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Dreame Airstyle Pro im Praxistest: Schöne Haare, wenig Aufwand?

Dreames Airstyle Pro will dem beliebten Dyson Airwrap Konkurrenz machen. Was das Haarstyling-Gerät kann, hat IMTEST ausprobiert.

Eine Frau sitzt vor einem bunten Bücherregal und lockt sich mit dem Dreame Airstyle Pro und dem Lockenstab-Aufsatz die Haare.
© IMTEST / Dr. Lotta Kinitz

Dreame ist ein chinesisches Technologieunternehmen, das vor allem mit seinen Lösungen für die Haushaltsreinigung auch in Europa bekannt geworden ist. Mit der Art der Produktauswahl und dem Auftreten auf ihrer eigenen Webseite scheinen sie vor allem dem britischen Kult-Konzern Dyson Konkurrenz machen zu wollen. Daher bringt Dreame seit einiger Zeit auch schon Beauty-Produkte heraus, die in der Gestaltung den Dyson-Vorbildern zumindest ähneln. Dabei sind die Geräte aber meist deutlich kostengünstiger als das britische Original. Der Airstyle Pro von Dreame, der wohl vor allem eine Alternative zum beliebten Dyson Airwrap darstellen soll, kostet laut UVP zum Beispiel nur knapp die Hälfte (549 im Vergleich zu 299 Euro). Ob das Dreame Haarstyling Gerät trotzdem eine gute Leistung erbringt, hat IMTEST ausprobiert.

Dreame Airstyle Pro

Der Dreame Airstyle Pro mit Zubehör auf weißem Grund.

Produktdetails

  • UVP: 299 Euro
  • Griffgröße: 26,0 cm x ⌀ 4,5 cm
  • Gewicht mit Föhn-Düse: 633 g
  • kabelgebunden (Länge 1,2 m)


Der Dreame Airstyle Pro ausgepackt: Dieses Zubehör ist dabei

Ähnlich wie der Dyson Airwrap, wird auch der Dreame Airstyle Pro in einem Beauty-Case geliefert, das für alle Aufsätze Platz bietet. Das Design fiel dabei im Test zunächst positiv auf. Die Lederoptik in Kombination mit Rotgold-Tönen wirkte auf den ersten Blick hochwertig. Nur der leicht chemische Geruch störte etwas.

Der Lieferumfang des Dreame Airstyle Pro ermöglicht zudem ein hohes Maß an Flexibilität. Folgendes Zubehör ist enthalten:

  • 1x Föhn-Düse zur Haartrocknung
  • 2x Bürsten-Aufsätze, um feines und kräftiges Haar zu glätten
  • 2x Lockenstab-Düsen, für rechts- und linksgewickelte Locken
  • 1x Rundbürsten-Aufsatz für Volumen
  • 1x Flyaway-Aufsatz gegen fliegende Härchen
  • 1x Reinigungsbürste für den Filter

Beim genaueren Hinsehen folgte allerdings eine leichte Enttäuschung. Das hübsche Case war zwar mit schwarzem Samt ausgekleidet, beinhaltete zur Strukturierung aber auch viele Papp-Einleger, die wohl nicht von langer Lebensdauer sein dürften.

Der Multi-Haarstyler im Verarbeitungs-Check

Außerdem fielen schon beim ersten Einsatz des Airstyle Pro einige Produktionsfehler auf. Das von Dreame beworbene „magnetische Schnappverschluss-Design“ zur Befestigung der Düsen funktionierte nur bei einem Teil des Zubehörs. Außerdem muss der Aufsatz dennoch festgedreht werden, sodass im Test nicht ganz klar war, warum überhaupt ein Magnet nötig ist.

Bei der Föhn-Düse waren nicht nur die Orientierungspunkte nicht überein zu bringen, sondern der Aufsatz selbst schien auch in sich wackelig zu sein.

Zwar ist das Dreame-Produkt im Vergleich zu Dyson günstig, mit rund 300 Euro (UVP) in der Anschaffung aber dennoch eine große Investition. Die Qualität sollte daher stimmen, um Nutzende nicht zu verärgern.

Der Dreame Airstyle Pro als Haar-Glätter

Nach dem Auspacken ging es für den Airstyle Pro von Dreame in den Praxistest. Dafür wurden alle Aufsätze von einer Testerin mit normalerweise leicht lockigem Haar ausprobiert. Die Bedienung war dabei angenehm einfach. Der Ein-/Ausschalter ließ sich im Test leicht auf die richtige Einstellung schieben und dient während des Stylings zudem als Kalttaste. Dafür wird der Knopf in die höchste Position geschoben, rastet dort aber nicht ein. Soll eine kalte Temperatur längerfristig eingestellt werden, erfolgt das über die Taste darüber. Hier lassen sich per Knopfdruck drei Temperaturstufen einstellen. Ebenso mit der obersten Taste – dort sind die drei Gebläse-Stufen hinterlegt.

Ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Glätteisen und Lockenstäben: Der Dreame Airstyle Pro kann und soll für feuchtes Haar eingesetzt werden. Trocknung und Styling erfolgen hier also in einem Schritt, was Zeit und Aufwand einspart. Anleitungsvideos auf der Dreame-Webseite empfehlen zudem Einstellungen und Abfolgen, um verschiedene Ergebnisse wie etwa glatte Haare, eine Bobfrisur oder Meerjungfrauwellen zu erzielen.

Im Praxistest formte die Testerin zunächst ihren Pony mit der Rundbürste.

Danach glättete sie etwa die Hälfte der Haare mit einem der Bürsten-Aufsätze.

Zum Schluss kam noch der Flyaway-Aufsatz zum Einsatz, um die glatt geföhnten Haare noch glatter erscheinen zu lassen – oder wie Dreame selbst es ausdrückt: für „ein glattes, poliertes Finish“.

Im Test überzeugte das Ergebnis (linke Kopfseite der Testerin), das deutlich glatter war als die gleichzeitig lockig trocknenden Haare der übrigen Seite. Ganz so glatt wie mit einem Glätteisen oder etwa mit dem Dyson Airstrait Luftglätter wurde das Ergebnis nicht – insbesondere die Spitzen wellten sich noch leicht. Dafür gelang das Styling aber angenehm schnell und vergleichsweise einfach, da Bürste und Haartrockner bereits in einem Gerät kombiniert sind und nicht mit beiden Händen jongliert werden mussten. Außerdem lag der Airstyle Pro leicht in der Hand.

Statisch aufgeladene, „fliegende“ Haare gab es allerdings trotz Flyaway-Aufsatzes noch. Diese ließen sich vermutlich mit einem entsprechenden Styling-Produkt zur Unterstützung besser bändigen.

Der Dreame Airstyle Pro als Lockenstab

Für die zweite Kopfseite kam der Lockenstab zum Einsatz. Hierbei fiel sofort der Luftstrom-Effekt positiv auf. Anders als bei herkömmlichen Lockenstäben unterstützt das Design des Airstyle Pro – ebenso wie beim Dyson-Vorbild – Nutzende beim Styling. Die Haarsträhne muss nämlich nicht mehr vom Ende bis zum Ansatz aufgewickelt werden, sondern umwickelt den Lockenstab anhand des Luftstroms beinahe selbstständig. Das erleichtert vor allem Unerfahrenen die Benutzung.

Nach Empfehlung von Dreame formte die Testerin ihr Haar zunächst für zehn bis 15 Sekunden bei heißer Stufe und nutzte anschließend die Kalttaste für weitere zehn Sekunden zur Fixierung. Mit diesem Vorgehen gelangen einige Korkenzieher-Locken, die auch ohne Styling-Produkt einige Stunden erhalten blieben.

Mit etwas mehr Übung und zusätzlichem Einsatz von unterstützenden Pflegeprodukten sind vermutlich noch einheitlichere Ergebnisse zu erzielen. Außerdem können Hitzeschutz-Sprays die Haare zusätzlich vor der Wärme des Luftstroms schützen. Im Test wurden nämlich maximal 88,1 °C für die heißeste Stufe gemessen. Subjektiv empfand das die Testerin vor allem beim Arbeiten am Haaransatz oder Formen des Ponys schon als unangenehm heiß.

Dreame Airstyle Pro im Einsatz: So viel Energie benötigt der Betrieb

Im Praxistest wurde auch die Leistungsaufnahme des Dreame-Haarglätters gemessen. Bei der heißesten Temperatur-Einstellung und höchster Gebläse-Stufe betrug demnach der Leistungsbedarf maximal 1.395 Watt. Kommt der Airstyle Pro also im Extremfall jeden Tag zum Einsatz, um entweder die Haare für circa fünf Minuten glatt zu föhnen oder rund 20 Minuten lang Locken zu kreieren, errechnet sich ein Energiebedarf von 107 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Mit dem derzeitigen Strompreis von rund 26 Cent pro kWh ergibt das Kosten von 27,58 Euro.

Zum Vergleich: Bei der Benutzung eines herkömmlichen Haartrockners ist die Leistung zwar höher als beim Airstyle Pro, zum Teil über 2.000 Watt. Dafür liegt die Nutzungsdauer aber – je nach Haarlänge – in der Regel auch bei wenigen Minuten. Bei täglicher Nutzung für je zwei Minuten errechnen sich daher hier Energiekosten von nur 6,32 Euro pro Jahr. Dafür ist ein Styling mit Föhn und Bürste aber insbesondere für Laien auch aufwendig, wie Friseurmeisterin Jule Fischer während des Föhn-Vergleichstests anmerkte. Sie empfahl daher für einfache und schnelle Ergebnisse zu einem Styling-Kombi-Gerät wie dem Dyson Airwrap oder dem Dreame Airstyle Pro zu greifen.

Fazit

Der Dreame Airstyle Pro* überzeugte im Praxistest mit guten Ergebnissen und einer einfachen Handhabung. Er scheint damit eine Alternative zum fast doppelt so teuren Dyson Airwrap darzustellen. Die Verarbeitung des Dreame Geräts sollte in einigen Punkten allerdings vom Hersteller nachgebessert werden, um den Preis von dennoch hohen rund 300 Euro (UVP) zu rechtfertigen.

  • PRO
    • einfache Glättung mit gutem Ergebnis im Praxistest, vielfältige Aufsatz-Auswahl, vergleichsweise leicht
  • KONTRA
    • Verarbeitung in einigen Punkten von schlechter Qualität, Lockenstab erfordert etwas Übung im Einsatz

FAQ – IMTEST beantwortet die wichtigsten Fragen zum Multi-Haarstyler

Welches Zubehör ist dabei und was ist wirklich wichtig?

Im Lieferumfang des Dreame Airstyle Pro sind sowohl Aufsätze zum Glätten der Haare als auch Düsen, um Volumen oder Locken in die Haare zu bringen. Eine glättende Föhn-Bürste gibt es in doppelter Ausführung – für feines und kräftigeres Haar. Ebenso ist der Lockenstab-Aufsatz doppelt vorhanden, um nach innen oder außen drehende Locken erzeugen zu können. Beim Flyaway-Aufsatz (gegen „fliegende“ Härchen) kann hingegen praktischerweise die Richtung umgestellt werden, damit das Gerät mit beiden Händen leicht zu bedienen ist. Eine ausführliche Liste des Zubehörs findet sich oben unter dem Punkt „Der Dreame Airstyle Pro ausgepackt: Dieses Zubehör ist dabei“.Eine Hand bedient den Drehschalter des Dreame Flyaway-Aufsatzes.

Sollte ich zusätzliche Pflege- und/oder Styling-Produkte verwenden?

Kurze Antwort: Ja. Grundsätzlich empfehlen Profis bei Hitzeanwendungen das Haar mit entsprechenden Produkten vor Schäden zu schützen. Dafür gibt es zum Beispiel Sprays oder Schäume, die in der Drogerie erhältlich sind. Zudem kann es das Styling-Ergebnis und/oder den Halt verbessern, wenn formende Produkte verwendet werden – etwa Schaumfestiger im noch nassen Haar oder klassisches Haarspray für die fertige Frisur. Wer auf sämtliche Zusatzprodukte verzichten möchte, kann aber auch eine gute Glättung oder Locken erzielen, wie der Test beweist.

Wie reinige ich den Dreame Airstyle Pro richtig?

Damit der Multi-Haarstyler effzient arbeiten kann, ist es wichtig, den Luftfilter regelmäßig zu reinigen. Dieser befindet sich am unteren Ende des Handstücks und besteht aus zwei Teilen. Außen ist der Grobfilter zu sehen, der sich einfach abgeschrauben lässt. Darunter versteckt sich der Feinfilter. Beide Bauteile können ganz einfach mit der beiliegenden Reinigungsbürste von Staub befreit werden.Eine Nahaufnahme des Filters mit Reinigungsbürste.

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Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie...