Anschlüsse und Preis sind wichtig – doch wer eine Powerstation kauft, sollte zuerst auf die Kapazität schauen. Sie bestimmt, wie lange Strom fließt. Modelle reichen von 200 Wattstunden bis über drei Kilowattstunden. Die einen sind leicht und mobil, die anderen liefern tagelang Energie. Was passt, hängt vom Einsatz ab.
IMTEST erklärt, worauf es ankommt und welche Lösung sich für welchen Einsatzzweck eignet.
Powerstations im Test: Diese Speicher liefern die meiste Energie
Ein wenig Extra-Energie für unterwegs oder ein Notstromaggregat für zuhause – Powerstations lassen sich je nach Größe vielseitig einsetzen. IMTEST hat sie getesetet.
Was ist eine Powerstation?
Eine Powerstation besteht aus einem Akku, einem Wechselrichter und mehreren Anschlüssen. Der Akku speichert Gleichstrom, der Wechselrichter erzeugt Wechselstrom. So lassen sich unterwegs Lampen, Laptops oder Küchengeräte betreiben.
Die Energiemenge reicht von 200 Wh bis über 3 kWh – genug für ein paar Handyladungen oder den Betrieb eines Kühlschranks über Nacht.

Nützliche Features im Alltag und unterwegs
Neben Kapazität und Gewicht spielen die Funktionen einer Powerstation eine entscheidende Rolle. Viele Modelle bieten inzwischen USV-Funktion (unterbrechungsfreie Stromversorgung): Sie schalten im Falle eines Stromausfalls innerhalb von Millisekunden auf Akkubetrieb um – ideal für Router, Computer oder medizinische Geräte.
Für den Camping-Einsatz sind integrierte LED-Lichter oder Taschenlampen praktisch, manche Geräte verfügen sogar über kleine Displays mit Ladeanzeigen, Wetterdaten oder Bluetooth-Lautsprecher.
Besonders gefragt ist die Möglichkeit der Solarladung: Über PV-Module lässt sich die Powerstation unabhängig vom Stromnetz aufladen, was sie für längere Outdoor-Aufenthalte oder als nachhaltige Notstromlösung interessant macht. Hinzu kommen App-Anbindungen, mit denen Nutzer Ladezyklen überwachen, Anschlüsse steuern oder Firmware-Updates installieren können.
Welche Größenklassen gibt es?
- Klein (bis 1.000 Wh): leicht, tragbar, ideal für Smartphones, Tablets, Kameras oder kleine Kühlboxen.
- Mittel (1.000 bis 2.000 Wh): universell, auch für Laptops, Fernseher oder Werkzeuge geeignet.
- Groß (2.000 bis 3.500 Wh): leistungsstark, für Kühlschränke, Waschmaschinen oder als Notstromlösung.
- Extra-Groß (ab 3.500 Wh): stationäre Stromversorgung für ganze Haushalte oder längere Blackouts.
Kleine Powerstations (bis 1.000 Wh)
Handlich, transportabel und schnell einsatzbereit: Kleine Powerstations sind die „Immer-dabei-Modelle“ für Kurztrips, Festivals oder den Campingplatz. Mit bis zu 1.000 Wh reicht die Energie, um Smartphones, Tablets oder Action-Kameras mehrfach aufzuladen. Auch Drohnen oder eine kleine Kühlbox können betrieben werden. Für längere Einsätze oder größere Verbraucher stoßen die Geräte jedoch an ihre Grenzen.

Rechenbeispiel: Eine 1.000-Wh-Station ermöglicht etwa 80 Smartphone-Ladungen (bei ca. 12 Wh pro Ladevorgang) oder rund 15 Stunden Dauerbetrieb einer Kühlbox mit 65 Watt Leistungsaufnahme.
Vorteile:
- Leicht (3–8 kg) und sehr mobil
- Preisgünstig (ca. 300–900 €)
- Ideal für Kurztrips und Outdoor-Fans
Nachteile:
- Laufzeit für größere Verbraucher begrenzt
- Nicht für Kühl- und Haushaltsgeräte geeignet
Mittlere Powerstations (1.000 bis 2.000 Wh)
Die beliebteste Klasse, weil sie für viele Szenarien den besten Kompromiss bietet. Eine Powerstation in diesem Bereich betreibt problemlos Kühlboxen, Fernseher, Beamer oder Laptops über viele Stunden. Auch für Werkzeuge im Garten oder beim Heimwerken reicht die Leistung aus. Damit sind sie ideal für Wochenendausflüge, Gartenpartys oder längeres Camping. Mit 10–20 kg sind sie noch transportabel, aber nicht mehr ultraleicht.

Rechenbeispiel: Eine Powerstation mit 1.500 Wh reicht für etwa 25 Laptop-Ladungen (bei ca. 60 Wh pro Ladung) oder rund 20 Stunden Betrieb eines Minikühlschranks mit 75 Watt.
Vorteile:
- Universell einsetzbar und vielseitig
- Leistung für mehrere Tage leichten Betrieb
- Noch handlich transportierbar
Nachteile:
- Teurer (ca. 900–1.500 €)
- Teilweise längere Ladezeiten, v. a. über Schuko
Große Powerstations (2.000 bis 3.500 Wh)
Hier beginnt die „Haushaltsklasse“. Große Powerstations betreiben energiehungrige Geräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen oder leistungsstarke Werkzeuge über mehrere Stunden. Sie eignen sich auch als mobile Notstromlösung. Viele Modelle lassen sich modular erweitern, sodass sich die Kapazität durch Zusatzakkus verdoppeln oder verdreifachen lässt.

Rechenbeispiel: Mit 2.500 Wh lässt sich ein normaler Kühlschrank rund 12 Stunden lang versorgen (bei ca. 200 W Leistungsaufnahme) – oder eine komplette Waschmaschinenladung abdecken, die im Schnitt etwa 2.000 Wh verbraucht.
Vorteile:
- Sehr hohe Kapazität für große Verbraucher
- Modular erweiterbar
- Geeignet für Notstromszenarien
Nachteile:
- Schwer und sperrig (20–40 kg)
- Hochpreisig (1.500–2.800 €)
Extra-Große Powerstations (ab 3.500 Wh)
Die Stromriesen sind fast schon stationäre Batteriespeicher. Mit 3.500 Wh und mehr können sie ganze Haushaltsbereiche stunden- oder tagelang versorgen. Manche Modelle lassen sich ins Hausnetz integrieren und mit Solarmodulen nachladen. Für Camping sind sie zu schwer, ihr Einsatzgebiet ist klar die Notstromversorgung.

Rechenbeispiel: Eine 5.000-Wh-Station hält Kühlschrank und Gefriertruhe (zusammen rund 200 Watt Dauerlast) knapp zwei Tage am Laufen. Alternativ wären damit etwa 250 Smartphone-Ladungen plus mehrere Stunden Fernseherbetrieb möglich.
Vorteile:
- Enorme Energiereserve für ganze Haushalte
- Erweiterbar mit Zusatzakkus und Solarmodulen
- Teilweise netzintegrierbar, USV-Funktion
Nachteile:
- Mobil kaum sinnvoll einsetzbar
- Sehr schwer (40–60 kg und mehr)
- Sehr teuer (ab 2.800 €)
Wann lohnt sich welche Lösung?
Ob kompakt für unterwegs, mittelgroß fürs Camping oder extra-groß als Notstromlösung – die passende Powerstation hängt stark von den individuellen Anforderungen ab. Wer nur Kleingeräte laden möchte, braucht keine Stromriesen, während Familien mit Kühlschrank und Gefriertruhe im Blackout ganz andere Reserven benötigen. Die folgende Übersicht zeigt die wichtigsten Unterschiede der Größenklassen auf einen Blick:
| Klein (bis 1.000 Wh) | Mittel (1.000–2.000 Wh) | Groß (2.000–3.500 Wh) | Extra-Groß (ab 3.500 Wh) | |
| Typische Nutzung | Smartphone, Tablet, Drohne, kleine Kühlbox | Camping, Garten, Laptops, Fernseher, Beamer | Kühlschrank, Waschmaschine, Werkzeuge, Notstrom für Teilbereiche | Haushalt komplett, lange Blackouts, stationäre Notstromlösung |
| Transport | Sehr leicht (3–8 kg), überall mitnehmbar | Tragbar (10–20 kg), noch mobil | Schwer (20–40 kg), eher stationär | Sehr schwer (40–60 kg+), meist stationär |
| Preis | 300–900 € | 900–1.500 € | 1.500–2.800 € | ab 2.800 € |
| Laufzeit | Stunden für Kleingeräte, mehrfaches Laden von Smartphones | Mehrere Tage für Kühlbox, Fernseher oder Laptop | Stunden bis Tage für Haushaltsgeräte | Mehrere Tage für ganze Haushalte, erweiterbar auf Wochen |
| Besonderheiten | Kompakt, ideal für Reisen | Vielseitig, guter Allrounder | Auch für große Verbraucher geeignet, oft modular erweiterbar | Notstrom fürs Haus, erweiterbar mit Solarmodulen, teilweise Netz-Integration |
Fazit
Welche Powerstation die richtige ist, hängt vor allem vom geplanten Einsatz ab. Für kleine Verbraucher wie Smartphones oder Kameras reicht ein Modell bis 1.000 Wh. Wer Campingausflüge plant oder Energie für Laptops und Fernseher benötigt, sollte 1.000 bis 2.000 Wh einplanen. Für große Verbraucher wie Kühlschränke oder Waschmaschinen empfehlen sich Powerstations ab 2.000 Wh. Wer eine echte Notstromlösung für längere Stromausfälle sucht, findet diese erst bei Modellen ab 3.500 Wh.
So gilt: Je größer die Powerstation, desto mehr Freiheit – aber auch Preis und Gewicht sind höher.
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