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Powerstation kaufen: Welche Größe passt zu mir?

Powerstations sind praktische Energiespeicher für unterwegs, im Garten oder als Notstromlösung. Doch welche Kapazität lohnt sich wirklich? IMTEST zeigt, worauf es ankommt, welche Größenklassen es gibt – und welche Powerstation zu welchem Einsatzzweck passt. So finden Sie die richtige Größe für Ihre Bedürfnisse.

© Anker SOLIX

Anschlüsse und Preis sind wichtig – doch wer eine Powerstation kauft, sollte zuerst auf die Kapazität schauen. Sie bestimmt, wie lange Strom fließt. Modelle reichen von 200 Wattstunden bis über drei Kilowattstunden. Die einen sind leicht und mobil, die anderen liefern tagelang Energie. Was passt, hängt vom Einsatz ab.

IMTEST erklärt, worauf es ankommt und welche Lösung sich für welchen Einsatzzweck eignet.



Was ist eine Powerstation?

Eine Powerstation besteht aus einem Akku, einem Wechselrichter und mehreren Anschlüssen. Der Akku speichert Gleichstrom, der Wechselrichter erzeugt Wechselstrom. So lassen sich unterwegs Lampen, Laptops oder Küchengeräte betreiben.

Die Energiemenge reicht von 200 Wh bis über 3 kWh – genug für ein paar Handyladungen oder den Betrieb eines Kühlschranks über Nacht.

Vier Powerstations stehen nebeneinander
Powerstatiions gibt es in unzähligen Größen: von sehr klein und transportabel bis groß und nur mit Rollen bewegbar. © Benjamin Otterstein

Nützliche Features im Alltag und unterwegs

Neben Kapazität und Gewicht spielen die Funktionen einer Powerstation eine entscheidende Rolle. Viele Modelle bieten inzwischen USV-Funktion (unterbrechungsfreie Stromversorgung): Sie schalten im Falle eines Stromausfalls innerhalb von Millisekunden auf Akkubetrieb um – ideal für Router, Computer oder medizinische Geräte. 

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Für den Camping-Einsatz sind integrierte LED-Lichter oder Taschenlampen praktisch, manche Geräte verfügen sogar über kleine Displays mit Ladeanzeigen, Wetterdaten oder Bluetooth-Lautsprecher.

Besonders gefragt ist die Möglichkeit der Solarladung: Über PV-Module lässt sich die Powerstation unabhängig vom Stromnetz aufladen, was sie für längere Outdoor-Aufenthalte oder als nachhaltige Notstromlösung interessant macht. Hinzu kommen App-Anbindungen, mit denen Nutzer Ladezyklen überwachen, Anschlüsse steuern oder Firmware-Updates installieren können.

Welche Größenklassen gibt es?

  • Klein (bis 1.000 Wh): leicht, tragbar, ideal für Smartphones, Tablets, Kameras oder kleine Kühlboxen.
  • Mittel (1.000 bis 2.000 Wh): universell, auch für Laptops, Fernseher oder Werkzeuge geeignet.
  • Groß (2.000 bis 3.500 Wh): leistungsstark, für Kühlschränke, Waschmaschinen oder als Notstromlösung.
  • Extra-Groß (ab 3.500 Wh): stationäre Stromversorgung für ganze Haushalte oder längere Blackouts.

Kleine Powerstations (bis 1.000 Wh)

Handlich, transportabel und schnell einsatzbereit: Kleine Powerstations sind die „Immer-dabei-Modelle“ für Kurztrips, Festivals oder den Campingplatz. Mit bis zu 1.000 Wh reicht die Energie, um Smartphones, Tablets oder Action-Kameras mehrfach aufzuladen. Auch Drohnen oder eine kleine Kühlbox können betrieben werden. Für längere Einsätze oder größere Verbraucher stoßen die Geräte jedoch an ihre Grenzen.

Anker Solix C300 auf Untergrund
Die kleine Anker Solix C300 eignet sich mit den vielen Anschlüssen und LED-Licht für kurze Ausflüge und passt noch in den Rucksack. © Benjamin Otterstein

Rechenbeispiel: Eine 1.000-Wh-Station ermöglicht etwa 80 Smartphone-Ladungen (bei ca. 12 Wh pro Ladevorgang) oder rund 15 Stunden Dauerbetrieb einer Kühlbox mit 65 Watt Leistungsaufnahme.

Vorteile:

  • Leicht (3–8 kg) und sehr mobil
  • Preisgünstig (ca. 300–900 €)
  • Ideal für Kurztrips und Outdoor-Fans

Nachteile:

  • Laufzeit für größere Verbraucher begrenzt
  • Nicht für Kühl- und Haushaltsgeräte geeignet

Mittlere Powerstations (1.000 bis 2.000 Wh)

Die beliebteste Klasse, weil sie für viele Szenarien den besten Kompromiss bietet. Eine Powerstation in diesem Bereich betreibt problemlos Kühlboxen, Fernseher, Beamer oder Laptops über viele Stunden. Auch für Werkzeuge im Garten oder beim Heimwerken reicht die Leistung aus. Damit sind sie ideal für Wochenendausflüge, Gartenpartys oder längeres Camping. Mit 10–20 kg sind sie noch transportabel, aber nicht mehr ultraleicht.

Jackery Explorer 1000 V2 steht auf Beton
Mit einer Kapazität von einer Kilowattstunde bietet eine Powerstation wie die Jackery Explorer 1000 V2 zusätzlichen Camping-Komfort. © Benjamin Otterstein

Rechenbeispiel: Eine Powerstation mit 1.500 Wh reicht für etwa 25 Laptop-Ladungen (bei ca. 60 Wh pro Ladung) oder rund 20 Stunden Betrieb eines Minikühlschranks mit 75 Watt.

Vorteile:

  • Universell einsetzbar und vielseitig
  • Leistung für mehrere Tage leichten Betrieb
  • Noch handlich transportierbar

Nachteile:

  • Teurer (ca. 900–1.500 €)
  • Teilweise längere Ladezeiten, v. a. über Schuko

Große Powerstations (2.000 bis 3.500 Wh)

Hier beginnt die „Haushaltsklasse“. Große Powerstations betreiben energiehungrige Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder leistungsstarke Werkzeuge über mehrere Stunden. Sie eignen sich auch als mobile Notstromlösung. Viele Modelle lassen sich modular erweitern, sodass sich die Kapazität durch Zusatzakkus verdoppeln oder verdreifachen lässt.

DJI Power 2000 vor Wiese
Gerade größere Powerstations, wie die DJI Power 2000, lassen sich oft mit einem Zusatzakku erweitern. © Benjamin Otterstein

Rechenbeispiel: Mit 2.500 Wh lässt sich ein normaler Kühlschrank rund 12 Stunden lang versorgen (bei ca. 200 W Leistungsaufnahme) – oder eine komplette Waschmaschinenladung abdecken, die im Schnitt etwa 2.000 Wh verbraucht.

Vorteile:

  • Sehr hohe Kapazität für große Verbraucher
  • Modular erweiterbar
  • Geeignet für Notstromszenarien

Nachteile:

  • Schwer und sperrig (20–40 kg)
  • Hochpreisig (1.500–2.800 €)

Extra-Große Powerstations (ab 3.500 Wh)

Die Stromriesen sind fast schon stationäre Batteriespeicher. Mit 3.500 Wh und mehr können sie ganze Haushaltsbereiche stunden- oder tagelang versorgen. Manche Modelle lassen sich ins Hausnetz integrieren und mit Solarmodulen nachladen. Für Camping sind sie zu schwer, ihr Einsatzgebiet ist klar die Notstromversorgung.

EcoFlow Delta Pro Ultra vor Wand
Die EcoFlow Delta Pro Ultra benötigt für den Transport einen Trolley, kann aber als Notstrom-Lösung an den Hausanschluss gekoppelt werden – ideal für abgelegene Hütten. © Benjamin Otterstein

Rechenbeispiel: Eine 5.000-Wh-Station hält Kühlschrank und Gefriertruhe (zusammen rund 200 Watt Dauerlast) knapp zwei Tage am Laufen. Alternativ wären damit etwa 250 Smartphone-Ladungen plus mehrere Stunden Fernseherbetrieb möglich.

Vorteile:

  • Enorme Energiereserve für ganze Haushalte
  • Erweiterbar mit Zusatzakkus und Solarmodulen
  • Teilweise netzintegrierbar, USV-Funktion

Nachteile:

  • Mobil kaum sinnvoll einsetzbar
  • Sehr schwer (40–60 kg und mehr)
  • Sehr teuer (ab 2.800 €)

Wann lohnt sich welche Lösung?

Ob kompakt für unterwegs, mittelgroß fürs Camping oder extra-groß als Notstromlösung – die passende Powerstation hängt stark von den individuellen Anforderungen ab. Wer nur Kleingeräte laden möchte, braucht keine Stromriesen, während Familien mit Kühlschrank und Gefriertruhe im Blackout ganz andere Reserven benötigen. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede der Größenklassen auf einen Blick:

Klein (bis 1.000 Wh)Mittel (1.000–2.000 Wh)Groß (2.000–3.500 Wh)Extra-Groß (ab 3.500 Wh)
Typische NutzungSmartphone, Tablet, Drohne, kleine KühlboxCamping, Garten, Laptops, Fernseher, BeamerKühlschrank, Waschmaschine, Werkzeuge, Notstrom für TeilbereicheHaushalt komplett, lange Blackouts, stationäre Notstromlösung
TransportSehr leicht (3–8 kg), überall mitnehmbarTragbar (10–20 kg), noch mobilSchwer (20–40 kg), eher stationärSehr schwer (40–60 kg+), meist stationär
Preis300–900 €900–1.500 €1.500–2.800 €ab 2.800 €
LaufzeitStunden für Kleingeräte, mehrfaches Laden von SmartphonesMehrere Tage für Kühlbox, Fernseher oder LaptopStunden bis Tage für HaushaltsgeräteMehrere Tage für ganze Haushalte, erweiterbar auf Wochen
BesonderheitenKompakt, ideal für ReisenVielseitig, guter AllrounderAuch für große Verbraucher geeignet, oft modular erweiterbarNotstrom fürs Haus, erweiterbar mit Solarmodulen, teilweise Netz-Integration

Fazit

Welche Powerstation die richtige ist, hängt vor allem vom geplanten Einsatz ab. Für kleine Verbraucher wie Smartphones oder Kameras reicht ein Modell bis 1.000 Wh. Wer Campingausflüge plant oder Energie für Laptops und Fernseher benötigt, sollte 1.000 bis 2.000 Wh einplanen. Für große Verbraucher wie Kühlschränke oder Waschmaschinen empfehlen sich Powerstations ab 2.000 Wh. Wer eine echte Notstromlösung für längere Stromausfälle sucht, findet diese erst bei Modellen ab 3.500 Wh.

So gilt: Je größer die Powerstation, desto mehr Freiheit – aber auch Preis und Gewicht sind höher.


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