Der Launch des TM7 ist jetzt knapp zwei Monate her. Mit einem Großevent und einem Werbevideo, das an Tech-Gigant Apple erinnert, hat sich Vorwerk mit dem neuen Thermomix nicht nur in die Medien katapultiert, sondern auch viele neugierig gemacht. Erste Frage: Was macht die neue Küchenmaschine besser als der TM6? Muss man sich direkt den Thermomix TM7 kaufen?
Seit dem 07. April verschickt Vorwerk die ersten Geräte nun an Kundinnen und Kunden. IMTEST hat getestet, ob der TM7 seinem Hype gerecht wird.
Produktdetails
- Mixtopf mit Deckel: 2,1 Kilogramm
- 10 Zoll Touchdisplay
- UVP: 1.549 Euro
- Gleitbrett integriert
Thermomix TM6 im Test: Was leistet der Küchenhelfer?
Rühren, Kneten, Mixen, Schneiden, Kochen – der Thermomix ist in vielen Köpfen der Goldstandard unter den Küchenmaschinen mit Kochfunktion. Wie er sich im professionellen Labortest schlägt, hat IMTEST getestet.
Der Thermomix TM7 im Vergleich zum TM6
Schon auf den ersten Blick unterscheidet sich der neue TM7 deutlich von seinem Vorgänger. Die typische Thermomix-Form hat sich verändert, die Farbe ist standardmäßig schwarz statt weiß und das Touch-Display wächst auf die doppelte Größe an. Dafür fällt der runde Bedienknopf weg und wird durch einen An- und Ausschalter unter dem Bildschirm ersetzt.

Außerdem gibt es einige funktionale Unterschiede. Benötigte der TM6 zum einfachen Verschieben etwa ein Gleitbrett, das kostenpflichtig hinzugekauft werden musste, ist dieses praktische Thermomix-Zubehör in der neuen Basisstation direkt integriert.
Außerdem sieht der neue Mixtopf nicht nur farblich anders aus, sondern besitzt eine Isolierung. Diese hat eine dämmende Wirkung für Geräusche und Wärme. Zwar ist der Mixtopf dadurch insgesamt etwas größer und damit schwerer als beim TM6, dafür lässt er sich aber im heißen Zustand problemlos von außen mit der Hand berühren.

Darüber hinaus ist aber der Motor leiser geworden, sodass der TM7 insbesondere in den niedrigeren Stufen kaum zu hören ist. Im Test erreichte dadurch im Geräuschurteil ein „gut“, da er beim normalen Kochvorgang lediglich 39,2 Dezibel erzeugte (gemessen in 50 Zentimetern Entfernung). Das ist knapp leiser als die sogenannte Konzentrations-Störungsschwelle. Wollen Nutzende hingegen Mehl aus Nüssen herstellen, wird es mal lauter. Bis zu 101,9 Dezibel zeigte das Geräuschmessgerät an, was eher der Geräuschkulisse in einer Diskothek entspricht.
Thermomix TM7 ausgepackt: Mehr Nachhaltigkeit
Der Lieferumfang des TM7 ist ähnlich wie beim TM6, ist farblich aber ebenfalls ans neue Design angepasst. So sind Spatel, Varoma-Aufsatz, Garkörbchen und Butterfly-Aufsatz allesamt in schwarzem Kunststoff gehalten. Das bietet für Vorwerk nicht nur den Vorteil der Einheitlichkeit, sondern auch nachhaltige Aspekte. Da beim Thermomix TM7 zum Teil recyceltes Plastik für die Herstellung verwendet wird, ist eine dunkle Farbe einfacher zu realisieren. Dafür besitzt der Varoma allerdings keinen durchsichtigen Deckel mehr.

Varoma und Spatel haben ebenfalls eine neue Form erhalten. Ersterer fasst dadurch noch mehr Lebensmittel zum Dampfgaren. Der Spatel hingegen kann jetzt auch aufrecht stehen, passt noch besser in die Form des Mixtopfes und besitzt auf der Unterseite eine Vertiefung. Dieses ersetzt den bisherigen „Twister“ – also das Zubehörteil, mit dem sich das Messer im Mixtopf leichter von außen drehen lässt. Das hilft etwa, Mürbeteig aus dem Topf zu lösen und in eine Schüssel umzufüllen.
Das komplette Unboxing hat IMTEST bereits auf Instagram gezeigt:
TM7 in der Laborküche: Kochen nach Anleitung
Die vielen Neuerungen des TM7 sollen natürlich nicht nur gut aussehen, sondern vor allem auch das Kocherlebnis verbessern. Ob das klappt, hat IMTEST mit dem Gericht „Ungarisches Paprikagulasch“ ausprobiert.

Küchenmaschinen-Rezepte von Cookidoo
Wie gehabt, bietet das Rezeptportal Cookidoo eine Vielfalt an Rezepten mit Schritt-für-Schritt Anleitungen zum Kochen. Wer dieses nicht nutzen möchte, findet etwa 200 vorinstallierte Rezepte auf dem Gerät. So kann auch ohne Jahresabo mit einem derzeitigen Preis von 60 Euro die Guided-Cooking-Funktion genutzt werden. Die Cookidoo-App bietet allerdings weitere Annehmlichkeiten, wie eine Einkaufliste für ausgewählte Rezepte und sonstige Erledigungen sowie einen Wochenplan und – wenn gewünscht – personalisierte Rezeptvorschläge.

Bedienung des Thermomix TM7
Die Guided-Cooking-Funktion führt beim TM7 sicher durch das Rezept. Allerdings hat sich die Nutzerführung dabei etwas geändert. Auf dem Display des TM6 war ein Wischen zu unterschiedlichen Menüs nach links und rechts möglich und die Rezeptschritte mussten per Bestätigung weitergeklickt werden. Beim TM7 kann hingegen von oben nach unten gescrollt werden. Damit erinnert das neue Touch-Display nicht nur an ein Tablet, sondern orientiert sich unter anderem an modernen Webseiten-Designs.
Außerdem wird etwa die Zugabe von Gewürzen nicht mehr in einzelnen Schritten angezeigt, sondern als Liste zum Abhaken. Sind Zutaten abzuwiegen, übernimmt der TM7 das Häkchen-Setzen sogar automatisch, sobald die richtige Menge beziehungsweise deren Toleranzbereich erreicht ist. Das erleichterte die Zubereitung im Test allerdings nur wenig und war eher ein nettes Erfolgserlebnis zwischendurch.

Ähnlich angenehm war, dass das Klingeln am Ende eines Kochvorgang jetzt nicht nur per Display-Druck gestoppt wird. Da der TM7 erkennt, wann sein Deckel angehoben wird, stoppt das den Signalton. Während eines Kochschritts lässt sich der Deckel zwischendurch lüften. Wer also neugierig ist, darf zumindest in den niedrigen Rührstufen einen Blick in den Mixtopf werfen. Dann stoppt das Messer aus Sicherheitsgründen und der Timer für den Kochschritt stoppt ebenfalls.
Das kann allerdings Vor- und Nachteil sein: Wer neugierige Kinder hat, die den Deckel anschließend nicht wieder aufsetzen, wartet möglicherweise lange auf sein Essen, das nicht mehr weiterkocht. Manuell lässt sich der Deckels nämlich nicht verriegeln. Eine Ausnahme stellt lediglich der Modus „offenes Kochen“ dar, der etwa für Spaghetti gedacht ist. Hier läuft der Timer auch bei geöffnetem Deckel weiter.
Gulasch aus dem TM7: Ein schmackhaftes Ergebnis
Das Testgericht ließ sich im Thermomix TM7 sehr einfach zubereiten. Wer sich allerdings verspricht, dass die Küchenmaschine alles übernimmt, findet sich an einigen Stellen doch selbst in der Pflicht. So muss etwa die Paprika selbst in mundgerechte Stücke geschnitten werden, da der Mixtopf zu diesem Zeitpunkt bereits belegt ist.

Die Handhabung von Mixtopf und Deckel erforderte im Test etwas Übung. Beides muss jeweils exakt in seine Halterung gesetzt werden, damit es richtig passt. So waren die ersten Versuche etwas hakelig. Außerdem fehlten einige Funktionen, die es beim TM6 gab. Zum einen merkte sich der TM7 das Rezept bei einer Unterbrechung mit Ausschaltung des Geräts nicht. Zum anderen konnte in der Rezeptführung ein Schritt nicht einfach wiederholt werden. Vorwerk hat allerdings bereits angekündigt, den TM7 über Software-Updates im Laufe der Zeit weiterentwickeln zu wollen. So soll zum Beispiel noch dieses Jahr eine Sprachsteuerung per Update kommen. Vielleicht werden dabei noch Kleinigkeiten ausgebessert.
Das Test-Gulasch gelang insgesamt dennoch. So wurden in der optischen Beurteilung und im Geschmacksurteil gute Noten erzielt. Das Fleisch war zwar fast etwas zu gegart und dadurch etwas trocken. Die Paprika war dafür aber noch schön bissfest.

Küchenmaschine im Praxistest: Backen mit dem Thermomix TM7
Doch der Thermomix hilft nicht nur beim Kochen, sondern kann beim Backen zum Einsatz kommen. Für die meisten Rezepte benötigen Nutzende am Ende allerdings einen Backofen – außer, es handelt sich um eine Süßspeise, die im Varoma dampfgegart wird.
Beim Teigkneten und Sahneschlagen hilft der TM7 allerdings. IMTEST testete das mit klassischem Mürbeteig und 200 Gramm Schlagsahne. Ersteres gelang ihm dabei wesentlich besser. In wenigen Augenblicke knetete er die Einzelzutaten zu einem gleichmäßigen Teig zusammen.

Das Sahneschlagen gelang deutlich besser als im Test des TM6. Das lag wohl vor allem daran, dass das Rezept zwar zur Benutzung des Butterfly-Aufsatzes aufrief und die Einstellung für die Rührstufe automatisch auswählte. Eine Zeit war hingegen nicht vorgegeben, sodass Nutzende hier selbst in der Verantwortung für das Ergebnis sind. Im Test war dieses nach etwa vier Minuten im guten Bereich. Dennoch blieb die Konsistenz etwas unter dem Ergebnis eines klassischen Handrührgeräts.

Außerdem musste der Thermomix TM7 100 Gramm Mandeln in nur 10 Sekunden zu Nussmehl verarbeiten. Das stellte allerdings kein Problem dar, sodass ein feines, ebenmäßiges Resultat entstand.

Thermomix im Test: Die richtige Reinigung
Insbesondere für die Reinigung des Grundgeräts ist die neue Form ein großer Vorteil. Mussten Nutzende beim TM6 noch viele, kleine Vertiefungen und vor allem die Greifarme für den Deckel aufwendig mit dem Schwamm oder einer passenden Bürste reinigen, reicht beim TM7 ein Abwischen mit einem feuchten Tuch. Die einzige Erhebung stellt die Andockstation für den Mixtopf dar, der Rest bietet eine glatte Oberfläche.

Der Mixtopf hingegen lässt sich ähnlich einfach oder schwierig reinigen wie beim TM6. So lässt er sich mit einer passenden Spülbürste zum einen als Ganzes abwaschen oder kann in mehrere Teile zerlegt werden. Diese können dann wahlweise ebenso in die Spülmaschine. Anders als beim TM6 wird hier aber nicht die Unterseite abgeschraubt, sondern die Isolierung per Schieberegler vom inneren Edelstahl-Mixtopf gelöst.

Auch das Kunststoff-Zubehör, wie Varoma- oder Butterfly-Aufsatz, sowie der Spatel dürfen in den Geschirrspüler.
FAQ – Die wichtigsten Fragen zum Thermomix TM7 geklärt
Einige Zubehör-Teile, die es im Vorwerk-Shop für den TM5 und TM6 zu kaufen gibt, sind im neuen TM7 bereits integriert. So benötigt der Deckel durch das neue Design etwa keinen Spitzschutz mehr und das Gleitbrett „Slider“ ist bereits in der Basisstation integriert. Der Thermomix-Sensor sowie die Welle mit und ohne Peeler sind weiterhin kompatibel mit dem TM7. Nur der Gemüse-Styler und der Thermomix Friend sind nicht mit dem TM7 nutzbar. Ersterer würde zwar in den TM7 passen. Das Messer würde sich aufgrund des fehlenden Deckels aber nicht drehen. Der Thermomix Friend hingegen ließe sich möglicherweise über Bluetooth verbinden. Die Mixtöpfe von TM6 und TM7 sind aber nicht austauschbar.
Die Vorwerk-Webseite zeichnet den TM7 derzeit mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.549 Euro aus. Wer den neuen Thermomix über die Direktvermarktung statt im Internet kauft, erhält bei einem Kochabend im eignen Kreis in der Regel ein Gastgeber-Geschenk. Dieses Angebot variiert aber mit verschiedenen Angeboten.
Ja. Viele hatten sich für den neuen Thermomix wohl einen größeren Mixtopf gewünscht. Dann wären aber die über 95.000 bereits auf Cookidoo vorhandenen Rezepte nicht mehr so einfach nutzbar gewesen – jedenfalls nicht mehr mit der von Vorwerk ausgesprochenen Gelinggarantie. Deswegen hat das Unternehmen laut eigener Aussage das Mixtopf-Volumen nicht angepasst.
Was aber größer geworden ist: der Varoma-Aufsatz. Durch die neue Form fasst er etwa 45 Prozent mehr. Das bedeutet allerdings, dass zwar ältere Rezepte mit dem neuen TM7 gekocht werden können. Umgekehrt trifft das aber nicht unbedingt zu.
Im Prinzip ja. Im Test dauerte das Kochen von einem Liter Wasser allerdings deutlich länger als in einem herkömmlichen Wasserkocher – was nicht zuletzt an der geringeren Nennleistung des TM7 liegt. So benötigte der TM7 im Test 6 Minuten und 39 Sekunden, um einen Liter von 23 auf 100 Grad Celsius zu erhitzen. Wer die längere Wartezeit in Kauf nimmt, findet aber sogar einen eigenen Modus dafür auf dem TM7.
Fazit
Der Thermomix TM7 ist mehr als ein Update für den TM6 und zeigt, dass Vorwerk nicht nur auf modernes Design, sondern vor allem auf eine leichtere Bedienung sowie intelligente Funktionen setzt. Pluspunkte sammelte der TM7 unter anderem durch den größeren Bildschirm, die neue Form mit einfacherer Reinigung, die Hitzeisolierung und den leiseren Motor. Einige Details, wie etwa das automatisches Abhaken von Zutaten, waren nett – wenn sie auch nur einen minimalen Mehrwert boten.
Thermomix TM7
Nur wenige Kleinigkeiten störten im Test: So war die Handhabung von Mixtopf und Deckel etwas hakelig und das Gerät erinnerte sich nach dem Aus- und Wiedereinschalten nicht mehr ans begonnene Rezept. Außerdem sind nicht alle Thermomix-Zubehörteile mit dem neuen Modell kompatibel.
So erzielt der TM7 bei IMTEST insgesamt die gleiche Note wie der TM6. Ganz vergleichbar sind die Noten allerdings nicht, da seit 2025 auch der Preis in die Gesamtnote einfließt.
- PRO
- gute bis sehr gute Ergebnisse beim Kochen und Backen, großes Display mit einfacher Bedienung, Hitzeisolierung, integriertes Gleitbrett, einfache Reinigung
- KONTRA
- Handhabung im Test etwas hakelig, keine Sprachsteuerung, nicht per App fernsteuerbar, vergleichsweise hoher Preis
Imtest Ergebnis:
gut 2,02
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