Der Thermomix von Vorwerk ist eines der beliebtesten Küchengeräte überhaupt. Sein Name ist bestimmt in vielen Köpfen ein regelrechtes Synonym für die ganze Gerätekategorie der Küchenmaschinen mit Kochfunktion. Richtig durchgestartet ist das Vorwerk-Gerät seit dem Modell TM5, das erstmals mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen ausgestattet war und damit Kochbegeisterten noch besser in der Küche unter die Arme greifen konnte. Das neueste Modell ist derzeit der TM6, der ebenfalls das “guided cooking” beherrscht und zudem noch mehr kann als der Vorgänger. Vor allem das zuvor viel bemängelte Manko, mit dem Thermomix nicht anbraten zu können, wurde hier behoben.
Der Thermomix TM6 im Test: Bis ins Detail geprüft
Rühren, Kneten, Mixen, Schneiden, Kochen – der Thermomix ist in vielen Köpfen der Goldstandard unter den Küchenmaschinen mit Kochfunktion. Wie er sich im professionellen Labortest schlägt, hat IMTEST getestet.
Doch gerade für viele Familien kommt der Vorwerk-Alleskönner dennoch nicht in Frage, da sein Topf nur 2,2 Liter fassen kann. Etwa als Eintopf-Menge ist das für große Haushalte oft zu wenig und auch geringer als Konkurrenten, wie etwa der Cookit von Bosch, anzubieten haben. Deswegen legt Vorwerk mit Thermomix-Zubehör nach – konkret mit dem “Thermomix Friend”. Was dieser genau zu bieten hat und welche Vorteile der “Slider” sowie der “Sensor” bringen, hat IMTEST ausprobiert.
Der Thermomix Friend im Test: Doppelt so viel kochen
Der klare Vorteil des Friend von Vorwerk ist, dass sich die mögliche Mahlzeiten-Größe verdoppelt. Da das Gerät eine Art Zweitstation für den normalen Thermomix-Mixtopf ist, kann im Grundgerät eine zweite Portion zubereitet werden. Sind beispielsweise alle Zutaten für eine Tomatensuppe zerkleinert und sollen anschließend eine Weile vor sich hinköcheln, kann dies der Friend übernehmen. Alternativ kann der TM6 das Abendessen kochen, während der kleine Bruder bereits den Nachtisch kocht.
Viel mehr beherrscht die Zweitstation allerdings auch nicht. Während der Thermomix aufgrund seines starken Motors so ziemlich alles kleinkriegt und beispielsweise Haselnüsse in der IMTEST-Testküche problemlos zu Nussmehl verarbeitete, kann der Friend nur auf 2 niedrigen Stufen rühren. Außerdem kann das Mixtopf-Messer hier nur in der Linkslauf-Richtung drehen, sodass eine Zerkleinerung der Zutaten verhindert wird. Soll die Suppe also am Ende des Kochvorgangs püriert werden, ist wieder der große Bruder gefragt. Die Benutzung des Friends ohne gekoppelten Thermomix ist demnach zwar möglich, aber nicht sehr sinnvoll. Er ist also tatsächlich mehr ein Thermomix Zubehör las ein eigenständiges Gerät.
Auch die Bedienung der Zweitstation ist deutlich simpler gehalten: Beispielsweise gibt es hier kein Touch-Display, sondern nur den seitlichen Drehknopf. Ebenso wie beim TM6 erfolgt der Wechsel zwischen der Zeit-, Temperatur- und Drehstufen-Einstellung durch Drücken. Das Drehen am Knebel verändert hingegen den jeweiligen Parameter.
Besonders praktisch ist, dass der Friend sich mit dem Thermomix TM6 und auch mit dem Vorgänger TM5 per Bluetooth verbinden lässt. Da es im Vorwerk-Rezeptportal Cookidoo bereits einige Rezepte für das Gespann gibt, kann der neue Küchenhelfer dadurch ganz einfach in den normalen Kochvorgang eingebunden werden. Das Rezept zeigt den Wechsel des Mixtopfes an und sendet die richtigen Einstellungen an den Friend, sodass dieser nur noch angeschaltet werden muss. Im Test konnte so beispielsweise sehr einfach ein schmackhafter Milchreis mit roter Grütze zubereitet werden. Beides war dabei beinahe zeitgleich fertig und benötigte damit nur halb so lange, wie das Nacheinander-Kochen sonst gebraucht hätte.
Ein Nachteil beim Friend ist allerdings der simplere Aufbau, der sich nicht nur aufs Display bezieht. Während beim Thermomix stets auf höchste Sicherheit geachtet wird, scheint dies bei der Entwicklung der Zweitstation weniger im Vordergrund gestanden zu haben. Denn eine Verriegelung des Deckels, wie von allen Thermomix-Modellen gewohnt, gibt es beim Friend nicht. Lediglich eine Abfrage, ob der Deckel aufgesetzt ist, erfolgt, bevor der Kochvorgang eingeschaltet werden kann. Egal, ob der Mixtopf also leer ist oder gerade 2,2 Liter Suppe bei 100 °C kochen, der Deckel lässt sich jederzeit öffnen. Somit kann es hier genauso leicht zu Hitze-Verletzungen kommen, wie beim Kochen auf dem Herd – zudem ist das rotierende Messer am Boden aber noch ein zusätzlicher Gefährdungsfaktor. Wer gemeinsam mit Kindern kocht, muss hier also deutlich aufmerksamer bleiben, als wenn nur der Thermomix zum Einsatz kommt.
- PRO
- Verdopplung der Mahlzeiten-Menge, schnellere Zubereitung von mehrteiligen Gerichten möglich, sowohl mit TM6 als auch TM5 und teils sogar ohne Thermomix verwendbar.
- KONTRA
- Keine Verriegelung für den Deckel vorhanden, Funktionsumfang des Thermomix Zubehörs sehr eingeschränkt.
Thermomix-Zubehör im Test: Mehr Mobilität mit dem Gleitbrett “Slider”
Ein zunächst nicht so wichtig erscheinendes, aber im Alltag durchaus sehr hilfreiches Zubehörteil ist der “Slider”. Dabei handelt es sich um ein Holzbrett, das zum einen als Basis für den Thermomix dient, aber auch dabei hilft, ihn einfacher zu verschieben.
Da im Thermomix eine Waage integriert ist, sollte er auf keinen Fall ruckelnd über die Arbeitsplatte gezogen werden. Das kann die Wiegefunktion nämlich irritieren und im schlimmsten Fall sogar beschädigen. Steht der Thermomix also beispielsweise im Ruhezustand in einer Ecke der Arbeitsfläche und soll zum Kochen hervorgezogen werden, muss man das ganze Gerät anheben und an die neue Position setzen. Da der TM6 schon im Leerzustand beinahe 8 Kilogramm wiegt, kann das ganz schön anstrengend sein. Viel einfacher geht es hingegen mit dem Thermomix Zubehör “Slider”.
Denn das Gleitbrett verfügt nicht nur über vier Gummi-Füße, damit der Thermomix beim Kochen sicher steht. Er besitzt auch zwei sogenannte Möbelgleiter, auf denen sich das Gerät samt Brett sehr leicht verschieben lässt.
Im Test erwies sich das Gleitbrett insgesamt als sehr praktisch. Einziges Manko könnte für Design-Verliebte sein, dass es den Slider von Vorwerk in nur einer Ausführung gibt. Bei wem also kein braunes Eichenholz in die Küche passt, der muss auf den Slider verzichten oder sich bei Mitbewerbern nach einer Alternative im richtigen Design umschauen.
- PRO
- Leichteres Verschieben des Thermomix, Schutz für die integrierte Waage, Holz wirkt hochwertig.
- KONTRA
- Bei Vorwerk nur in einer Farbe/Ausführung verfügbar.
Der Thermomix Sensor im Test: Perfekte Ergebnisse in Bratpfanne, Backofen und Co.
Aller guten Dinge sind 3 – daher hat IMTEST als letztes Thermomix-Gadget den neuen Sensor von Vorwerk auf den Prüfstand gestellt. Dabei handelt es sich um eine Art Bratenthermometer, das sowohl für herzhafte, aber auch für süße Speisen zum Einsatz kommen kann. Denn es eignet sich beispielsweise auch für den Einsatz im Backofen, egal ob dort ein Braten, ein Brot oder ein Kuchen zubereitet wird.
Im Test benutzte IMTEST den Thermomix Sensor für die Zubereitung eines Kartoffelbrots.
Praktisch war dabei zudem, dass die Hülle des Sensors nicht nur als Ladestation für den Metallstab dient. Sie ist zudem auch magnetisch und kann somit etwa am Backofen oder wahlweise auch am Kühlschrank oder am Grill angeheftet werden. So geht während der Benutzung nichts verloren und auch die Aufbewahrung fällt leichter.
Ein weiteres praktisches Detail versteckt sich im Boden der Sensor-Hülle: Das schwarze Silikon-Teil kann nämlich herausgenommen werden und als Halterung für den Sensor dienen. So fällt er beispielsweise bei einem Kuchen-Rührteig nicht einfach hinein, sondern kann bis zur richtigen Einsteck-Tiefe im Gebäck stecken. Die feine Einkerbung am Metallstab zeigt Nutzenden dabei an, wie tief das sein sollte.
Für die Bedienung des Sensors kann dieser per Bluetooth mit dem Thermomix TM5 oder TM6 verbunden werden. Dann zeigt dessen Display die Einstellungen und den Fortschritt des Backguts an. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Vorwerk-App zu verwenden. Mit dem “Cooking Center” lassen sich alle Einstellungen für den Sensor vornehmen und Tipps für die Benutzung nachlesen. Praktisch: Der Garverlauf kann damit auch auf dem Smartphone überwacht werden. So muss man nicht in der Küche danebenstehen, sondern kann beispielsweise vom Sofa aus ein Auge auf den Kuchen haben. Zu weit weg sollte das Sofa allerdings nicht sein, denn die Bluetooth-Verbindung ist nicht besonders leistungsstark. Im Test konnte man sich etwa 10 Meter entfernen, bevor die Verbindung abbrach.
Dafür zeigt die App übersichtlich an, welche Programme der Sensor beherrscht. Neben den manuellen Einstellungen, kann man hier auswählen, dass man Kuchen, Brot oder Fleisch zubereiten möchte. Bei jeder Option gibt es dann Tipps für die Zubereitung und die richtige Gartemperatur. So erweitert der Thermomix die Gelinggarantie für Rezepte, auch wenn man sie nicht in seinem Mixtopf, sondern in der Bratpfanne, dem Backofen, der Heißluftfritteuse oder auf dem Grill fertigstellt. Zumindest das Brot in der IMTEST-Laborküche wurde als sehr schmackhaft bewertet.
Herausfordernd ist gerade bei Rezepten ohne “guided cooking” jedoch, den Sensor richtig zu platzieren und das passende Programm in der App auszuwählen. Hier ist etwas Übung nötig, bevor die Garergebnisse tatsächlich perfekt werden.
- PRO
- Überwachung des Garpunkts außerhalb des Thermomix, Benachrichtigungen auf Smartphone, magnetische Multifunktions-Hülle, auch ohne Thermomix benutzbar.
- KONTRA
- Gesonderte App nötig, aufgrund der Bluetooth-Verbindung ist Reichweite eingeschränkt.
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Fazit
Alle drei Zubehör-Teile funktionierten im Test sehr gut und machten das Kochen und Backen mit dem Thermomix noch einfacher als es ohnehin schon ist. Welches Thermomix Zubehör im Alltag am praktischsten ist, kommt dabei allerdings auf die eigenen Gewohnheiten und den Aufbau der Küche an. Steht der Thermomix üblicherweise in einer Ecke der Arbeitsfläche oder unter einem Küchen-Oberschrank, der von unten keine Kochdämpfe abbekommen soll, ist der Slider ein nützliches Extra. Mit einem derzeitigen UVP von 69 Euro ist er zudem das günstigste Thermomix Zubehör im Test.
Wer hingegen oft Fleisch und Fisch in Bratpfanne, Backofen, Heißluftfritteuse oder auf dem Grill zubereitet oder gerne backt, kann sich gut vom Sensor unterstützen lassen. Im Test zeigte er zuverlässig an, wann das Gargut fertig war. Auch die Verbindungen zum Thermomix sowie zum Smartphone ließen sich leicht einrichten – wenn es auch etwas lästig war, dass eine gesonderte App heruntergeladen werden musste. Andererseits bietet das den Vorteil, dass auch Kaufinteressierte ohne Thermomix und zugehöriger Cookidoo-App den Sensor verwenden können. Im Online-Shop des Herstellers kostet der Sensor derzeit 149 Euro.
Das teuerste Thermomix Zubehör im Test war der Friend. Auch er funktionierte im Test einwandfrei und half dabei, mehr Essen auf einmal oder verschiedene Mahlzeiten-Komponenten gleichzeitig zuzubereiten. Der Funktionsumfang ist allerdings sehr eingeschränkt und die Bedienung ohne Touch-Display etwas mühselig. Ungewohnt war für die Testerin zudem, dass es beim Friend keine Sicherheits-Verriegelung für den Deckel des Mixtopfs gibt. Zwar dreht sich das Messer nicht so schnell wie es beim TM6 möglich ist und eine Gefahr des Verbrühens gibt es beim normalen Kochen auf dem Herd ebenfalls. Dennoch ist hier mehr Vorsicht geboten, insbesondere, wenn Kinder in der Nähe sind.
Den Thermomix Friend gibt es derzeit zu einem Preis von 399 Euro zu kaufen. Wenn ein Mixtopf dabei sein soll, kostet das Set 499 Euro. Beim Kauf sollte man zudem darauf achten, ob der Friend mit dem TM5 oder dem TM6 kompatibel sein soll, denn die Mixtöpfe der Modelle unterscheiden sich.