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Samsung Galaxy A35 und Galaxy A55: So gut ist Samsungs Mittelklasse

Wie gut ist Samsungs Smartphone-Mittelklasse?

Zwei Samsung-Smartphones auf einem weißen Tisch.
© IMTEST

Wenn man an Smartphones von Samsung denkt, dann natürlich zuerst an die aktuellen Geräte der Galaxy S24-Reihe. Aber auch abseits der Oberklasse hat der südkoreanische Elektronik-Konzern Smartphones im Angebot. Sowohl das Samsung Galaxy A35 als auch das etwas teurere Samsung Galaxy A55 sind Vertreter der aktuellen Smartphone-Mittelklasse. IMTEST hat beide Geräte unter die Lupe genommen.

Das Samsung Galaxy A35 im Detail

Produktbild des Samsung Galaxy A35 in mehreren Farben.
© Samsung

Mit einem Preis von 319 Euro (UVP) für die getestete Variante mit 128 Gigabyte ist das Samsung Galaxy A35 ein vergleichsweise günstiger Einstieg in die Smartphone-Mittelklasse. Ein Highlight ist das verbaute Display. Insgesamt ist das Smartphone ein gelungenes Paket. Nur wer viel Leistung für Spiele oder anspruchsvolle Apps braucht, sollte unter Umständen zu einem anderen Gerät greifen. Für den Alltag ist das Samsung Galaxy A35 aber flott genug. Für 369 Euro (UVP) gibt es das Gerät auch mit 256 Gigabyte.

  • PRO
    • gute Verarbeitung und wertiges Design, gutes AMOLED-Display, IP67 zertifiziert, erweiterbarer Speicher
  • KONTRA
    • etwas kurze Akkulaufzeit, etwas wenig Leistung, kein kabelloses Laden

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Das Samsung Galaxy A55 im Detail

Produktbild des Samsung Galaxy A55 in unterschiedlichen Farben
© Samsung

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Samsung Galaxy A55 von seinem kleineren Bruder fast gar nicht. Die etwas schmaleren Displayränder fallen im direkten Vergleich auf, der Aluminiumrahmen fasst sich etwas wertiger an. Zusätzlich sorgt der etwas stärkere Chip für einen kleinen Tempo-Vorteil. Zu einem Hochleistungs-Smartphone wird das Galaxy A55 dadurch aber auch nicht. Ein weiterer Vorteil des Galaxy A55 ist das etwas bessere Kamera-Paket. In der getesteten Variante mit 128 Gigbyte kostet das Smartphone 399 Euro (UVP). Die Variante mit 256 Gigabyte ist mit 529 Euro (UVP) deutlich teuerer.

  • PRO
    • gute Verarbeitung und wertiges Design, gutes AMOLED-Display, IP67 zertifiziert, erweiterbarer Speicher, gute Akkulaufzeit
  • KONTRA
    • etwas wenig Leistung, kein kabelloses Laden

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

Zwei Samsung Smartphones liegen mit eingeschaltetem Display auf einer Holzoberfläche.
Auch auf den zweiten Blick kaum zu unterscheiden: Das Samsung Galaxy 35 links und das Samsung Galaxy A55 rechts. © IMTEST

Samsung Galaxy A35 und Samsung Galaxy A55 im Designvergleich

Äußerlich ähneln sich die beiden Smartphones sehr. Beide Geräte haben ein 6,6 Zoll großes Display. Beim Samsung Galaxy A35 fallen die Displayränder ein wenig breiter als beim größeren Bruder. Dadurch wirkt das Samsung Galaxy A55 ein klein wenig wertiger. Aber auch schon das Galaxy A35 ist weit davon entfernt, ein billiger Plastikbomber zu sein. Materialanmutung und Design würden auch einem teureren Gerät gut zu Gesicht stehen. Beim Galaxy A55 verstärkt sich dieser Eindruck noch etwas. Es bietet einen Gehäuserahmen aus Aluminium, dieser ist beim Galaxy A35 aus Kunststoff.



Leichtes Tempo-Plus beim Samsung Galaxy A55

Samsung verbaut in beiden Smartphones einen Chip aus eigener Herstellung. Beim Samsung Galaxy A35 ist das der Exynos 1380, im Samsung Galaxy A55 arbeitet ein Exynos 1480. Letzterer ist ein wenig schneller. An die Leistung aktueller Top-Smartphones reichen beide Geräte natürlich nicht heran. Für den normalen Einsatz ist das aber klein Problem. Für den Alltag bringen sowohl das Samsung Galaxy A35 als auch das Samsung Galaxy A55 genügend Leistung mit. Das Galaxy A55 ist allerdings immer ein wenig flotter. Bei sehr leistungshungrigen Apps oder grafikintensiven Spielen kommen aber beide Smartphones an ihre Grenzen.

Gleiches Display für beide Smartphones

Samsung verbaut in beiden Smartphones ein Super AMOLED Display mit einer Auflösung von 2.340 x 1.080 Pixeln. Das ist insofern ungewöhnlich, da das Display einer der großen Kostenfaktoren bei einem Smartphone ist. Es wäre also zu erwarten gewesen, dass das günstigere Samsung Galaxy A35 mit einem schlechteren Display ausgestattet wird, um die Kosten für den Hersteller zu senken. Und das Samsung an dieser Stelle nicht gespart hat, macht sich auch bei den Messungen im IMTEST-Labor bemerkbar. Dabei verhalten sich das Samsung Galaxy A35 und das Samsung Galaxy A55 fast gleich. Die gemessene maximale Helligkeit liegt bei beiden Displays bei über 1.200 Candela pro Quadratmeter. Das ist ein sehr guter Wert, die Smartphones lassen sich auch im Sonnenlicht gut ablesen. Im Alltag zeigen die Displays ein gutes Bild mit satten Farben. Bei den Messungen zeigen sie eine hohe Farbtreue in den gemessenen Farbräumen und OLED-typisch einen sehr hohen Kontrast. Außerdem liegt die maximale Bildwiederholrate bei 120 Hertz. Das sorgt für ein flüssiges Bild beim Scrollen.

Technische Unterschiede bei der Kamera

Neben den Unterschieden bei der Leistung sind es vor allem die Kameras, die das Samsung Galaxy A55 vom kleineren Bruder Samsung Galaxy A35 abheben sollen. Das fängt schon bei der Frontkamera an: Die Selfiekamera des Samsung Galaxy A55 löst mit 32 Megapixeln auf, die des Galaxy A35 muss mit 13 Megapixeln auskommen. Samsung verbaut in beiden Geräten eine Hauptkamera mit 50 Megapixeln und eine Makrolinse mit acht Megapixeln. Beim Ultra-Weitwinkel gibt es wieder Unterschiede: Zwölf Megapixel für das Galaxy A55, acht Megapixel für das Galaxy A35. Auf aufwendige Extras wie einen optischen Zoom müssen beide Smartphones verzichten. Das ist in dieser Preisklasse aber Standard.

Drei Samsung Smartphones liegen mit dem Display nach unten auf einer Holzoberfläche.
Optisch besteht kein Unterschied zwischen den Kameras des Galaxy A35 (hellgelb) und denen des Galaxy A55 (dunkelblau). Zum Vergleich unten die Kameras des Samsung Galaxy S24 Ultra. © IMTEST

In der Praxis machen beide Smartphones gute Bilder mit vielen Details und guten Farben. Das bestätigt sich auch auf dem Fotomessstand. Hier erreichen das Samsung Galaxy A35 und das Samsung Galaxy A55 bei Aufnahmen mit der Hauptkamera gute Werte mit etwas viel Rauschen. Beim Zoomen sinkt die Detailauflösung, was aber für einen Digitalzoom normal ist. Die Messwerte der Frontkameras entsprechen ebenfalls dem, was nach dem Blick auf das Datenblatt zu erwarten war. Die 8-Megapixel-Kamera des Galaxy A35 rauscht etwas stärker. Farben stellen beide Selfiekameras gut da.  

Gleicher Akku, unterschiedliche Laufzeit?

Sowohl im Samsung Galaxy A35 als auch im Samsung Galaxy A55 ist ein Akku mit 5.000 Milliamperestunden verbaut. Im Labor hielt das teurere Galaxy A55 allerdings länger durch. Hier scheint der bessere Chip nicht nur schneller, sondern auch effizienter zu sein. Beim Videostreaming hielt es 12:55 Stunden durch, beim Galaxy A35 war bei gleicher Bildschirmhelligkeit schon nach 9:39 Stunden Schluss. Beim Laden herrscht wieder Gleichstand: Nach knapp eindreiviertel Stunden waren die Akkus wieder voll. Beide Geräte beherrschen Schnellladen mit bis zu 25 Watt. Das entsprechende Netzteil legt Samsung wie mittlerweile üblich nicht bei. In der Packung findet sich neben dem Smartphone nur ein passendes Ladekabel. Auch auf kabelloses Laden müssen beide Smartphones verzichten.

Fazit

Sowohl das Samsung Galaxy A35 als auch das Samsung Galaxy A55 sind solide Mittelklasse-Smartphones. Schön ist, dass sich Samsung dafür entschieden hat, beiden Geräten das gleiche, gute Display zu spendieren. Sonst gilt: Das Galaxy A35 ist ein gutes Smartphone, das Galaxy A55 ist in vielen Bereichen einfach einen Hauch besser. Ob das Plus an Leistung, der Metallrahmen und die etwas bessere Kamera-Ausstattung den Mehrpreis von etwa 80 Euro wert sind, hängt stark von Nutzer ab.

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.