Heißluftfritteusen sind ein Dauerbrenner – sie versprechen knusprige Ergebnisse ganz ohne Öl, schnelle Garzeiten und einfache Bedienung. Mit dem Ninja Crispi hat Ninja eine besonders ambitionierte Lösung im Sortiment: ein kompaktes, tragbares Kochsystem, bei dem der 1.700-Watt-PowerPod auf temperaturwechselbeständige Glasbehälter aufsetzt. So soll nicht nur etwa das Frittieren und Braten, sondern auch das Servieren, Kühlen und Transportieren in ein und demselben Behälter möglich sein. Doch was taugt das kompakte Multitalent wirklich im Alltag?
In diesem Artikel erklärt IMTEST, wie sich die Ninja-Versprechen und der reale Gebrauch im Test gegenüberstehen.
Alle weiteren Heißluftfritteusen der IMTEST-Testreihe finden Sie unter diesem Link.
Produktdetails
- Unverbindliche Preisempfehlung: 179,99 Euro
- Gewicht: 5,08 Kilogramm
- Maße: 34 x 30 x 34 Zentimeter
- Kapazität: 3,8 und 1,4 Liter
- Leistung: 1.700 Watt
- Garantie: 2 Jahre
Crispi: So klappt die Handhabung
Was den Ninja Crispi von anderen Heißluftfritteusen unterscheidet, ist zuallererst der Aufbau: Andere Heißluftfritteusen bestehen aus einem Körper, in den ein Korb geschoben wird, teils auch zwei Körbe neben- oder übereinander. Beim Crispi gibt es aber keinen Gerätekörper, sondern zwei Glasschalen mit einem Füllvolumen von 3,8 und 1,4 Litern. Auf diese Schalen setzt man den PowerPod (und im Fall der größeren Schale noch den Adapter) einfach darauf. Dieser enthält das Heizelement und einen Ventilator, um Speisen zu garen. In die Schalen lassen sich dann noch antihaftbeschichtete Crisper-Gittereinsätze einlegen. Die Handhabung war dementsprechend insgesamt als „einfach“ zu bewerten.
Praktisch war zudem, dass der PowerPod über durchgehend kühle Standbeine verfügt, sodass man ihn jederzeit auf der Arbeitsplatte abstellen kann. Die Glasschalen verfügen zum Tragen zudem über kühle Henkel. Ninja wirbt hier explizit damit, dass Nutzer die Zubereitungsschale einfach zum Tisch tragen können (wie eine gläserne Auflaufschale), ohne die Speisen umzufüllen. Allerdings war der Umgang mit dem Kochsystem in Teilen etwas gewöhnungsbedürftig, zumindest im Vergleich mit einer Standard-Heißluftfritteuse.

So erhitzen sich Heißluftfritteusen in der Regel von außen nicht stark. Beim Crispi musste man – wie bei einem Topf – dagegen aufpassen, dass man während des Kochens nicht an die heiße Schale stößt. Außerdem rasten die Körbe von Heißluftfritteusen meist sicher im Gerät ein. Beim Crispi lag der PowerPod – ähnlich wie ein Topfdeckel – nur lose auf der Schale auf. (Kleinere) Kinder sollten beim Kochen also nicht in der Nähe sein.
Ninja Airfryer: So einfach ist die Bedienung
Oben auf dem PowerPod, der Deckel-Kochvorrichtung des Crispi, sitzt das Bedienfeld. Hier schaltet man das Modell zunächst mit der Anschalt-/Start-Taste ein. Anschließend lässt sich mit einem Klick auf „Mode“ das gewünschte Programm auswählen. Zur Auswahl stehen beim Ninja Crispi vier Optionen: Air Fry (Heißluftfrittieren), Keep Warm (Warmhalten), Recrisp (wieder knusprig machen) und Roast (braten). Die Ninja Foodi Max Dual Zone bietet hier mehr Alternativen. So ist mit diesem Gerät auch das Dörren und Backen möglich.
Ist eines der vier Programme ausgewählt, erscheint im kleinen Anzeigefenster die voreingestellte Garzeit. Diese lässt sich aber über die Plus- und Minus-Taste auch manuell ändern. Werte zwischen einer und 60 Minuten sind hier möglich. Schlussendlich fehlt nur noch ein erneuter Klick auf die Anschalt-/Start-Taste und der Ninja Crispi startet den Kochvorgang. Spannend ist an dieser Stelle, was sich nicht einstellen lässt: die Gartemperatur. Bei allen anderen bisher von IMTEST getesteten Heißluftfritteusen kann man die Temperatur anpassen. Beim Crispi mussten die Testerinnen und Tester dem Gerät dagegen blind vertrauen.

Insgesamt war die Bedienung (auch durch die wenigen Optionen) als „sehr einfach“ zu bezeichnen. Am Ende des Gar-Vorgangs ertönte ein Signalton und die Maschine schaltete sich eigenständig ab. Eine Erinnerung an das Schütteln der Speisen nach der Hälfte der eingestellten Zeit hat Ninja dagegen nicht vorgesehen. Ist der Gar-Vorgang beendet und das Gerät etwas abgekühlt, kann man die Glasschalen, den Adapter, die Gittereinsätze und den mitgelieferten Schalendeckel in der Spülmaschine reinigen. Die manuelle Reinigung der Schalen zeigte sich aufgrund der festen Henkel dagegen als nicht ganz einfach.
Airfryer: Das sind die Frittier-Ergebnisse
Im Folgenden erklärt IMTEST, wie gut das Modell in den vier getesteten Frittier-Disziplinen abschneidet.
Pommes: Überwiegend knusprig
Wer Interesse an einer Heißluftfritteuse besitzt, möchte meist wissen, wie gut in dem entsprechenden Modell Pommes gelingen. IMTEST testet die Geräte daher stets mit den geriffelten Chef Frites von McCain. Laut Packungsanweisung sollen hierbei 300 Gramm Pommes für 11 Minuten in der Fritteuse garen.

Der Ninja Crispi bräunte die Pommes ziemlich gleichmäßig, ohne dunkle Stellen. Die längsten Pommes waren im Bereich der Mitte noch etwas hell. Mehrheitlich zeigten sich die Fritten aber knusprig gegart und sehr lecker. Dafür erhielt die Heißluftfritteuse eine „gute“ Note (2,12).
Chicken Nuggets: saftig und gleichmäßig
Abgesehen von Pommes sind auch Chicken Nuggets ein beliebtes Gericht aus der Heißluftfritteuse. Wie in der Packungsanweisung beschrieben, legt IMTEST deshalb für den Test sechs Nuggets von Iglo für zehn Minuten in den Crispi.

In diesem Gerät gelingen die Nuggets innen sehr saftig und schmackhaft. Von außen waren sie zudem wunderbar knusprig und gleichmäßig gegart. Insgesamt erhielten die Nuggets von den Testerinnen und Testern die Note „gut“ (1,97).
Pizza: Etwas dunkler Käse
Mittlerweile nutzen viele Menschen Heißluftfritteusen auch, um darin Pizza oder Mini-Pizzen zuzubereiten, da dies schneller und stromsparender als im Ofen funktioniert. IMTEST testet diesen Punkt mit drei Piccolinis der Sorte Tomate Mozzarella von Wagner, die für sechs Minuten in die Fritteuse kommen.

Das Modell von Ninja backte diese gut durch, sodass sie auch innen an allen Stellen heiß waren. Der Teig gelang überwiegend knusprig, von unten in der Mitte war er allerdings noch etwas weich. Kritikwürdig war darüber hinaus die Optik des Käses auf der Oberfläche. Dieser wurde ein wenig zu dunkel. IMTEST vergab unter dem Strich für die Zubereitung der Mini-Pizzen daher noch eine 2,37 („gut“).
Paprika: An den Ecken teils verbrannt
Mit Heißluftfritteusen lassen sich selbstverständlich nicht nur Snacks zubereiten. Auch Gemüse kann man gut in einem Airfryer kochen. IMTEST testet die Geräte aus diesem Grund stets mit Paprika-Streifen, die zehn Minuten lang garen.

Nach Ablauf der Garzeit war die Paprika im Ninja Crispi an den Ecken teilweise verbrannt, dafür in der Mitte der Streifen teils noch sehr bissfest und eher erwärmt. Allerdings besaßen die Streifen ein leckeres Röstaroma, sodass IMTEST insgesamt die Note „gut“ (2,47) vergab.
Extras des Modells
Im Folgenden erklärt IMTEST, wie sinnvoll die Zusatzfunktionen der Ninja Crispi sind.
Recrisp, Roast, Keep warm: Besser in der Bratpfanne
Ninja wirbt damit, dass der Crispi neben dem Heißluftfrittieren auch Gerichte warmhalten, wieder knusprig machen und insbesondere braten kann. Obwohl Zusatzfunktionen bei Heißluftfritteusen keine Besonderheit sind – die Tefal Dual Easy Fry & Grill kann etwa grillen – wollte IMTEST die Brat-Funktion dennoch ausprobieren.

Dafür haben die Testerinnen und Tester ein Rumpsteak für zehn Minuten mithilfe der Roast-Funktion zubereitet. Das Ergebnis war aber eher enttäuschend: Obwohl das Rinder-Steak gut und gleichmäßig durcherhitzt war, besaß dieses keinerlei leckere Kruste. Erst ein kurzes, scharfes Anbraten in der Pfanne hat das Steak im Nachhinein in einen Leckerbissen verwandelt.
Tragbares System im Test: Gut gedacht – schlecht gemacht?
Darüber hinaus wirbt Ninja beim Crispi mit einem tragbaren System. Beide Glasschalen besitzen Henkel, um das fertige Essen direkt zum Tisch zu tragen, eventuell aus den Schalen zu essen oder Reste damit in den Kühlschrank zu stellen. Bei klassischen Heißluftfritteusen müssen die Speisen erst aus dem Korb in andere Gefäße umgefüllt werden. Der Abwasch-Aufwand ist hier also in jedem Fall geringer.

Etwas unpraktisch ist dagegen, dass sich das Henkelsystem nicht von den Glasschalen entfernen lässt. Versucht man nämlich – wie von Ninja beschrieben – die kleine Schale mit dem auslaufsicheren Deckel in der Handtasche zu verstauen, nimmt diese deutlich mehr Platz weg als nötig. Außerdem muss die heiße Schale erst vollständig abkühlen, damit man sie einpacken kann. Auch konnte sich den Testerinnen und Testern nicht erschließen, in welchem Anwendungsfall der etwa zwei Kilogramm schwere PowerPod-Heizdeckel ebenfalls – wie von Ninja beschrieben – transportiert werden sollte, da dieser für den Alltag zu schwer war.
Stromverbrauch und Lautstärke
Die im Test-Labor gemessene Lautstärke der Heißluftfritteuse betrug maximal 57 Dezibel, was verglichen mit anderen Modellen etwas laut war. Das entsprach grob der Geräuschkulisse eines Radios in Zimmerlautstärke.

Die gemessene Leistungsaufnahme lag darüber hinaus bei maximal 1.683 Watt. Konkret bedeutet dies: Läuft das Modell beispielsweise jeden zweiten Tag für 15 Minuten, entspricht das (bei einem Strompreis von etwa 27 Cent pro Kilowattstunde) Energiekosten von rund 20 Euro pro Jahr. Im Vergleich zu anderen Heißluftfritteusen war das ein etwas hoher Wert.
Fazit
Trotz großer Marketingversprechen und innovativem Ansatz wirkt der Ninja Crispi im Test noch nicht ganz ausgereift. Zwar ist die Bedienung angenehm simpel, doch in den klassischen Airfryer-Disziplinen – Pommes, Pizza oder Gemüse – liefert das Gerät eher durchschnittliche bis durchwachsene Ergebnisse. Besonders die Roast-Funktion kann nicht überzeugen und wirkt gegenüber einer klassischen Pfanne deutlich im Nachteil.
Das viel beworbene Glas-Schalen-System ist zwar ein Hingucker, bringt in der Praxis aber einige Schwächen mit: heiße, unisolierte Oberflächen, ein PowerPod, der nur lose aufliegt, und eine Mobilität, die durch Gewicht und sperrige Henkel eingeschränkt ist. Hinzu kommt, dass sich die Gartemperatur nicht einstellen lässt, was bei anderen Modellen Standard ist. Letztlich bleibt ein optisch spannendes, aber in der Praxis unausgewogenes Gerät, das den hohen Hype von Ninja aktuell noch nicht vollständig rechtfertigt.
- PRO
- einfache Bedienung, gute Pommes und Nuggets
- KONTRA
- etwas laut, etwas höherer Stromverbrauch, keine Verriegelung
IMTEST-Ergebnis:
befriedigend 2,64
Heißluftfritteusen: Das sind die Test-Kriterien
Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine (neue) Heißluftfritteuse anzuschaffen, der erwartet von dem Modell natürlich vor allem eines: leckere Ergebnisse. Der wichtigste Punkt für oder gegen ein Modell ist deshalb der Geschmack.
Im Praxistest bereitet jedes Gerät vier Gerichte zu: Pommes, Nuggets, Mini-Pizzen und Paprika. Bewertet wird nach diesem Verfahren.

Ein zweiter wichtiger Aspekt für oder gegen die Anschaffung einer Heißluftfritteuse ist darüber hinaus, wie einfach man mit dem Gerät arbeiten kann. Eine verständliche Display-Führung und leichte Handhabung des Frittierkorbs sorgen in diesem Punkt für gute Noten. Zudem untersucht IMTEST die Lautstärke sowie den Stromverbrauch und nimmt unter anderem die Einfachheit der Reinigung und die Kontrollsignale unter die Lupe.
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Dieser Test wurde vollständig in 08/25 durchgeführt. Die Berechnung aller Ergebnisse der aktuellen Version basiert auf dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025 und den Hersteller-UVP von 08/25.









