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Razer Blade 17 im Test: Das noble Gaming-Notebook wird zur Nummer Eins

Die 2022er-Version des Razer Blade 17 lässt sich sehen. Alle Infos und detaillierten Testergebnisse zum Testsieger.

Aufgeklapptes Razer Blade 17 zeigt fliegenden feuerspeienden Drachen aus Spiel; vor weißem Hintergrund mit IMTEST-Testsieger-Siegel
© Razer, IMTEST

Schneller, aber trotzdem leiser und kühler als alle bisher getesteten Gaming-Notebooks: Hersteller Razer setzt bei der 2022er Neuauflage des Razer Blade 17 erneut auf edlen Minimalismus. Gleichzeitig verbaut er aber unter der Haube die brandneue „GeForce 3080 Ti“. Der Grafikchip steckt sogar die meisten großen Gaming-Computer in die Tasche.

Produktdetails

  • 4.299 Euro
  • 39,5 x 26 x 1,9 cm
  • 2,75 kg

Das Razer Blade 17 und bisherige Erfolgsgeschichten

Razer heimste sich bereits 2020 und 2021 mit den 17-Zoll-Modellen den Testsieg und gute Noten ein. Der Hersteller vereinte damals hervorragende Verarbeitungsqualität mit schneller Hardware. Auch die Neuauflage des Razer Blade 17 lässt sich auf dem Datenblatt sehen. Gerade im aktuellen Vergleichstest 2022 nahmen sich aber auch Hersteller Asus und Lenovo ein Beispiel und spendierten ihren Geräten hochwertigere Gehäuse und bessere Innereien, um es mit dem Platzhirschen aufnehmen zu können. Doch ganz aufholen konnten die Gegenspieler auch Razers aktuellen schwarzen Monolithen nicht, wie der ausführliche Test des Gaming-Notebooks zeigt.



Technische Daten des Razer Blade 17 im Test auf einen Blick

Und das sind die wichtigen Merkmale des neuaufgelegten Razer Blade 17 aus dem Test:

  • Bildschirm: 17 Zoll, 2.56.x1440 (WQHD)
  • Bildwiederholrate: 240 Hertz
  • Prozessor: Intel Core i7 12800H mit 8 Kernen und 4.8 GHz
  • Arbeitsspeicher: 32 GB DDR5-4800 Mhz
  • Grafikkarte: NVIDIA GeForce RTX 3080 Ti
  • Speicher: 1.024 GB 
Aufgeklapptes schwarzes Razer Blade 17 Notebook zeigt Spielszene, mit Gamepad davor
Im Razer Blade 17 steckt in der Neuauflage ziemlich gute Technik. © IMTEST

Razers schlankes, aber schweres Gaming-Notebook

Mit nur 1,99 Zentimeter Bauhöhe ist das Razer Blade 17 im Test zusammen mit dem Lenovo Legion Slim 7 das dünnste Gaming-Notebook – bleibt jedoch leiser und arbeitet bis zu 30 Prozent schneller (mehr dazu weiter unten). Trotz der typischen Maße eines 17 Zoll Laptops mit 39,5 x 26 x 1,9 cm bleibt es somit portabel und passt gut in den Rucksack, wenngleich sich die 2,75 Kilogramm doch bemerkbar machen. Immerhin bleibt auch das schmale Netzteil mit nur rund 700 Gramm Gewicht durchaus portabel. Das schont den Rucksack und somit auch den Rücken.

Hand hält schwarzes Netzteil
Im Vergleich zu den Netzteilen anderer Gaming-Notebooks ist das von Razer handlich und leicht. © IMTEST

Anschlüsse des Razer Blade 17 auf neustem Stand

In Sachen Anschluss gibt sich das Razer Blade 17 sehr modern: Zwei USB-C-Anschlüsse mit der neuesten Thunderbolt 4.0-Technik gibt es links und rechts. Mit dieser neuen 4.0-Technik sind sehr hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten möglich, sodass pro Anschluss bis zu zwei 4K-Bildschirme in Reihe angestöpselt werden können. Aber auch externe Grafikkarten lassen sich anschließen, um so die Spieleleistung nochmals zu erhöhen (wobei dies bei der verbauten 3080 Ti in absehbarer Zeit nicht notwendig sein dürfte). Zusätzlich sind drei klassische USB-A-Anschlüsse in der Version 3.2 verbaut, die ebenfalls sehr hohe Geschwindigkeiten ermöglichen.

Detail Seite von Razer Blade 17 mit Anschlüssen
Wichtige HDMI 2.1 und LAN-Anschlüsse sind ebenso vorhanden. Das Razer Blade 17 lässt sich also bequem an Gaming-Monitore und stabile Gigabit-Router per Kabel anstöpseln. © IMTEST

Edles Gehäuse des Razers schlägt Konkurrenz

Die gesamte Verarbeitungsqualität des Razer Blade 17 ist 2022 erneut perfekt und besser als bei der Konkurrenz im Vergleichstest: Das eloxierte Aluminium-Gehäuse ist nun mit einer speziellen Anti-Fingerabdruck-Beschichtung versehen, die im Vergleich zu vergangenen Modellen fettige Abdrücke reduzieren (aber nicht ganz verschwinden lassen). Hier knarzt und knarrt nichts im Test: Der Bildschirmdeckel ist schwergängig, wirkt wie die Tür eines Luxusautos. Die Tastatur gibt nicht nach und auch sonst gibt es keinerlei unstimmige Spaltmaße. Kurz und knapp: Einzig Apple kann hier in Sachen Verarbeitung mithalten, stellen allerdings keine Gaming-Notebooks her und spielen in einem anderen Kundensegment. 

Aufgeklapptes schwarzes Razer Blade 17 von der Seite
Das Razer Blade 17 macht einen äußerst schlanken Eindruck.
Halb zugeklapptes Razer Blade 17 schräg von hinten mit grünem Razer Logo
Die Verarbeitung des Gaming-Notebooks macht einen sehr guten Eindruck.

Spieleleistung im Test: Bis zu 30% flotter als andere Gaming-Notebooks

Für die Spieleleistung ist maßgeblich der Grafikchip verantwortlich. Nur ein leistungsfähiger Chip stellt Spiele mit feinsten Details und Effekten flüssig dar. Der jüngst eingeführte NVIDIA GeForce 3080 Ti-Grafikchip für Notebooks hebt die Messlatte im Razer Blade 17 nochmals spürbar an: Sie ist im Schnitt 20% schneller als die 3080 des Alienware-Notebooks und oft über 30% schneller als die 3070 in konkurrierenden Notebooks von Lenovo oder HP.

Besonders in der anspruchsvollen 4K-Auflösung macht sich das bemerkbar: Während ältere oder schwächere Gaming-Notebooks hier sichtbar stottern, stellt das Razer Blade fast alle Spiele mit über 60 Bildern pro Sekunden dar. Einzig bei sehr anspruchsvollen Spielen wie Metro Exodus oder Cyberpunk 2077 stotterte es bei der allerhöchsten Detailstufe noch etwas. Setzt man bestimmte Effekte im Spiel etwas hinab, werden selbst Spiele in 4K mit fürs Auge flüssige 60 Bildern pro Sekunde oder mehr dargestellt.



Alle Details des Spieletest mit dem Razer Blade 17

Bei weniger anspruchsvollen Auflösungen wie Full-HD und Spielen wie Fortnite kam das Razer Blade 17 oftmals auf über 180 Bilder pro Sekunde. Selbst beim 3D-Kracher GTA Online, eines der am häufigsten gespielten Spielen, erreichte das Notebook sogar bei 4K über 100 Bilder pro Sekunde, bei Full HD gar 175 im Durchschnitt.

SpieleWerte
Metro ExodusFullHD 56
4K 28
Forza Horizon 5FullHD 99
4K 68
Shadows Of The Tomb RaiderFullHD 145
4K 62
3DMarkTimeSpy (anpassen auf FHD) 110
TimeSpy Extreme (4K, höherer Wert) 43
Punkte 6123
Durchschnitt FullHD103
Durchschnitt 4K52

Noch schneller geht es bei Spielen, die NVIDIAs „DLSS“ (Deep Learning Super Sampling) Technologie unterstützen: Sie rechnet ein einfaches Full-HD-Spielebild (1.920 x 1.080 Bildpunkte) per künstlicher Intelligenz nahezu verlustfrei auf die ansonsten sehr aufwendige 4K-Auflösung (3.840 x 2.160) hoch. Dadurch wird die Leistung des Razer Blade 17 im Test abermals teilweise verdoppelt, da der Grafikchip weniger „zu tun“ hat und so mehr Bilder pro Sekunde produzieren kann.

Razer Blade 17 mit starkem Prozessor

Die 1.024 Gigabyte große Festplatte des Razer Blade 17 ist sehr flott: Im Test liest sie Daten mit bis zu 6.900 Mbyte pro Sekunde und schreibt mit fast ebenso schnellen 5.120 Mbyte pro Sekunde. Spiele werden ohne große Verzögerungen geladen, wenngleich die Zugriffszeiten minimal hinter der Konkurrenz von Alienware liegen.

Das Herzstück des Razer Blade 17, ein Intel Core i7 12800H treibt auch anspruchsvolle Arbeitsaufgaben flott an: Die 14 Prozessorkerne mit 4.6 GHz hängen die meisten Büro-PCs locker ab. Im Videoschnitt-Test Cinebench erreichte es 14471 Punkte – ein Wert, der noch vor 2 Jahren nur von den teuersten Profi-Computer jenseits der 4.000-Euro-Grenze erreicht wurde. Somit eignet sich das Razer Blade auch bestens für Videoschnittprofis, Bildbearbeitung oder professionelle Entwicklung.

Erstaunlich: Trotz der hohen Leistung ist das Gaming-Notebook erstaunlich leise und wird auch nicht heiß. Bei 34 Grad Celsius an der Tastaturoberseite verbrüht man sich auch im Eifer des Gefechts nicht die Finger.



Bild und Ton des Razers im Test

Das im Test verwendete Razer Blade 17 ist mit einem farbenkräftigen Bildschirm mit 2.560 x 1.440 Bildpunkten (auch „WQHD“ genannt, für Wide Quad High Definition) ausgerüstet. Die Auflösung stellt einen guten Kompromiss aus Full HD (grobkörnig, detailarm) und 4K (sehr aufwendig zu berechnen) dar.

Die 240-Hz-Technik sorgt für ein flüssigeres Spielgefühl und reduziert auch die Reaktionsgeschwindigkeit. In Sachen Farbtreue bewegt sich das Razer auf einem guten Niveau, der Bildschirm ist mit knapp über 400 Candela pro Quadratmeter ausreichend hell.

Detail oberer Teil von Bildschirm mit leuchtender KameraLinse im Rahmen und buntem Sperrbildschirm mit Uhrzeit
Im Bildschirm des Razer Blade 17 ist zusätzlich eine Windows Hello-Kamera verbaut, die Sie per Gesichtserkennung schnell anmeldet. © IMTEST

Die Lautsprecher sind wohl das größte Manko des Gaming-Notebooks: Die Tiefen klingen etwas dünn und auch Stimmen erklingen etwas unnatürlich. Bei einem Notebook dieses Kalibers darf mehr erwartet werden. Spieler werden jedoch ohnehin zu einem Gaming-Kopfhörer greifen oder das Gerät an die Anlage zuhause anschließen.

Detail Tastatur von schwarzem Notebook
Aus den Lautsprechern erscheint zwar grundsätzlich klarer Klang, an Tiefen fehlt es dem Razer Blade 17 etwas. © IMTEST

Akku des Gaming-Notebooks auf dem Prüfstand

Wird das Razer Blade 17 mit der mitgelieferten Software „Synapse“ in den Stromsparmodus versetzt, hält es unterwegs bei einfachen Büroarbeiten oder beim Surfen im Netz 4 Stunden und 45 Minuten durch. Das ist für ein Gaming-Notebook gut. Im Vergleich zu handelsüblichen Büro-Notebooks, die heutzutage gerne mehr als 10 Stunden ohne Steckdose auskommen, ist das eher unterdurchschnittlich. Um auch im Akkubetrieb die Laufzeit zu verbessern, begrenzt Razer die Bildrate auf immer noch spielbare 30 Bilder pro Sekunde:

Detail Bildschirmecke vom Razer Blade 17, die bunte Hausfront zeigt
Das Zombiespiel Dying Light 2 läuft mit allen aktivierten Details bei knapp flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. © IMTEST
Detail Bildschirmecke vom Razer Blade 17 zeigt verschwommene Spielszene
Im Akkumodus reduziert das Blade 17 die Bildrate auf 30. © IMTEST

Immerhin hält das Razer beim Spielen ohne Steckdose 1 Stunde und 49 Minuten durch.

Razer Blade 17 überzeugt im Test mit knackiger Tastatur

Die Tasten des Razer Blade 17 sind mit 1,7 cm Breite einen Hauch größer als bei der Konkurrenz (im Schnitt 1,5 bis 1,6 cm) und vermitteln so ein gutes Tippgefühl. Das ist dem fehlenden Nummernblock zu schulden, den einige konkurrierenden Hersteller noch dazu quetschen und so für geringere Tastenbreiten sorgen. Bei Gaming-Notebooks ist dies allerdings nur selten notwendig. Der Widerstand der Tasten ist hoch, was versehentliche Fehlanschläge verhindert.

Die Beleuchtung der Tastatur des Razer Blade 17 ist bequem mit der mitgelieferten Synapse-Software anpassbar: Nicht nur eine von vielen Farben kann gewählt werden, auch Lichtspielereien wie pulsierende Effekte sind möglich.

Schwarzes Razer Blade 17 aufgeklappt von oben mit leuchtender Tastatur
Die Tasten des Razer Blade 17 leuchten angenehm und können mit verschiedenen Lichteffekten und -farben erscheinen. © IMTEST

Fazit

Wer das schnellste Gaming-Notebook auf dem Markt besitzen möchte, kann aktuell nur zum Razer Blade 17 2022 greifen. Denn die verbaute GeForce 3080 Ti-Grafikeinheit ermöglicht Spielegrafik, die es sonst nur in hochgezüchteten Spiele-Computern in dicken Gehäusen gibt. Für satte 4.299 Euro gibt es neben Spitzenleistung perfekte Verarbeitungsqualität, minimalistisches Design und eine knackige Tastatur. Wer über die etwas dünn klingenden Lautsprecher hinwegsehen kann, wird auch in mehreren Jahren noch die aktuellsten Spiele damit genießen.

  • PRO
    • Beste Spiele-Leistung im Notebookbereich, Bildschirm ist groß und hell, Perfekte Verarbeitung
  • KONTRA
    • Den Lautsprechern fehlt es an Tiefen, Akkulaufzeit zu kurz, Sehr teuer

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.