Veröffentlicht inEinzeltests

Giant Anytour X E+ 0 im Test: Komfort trifft Offroad-Power

Giant Anytour X E+ 0 im Test: Wie gut schlägt sich das vielseitige Trekking-E-Bike auf Asphalt, Schotter und im Alltag? Jetzt Testergebnis lesen!

Person auf einem E-Bike von Canyon.
© Stratmann, Giant

Wer nach einem neuen E-Bike sucht, hat mitunter die Qual der Wahl. Aufrechte Sitzhaltung wie beim City-E-Bike und trotzdem auch Offroad-tauglich? Bequem, aber trotzdem sportlich? Kann einiges an Gepäck tragen und ist trotzdem agil und wendig? Das neue Anytour X E+ von Giant soll all diese Eigenschaften in einem E-Bike vereinen.

Giant Anytour X E+ 0

grünes E-Bike auf weißem Grund

Wie sich das Anytour X E+ 0 von Giant im Alltag und im Labor für all diese Herausforderungen schlägt, hat IMTEST getestet.

Produktdetails

  • Motor: Giant SyncDrive Pro2 mit 85 Newtonmetern
  • Akku: Giant EnergyPak mit 800 Wattstunden
  • Display: 3-Zoll-Farbdisplay, voll integriert im Lenker
  • Schaltung: Enviolo Automatiq
  • UVP: 5.699 Euro

Modellvarianten vom Giant Anytour

Das Giant Anytour ist in mehreren Modellvarianten erhältlich. Der Hersteller nummeriert seine Modelle durch, so steht beim Anytour X E+ 0 die „Null“ für die am hochwertigsten ausgestatteten Variante. Genauer gesagt: Die E-Bikes mit den Zahlen 0 und 1 haben den Giant SyncDrive Pro 2-Motor mit 85 Newtonmetern verbaut, die Varianten 2 und 3 haben hingegen den Giant SyncDrive Sport2-Motor mit 75 Newtonmetern. Ferner gibt es Unterschiede bezüglich der Akkugröße, der Schaltung und der Wahl der Federgabel. Die Preise liegen zwischen 3.600 Euro und 5.699 Euro.

Das „X“ hingegen zieht Rückschlüsse auf die Bereifung und soll für „Cross“ stehen, also profilige 27,5-Zoll-große Mountainbike-Reifen. Anytour-Modelle ohne X sind mit City-Bike-Pneus in 28 Zoll ausgestattet.

grünes E-Bike auf einer Wiese stehend
Hochwertige Ausstattung, der UVP des Test-E-Bikes liegt knapp bei 5.700 Euro. © IMTEST / Kathrin Schräer

Name Anytour ist Programm

Die Ausstattung des Giant Anytour E+ 0 lässt kaum Wünsche offen. Dazu gehört unter anderem die Automatikschaltung von Enviolo, profilige Reifen für jegliches Gelände und ein wartungsarmer Carbonriemen. Mit einer Reichweite von knapp 80 Kilometern im Test kann der Radfahrer längere Touren planen und dann von einem sehr guten Fahrgefühl auf Asphalt, in Kurven und auf Schotterpisten profitieren.



Mit einer Zwischennote von 1,7 lieferte das Anytour X E+ 0 von Giant darüber hinaus die zweitbesten Bremsergebnisse aller E-Bikes im Test. Zwar ist das Rad mit 29,7 Kilogramm relativ schwer, bietet aber mit 156 Kilogramm ein vergleichsweises hohes zulässiges Gesamtgewicht.

Testfahrt auf Straßen und Waldwegen

Das Anytour X E+ 0 ist dafür gemacht, Merkmale verschiedener Radkategorien zu kombinieren – und das ist durchaus gut gelungen. Die Sitzhaltung ist absolut aufrecht sowie bequem und bietet einen guten Überblick über die Straße. Dank der absenkbaren Sattelstütze kann der Fahrer auch im vollbeladenen Zustand sicheren Halt finden und bei einem Ampelstopp beide Füße auf dem Boden abstellen, ohne den Sattel zu verlassen. Der fast gerade Lenker trägt zum sportlichen Look des E-Bikes bei.

Darüber hinaus sorgen die 27,5-Zoll-Räder mit geländetauglichem Profil für Stabilität und Kontrolle, egal, auf welchem Untergrund man gerade unterwegs ist. Gepaart mit einer Federgabel mit 100 Millimeter Federweg bügelte das E-Bike sämtliche Unebenheiten galant aus.

Frau fährt mit einem E-Bike durch den Wald
Egal ob Querfeldein oder glatte Asphaltstraßen – das Anytour ist auf jedem Untergrund ein guter Begleiter. © Stratmann / Giant

Giant-E-Bike mit Top-Ausstattung im Test

Das Anytour X E+ 0 aus dem Test war mit der Automatiq-Gangschaltung von Enviolo ausgestattet. Hier wählt man eine für sich passende Trittfrequenz aus, die immer beibehalten wird, egal, ob es bergauf oder bergab geht. Das ist sowohl im Stadtverkehr, wo man selten in einem gleichbleibenden Tempo durchfahren kann, als auch in hügeligen Gegenden eine willkommene Hilfe. Der Antritt erweist sich als sehr sportlich, da stört auch das Gewicht des Rads von knapp 30 Kilogramm nicht.



Insgesamt erscheint das E-Bike in einem sehr aufgeräumten Look. Alle Kabel verlaufen innerhalb des Rahmens, das Display, das sogenannte Ride Dash Evo, ist fest in der Lenkermitte integriert. Der flache Bildschirm zeigt Fahrinformationen wie Geschwindigkeit, Distanz oder Akkureichweite farbig an.

Display bei einem E-Bike, Nahaufnahme
Das Display befindet sich in der Lenkermitte und zeigt die wichtigsten Fahrdaten übersichtlich an. © IMTEST / Kathrin Schräer

Darüber hinaus kann es sich auch drahtlos mit dem Smartphone verbinden, um auf E-Mails, Messaging-Dienste oder andere Apps zuzugreifen. Auch eine Navigation lässt sich in Kombination mit der RideControl App von Giant anzeigen. Das Bedienpanel des Displays befindet sich auf der linken Lenkerseite und ist ergonomisch gut mit dem Daumen erreichbar.

Leistungsstarker Antrieb

Angetrieben wird das Anytour X E+ 0 vom eigenentwickelten SyncDrive Pro 2-Motor SyncDrive Pro 2 Motor, der ein maximales Drehmoment von 85 Newtonmetern und fünf Unterstützungsstufen mitbringt. Laut Giant wiegt der Motor 2,7 Kilogramm und weist ein äußerst kompaktes Design auf. Der Q-Faktor, der den Pedalabstand angibt, beträgt geringe 168 Millimeter und soll damit für eine natürliche Tretbewegung sorgen.

Nahaufnahme Motor bei einem E-bike
Der eigenentwickelte SyncDrive Pro 2-Motor SyncDrive Pro 2-Motor kommt mit einem maximalen Drehmoment von 85 Newtonmetern. © IMTEST / Kathrin Schräer

Besonders stolz ist Giant auf seine Smart Assist-Technologie, ein Modus, der mithilfe von Sensoren und einem Algorithmus eine optimale Tretunterstützung ermitteln soll. So kann der Fahrer seine Fahrt genießen, ohne groß nachzudenken und an den Einstellungen hantieren zu müssen. Dieser Vorteil spielt sich besonders bei den Modellvarianten aus, die nicht mit der Automatik-Gangschaltung ausgestattet sind.

Nahaufnahme Schaltung an einem E-Bike
Die Enviolo Automatiq sorgt dafür, dass der Fahrer mit gleichbleibender Trittfrequenz fährt. © IMTEST / Kathrin Schräer

Neben dem starken Motor hat der Hersteller seinem Anytour X E+ 0 einen Akku mit angegebenen 800 Wattstunden (EnergyPak Smart 800) mitgegeben. Dieser soll nach eigenen Angaben über eine neue Batteriezellentechnologie verfügen, die unter anderem eine längere Gesamtlebensdauer des Akkus mitbringen soll. Die Batterie lässt sich zum Laden entnehmen, zum direkten Laden sitzt die Ladebuchse in Höhe des Steuerrohrs und ist ohne sich bücken zu müssen, gut erreichbar.



Fazit: Darum lohnt es sich in das Giant Anytour zu investieren.

Das Anytour X E+ 0 hat bei der Testfahrt auf jeden Fall überzeugt und seinem Namen alle Ehre gemacht. Vom Fahrgefühl her lag das Rad auf jedem Untergrund sehr gut und sicher, die Unterstützung war kraftvoll und sportlich. Gerade diese hochwertige Ausstattung, der angenehme Sattel und die bequemen Griffe tragen dazu bei, dass man als Fahrer gerne noch ein paar Runden extra drehen möchte.

Der neu gestaltete Aluminiumrahmen führt sehr tief herunter, was das Auf- und Absteigen besonders leicht macht, gerade wenn das E-Bike beladen ist. Denn mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 156 Kilogramm lässt sich gut einiges mit auf Reisen nehmen. Darüber hinaus ist das Anytour X E+ 0 mit einer integrierten Halterung ausgestattet, die die Mitnahme eines Anhängers ermöglicht, ohne dass der Rahmen oder die Hinterachse beschädigt werden sollen. In diesem Line-Up ist das Giant Anytour E+ 0 ein absolut zu empfehlendes Trekking-E-Bike, das vom Preis her auch mit ähnlichen Rädern anderer Marken vergleichbar ist.

  • PRO
    • Dank seiner Ausstattung multifunktional einsetzbar, lieferte mit einer Zwischennote von 1,7 die zweitbesten Bremsergebnisse
  • KONTRA
    • Mit 18,7 Stundenkilometern etwas langsame Durchschnittsgeschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung.

Imtest Ergebnis:

gut 2,0

Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.

Alternativen zum Giant Anytour X E+ 0

Folgende Trekking-E-Bikes eignen sich ebenso für Pendler und ausgiebige Touren.

Canyon Pathlite:ON 6 SUV

Stevens E-Triton 7.6.1

Gazelle Eclipse T11 HMB

FAQ: Darauf sollte man beim Kauf eines Trekking-E-Bikes achten

IMTEST fasst die wichtigsten Fakten zusammen, damit die Suche nach einem neuen Trekking-E-Bike zum Erfolg wird.

1. Welche Reichweite sollte das E-Bike haben?
Je nach Tourenlänge ist eine Reichweite von mindestens 70-80 km sinnvoll. Achte auf Akkukapazität (ab 500 Wh). Gute Hinweise findest du im Trekking-E-Bike-Test.

2. Welcher Motor ist empfehlenswert?
Mittelmotoren bieten die beste Balance und ein natürliches Fahrgefühl. Bekannte Hersteller sind Bosch oder Shimano. Aber auch der von Giant verwendete Sync Drive-Motor lieferte sehr gute Laborergebnisse.

3. Wie wichtig ist die Ausstattung?
Ein Trekking-E-Bike sollte Lichtanlage, Schutzbleche, Gepäckträger und eine Federgabel besitzen – ideal für längere Touren und Alltag. Zu beachten ist auf jeden Fall das zulässige Gesamtgewicht, wenn man viel Gepäck mitnehmen möchte.

4. Was wiegt ein Trekking-E-Bike?
Das Gewicht liegt meist zwischen 22 und 28 kg. Für den Transport (z. B. im Auto) solltest du das berücksichtigen.

5. Welche Rolle spielt die Rahmenform?
Wähle zwischen Diamant-, Trapez- oder Tiefeinsteiger-Rahmen – je nach Komfortwunsch und Einstiegsart.

6. Muss ich auf den Service achten?
Ja, guter Kundendienst und Verfügbarkeit von Ersatzteilen sind entscheidend. Fachhändler in der Nähe sind ein Pluspunkt.



Affiliate-Disclaimer

Die mit einem Stern (*) oder einem Einkaufswagen (🛒) gekennzeichneten Links sind s.g. Affiliate-Links. Bei Kauf über einen dieser Links erhält IMTEST vom Anbieter eine Provision. Die Auswahl der Produkte wird davon nicht beeinflusst, die Redaktion arbeitet zu 100 % unabhängig. Weitere Informationen zur redaktionellen (Test-)Arbeit und den journalistischen Standards finden Sie hier.

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen....