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Thermostat richtig einstellen: Effizientes Heizen in der kühlen Jahreszeit

Effizientes Heizen und korrektes Lüften helfen, Energie zu sparen und Heizkosten zu senken. Dafür ist ein grundlegendes Verständnis der Thermostat-Funktion essenziell.

Effizient heizen: Die besten Tipps für Herbst und Winter
Ob klassisch oder smart – das Thermostat macht den Unterschied beim Heizen. © IMTEST

Egal ob elektrische oder mechanische Thermostate genutzt werden – die richtige Einstellung sorgt für ein angenehmes Raumklima und einen effizienten Energieverbrauch. Viele wissen jedoch nicht, wie das Gerät optimal eingestellt wird, um Heizkosten zu senken und trotzdem die gewünschte Wärme zu behalten. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks, die IMTEST hier zusammenfasst, lässt sich die Heizung individuell an Tagesrhythmus und Bedürfnisse anpassen. Dabei wird nicht nur der Geldbeutel, sondern auch die Umwelt geschont.

Wie ein Thermostat funktioniert

Zunächst ist wichtig zu verstehen, wie eine Heizung oder noch besser, ein Heizthermostat funktioniert. Dieses gibt es entweder mechanisch oder elektronisch, wobei letzteres vor allem in Smart Home-Systemen Anwendung findet. Das Thermostat reguliert entgegen der gängigen Vorstellung nicht, wie viel oder wie intensiv Wasser durch die Heizungsrohre fließt. Korrekt dagegen ist, dass die Stufen eine bestimmte Anzahl an Grad Celsius bedeuten. Mithilfe eines Temperaturfühlers wird die Umgebungstemperatur gemessen – ist diese je nach eingestellter Stufe erreicht, schließt sich das Ventil und die Heizung hört auf zu heizen. Erst mit einer Raumtemperatur unter der eingestellten Stufe fängt sie wieder an.

Übersetzung der Zahlen und Symbole

Die Zahlen auf einem mechanischen Thermostat können je nach Hersteller variieren, entsprechen jedoch in der Regel folgenden Temperaturen:

  • Stufe 0: geschlossen
  • Stufe 1: ca. 12 Grad
  • Stufe 2: ca. 16 Grad
  • Stufe 3: ca. 20 Grad
  • Stufe 4: ca. 24 Grad
  • Stufe 5: bis 28 Grad
  • Schneeflocke (Frostschutz): Diese Einstellung schützt vor eingefrorenen Rohren. Der Heizkörper springt an, wenn die Raumtemperatur unter etwa 6°C fällt.
  • Mond (Nachtabsenkung): Mit dieser Funktion wird die Heizung nachts auf eine niedrigere Temperatur eingestellt, ideal für Schlafzimmer oder um Heizkosten zu sparen.
  • Sonne (Tagesmodus): Diese Einstellung steht für eine angenehme Tagesheizung, häufig um die 20°C, perfekt für Wohnräume. 

Mit diesem Wissen wird deutlich, dass das schnelle Heizen auf Stufe 5 in einer kalten Wohnung keinen Effekt erzielt. Der Raum wird dadurch nicht schneller warm, sondern lediglich auf eine unnötig hohe Temperatur beheizt, was Energieverschwendung zur Folge hat.

Vorteile elektrischer Thermostate

Ein elektrisches Thermostat bietet eine Reihe von Vorteilen, die Effizienz und Kosteneinsparungen fördern. Zum einen ermöglicht es eine genauere Steuerung der Raumtemperatur als herkömmliche mechanische Modelle. Viele elektrische Thermostate können etwa automatisch auf Wetterbedingungen reagieren. Durch programmierbare Zeitpläne oder smarte Funktionen, die sich via App individualisieren lassen, kann die Heizung ebenso effizienter genutzt werden, etwa durch Absenken der Temperatur während der Nacht oder bei Abwesenheit.



Energie zu sparen erfordert nicht zwingend ein Smart Home-System. Oft reicht bereits ein bewusster Umgang mit typischen Energiefressern, um effizienter zu heizen.

Welcher Raum benötigt welche Temperatur?

Nachdem die Bedeutung der Zahlen auf dem Thermostat geklärt ist, kann die Temperatur für jeden Raum individuell angepasst werden. Für Wohn-, Ess-, Arbeits- oder Kinderzimmer sind 20 Grad ideal, was etwa der Stufe 3 entspricht. In der Küche reichen meist 18 Grad aus, während im Schlafzimmer und Flur mit 16 Grad eine kühlere Temperatur ausreichend ist. Persönliche Vorlieben können die genauen Einstellungen zusätzlich beeinflussen.

Die richtige Temperatur für die Nacht

Häufig ist außerdem die Rede von der Nachtabsenkung, doch was ist das eigentlich und wie kann diese eingestellt werden? Gemeint ist damit das Absenken der Raumtemperatur während der Nacht – normalerweise auf etwa 16 Grad. Meistens haben Mieter keine Handlungsnotwendigkeit, da die Absenkung zentral über die Heizungsanlage des Hauses geregelt wird.

In Wohnungen oder Häusern mit Einzelheizungen oder elektrischen Thermostaten kann die Nachtabsenkung hingegen individuell vorgenommen werden. Besonders moderne und programmierbare Thermostate oder smarte Heizsysteme ermöglichen eine flexible und zeitsparende Einstellung.



Richtig lüften in der kalten Jahreszeit

Lüften ist wichtig für das Raumklima, soll aber keine unnötige Energie verbrauchen. Daher ist nicht die Frage, ob gelüftet wird, sondern wie. Wer das Fenster ständig gekippt hat, erhöht signifikant seinen Energieverbrauch. Dennoch ist dies nicht das einzige Problem.

Aufgrund der Tatsache, dass die Wand entlang des Fensters schnell auskühlt, wird Schimmelbildung durch Kondenswasser begünstigt. Deshalb sollte unbedingt auf Stoßlüften gesetzt werden. So wird ein hoher Luftaustausch innerhalb kürzester Zeit erreicht. Durch diese Methode wird vermieden, dass Oberflächen und Wände auskühlen. Wichtig ist, die Thermostate während dieser Zeit komplett auszuschalten.

Person im Anschnitt von hinten, steht an einer geöffneten Fenstertür
Richtiges Lüften in Form von Stoßlüftung ist für ein optimales Raumklima enorm wichtig © Bosch

Es reicht vollkommen aus, wenn zwei- bis dreimal am Tag eine Stoßlüftung durchgeführt und dabei idealerweise gleich mehrere Fenster weit geöffnet werden. Fünf Minuten genügen für einen Luftaustausch. Im Schlafzimmer kann morgens jedoch etwas länger gelüftet werden. In der Küche oder im Bad sollte das Fenster nach dem Kochen oder Duschen für fünf bis zehn Minuten weit geöffnet werden.



IMTEST fasst weitere wichtige Fakten zum energiesparenden Heizen zusammen**

Wer versteht, wie das Thermostat arbeitet und zudem richtig lüftet, kann viel Energie und Geld einsparen.

1. Wie stelle ich mein Thermostat richtig ein?

Die optimale Einstellung des Thermostats hängt von der Raumart und Nutzung ab: Für Wohnräume sind 20–22 °C (Stufe 3) ideal, im Schlafzimmer reichen 16–18 °C (Stufe 2), und ungenutzte Räume sollten nicht unter 15 °C liegen. Wichtig ist, die Heizung nicht komplett auszuschalten, um Schimmelbildung zu vermeiden.

2. Soll ich die Heizung nachts herunterdrehen?

Ja, es ist sinnvoll, die Temperatur nachts zu senken, um Energie zu sparen. Ein Absenken um 3–4 °C ist optimal – zu starkes Abkühlen erfordert mehr Energie zum Wiederaufheizen und sollte vermieden werden.

3. Kann ich die Heizung komplett abschalten, wenn ich nicht zu Hause bin?

Bei längerer Abwesenheit lässt sich die Heizung auf eine Frostschutz-Stufe oder eine niedrige Temperatur (z. B. 16 °C) einstellen. Dadurch wird verhindert, dass die Räume vollständig auskühlen und Schimmel entsteht.

4. Wie verhindere ich Energieverluste durch Heizkörper?

Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder Vorhänge verdeckt sein, damit die Wärme frei im Raum zirkulieren kann. Eine regelmäßige Entlüftung der Heizkörper stellt zudem ihre optimale Effizienz sicher.

5. Was bringen programmierbare oder smarte Thermostate?

Programmierbare oder smarte Thermostate ermöglichen eine automatisierte Anpassung der Heizung an den Tagesrhythmus. Sie reduzieren den Energieverbrauch, indem sie die Temperatur in ungenutzten Zeiten absenken und rechtzeitig vor der Nutzung wieder erhöhen.

6. Ist es günstiger, die Heizung konstant laufen zu lassen?

Nein, die Heizung konstant auf einer hohen Temperatur laufen zu lassen, verbraucht mehr Energie. Sinnvoller ist es, die Temperatur nach Bedarf anzupassen und in ungenutzten Zeiten abzusenken.

7. Wie erkenne ich ein schlecht funktionierendes Thermostat?

Wenn der Heizkörper nicht auf Veränderungen am Thermostat reagiert oder dauerhaft warm bleibt, ist das Thermostatventil möglicherweise defekt. In diesem Fall sollte es überprüft oder ersetzt werden.

Rachel Calé war seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion und spezialisierte sich auf Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz. Sie führte Produkttests durch,...