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Smart Rings von Samsung und Co.: Was können die schlauen Ringe?

Spätestens seit der Vorstellung des Samsung Galaxy Rings sind Smart Rings in aller Munde. Doch was können die Ringe? IMTEST hat Antworten.

© Samsung

Smartwatches und Fitnesstracker erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit und sind von vielen Handgelenken nicht mehr wegzudenken. Die schlauen Uhren oder Armbänder behalten die Gesundheit und Fitness ihrer Träger stets im Auge. So zählen sie etwa die gelaufenen Schritte, messen die Herzfrequenz, ermitteln das Stresslevel und halten den Trainingsfortschritt fest. Doch darüber hinaus bieten die Geräte auch oft “smarte” Funktionen und zeigen beispielsweise Anrufe oder Nachrichten an. Neu und noch relativ unbekannt im Bereich der Wearables sind Smart Rings. Sie wollen in vielen Punkten ähnliche Funktionen bieten und dabei sehr unauffällig am Finger getragen werden. IMTEST hat bereits viele Smart Rings im großen Vergleichstest unter die Lupe genommen. In diesem Artikel soll es darum gehen, welche Funktionen die kleinen Geräte bieten – und welche nicht.



Können Smart Rings die Herzfrequenz tracken?

Hier lautet die klare Antwort: Ja. Alle neun von IMTEST getesteten Ringe können die Herzfrequenz messen. Meist erfolgt die Messung nicht kontinuierlich, sondern beispielsweise alle fünf oder zehn Minuten. Bei den meisten Modellen kann man die Herzfrequenz aber auch auf Knopfdruck messen lassen.

Erfreulich: Die Messgenauigkeit ist insgesamt sehr hoch. Bei dem Oura Heritage und dem Fitness-Ring von Newgen Medicals gibt es etwas keinerlei Abweichung im Vergleich zum selbst-gemessenen Wert im IMTEST-Labor. Doch auch bei den anderen Ringen beträgt die Abweichung pro Minute höchstens 3 bis 4 Schläge.

Bis auf den sehr günstigen Smart Health Ring von SoPlus (UVP: 55,32 Euro) können zudem alle getesteten Ringe die Herzfrequenzvariabilität tracken, also die Auskunft darüber gibt, wie gut der Körper mit Belastungen umgehen kann.

Kann auch der Blutdruck gemessen werden?

Leider nein. Weltweit sind schätzungsweise 1,3 Milliarden Menschen von Bluthochdruck betroffen. Es gibt wirksame Behandlungsmöglichkeiten, doch die Krankheit ist nicht immer leicht zu erkennen und zu kontrollieren. An einem richtigen Blutdruckmessgeräte für Handgelenk und Oberarm führt dabei kaum ein Weg vorbei, denn die Messungen sind technisch anspruchsvoll. So gibt es auch erst sehr wenige Smartwatches, welche diese Funktion bieten. Und auch hier sollten Benutzer die Ergebnisse nicht ohne Rücksprache mit einer qualifizierten ärztlichen Fachkraft interpretieren oder klinische Maßnahmen ergreifen. Für Smart Rings, die gar nicht erst am Handgelenk getragen werden, ist diese Möglichkeit dagegen in absehbarer Zeit nicht vorstellbar. Das gleiche gilt für eine EKG-Funktion.

Smart Rings können viele Gesundheitswerte erfassen, der Blutdruck gehört aber nicht dazu. © IMTEST / Sandra Fischer

Können die Ringe den Schlaf überwachen?

Ja, das können sie. Alle von IMTEST getesteten Ringe bieten ein Schlaftracking an. Dazu muss der Ring natürlich auch nachts getragen werden, was für viele Menschen erst einmal ungewöhnlich ist. Da die Finger nachts oft anschwellen, ist es wichtig, die richtige Ringgröße zu wählen, damit das Tragen nicht unbequem wird. Viele Hersteller wie Samsung, Oura oder Ultrahuman bieten aus diesem Grund ein kostenloses Größenprobier-Set an, das man vor dem Kauf bestellen kann.

Die Daten aus der Nacht (und oft auch deren Interpretationen) können dann in der zum Ring zugehörigen App angeschaut werden. So erkennt man etwa, von wann bis wann man welche Schlafphase hatte, wie lange die tatsächlich Schlafdauer war und wie erholsam der Schlaf insgesamt war. Die Ringe von Samsung, Oura, RingConn und Amazfit überwachen zudem die Atmung. Außerdem tracken alle getesteten Ringe die Sauerstoffsättigung im Blut. Diese sollte auch im Schlaf bei einem Menschen zwischen 95 und 100 Prozent liegen.



Zählt ein Smart Ring auch die Schritte?

Natürlich! Alle von IMTEST getesteten Ringe können die täglichen Schritte der Nutzer zählen. Doch nicht nur das: Auch die verbrannten Kalorien werden von allen Ringen erfasst. Darüber hinaus gibt es Ringe, die man als wahre Sport-Buddys bezeichnen könnte, allen voran der Ultrahuman Ring AIR, der Rogbid Smart Ring und der Samsung Galaxy Ring. Bei diesem werden in der App während einer sportlichen Aktivität neben der Dauer und der Distanz auch die Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Höhe, Minuten pro Kilometer und verbrannten Kalorien angezeigt.

Wird der Trainings-Modus beendet, lassen sich unter anderem die durchschnittliche und maximale Herzfrequenz sowie die durchschnittliche und maximale Geschwindigkeit einsehen. Zudem kann man sich bei Outdoor-Aktivitäten die absolvierte Route mithilfe des GPS-Signals des Android-Smartphones anzeigen lassen. Abgesehen von den Trainings-Modi werden bei Samsung über den Tag hinweg auch weitere Aktivitätsdaten festgehalten, wie diee Bewegungsintensität, die absolvierten Schritte und Phasen der Inaktivität. 

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.