Veröffentlicht inEinzeltests

Sage Barista Touch Impress: Siebträgermaschine mit Display-Anleitung

Die Barista Touch Impress von Sage will eine schrittweise Barista-Anleitung auf Knopfdruck bieten. Wie gut die Siebträgermaschine wirklich ist, hat IMTEST herausgefunden.

© IMTEST / Sandra Fischer

Wer zuhause einen guten Espresso genießen möchte, der genau den eigenen Wünschen entspricht, der setzt häufig auf eine Siebträgermaschine. Kaffeevollautomaten bieten zwar ebenfalls gute Kaffeekreationen, sind bei ambitionierten Hobby-Barista aber deutlich weniger beliebt. Wer den perfekten Kaffeegenuss selbst kreieren, dabei jedoch nicht auf den Komfort und die Anleitungen eines Kaffeevollautomaten verzichten möchte, für den ist die Barista Touch Impress von Sage (UVP: 1.299,90 Euro) eine spannende Wahl. IMTEST hat das Gerät genau unter die Lupe genommen.



Produktdetails

  • Preis: 1.299,90 Euro
  • Gewicht: 10,2 Kilogramm
  • Größe: 36 x 34 x 41,5 Zentimeter
  • Pumpendruck: 15 Bar
  • Wasserbehälterkapazität: 2 Liter
  • Bohnenbehälterkapazität: 340 Gramm
  • Garantie: 2 Jahre

Siebträgermaschine: Das sind die Testkriterien

Wer sich mit der Anschaffung einer Siebträgermaschine beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken. Wichtig ist ebenfalls, welche Kaffeespezialitäten zubereitet werden können, wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind und wie gut der Milchschaum wird. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung und Handhabung der Maschine funktionieren. Auch die Lautstärke ist ein spannender Faktor bei der Kaufentscheidung.

IMTEST hat die Barista Touch Impress auf Herz und Nieren geprüft. © IMTEST / Sandra Fischer

Sage: Bedienung und Handhabung

Die erste Inbetriebnahme der Siebträgermaschine funktioniert sehr einfach. Auf dem gut lesbaren, bunten Display führt die Barista Touch Impress Schritt für Schritt durch die Ersteinrichtung. So stellt man etwa Datum und Zeit ein und legt eine Standard-Milchart fest. Besonders praktisch ist die verständliche Display-Anleitung für die Zubereitung eines ersten Getränks. Hier lernen Nutzer und Maschine sich besser kennen, die Abläufe werden auch für unerfahrene Kaffeetrinker intuitiver (mahlen, tampern, brühen) und die Maschine tastet sich an den richtigen Mahlgrad für die eingefüllten Bohnen ran. Anschließend stehen acht Getränkearten wie Espresso, Cappuccino oder Flat White per One-Touch-Auswahl auf dem Bildschirm zur Auswahl. Das Display ist dabei teils etwas schwergängig, sodass man mitunter kräftig auf die Symbole drücken muss.

Auf dem Bildschirm der Barista Touch Impress kann man auch die Standard-Milchsart festlegen. © IMTEST / Sandra Fischer

Die Handhabung der Siebträgermaschine von Sage ist dagegen überwiegend einfach. Der Wassertank kann leicht eingesetzt und die Tropfschale ebenso leicht geleert werden. Auch der Siebträger kann einfach zum Mahlen und Tampern eingehangen werden (links) sowie zum Brühen eingedreht werden (rechts). Das Tampern erfolgt dabei ganz einfach mit einem Hebel seitlich am Gerät, wobei die Maschine im Anschluss daran stets mitteilt, ob sich die richtige Menge Pulver im Sieb befindet. Lediglich das Einsetzen und Entfernen des Bohnenbehälters erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Zudem ist der durchsichtige Behälter nur luftdicht, nicht jedoch lichtgeschützt oder lichtdicht.

Die Bohnen befinden sich nur in einem luftdichten Behälter auf dem Gerät. © IMTEST / Sandra Fischer

Touch Impress: Milchschaum in Barista-Qualität?

Um mit der Siebträgermaschine von Sage auch Milchschaum herstellen zu können, befindet sich an dem Gerät ein automatischer Dampfstab. Mit diesem kann man die Milchtemperatur zwischen 40 und 75 Grad Celsius einstellen. Die Milch selbst wird dann in ein separates Kännchen gefüllt, das maximal 250 Milliliter fassen kann. Praktischerweise besitzt der Dampfstab eine Reinigungsfunktion, mit der man gleich nach dem Einsatz heißes Wasser durchlaufen lassen kann. Die Reinigung des Kännchens ist ebenfalls einfach. Allerdings kann der Milchschaum im Test nicht komplett überzeugen. So ist dieser zwar sehr schön feinporig, jedoch auch etwas locker.

Kaffee: Das sind die Ergebnisse

Um den perfekten Espresso zu brühen, kommt es nicht nur auf die richtige Bohne, sondern auch die passende Mahlgrad-Einstellung an, welche die Extraktionszeit bestimmt. Bei der Barista Touch Impress stehen dafür 30 verschiedene Mahlgrade zur Auswahl. Während der Anpassung an die Bohnen (s. oben) variiert die Maschine dabei den Mahlgrad und prüft anhand der Extraktionszeit, ob eine etwaige Über- oder Unterextraktion vorliegt. Bei einem Espresso sollte die ideale Extraktionszeit dabei zwischen 20 und 30 Sekunden liegen. Im Test ist diese mit der empfohlenen Mahlgrad-Einstellung der Maschine dabei etwas kurz und liegt nur bei rund 16 Sekunden. Dementsprechend schmeckt der Kaffee bei IMTEST sehr leicht sauer. Abgesehen davon besitzt er einen leckeren, fruchtig-vollen Körper. Zudem ist es natürlich möglich, sich eigenständig dem individuell-perfekten Espresso weiter anzunähern.

Vor dem Brühen muss man noch mahlen und tampern. Dafür rastet man den Siebträger links in die Maschine ein. © IMTEST / Sandra Fischer

Vollends überzeugen kann dagegen die Temperatur des Getränks. 30 Sekunden nach Ende des Brühvorgangs konnte IMTEST 68 Grad Celsius messen, was einer sehr guten Note entspricht. Dafür sorgt auch die Heißwasserfunktion, mit deren Hilfe man die Tasse vor dem Brühen sehr gut aufheizen kann. Noch sehr gut schneidet im Test auch die Crema auf dem Espresso ab. Sie ist gleichmäßig, fest und sehr flächendeckend. Mit gemessenen 70,8 Dezibel beim Mahlen und 55,1 Dezibel beim Brühen ist das Modell von Sage in der Zubereitung zudem vergleichsweise leise.

Die Crema auf dem Espresso kann im Test überzeugen. © IMTEST / Sandra Fischer


Fazit

Gerade für Menschen, die wenig Vorerfahrung mit Siebträgermaschinen besitzen und sich trotzdem leckere Kaffeegetränke selbst herstellen möchten, kann sich der Kauf der Sage Barista Touch Impress lohnen. Das Touch-Display führt die Nutzer Schritt für Schritt durch den Zubereitungsprozess und die Maschine passt sich intelligent den Nutzerwünschen und der eingefüllten Bohne an. So macht das Kaffeekochen auch Laien Spaß. Zudem ist die Handhabung der einzelnen Geräteteile größtenteils einfach. Leichte Punktabzüge gibt es für den etwas lockeren Milchschaum und die etwas kurze empfohlene Extraktionszeit des Espressos. Mit der richtigen Bohne im Mahlwerk und keiner Scheu vor dem Ausprobieren lässt sich hier aber toller Espresso zubereiten. Außerdem ist die Temperatur des Getränks sehr gut und die Zubereitung recht leise.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.