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Panasonic MultiShape im Test: Wandelbarkeit als Trumpf?

Wie gut funktionieren die verschiedenen Aufsätze? Das zeigt der Test.

Panasonic Multishape mit verschiedenen Aufsätzen
© Panasonic

Gerade auf Reisen ist es schwierig, alle Elektrogeräte mitzunehmen, die man zu Hause so benutzt. Besonders nervig ist es vor allem, wenn jedes Gerät eine eigene Ladestation beziehungsweise unterschiedliches Ladekabel hat. Elektro-Zahnbürste, -Rasierer oder -Barttrimmer werden dann gerne durch Strom-lose Alternativen ersetzt.
Der neue MultiShape von Panasonic hingegen vereint mehrere Geräte in einem. Mit verschiedenen Aufsätzen kann das Handstück zu einem elektrisch betriebenen Haartrimmer, Rasierer, Nasenhaarschneider oder sogar zu einer Elektro-Zahnbürste werden. Doch ist die Funktion der einzelnen Geräte bei so viel Wandelbarkeit noch gegeben? IMTEST hat das Multitalent getestet.



Das Pflegeset im Überblick

Der neue MultiShape von Panasonic ist ein vielfältig einsetzbares Elektrogerät für die Körperpflege. Mit einem Handgerät und verschiedenen Aufsätzen kann der MultiShape verschiedenste Funktionen darstellen: rasieren, Haare und Bart trimmen, Nasen-, Ohr- und Körperhaare schneiden und sogar Zähne putzen. Je nach persönlichen Vorlieben kann man den Lieferumfang dabei individuell anpassen, sodass nur die gewünschten Aufsätze dabei sind. Beim Handgerät kann zudem zwischen zwei verschiedenen Varianten ausgewählt werden. Der Unterschied liegt dabei in der Art des Akkus: Das Handstück mit Lithium-Ionen-Akku hat die Modellnummer ER-CBL1 und das mit Nickel-Metallhydrid-Akku die ER-CBN1. Laut Panasonic bietet Ersterer eine längere Laufzeit, ist in der Anschaffung mit 59,99 Euro aber auch ein bisschen teurer als die Alternative mit 49,99 Euro. Im Test wurde das Pflegeset mit Lithium-Ionen-Akku geprüft.

Der Panasonic MultiShape mit seinen fünf Aufsätzen.
Fünf verschiedene Aufsätze gibt es für den Panasonic MultiShape. Beim Kauf kann individuell entschieden werden, welche Funktionen man tatsächlich haben möchte. © IMTEST

Die Bedienung des MultiShape ist einfach. Man muss lediglich den gewünschten Aufsatz aufstecken, gegebenenfalls einrasten und es kann losgehen. Da es nur einen Knopf für Start und Stopp gibt, kann man nicht viel falsch machen. Allerdings gibt es auch keine unterschiedlichen Programme für die einzelnen Funktionen. Dafür kann man den MultiShape sowohl trocken als auch nass benutzen, da Aufsätze und Handstück wasserfest sind.

Um nach dem Gebrauch die Verbindung von Handstück und Aufsatz wieder zu lösen, gibt es eine Taste an der Rückseite des MultiShape. Für den Transport des Multitalentes gibt es mehrere Schutzmechanismen. Zum einen gibt es für viele Aufsätze eine durchsichtige Schutzkappe, zum anderen einen Schutzbeutel für das Hauptgerät und ein Reise-Etui, in das zusätzlich alle Aufsätze mit Zubehör hineinpassen.

Der MultiShape mit gesamtem Zubehör und Reise-Etui auf einem Tisch.
Zum Schutz des MultiShape gibt es einen Stoffbeutel zur Aufbewahrung dazu. Für die Reise mit allen Aufsätzen gibt es zudem ein größeres Etui, in dem auch Reinigungsbürstchen, Motoröl oder Bedienungsanleitung Platz finden. © IMTEST


Der MultiShape als Haartrimmer

Für die Haartrimm-Funktion gibt es beim MultiShape gleich zwei Aufsätze in verschiedenen Größen. Beide haben ein Drehrad, mit dem in Kombination mit den mitgelieferten Aufsteck-Kämmen die gewünschte Haarlänge individuell eingestellt werden kann.
Der kleine Aufsatz, ER-CTN1, kommt mit zwei Kämmen und kostet bei Panasonic derzeit 24,99 Euro. Er ermöglicht 39 Haarlängen zwischen 1 und 20 Millimeter. Beim großen Haar- und Barttrimmer, ER-CTW1, sind sogar vier Aufsteck-Kämme dabei. Dafür liegt der Preis mit 29,99 Euro auch etwas höher. Hier sind 58 Längeneinstellungen zwischen 1 und 30 Millimetern möglich. Bei beiden Aufsätzen sind dabei die Haarlängen in Abstufungen von 0,5 Millimetern einzustellen.

Im Test fiel zudem positiv auf, dass insbesondere der kleine Aufsatz vergleichsweise feine Zacken aufweist, wodurch eine hohe Präzision beim Haare- oder Bart-Trimmen möglich ist.

Zwei Haartrimmer sind nebeneinander im Detail gezeigt.
Der Haartrimm-Aufsatz des MutliShape hat vergleichsweise kleine Zacken. Das ist für präzises Arbeiten wichtig. © IMTEST

Die Funktion des MultiShape als Haartrimmer wurde im Test als gut eingestuft. Der Aufsatz schnitt die Haare zuverlässig und präzise so ab, wie es gewünscht war. Damit steht er einem herkömmlichen Haartrimmer in nichts nach.

Eine Person mit kurzen Haaren von hinten.
Zum Beispiel im Nacken kann man mit dem Haartrimmer unerwünschte Haare beseitigen. © IMTEST
Eine Person mit getrimmten Haaren von hinten.
Nach dem Trimmen mit dem MultiShape ist die Haarlinie im Nacken definierter. © IMTEST


Der MultiShape als Rasierer

Beim Rasieren war das Testergebnis hingegen nicht so positiv. Egal ob am Hals oder auf der Wange des Testers, glatt rasierte der MultiShape 3-Klingen-Rasieraufsatz ER-CSF1 erst nach mehreren Versuchen oder gar nicht. Da hilft auch nicht, dass der Preis für den Aufsatz bei derzeit vergleichsweise günstigen 24,99 Euro liegt und die Folgekosten für die Ersatzklingen mit 14,95 Euro als günstig einzustufen sind. Der Rasieraufsatz kann nur als eine Notlösung empfohlen werden und nicht mit vergleichbaren, herkömmlichen Geräten mithalten.

Ein Mann rasiert sich den Hals mit dem Rasieraufsatz des MultiShape.
Mit dem MultiShape gar nicht so einfach: Der Rasieraufsatz konnte im Test nicht überzeugen. © IMTEST


Der MultiShape als Nasen-, Ohr- und Körperhaarschneider

Der Aufsatz zum Schneiden von Nasen-, Ohr- und Körperhaaren (ER-CNT1) kostet beim MultiShape derzeit 14,99 Euro. Es handelt sich dabei um zwei rotierende Messer aus Edelstahl, die so abgeschirmt sind, dass man sich nicht damit verletzten kann. Kurze, feine Haare – wie etwa im Ohr oder an der Augenbraue – können damit zuverlässig gekürzt werden. Im Test erzielte diese Funktion ein gutes Ergebnis.

Der MultiShape mit Aufsatz zum Nasen-, Ohr- und Körperhaar-Schneiden.
Der Aufsatz zum Nasen-, Ohr- und Körperhaar-Schneiden ist der kleinster der verfügbaren Funktions-Aufsätze. © IMTEST

Der MultiShape als Zahnbürste

Am exotischsten ist beim MultiShape wohl, dass er auch als elektrische Zahnbürste benutzt werden kann. Denn hier wird im aufgesteckten Aufsatz keine Art von Klinge bewegt, die Haare oder Bartstoppeln schneiden soll. Vielmehr handelt es sich um eine Schallzahnbürste, deren Borsten vom Motor des Handstücks bewegt werden. Dementsprechend ist der Aufsatz auch zweigeteilt, da der Bürstenkopf – wie bei vergleichbaren Geräten auch – austauschbar ist. Im Lieferumfang des Aufsatzes ER-CTB1 sind für derzeit 29,99 Euro schon zwei Bürstenköpfe dabei, einer mit der Bezeichnung “extrafein” und ein “Multi-Fit”-Kopf.

Wie eingangs bereits erwähnt, gibt es auch fürs Zähneputzen mit dem MultiShape nur ein Programm. Anders als bei Vergleichsgeräten gibt es also weder ein Sensitiv-Programm noch Kontrollmechanismen wie eine Andruck-Kontrolle oder eine Zonen-Einteilung. Auch eine App mit Tipps zum eigenen Putzverhalten fehlt. Dafür konnte der MultiShape Zahnbürsten-Aufsatz im Test aber mit seiner Reinigungsleistung überzeugen. Das mit Zahnbelag-Simulanz präparierte Zahnmodell wurde an den Schneidezähnen gut und an den Backenzähnen sogar sehr gut gereinigt.

Das Zahnmodell vor dem Putz-Test von vorne.
Das Zahnmodell vor dem IMTEST Putz-Test. © IMTEST
Das Zahnmodell während des Putz-Tests.
Der Panasonic MultiShape reinigt mit Schallzahnbürsten-Aufsatz. © IMTEST
Das Zahnmodell nach dem Putz-Test von vorne.
Nach dem Putz-Test sind die meisten Beläge abgetragen. © IMTEST
Das Zahnmodel nach dem Putz-Test von der Seite.
Auch an den Backenzähnen ist hauptsächlich Farbe übrig. © IMTEST

Ein Problem ist derzeit, dass es noch keine Ersatz-Köpfe für den Zahnbürsten-Aufsatz gibt. Auf der Panasonic Webseite ist der Preis dementsprechend auch mit “noch offen” beschrieben. Wer sich also jetzt schon den MultiShape mit Zahnbürsten-Aufsatz kauft, muss zunächst mit den beiden beiliegenden Bürstenköpfen auskommen und auf Nachschub hoffen.



Das Pflegeset im Ausdauer-Test

Die maximale Akkulaufzeit des MultiShape wurde im IMTEST-Labor mit aufgestecktem Zahnbürsten-Aufsatz gemessen. Sie betrug dabei 2:40 Std:Min, was im Vergleich zu herkömmlichen Elektro-Zahnbürsten sehr gut ist. Zum Aufladen benötigte das Gerät zum Glück weniger lange, nämlich nur 49 Minuten.
Besonders praktisch: Da es nur ein Handgerät gibt, ist auch nur ein Ladekabel notwendig, um die verschiedenen Elektrogeräte benutzen zu können. Das bedeutet im Idealfall weniger Kabelsalat im Schrank und weniger blockierte Steckdosen im Bad. Außerdem ist es hilfreich für die Funktionen, die man nicht so häufig benutzt. Handelt es sich um einzelne Geräte, muss man beispielsweise den Haartrimmer immer erst laden, wenn man ihn gerade benutzen möchte. Teilt er sich aber das Handstück mit einem häufig genutzten Gerät, etwa der Schallzahnbürste, ist es bereits aufgeladen und kann sofort genutzt werden. Noch einfacher wäre es allerdings, wenn das Aufladen per USB-Kabel möglich wäre. Dann könnte man sich noch ein Kabel sparen und beispielsweise das Ladekabel von Laptop oder Smartphone für den MultiShape verwenden.

Fazit

Das Multifunktions-Pflegeset von Panasonic bietet fünf verschiedene Aufsätze für vier grundverschiedene Funktionen an. Die beiden Aufsätze zum Haare-Trimmen, der Aufsatz zum Schneiden von Nasen-, Ohr- und Körperhaaren sowie der Zahnbürsten-Aufsatz zeigten sich im Test dabei als eine gute Alternative zu den klassischen Vergleichsgeräten. Die maximale Laufzeit lag im Test mit etwa 2:40 Std:Min hingegen im sehr guten Bereich, während die Aufladezeit mit etwas über einer Dreiviertelstunde angenehm kurz war. Die gemessene Lautstärke lag je nach Aufsatz zwischen 63 und 71 Dezibel, was als befriedigend bewertet wurde. Nur der Rasier-Aufsatz schnitt im Test wenig überzeugend ab und dient eher als Notlösung – etwa für Reisen.
Der Gesamtpreis für alle Einzelteile ist mit knapp 190 Euro etwas hoch. Je nach Bedarf gibt es aber für einzelne Aufsätze die Option, ein Set zu einem reduzierten Preis zu kaufen.

  • PRO
    • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten, sehr lange Maximallaufzeit, nur ein Ladekabel für alle Geräte.
  • KONTRA
    • Rasierfunktion vergleichsweise schwach, nur ein Programm verfügbar, keine USB-Lademöglichkeit.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9



Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.