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Husqvarna 110iL Rasentrimmer im Test: Scharf an der Kante

Der Husqvarna 110iL im Rasentrimmer-Test: Wie gut schneidet das Gerät mit Profi-Feature für perfekte Rasenkanten wirklich ab?

Anschnitt eines Rasentrimmers von oben, man sieht den Mähkopf, wie er an einer Rasenkante entlang eines Steinwegs mäht
© IMTEST / Markus Mizgalski

Ein Rasentrimmer ist das ideale Werkzeug, um auch schwer zugängliche Stellen im Garten sauber und präzise zu bearbeiten – etwa entlang von Zäunen, Mauern oder rund um Bäume. Im Gegensatz zum klassischen Rasenmäher kommt er problemlos an Ecken und Kanten heran und sorgt für ein gepflegtes Gesamtbild. Ein Rasentrimmer mit besonders interessantem Feature ist der Husqvarna 110iL, den IMTEST ausgiebig getestet hat.

Das ist der Husqvarna 11oiL Rasentrimmer

Das Auffälligste am Husqvarna 110iL ist sein Mähkopf, der eine Schnittbreite von 30 cm bietet. An seiner Schutzhaube ist eine Rolle montiert, die es ermöglicht, im sogenannten Edging-Mode (Kanten-Modus) den Mähfaden gleichmäßig an einer Kante entlangzuführen. Dazu lässt sich der komplette Kopf um 90° drehen und arbeitet dann senkrecht. Die Sache hat allerdings einen Haken. Die offene Seite der Schutzhaube sitzt dadurch sehr schräg verdreht zur Fluchtachse des Geräts, was bei waagerechtem Kopf eine Schwingbewegung nach links entlang einer Kante nahezu unmöglich macht. Hier ist eventuell etwas Umgewöhnung nötig, wenn man bislang mit einem eher konventionellen Trimmer gearbeitet hat.

Produktdetails

  • 36 V/2 Ah (beim Akku im Lieferumfang)
  • 3,8 kg
  • ca. 30 Minuten
  • UVP: 229 Euro

Im Beet dagegen bereitet die Anordnung keine Probleme. Ein ausklappbarer Pflanzenschutzbügel sorgt dafür, dass nicht aus Versehen Blumen oder auch die Rinde von Büschen und Jungbäumen beschädigt werden.

Blick aus sicht des Gärtners auf den Rasentrimmer
Mit dem Edge-Mode können zum Beispiel Kanten an Beeten oder zu Terrassen sauber gepflegt werden © IMTEST / Markus Mizgalski

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Vollautomatischer Fadenkopf

Der Rasentrimmer 110iL von Husqvarna verfügt über einen Fadenkopf, der mit zwei Fäden arbeitet, die automatisch nachgeführt werden. Das Klopfen auf den Boden entfällt bei diesem System. Grundsätzlich klappt das gut, nur leider versagt gelegentlich das Messer an der Schutzhaube seinen Dienst. Das soll eigentlich dafür sorgen, dass der Faden nicht länger wird als der Durchmesser der Haube, was aber hier mitunter passiert. Die Folge ist, dass das an sich sehr leise Gerät ein unangenehm peitschendes Geräusch von sich gibt. Das Material des mitgelieferten Schneidfadens ist zudem extrem zäh und viele Trimmer haben Probleme damit beim automatischen Kürzen.

Nahaufnahme des Fadens an einem Rasentrimmer
Faden und Messer sind leider nur bedingt kompartibel. Nicht immer klappt das automatische Ablängen © IMTEST / Markus Mizgalski

Gute Ergonomie beim Husqvarna 110iL

Sehr gut gelöst hat das schwedische Unternehmen die Balance. Der Husqvarna 110iL ist sehr ausgewogen und kann dank des sehr frei platzierbaren Zusatzgriffs gut auf unterschiedlich große Benutzer angepasst werden. Weniger gelungen ist der Sicherheitsschalter, den es in der Form bei kaum einem anderen Modell gibt. Denn statt wie gewohnt auf der Oberseite des Handgriffs mit dem Daumen die Entsperrtaste zu drücken, um dann unten mit dem Zeigefinger den eigentlichen Schalter betätigen zu können, muss hier ein Blockierhebel innerhalb des Schalters weggeklappt werden. Das ist nicht nur umständlich, es wirkt auch billig und etwas unsolide.

zweigeteiltes Bild, das Detailaufnahmen eines Rasentrimmers zeigt
Links: Ein Schutzbügel verhindert, dass Pflanzen zu Schaden kommen / Rechts: Die Einschaltsperre basiert auf einer eher schlichten Konstruktion. © IMTEST / Markus Mizgalski

Praktisch hingegen ist die automatische Abschaltung, die den Akku schont. Das ist durchaus sinnvoll, denn der BLi10-Akku, der zu dem Paket dazugehört, ist der kleinste Husqvarna-Akku und hält bei leichtem Grasschnitt etwa 30 Minuten. Wird es krautiger, geht der Maschine schon nach rund 20 Minuten die Puste aus. Leistungsfähigere Akkus können allerdings zugekauft werden.

Fazit: Darum überzeugt der Rasentrimmer von Husqvarna

Der Husqvarna 110iL ist alleine schon wegen des Edging-Modes ein spannendes Gerät. Die Funktion kommt immerhin aus dem Bereich der professionellen Kombi-Geräte und hat da auch ihren Preis. Weil aber der 110iL eine Maschine für den Hobbygärtner ist, muss man ein paar Abstriche machen. Dennoch ist das Klagen auf vergleichsweise hohem Niveau.

  • PRO
    • Gute Balance, Mähkopf drehbar, für den Transport in zwei Teile zerlegbar
  • KONTRA
    • Fummelige Sicherheitsschaltung, Probleme beim Ablängen des Fadens

Imtest Ergebnis:

gut 2

Ist der Rasen fertig, kann’s an den Büschen und Bäumen weitergehen: die beliebtesten Hochentaster im Überblick.



Alternativen zum Husqvarna 110iL Rasentrimmer

Folgende Rasentrimmer stellen eine gute Alternative zum Husqvarna 110iL dar.

Stihl FSA 57 Akku-Motorsense-Set

  • Gewicht laut Hersteller: 5,5 kg
  • Schnittkreisdurchmesser 280 mm
  • Einstellbare Schaftlänge per Knopfdruck
  • Abstandshalter zum Mähen um Hindernisse wie Bäume und Sträucher
  • Hier geht es zum Stihl FSA 57*

Bosch UniversalGrassCut 18‑26 (18 V)

  • Durchgehendes Trimmen ohne Nachstellen oder Anstoßen, da IntelliFEED den Faden automatisch auf voller Schnittlänge hält
  • Trimmen an Wegen und unter Bänken
  • Hier geht es zum Bosch Universal Grasscut*

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Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion...