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Xiaomi Air Fryer 6L im Test: Pommes gut, alles gut?

IMTEST hat die Heißluftfritteuse unter die Lupe genommen.

© IMTEST

Der Technologie-Konzern Xiaomi ist vor allem für seine Smartphones bekannt. Doch mittlerweile erobert das chinesische Unternehmen auch andere Märkte. So gibt es neben Staubsaugern, Fitnesstrackern und Luftreinigern auch Heißluftfritteusen der Marke. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von nur 149,99 Euro ist das Modell Air Fryer 6L vergleichsweise ein echtes Schnäppchen. Doch wie gut ist das Gerät? IMTEST hat das herausgefunden.



Produktdetails

  • Preis: 149,99 Euro
  • Gewicht: 4,6 Kilogramm
  • Maße: 30,0 × 37,9 × 28,0 Zentimeter
  • Kapazität: 6 Liter
  • Leistung: 1.500 Watt
  • Garantie: 2 Jahre

Heißluftfritteuse: Das sind die Test-Kriterien

Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine (neue) Heißluftfritteuse anzuschaffen, der erwartet von dem Modell natürlich vor allem eines: leckere Ergebnisse. Der wichtigste Punkt für oder gegen ein Modell ist deshalb der Geschmack. Im Praxiseinsatz bei IMTEST haben die Geräte nacheinander geriffelte Pommes sowie und Karotten- und Paprika-Streifen gegart. Bewertet wurden dabei der Geschmack, die Konsistenz und die Optik der zubereiteten Speisen.

Ein zweiter wichtiger Aspekt für oder gegen die Anschaffung einer Heißluftfritteuse ist darüber hinaus, wie einfach man mit dem Gerät arbeiten kann. Eine verständliche Display-Führung und leichte Handhabung des Frittierkorbs sorgen in diesem Punkt für gute Noten. Zudem wurden im Test die Lautstärke sowie der Stromverbrauch untersucht und unter anderem die Einfachheit der Reinigung und die Kontrollsignale unter die Lupe genommen.

Xiaomi Air Fryer
IMTEST hat die Heißluftfritteuse von Xiaomi auf Herz und Nieren getestet. © IMTEST

Xiaomi: So gut klappt die Bedienung

Die Bedienung der Heißluftfritteuse von Xiaomi ist denkbar einfach. Ist das Gerät an das Stromnetz angeschlossen, leuchtet mittig auf dem Touch-Display die Anschalt-Taste. Mithilfe der Menü-Taste (oben links) kann man sich durch die Automatikprogramme klicken. Mit Kuchen, Pommes, Pizza, Hähnchenkeulen, Steak und Fisch stehen dabei sechs Programme zur Auswahl, was allerdings vergleichsweise wenig ist.

Möchte man stattdessen die Temperatur und Garzeit manuell einstellen, gelingt das mithilfe der Umschalt-Taste (rechts neben der Anzeige). Hier kann man mit der Plus- und Minus-Taste eine Zeit zwischen einer und 60 Minuten sowie eine Temperatur zwischen 40 und 200 Grad Celsius einstellen. Einige Heißluftfritteusen – wie der Foodi FlexDrawer 10,4 L von Ninja – bieten hier eine größere Spannbreite. Ist alles richtig eingestellt, fehlt nur noch ein Klick auf die Start-/Stopp-Taste und schon beginnt der Garvorgang.

Xiaomi Air Fryer
Mit der Start-Taste wird im übersichtlichen Menü der Frittiervorgang ausgelöst. © IMTEST

Nach der Hälfte der eingestellten Zeit ertönt ein praktischer Signalton, der die Nutzer daran erinnert, den Frittierkorb einmal herauszunehmen und zu schütteln, damit die Ergebnisse gleichmäßig werden. Da nicht alle Heißluftfritteusen über eine solche Schüttel-Erinnerung verfügen, sorgt diese Funktion gemeinsam mit dem Signalton am Ende der Garzeit und dem automatischen Abschalten des Geräts hier für eine sehr gute Note.

Auch die Handhabung des Frittierkorbs selbst ist einfach. Verglichen mit Modellen wie dem Foodi FlexDrawer 10,4 L von Ninja bietet die Heißluftfritteuse von Xiaomi zwar nur einen Korb, der sich nicht in zwei Bereiche trennen lässt, doch er lässt sich leicht in die Maschine einsetzen und rastet hörbar und fest ein. Zudem steht das Gerät dank der rutschfesten Füße sehr sicher. Ist der Garvorgang beendet und der Korb etwas abgekühlt, kann man diesen, ebenso wie die herausnehmbare Frittierplatte, in der Spülmaschine reinigen. Doch auch von Hand lassen sich die Einzelteile gut abwaschen, da sie keine scharfen Kanten oder unzugänglichen Ecken aufweisen.

Xiaomi Air Fryer
Der Frittierkorb lässt sich gut handhaben und rastet hörbar ein. © IMTEST

Heißluftfritteuse: Das sind die Frittier-Ergebnisse

Eine der Speisen, die wohl am häufigsten in Heißluftfritteusen zubereitet werden, sind Pommes Frites. IMTEST testet die Geräte stets mit den geriffelten Chef Frites von McCain. Laut Packungsanweisung sollen dabei 300 Gramm Pommes bei 180 Grad Celsius für 13 Minuten in die Fritteuse wandern. Nach der Hälfte der Zeit werden die Fritten zudem einmal durchgeschüttelt. In dem Modell von Xiaomi entwickeln die Pommes ein schönes Röstaroma. Sie sind gleichmäßig gebräunt und außen knusprig, wobei auch kleine Stücke nicht zu hart werden. Sowohl geschmacklich als auch optisch können die Pommes daher überzeugen.

Xiaomi Air Fryer
Die Pommes werden mit dem Gerät von Xiaomi schön knusprig. © IMTEST

Da man in einer Heißluftfritteuse aber auch Gemüse zubereiten kann, testet IMTEST die Geräte zusätzlich in dieser Hinsicht. Die Karotten- und Paprika-Streifen werden dazu bei 160 Grad Celsius für 15 bzw. 10 Minuten gegart und zwischendurch geschüttelt. Nach dieser Zeit sind die Karotten überwiegend weich, teilweise etwas schrumpelig, aber lecker. Die Paprika ist dagegen noch etwas bissfest und weist einige schwarze Stellen auf. Dennoch werden auch diese Frittierergebnisse noch als “gut” bewertet.

Xiaomi Air Fryer
Besonders die Paprika ist noch etwas zu bissfest. © IMTEST


Stromverbrauch und Lautstärke

Die gemessene Lautstärke der Heißluftfritteuse beträgt 51 Dezibel, was etwa der Geräuschkulisse einer leisen Unterhaltung entspricht. Damit ist eine Verständigung in der Küche auch im laufenden Betrieb des Geräts gut möglich. Die gemessene Leistungsaufnahme liegt hingegen bei 1.574 Watt. Das bedeutet: Läuft das Modell beispielsweise jeden zweiten Tag für 15 Minuten, entspricht das (bei einem aktuellen Strompreis von etwa 26 Cent pro Kilowattstunde) Energiekosten von rund 18 Euro pro Jahr. Verglichen mit anderen Heißluftfritteusen ist das ein eher geringer Wert.

Fazit

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von nur knapp 150 Euro muss sich der Air Fryer 6L von Xiaomi nicht verstecken. Das Gerät liefert insbesondere bei der Zubereitung von Pommes tolle Frittierergebnisse und lässt sich leicht bedienen, handhaben und reinigen. Die Schüttel-Erinnerung ist ebenso positiv hervorzuheben, wie das automatische Abschalten am Ende des Garvorgangs, die geringe Lautstärke und der überschaubare Stromverbrauch. Zu einer “sehr guten” Gesamtnote reicht es im Test dennoch nicht, da das Gerät recht wenig Automatikprogramme, nur einen Frittierkorb und einen etwas kleinen einstellbaren Temperaturbereich bietet. Zudem gibt es bei der Zubereitung des Gemüses noch Verbesserungspotenzial. Wer jedoch eine preiswerte und in weiten Teilen überzeugende Heißluftfritteuse sucht, kann mit dem Modell von Xiaomi nichts falsch machen.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“)...