wattstunden)2 Male4 Male
Ventilator (25 Watt)41 Std.82 Std.
Kühlbox (50 Watt)20 1/2 Std.41 Std.
TV (100 Watt)10 1/4 Std.20 1/2 Std.
Spülmaschine (500 Watt)2 Std.4 Std.
Espressomaschine (1.200 Watt)1 Std.1 3/4 Std.
Kochplatte (1.500 Watt)3/4 Std.1 1/2 Std.
Haartrockner (2.000 Watt)nicht möglich1 Std.
Übliche Geräte, die mit der Delta 2 und Delta 2 Max betrieben werden können, in der Übersicht.

Besonders hervorzuheben ist allerdings, dass es nur mit der Delta 2 Max möglich ist, einen haushaltsüblichen Haartrockner zu betreiben. Aufgrund der geringeren Ausgangsleistung von 1.800 statt 2.400 Watt funktioniert das mit der kleineren Delta 2 nicht – auch nicht mit Zusatzakku.

Energiefluss: Anschlüsse der EcoFlow Delta 2

Hier wird Strom gezapft

In der Delta 2 sind insgesamt 8 Anschlüsse verbaut: 3 haushaltsübliche Steckdosen, 1 Kfz-Ladebuchse und je 2 USB-A- und USB-C-Schnittstellen. Diese Auswahl ermöglicht es zum Beispiel bei Ausflügen, sperrige Netzteile zu Hause zu lassen. Denn Endgeräte, wie Smartphone oder Tabelt, können nicht nur an den Steckdosen, sondern auch direkt per USB-Kabel an der Delta 2 andocken. Eine Liegefläche fürs kabellose Laden von Smartphones gibt es allerdings nicht.

Die Delta 2 Max von vorne mit einem USB-C-Kabel davor.
Smartphone, Laptop oder andere Endgeräte können auch direkt per USB-Kabel an der Powerstation aufladen.

So kommt Strom hinein

Ist der Akku der Delta 2 einmal erschöpft, kann sie selbst ihren Akku sowohl per Steckdose als auch per KFZ-Anschluss oder Solarpanel aufladen. Die erste Variante ist dabei allerdings mit Abstand die schnellste: Im IMTEST-Labor war der Energiespeicher der EcoFlow-Powerstation bereits nach 1 1/2 Stunden an der Steckdose wieder vollgeladen. Mit Solarpanels benötigt die Delta 2 hingegen mindestens 2 3/4 Stunden, wobei das schon der Wert für die optimalen Bedingungen ist. Sind nicht ausreichend mobile Solarmodule und Platz zum Aufstellen vorhanden, oder ist das Wetter nicht perfekt, kann die Solarladung noch deutlich länger dauern. Dafür ist sie die klimafreundlichste Möglichkeit.

Die Delta 2 auf einem Holztisch auf einer Dachterrasse. Davor ein Solarpanel.
Besonders vorteilhaft für Umwelt und Geldbeutel ist bei Sonnenschein das Aufladen der EcoFlow-Powerstation per Solarpanel. © IMTEST

Ein Nachladen per USB-Kabel funktioniert mit der Delta 2 übrigens nicht.

Fernsteuerung mit der EcoFlow-App

Die EcoFlow-App zeigt nicht nur den Akkustand der Powerstation an, sondern auch die ein- und ausgehenden Leistungsdaten. Nutzerinnen und Nutzer können somit leicht erkennen, wie viel Energie ein bestimmtes Gerät verbraucht und wie schnell der Akkustand dadurch sinkt.

Ein Screenshot der EcoFlow-App mit verbundener Delta 2.
In der EcoFlow-App werden Ein- und Ausgänge der Powerstation sowie der Akkustand angezeigt. © EcoFlow, IMTEST

Zusätzlich können über die App die verschiedenen Anschlüsse ein- und ausgeschaltet werden. Ebenso wie am Bedienfeld der Powerstation selbst lassen sich diese auch per App aktivieren. Allerdings ist dies nicht für einzelne Geräte möglich, sondern nur für alle Anschlüsse einer Kategorie gleichzeitig – beispielsweise für alle Steckdosen oder alle USB-Anschlüsse.

Ein Screenshot der EcoFlow-App mit verbundener Delta 2.
In der EcoFlow-App werden Ein- und Ausgänge der Powerstation sowie der Akkustand angezeigt. © EcoFlow, IMTEST

Dennoch kann das praktisch sein – etwa nach einem Grillabend im Garten, bei dem die elektrischen Heizstrahler und die Außenbeleuchtung ausgeschaltet werden sollen. In diesem Fall kann die Powerstation als smarter Stecker dienen, der die angeschlossenen Geräte aus der Ferne deaktiviert.

Fazit

Die EcoFlow Delta 2 bot im Test eine für ihre IMTEST-Klasse gute Speicherkapazität von 1.024 Wattstunden und eine hohe Ausgangsleitung von konstanten 1.800 Watt. Damit konnte sie im Ausdauer-Test lange 10 Stunden durchhalten. Das Nachladen des Powerstation-eigenen Akkus war im Labor-Test mit rund 1 1/2 Stunden zudem schnell möglich. Für eine bessere Note hätten noch mehr Anschlüsse und/oder eine Liegefläche zum kabellosen Laden von Smartphones verbaut sein dürfen.
Die Delta 2 kostet derzeit im EcoFlow-Webshop 999 Euro. Wer sich zudem für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks interessiert, kann diese Powerstation auch als Speicher für das EcoFlow PowerStream verwenden.

  • PRO
    • Hohe Ausgangsleistung, lange Laufzeit im Ausdauer-Test, gutes Verhältnis von Gewicht zu Kapazität, kurze Ladedauer, mit Zusatz-Akkus erweiterbar, als Speicher für EcoFlow-Balkonkraftwerk zu benutzen.
  • KONTRA
    • Wenig Schutzkappen für Anschlüsse, kein kabelloses Laden von Smartphones möglich.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.