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Größer, schneller, einfacher: Computing

Es wird alles immer schneller – dieser Computertrend bleibt wohl für immer. Ein neuer kommt hinzu: alles wird einfacher.

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Unter allen technischen Geräten gehören klassische Computer zu den langweiligsten. Jedes Smartphone, Tablet, jede Alexa-Box und jede vernetzte Glühbirne versprüht mehr Charme als ein PC oder Notebook. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt: Das ist so nicht ganz richtig. Die nackten Umsatzzahlen scheinen den Attraktivitätsverlust zwar zu bestätigen: Während etwa das weltweite Wachstum bei Fernsehern und Telekommunikation bis 2025 auf rund 15 Prozent geschätzt wird*, dümpelt es im Bereich Computing bei vergleichsweise niedrigen 6,2 Prozent. Grund für das einstellige Wachstum könnte neben dem ewigen Klassiker „immer schneller“ die Rückbesinnung aufs Wesentliche sein.

Weniger Schnickschnack

Bestes Beispiel für den progressiven Schritt zurück sind die aktuellen Entwicklungen bei Tablet-Notebook-Kombinationen. Noch vor wenigen Jahren haben sich die Hersteller dabei überboten, mit sogenannten All-in-One-Funktionalitäten zu punkten. Dreh- und teilbare Display-Tastatur-Kombinationen eroberten seinerzeit
den Markt, fast ausnahmslos alle Geräte boten Touch -Displays, und selbst das in vielen Bereichen kleinteilige Windows wurde auf Finger- und Gesten steuerung getrimmt. Und heute? Es gibt natürlich immer noch Kombinationen, wie etwa beim neuenn Surface Book 3 von Microsoft (siehe Foto rechts), aber die sind bewährt und wirklich nützlich . Bei reinen Notebooks ist der Trend zum Touch -Display komplett verschwunden – ganz einfach deswegen, weil es niemand wirklich braucht.

Alles andere als Stillstand

Das heißt aber nicht, dass nichts Neues passiert: Innovationen wie eine im Notebook integrierte Drahtlos-Ladestation für Smartphones (Samsung) oder günstige, noch leichtere und handlichere Laptops mit Chrome OS von Google machen neugierig. Ob sie wirklich nützlich sind oder am Ende einem Reduktionstrend weichen, entscheiden die Verbrauch er an der Kasse. Unterm Strich zeigt dies aber: Die Hersteller trauen immer noch dem Prinzip „Versuch und Irrtum“, und das ist gut so. Dass sie damit auch weiterhin Erfolg haben, zeigt etwa
die Entwicklung auf dem Monitormarkt: Immer mehr Displays mit extrem hohen Bildwiederholfrequenzen (bis 300 Hertz), etwa von ASUS oder auch Medion, erobern den Markt und werden gerade von Spiele-Enthusiasten freudig begrüßt, da sich PC-Spiele so noch flüssiger darstellen lassen.

“WENIGER IST OFTMALS MEHR UND HÄUFIG AUCH ENERGIEEFFIZIENTER.”

Christian Benthin
Gschf. OBL GmbH
Tablet-Book: Die Tastatur des Microsoft Surface Book 3 lässt sich umklappen oder gar abnehmen.
Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.