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Gardena Aqua Bloom L im Praxistest: Blumen gießen ohne Stress

Endlich Urlaub! Aber wer gießt die Blumen? IMTEST hat die automatische Bewässerung Aqua Bloom von Gardena ausprobiert.

Solarpanel des Bewässerungssystem
© IMTEST

Eine der wichtigsten Fragen vor dem Start in den Urlaub ist so banal wie wichtig: Wer gießt eigentlich die Blumen, wenn niemand daheim ist? Kommen Nachbarn, Freunde oder Verwandte nicht infrage, lautet die Antwort vielleicht: das automatische Bewässerungssystem Aqua Bloom L von Gardena.

Gardena Aqua Bloom L

Automatisches Bewässerungssystem Aqua Bloom L von Gardena

Es kann – anders als wasseranschlussgebundene und appgesteuerte Bewässerungssysteme – Balkon- und Kübelpflanzen gießen sowie Gemüse- und Hochbeete selbstständig und stromlos mit Wasser versorgen.

Regulär kostet das Komplettset knapp 180 Euro. IMTEST hat ausprobiert, wie gut sich das System einrichten lässt. Zudem zeigt der Praxistest, worin die Stärken und Schwächen liegen und wann Aqua Bloom an seine Grenzen stößt.

Verpackung des Bewässerungssystems Aqua Bloom
Komplettpaket: Aqua Bloom L enthält alles, was für die automatische Pflanzenbewässerung nötig sein soll. © Imtest

Gardena Aqua Bloom L: Wasser für bis zu 30 Pflanzen

Gardenas Aqua Bloom L kann Blumentöpfe, Kübel und ganze Gemüsebeete automatisch und variabel bewässern, ohne dass hierfür ein Strom- oder Wasseranschluss benötigt wird. Das Paket besteht im Wesentlichen aus einer Pumpeneinheit mit integriertem Solarpanel für die unabhängige Stromversorgung und einer einfachen, 14-stufigen Zeitschalt-Reglereinheit.

Ein Wasserversorgungsschlauch wird mit einer Schere durchgeschnitten
Die Installation ist einfach, sollte aber vorher gut durchdacht werden, da der Leitungsschlauch zerschnitten werden muss – an den passenden Stellen. © IMTEST

Mithilfe eines Zulaufschlauchs, Eckverbindungen, T-Stücken und sogenannten Reihentropfern in zwei Leistungsstärken lassen sich bis zu 30 Pflanzen mit Wasser versorgen.

Weil das System aber nicht an eine Wasserversorgung angeschlossen wird, ist ein ausreichend großer Wasservorrat nötig. Bei Verwendung aller Reihentropfer und der Einstellung mit der höchsten Gießfrequenz benötigt das System 45 Liter Wasser pro 24 Stunden.

Installation: Bewässerung mit Köpfchen

Der Aufbau des Bewässerungssystems ist handwerklich sehr einfach: Der im Paket enthaltene Verteilerschlauch lässt sich mit einer Schere in individuell benötigte Teilstücke schneiden und je nach geplanter Verteilung ganz leicht mit T-Verteilerstücken, Eckverbindungen sowie den benötigten Dosiereinheiten und Blindstopfen zum vollständigen Versorgungssystem wieder zusammensetzen.

Installierte Tropfvorrichtung des Aqua Bloom von Gardena
Unauffällig: Geschickt geplant fällt das Bewässerungssystem kaum auf. © IMTEST

Im Praxistest von IMTEST hat sich herausgestellt, dass es sinnvoll ist, sich zunächst die komplette Versorgungskette zu überlegen und dann den Schlauch an den geplanten Verzweigungen oder Versorgungspunkten zu zerschneiden. Dazu verlegt man die komplette Schlauchleitung entlang der Blumentöpfe oder Kübel.

Wichtig ist zudem, dass man einen zumindest zeitweise sonnigen Platz für das Bedienpanel auswählt, der gleichzeitig auch nicht zu weit entfernt vom Wasservorrat stehen sollte, um für den „Ansaug-Weg“ nicht zu viel vom Versorgungsschlauch zu „verbrauchen“.

Knallhart kalkuliert: So viel Wasser liefert das Aqua Bloom L

Das Gardena-Bewässerungssystem arbeitet nach dem Micro-Drip-Prinzip. Soll heißen: In den bis zu 35 Minuten andauernden Bewässerungsphasen fließt das Wasser ständig aus den Reihentropfern. Aus insgesamt 20 davon tröpfeln so 2 Liter, aus weiteren 10 ein halber Liter pro Stunde. Damit kann das System, wenn alle Reihentropfer zum Einsatz kommen, insgesamt 45 Liter pro Stunde punktgenau verteilen.

Tropfdauer und Gießintervalle lassen sich in 14 Programmen per Drehregler am Panel einstellen: Auswählbar sind 12-, 24- und 48-Stunden-Intervalle mit Gießphasen je zwischen 5 und maximal 35 Minuten. Damit lassen sich also maximal 30 Pflanzen alle 12 Stunden mit bis zu einem Liter begießen. Pflanzen mit höherem Wasserbedarf brauchen demzufolge mehr als nur einen Tropfer.

Kein Wasser, kein Strom: Die Grenzen des Systems

Da das Bewässerungssystem ohne Strom- und Wasseranschluss funktioniert, liegen dort auch die natürlichen Grenzen. Wer Aqua Bloom L etwa zur sicheren Wasserversorgung von Balkonpflanzen im Urlaub verwenden möchte, muss sicherstellen, dass der Bottich groß genug ist, aus dem Aqua Bloom das Gießwasser zieht. Alternativ benötigt man doch jemanden, der den Vorrat zwischendurch mal wieder auffüllt. Ähnlich sieht es bei der Stromversorgung aus: Wenn das Panel nicht regelmäßig bescheint wird, geht dem System der Saft aus und die Wasserversorgung bricht ab.

Bewässerung: die perfekte Lösung

Die perfekte Theorie sieht demzufolge so aus: Aqua Bloom versorgt sich aus einer freistehenden Regentonne, gießt bei Sonnenwetter die Pflanzen, bis der Vorrat aufgebraucht ist. Dann wird das Wetter aber ohnehin wieder schlechter, während Aqua Bloom noch weiter gießt, bis die Tonne und der Akku leer sind. Der einsetzende Dauerregen füllt dann langsam wieder die Tonne, übernimmt die Gieß-Arbeit und wenn dann die Sonne wieder scheint, trocknet sie den Boden aus, lädt nebenbei die Akkus, und Aqua Bloom L kann wieder übernehmen – bis zum nächsten Tief. Perfekt.

Reihentropfer des Gardena Aqua Bloom L Bewässerungssystems
Bewässerungssystem im Micro-Drip-Prinzip: Steter Tropfen nährt die Pflanze. © IMTEST

Das autarke Bewässerungssystem Aqua Bloom L ist einfach zu bedienen, robust und zuverlässig. Bis zu 30 Pflanzen lassen sich so regelmäßig alle 12 Stunden mit bis zu einem Liter Wasser versorgen. Dank des modularen Prinzips sind dutzende andere Mengen- und Intervall-Kombinationen möglich. Wer sich zu Beginn etwas Gedanken über die optimale Verlegung der unauffälligen Versorgungsleitung macht, bringt das System individuell, schnell und einfach zum Laufen.

Dank des 20 Meter langen Schlauchs sind in den meisten Fällen aber auch noch nachträgliche Verbesserungen oder Änderungen möglich. Wichtigste Voraussetzung für die automatische Bewässerung: ein sonniges Plätzchen für die Pumpe und Steuerpanel sowie ein bedarfsgerecht dimensionierter Wassertank für die anschlussfreie Versorgung.

  • PRO
    • kein Strom- und Wasseranschluss nötig, individuelle Konfiguration möglich, fast beliebig erweiterbar.
  • KONTRA
    • Wasserspeicher und Solar-Lademöglichkeit notwendig, Leitungsinstallation kann je nach Aufbau der zu gießenden Fläche etwas kompliziert sein.

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests,...