Ist es sinnvoll, sich eine Spülmaschine anzuschaffen? Ja! Ein Review der Uni Bonn zeigt, dass maschinelles Spülen deutlich ressourcenschonender ist als Handwäsche – weniger Wasser, Energie und Reinigungsmittel werden verbraucht. Die Ergebnisse sind oft hygienischer und Zeit spart es obendrein. Wie groß das Einsparpotenzial tatsächlich ist, hängt jedoch vom individuellen Verhalten ab. Dazu gibt unsere Expertin Dr. Lotta Kinitz Tipps, die ihre Doktorarbeit den Prüfmethoden für moderne Geschirrspüler widmete.
Tipp 1: Beim Kauf aufs Energielabel achten
Das ist beim Neukauf eines Elektrogeräts immer eine gute Idee. Das EU-Energielabel für Spülmaschinen zeigt zum Beispiel so wichtige Informationen wie die Energie- und Wasserverbräuche, Laufzeit und den Geräuschpegel. Zudem gibt es eine Einordnung der Energieeffizienz in Klassen von A bis G, die farblich markiert sind (grün ist am besten, rot am schlechtesten). Aber Vorsicht: Diese Angaben beziehen sich ausschließlich auf den Betrieb im Ökoprogramm der Maschine. Über die Effizienz der anderen Programme sagt das Label hingegen nichts aus.

Laut Europäischer Kommission sind in den vergangenen Jahren die Verbrauchswerte von Spülmaschinen enorm gesunken. Wasser- und Energieverbräuche sind bei heutigen Geräten bis zu 35 Prozent niedriger als noch vor zehn Jahren. Zudem gibt es in neuen Geschirrspülern Sensoren, die beim Sparen helfen können. Daher kann es sinnvoll sein, ein altes Modell durch ein neues zu ersetzen. Wie viel Sparpotenzial ein Wechsel bietet, kann man schon vor einem Neukauf errechnen. Zum Beispiel beim Forum Waschen gibt es extra dafür einen „Spülrechner“.
Tipp 2: Speisereste im Abfall entsorgen
Die Spülmaschine ist dafür da, unser benutztes Geschirr von Rückständen und Speiseresten zu befreien. Dennoch ist es bei größeren Resten sinnvoller, diese vorab zu entfernen. Reste von unaufgegessenen Mahlzeiten, Eierschalen oder auch Fleischknochen können sich nämlich in das Siebsystem oder die Pumpe des Geschirrspülers setzen. Dort behindern sie dann den Wasserfluss und die Maschine muss mehr Energie einsetzen, um die Spüllauge abzupumpen.

Lebensmittelreste sollten also schon vor der Spülmaschine entsorgt werden – am besten mit einem Tuch oder mithilfe von Besteck in den Hausmüll. Zusätzlich sollte man das Restesieb im Geschirrspüler regelmäßig kontrollieren, ausleeren und reinigen.

Tipp 3: Geschirr nicht vorspülen
Das Entsorgen von Mahlzeiten-Resten meint allerdings nicht, dass Nutzende das Geschirr vor dem Spülen in der Maschine mit Wasser vorreinigen sollten. Vorspülen mit der Hand verbraucht nämlich unnötig Wasser und, je nach Gewohnheit, auch Spülmittel.

Kommt dabei heißes Wasser zum Einsatz, wird zudem Energie verschwendet. Heutige Geschirrspüler bekommen das Geschirr in der Regel auch ohne Vorspülen sauber. Zumindest, wenn es sich nicht etwa um eingebrannte Kochreste in Töpfen handelt und man zudem den folgenden Tipp 4 beachtet.
Tipp 4: Geschirrspüler voll beladen
Das Einräumen des Geschirrspülers kann ein echtes Streitgespräch zu Hause sein. Viele haben eine ganz eigene Vorstellung davon, wo was hingehört. Wirklich wichtig ist aber hauptsächlich, dass der Platz in der Spülmaschine auch wirklich ausgenutzt wird. Wasser-, Energie- und Reinigermenge passt die Maschine nämlich nicht unbedingt an die Menge der Beladung an. Je voller man die Maschine belädt, desto besser ist also das Verhältnis von Ressourcen-Verbrauch zu Anzahl an Geschirrteilen.

Wer dafür lange sammeln muss, sollte überlegen, sich ein kleineres Modell anzuschaffen. Alternativ zur üblichen 60-Zentimeter-Maschine gibt es zum Beispiel auch schmalere 40-Zentimeter-Geräte oder sogenannte Tischgeschirrspüler (hier im Test). Letztere sind allerdings meist weniger energieeffizient als die größeren Geschwister.

Aber Vorsicht: Kapazität voll ausnutzen bedeutet nicht, das Geschirr zu stapeln. Dann wird es nämlich nicht mehr richtig sauber. Beim Einräumen sollten Nutzende immer darauf achten, dass alle Beladungsteile von den Sprühstrahlen getroffen werden können. Sonst bleibt Schmutz übrig, was zu Ärger und Nacharbeit mit erneutem Ressourcen-Verbrauch führt.

Generelle Tipps zum Einräumen:
- Gleiche Teile nicht zu dicht zusammenstellen, da sie sich sonst häufig ineinanderlegen und nicht sauber werden.
- Kunststoffteile so einräumen, dass sie nicht umherfliegen können. Sonst bleibt häufig Spüllauge und Rest-Schmutz im Gefäß übrig.
- Spülmaschinen-Körbe an individuelle Anforderungen anpassen. Häufig haben diese nämlich Klapp-Elemente, Einsätze oder sind in der Höhe verstellbar. Damit wird gewährleistet, dass alles sicher steht und die Spülmaschine trotzdem richtig arbeiten kann.
- Besonders hartnäckig verschmutzte Teile am besten in den Unterkorb räumen, da dort oft die Wassertemperatur ein wenig höher sind. Zudem treffen die Sprühstrahlen unten oft mit höherem Druck auf die Geschirrteile als zum Beispiel im Oberkorb.
- Am Ende die Beweglichkeit der Sprüharme checken. Ist einer in der Drehung behindert, kann die Spülmaschine nicht richtig arbeiten.
Tipp 5: Reinigungsmittel richtig dosieren
Geschirrspülmittel für die Spülmaschine gibt es in unterschiedlichen Formen: als Pulver, Tab oder auch als Gel. Der Vorteil an den beliebten Tabs ist, dass die Menge bereits vorgegeben ist, sodass sich Nutzende keine großen Gedanken mehr darüber machen müssen. Der Nachteil ist allerdings, dass die Dosierung dadurch auch nicht anzupassen ist. Statistisch gesehen wird das Reinigungsmittel dadurch zwar genauso oft über- wie unterdosiert, sodass sich der Effekt im Mittel herausrechnet. Dennoch kann es dadurch zu Ressourcen-Verschwendung kommen.

Individueller kann hingegen Reinigerpulver oder -Gel dosiert werden. So lässt sich die Menge an die jeweilige Stärke der Verschmutzung – am besten anhand der Herstellerangaben – anpassen. Das spart aber nur dann Chemikalie ein, wenn man wirklich variiert. Die Wissenschaft zeigt hingegen, dass viele immer gleich dosieren. Dann kann genauso gut auch ein Tab zum Einsatz kommen.
Wichtig ist zudem, dass man den Reiniger immer in das vorgesehene Fach der Spülmaschine und nicht etwa in den Besteckkorb einfüllt. Sowohl Tab als auch Pulver und Gel fangen nämlich schon beim ersten Wasserkontakt an, sich darin zu lösen. Da die meisten Geschirrspülprogramme jedoch zunächst einmal mit klarem Wasser vorspülen, können die reinigenden Inhaltsstoffe zu früh aktiviert und sogar aus der Maschine herausgespült werden. Im eigentlichen Reinigungsschritt des Programms kann dann Reinigungspower fehlen und das Geschirr bleibt dreckig.

Tipp 6: Einstellungen für Salz und Klarspüler anpassen
Für ein gutes Spülergebnis benötigt der Geschirrspüler weiches, also kalkarmes Wasser. Sonst können sich Kalkablagerungen in der Spülmaschine und auch auf dem Geschirr bilden. Zudem kann Kalk die Funktion des Reinigungsmittels stören. Weiches Wasser kommt aber nur in sehr wenigen Regionen einfach so aus dem Wasserhahn. In allen anderen Gebieten muss das Wasser mithilfe eines Enthärters weichgemacht werden, der standardmäßig in Geschirrspülmaschinen eingebaut ist. Damit dieser richtig funktionieren kann, benötigt er Salz. Dieses kann man zum Beispiel im Supermarkt kaufen. Dort heißt es je nach Marke Spülmaschinen-, Regenerier- oder auch Spezial-Salz.
Damit er nicht zu viel oder zu wenig Salz benutzt, können Nutzende dem Geschirrspüler die Wasserhärte der eigenen Zuleitung mitteilen. Informationen darüber gibt es beispielsweise beim zuständigen Wasserwerk – auch online. Ist die Spülmaschine richtig eingestellt, sollte Salz immer dann nachgefüllt werden, wenn die Kontrollleuchte mit dem „S“-Symbol angeht.

Ganz wichtig: Das gilt allerdings nur, sofern Standard-Reinigungsmittel ohne Zusatzfunktionen Verwendung finden. Sogenannte Multi-Tabs haben nämlich oft schon eine Salzfunktion dabei. Zusätzliches Salz ist dann nur bei sehr hartem Leitungswasser nötig. Alle anderen können sich die Doppel-Dosierung und damit Geld sparen. Gleiches gilt für den Klarspüler. Auch diesen müssen Nutzende nur dann ins entsprechende Fach einfüllen, wenn er nicht bereits im Mulit-Tab enthalten ist.
Klarspüler dient übrigens hauptsächlich der fleckenfreien Trocknung des Geschirrs. Er sorgt dafür, dass das Wasser besser ablaufen kann, was die Trocknung zudem beschleunigt. Im Gegensatz zum Salz hat beim Klarspüler die Nicht-Verwendung allerdings keine negativen oder schädigenden Einflüsse auf die Spülmaschine selbst. Man kann ihn also auch ganz weglassen, wenn einen Flecken oder Wasserrückstände auf dem Geschirr nicht stören.

Stattdessen Essig oder Zitronensäure als Ersatz zu verwenden, ist hingegen keine gute Idee. Diese können Teile des Geschirrspülers nämlich durchaus angreifen und beschädigen, weswegen hierdurch auch die Hersteller-Garantie verloren gehen kann.
Tipp 7: Ökoprogramm verwenden
Seitdem es das Europäische Energielabel gibt, muss jeder Geschirrspüler auf dem Markt ein Ökoprogramm anbieten. Bei der Programmauswahl ist es oft mit „Eco“ bezeichnet, da dies internationaler vermarktet werden kann. Zudem ist bei den meisten Modellen dieses Programm voreingestellt. Wer also keine Lust hat, sich über die Programmauswahl Gedanken zu machen, wählt automatisch das sparsamste.
Denn ein Ökoprogramm hat zwar in der Regel eine deutlich längere Laufzeit als die anderen Programme. Das bedeutet aber nicht, dass es mehr Energie verbraucht. Im Gegenteil! Das Ökoprogramm verwendet niedrige Temperaturen und verbraucht dadurch weniger Strom zum Aufheizen des Wassers. Dafür läuft das Programm länger, um etwa den Schmutz besser einzuweichen. Außerdem dauert der Trocknungsvorgang am Ende des Programms oft länger, da die Geschirrteile bei geringeren Temperaturen langsamer trocknen.

Programme mit kürzerer Laufzeit verwenden im Umkehrschluss also höhere Temperaturen und dadurch mehr Energie. Daher sollten sie nur in Ausnahmefällen verwendet werden (zum Beispiel für Tipp 9).
Tipp 8: Warmwasser-Anschluss nutzen
Die meiste Energie nutzt der Geschirrspüler, um das Wasser für den Spülzyklus aufzuwärmen. Daher kann es von Vorteil sein, ihm bereits heißes Wasser zur Verfügung zu stellen. Dann braucht er selbst nicht mehr oder nur noch wenig nachzuheizen. Viele moderne Maschinen sind mit Warmwasseranschlüssen von maximal 60 Grad Celsius Zulauftemperatur kompatibel.

Aber Vorsicht: Das Auslagern der Heizung ist nur dann sinnvoll, wenn die Betriebskosten dadurch sinken. Wer zu Hause Solarenergie oder Erdwärme fürs warme Wasser nutzt, für den lohnt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit. Bei Öl- oder Gasheizung hingegen kommt es auf die Effizienz der Anlage und auch auf die Länge der Zuleitung bis zur Spülmaschine an. Hier können sich Interessierte von einer Fachkraft beraten lassen, ob ein Wechsel sinnvoll ist.
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Ein weiterer Vorteil kann sein, dass sich mit bereits aufgewärmtem Wasser auch die Programmdauer des Geschirrspülers verkürzt. Ein netter Nebeneffekt – insbesondere für Ungeduldige.
Tipp 9: Maschine regelmäßig pflegen
Eine Spülmaschine reinigt, also braucht man sie nicht sauberzumachen? Könnte man meinen, stimmt aber leider nicht. Zwar wird der Innenraum mit jedem Programm durchgespült. Dennoch gibt es ein paar Dinge zu beachten, damit der Geschirrspüler seine Arbeit möglichst gut und lange machen kann.
Zum einen ist, wie bereits in Tipp 2 erwähnt, die regelmäßige Reinigung des Siebs wichtig, damit das Wasser richtig ablaufen kann. In ähnlicher Weise können Ablagerungen auch die Sprüharme und Ablaufrohre der Spülmaschine verengen und damit den Energieverbrauch erhöhen. Diese können zum Beispiel aus Fetten bestehen, die mit den niedrigen Temperaturen des Ökoprogramms zwar abgewaschen, aber nicht gelöst werden. Oder es kann sich um Kalkablagerungen handeln. Ersteres Problem kann ganz einfach dadurch gelöst werden, dass die Spülmaschine etwa einmal im Monat mit einem heißeren Programm abwäscht. Das verbraucht zwar an sich mehr Energie als das Ökoprogramm, dafür spült es die Maschine aber auch einmal so durch, dass Fettfilme verschwinden. Gegen Kalkablagerungen hilft hingegen, immer ausreichend Regeneriersalz oder einen Multi-Tab mit Salzfunktion zu benutzen (siehe Tipp 6).
Außenflächen und sonstige Teile, die nicht regelmäßig mit Wasser in Berührung kommen, kann man zudem nach Bedarf reinigen. Dazu gehören etwa die Türdichtungen.

Gegen schlechte Gerüche im Geschirrspüler kann die regelmäßige Reinigung ebenfalls helfen. Sollten die Maßnahmen nicht ausreichen, gibt es aber auch sogenannte „Spülmaschinen-Deos“ und extra Reinigungszusätze.
Tipp 10: Stand-by vermeiden
Der letzte Tipp ist für alle Elektrogeräte sinnvoll: Nur dann einschalten, wenn man das Gerät benutzen möchte. Zwar ist der Standby-Verbrauch in der Regel nicht hoch – bei modernen Spülmaschinen zum Beispiel meist unter einem Watt. Übers Jahr hinweg können dadurch aber dennoch ein paar Euros zusammenkommen, die ganz leicht einzusparen sind. Viele neue Geschirrspüler schalten sich deswegen häufig automatisch nach spätestens 15 Minuten aus. Bei älteren Geräten gilt: Sobald die Spülmaschine fertig ist, sollten Nutzende sie ganz ausschalten. Das kann über eine Taste am Geschirrspüler oder mithilfe einer Steckdosenleiste mit An- und Aus-Schalter erfolgen.

Gleiches gilt für die Zeitauswahl per Timer. Wenn man die Spülmaschine so einstellt, dass sie erst zu einem späteren Zeitpunkt zu spülen beginnt, ist sie so lange im Standby. Das verbraucht unnötig Strom. Daher sollte man darauf am besten komplett verzichten. Einzige Ausnahme: Nutzende wollen die Mittagssonne für grünen Strom per Solaranlage oder Balkonkraftwerk verwenden, müssen aber schon morgens aus dem Haus. Dann überwiegt der positive Effekt der Solarenergie den Standby-Verbrauch.

Fazit
Einen Geschirrspüler zu benutzen, spart gegenüber dem Handspülen die wichtigen Ressourcen Energie, Wasser und Reinigungsmittel. Zudem macht eine Spülmaschine das Leben ein wenig einfacher und spart Freizeit ein. Dennoch ist für das größtmögliche Sparpotenzial wichtig, sich möglichst klug zu verhalten. Wer sich an die zehn Tipps zum sparsamen Spülen hält, kann seinen Geschirrspüler bestmöglich nutzen.
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