Nach längerer Wartezeit hat Apple ein neues iPhone im unteren Preisbereich vorgestellt. IMTEST hat das iPhone 16e getestet. Es schließt eine deutliche Lücke im Portfolio der Geräte mit dem charakteristischen Apfel-Logo. Einer der Gründe für die Überarbeitung des Budget-iPhones: Seit Jahresbeginn 2025 können ältere Modelle wie das iPhone 14 und das Einsteigermodell iPhone SE mit Lightning-Port in der Europäischen Union nicht mehr vertrieben werden.
Das liegt an einer neuen EU-Regelung, die einen USB-C-Anschluss vorschreibt. Den hat Apple erst mit der iPhone 15-Serie eingeführt. Damit ist das iPhone 15, das IMTEST ebenfalls getestet hat, auch die einzige, vergleichbar günstige Alternative zum iPhone 16e, die derzeit im Apple-Store erhältlich ist. Die Frage ist: wie schlägt sich das neue Spar-Handy gegen das Premium-Smartphone aus 2023?
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Das iPhone 16 und seine Modellvarianten sind fester Bestandteil von Apples KI-Offensive. Wie gut die iPhones im Labor abschneiden, klärt der Test.
iPhone 16e vs iPhone 15: Das Display im Vergleich
Das iPhone 16e ersetzt das mittlerweile recht betagte iPhone SE. Die Vorgängergeneration setzte noch auf das Design des iPhone 8 und brachte nach wie vor einen Home-Button samt Fingerabdrucksensor mit – und einen wesentlich kleineren Bildschirm. Gleichzeitig mussten die Nutzer auf Face-ID verzichten. Das iPhone 16e verwendet das Gehäuse des iPhone 14, inklusive großem Display samt charakteristischer Notch. In letzterer finden sich neben der Frontkamera unter anderem die Sensoren für die praktische Gesichtserkennung.
iPhone 15 | iPhone 16e | |
Display | 6,1 Zoll (15,5 cm) Super-Retina OLED, 460 PPI Dynamic Island 60 Hz, 2.000 Nits | 6,1 Zoll (15,4 cm) Super-Retina OLED, 460 PPI Notch 60Hz, 1.200 Nits |
Während der Modellwechsel also für Apples Einsteiger-Smartphone eine wahre Frischzellenkur darstellt, wirkt das iPhone 15 noch etwas moderner. Das liegt vor allem an der Dynamic Island, welche die große Notch am oberen Bildschirmrand ersetzt. Ansonsten sind sich die Telefone sehr ähnlich. Das liegt auch am beinahe identischen Super-Retina Display in 6,1 Zoll mit einer Pixeldichte von 460 Bildpunkten pro Zoll (PPI). Zusätzlich gibt Apple für den Bildschirm des iPhone 15 mit 2.000 Nits eine höhere Helligkeit an als beim iPhone 16e (1.200 Nits).
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Im IMTEST-Labor bestätigt sich das: Das iPhone 15 erreichte 1.032 Candela pro Quadratmeter (cd/m²), das iPhone 16e nur 775 cd/m². Bei den restlichen Messungen zur Farbtreue liegen die Displays auf sehr hohem Niveau gleichauf. Ärgerlich ist weiterhin, dass Apple nur in den Pro-iPhones ein 120-Hertz-Display verbaut.
Wie groß sind die Leistungsunterschiede der beiden Apple-Smartphones?
Das iPhone 15 war bei Release ein sehr leistungsfähiges Smartphone, das auch nach rund 18 Monaten immer noch spielend alle relevanten Aufgaben und 3D-Spiele absolvieren kann. Der verbaute A16 Bionic-Chip besitzt sogar einen GPU-Kern mehr als der A18-Chipsatz des iPhone 16e, was in Spielen zu einem minimalen Leistungsplus führen könnte. Die Leistungsmessungen sprechen allerdings für den neueren Chip im iPhone 16e: Im Geekbench 6 erreichte das neue Budget-iPhone im Test eine Punktzahl von 8.146. Das iPhone 15 kam auf 6.282 Punkte.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Geräten ist Apple Intelligence. Während das neue Budget-Smartphone die neuen KI-Features dank des A18-Chips problemlos nutzen kann, bleiben iPhone-15-Nutzer außen vor. Erst der A17-Chip im iPhone 15 Pro und Pro Max unterstützt die KI-Anwendungen – die sind aber nur noch über Drittanbieter zu bekommen.
iPhone 15 | iPhone 16e | |
Apple-Chipsatz | A16 6-Kern CPU 5-Kern GPU 16-Kern Neural Engine | A18 6-Kern CPU 4-Kern GPU 16-Kern Neural Engine |
Apple Intelligence | nein | ja |
Wi-Fi & Bluetooth | Wi-Fi 6 Bluetooth 5.3 | Wi-Fi 6 Bluetooth 5.3 |
5G-Modem | Qualcomm Snapdragon X70-Modem | Apple C1 |
Bei Wi-Fi, Bluetooth und 5G gibt es hingegen kaum Unterschiede. Besonderes Merkmal ist das Apple-eigene 5G-Modem im iPhone 16e, das laut Hersteller für mehr Energieeffizienz sorgen soll. Vielleicht liegt es auch daran, dass das iPhone 16e mit 12:47 Stunden Videostreaming im Labor ein klein wenig länger durchhielt als das iPhone 15. Das schaffte im gleichen Szenario „nur“ 12:21 Stunden. Vor allem bedeutet ein 5G-Chip aus eigener Herstellung für Apple aber größere Unabhängigkeit von Zulieferer Qualcomm. Das ist für den durchschnittlichen Nutzer weitestgehend unerheblich.
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Das Kamera-Duell: Welches Smartphone schießt die besseren Photos?
Der größte, sichtbare Unterschied zwischen iPhone 15 und iPhone 16e ist die verbaute Kamera. Während das iPhone 15 wie üblich auf zwei Linsen setzt, ist im neuen Budget-Smartphone von Apple nur eine Linse verbaut. Somit entfällt die Ultraweitwinkel-Fähigkeit der 48-Megapixel-Hauptkamera, die sich ansonsten nur in Details wie der fehlenden Sensor-Stabilisierung von der Hauptkamera des iPhone 15 unterscheidet. Hier kommt bei iPhone 16e nur Software zum Einsatz. Im Test zeigte sich aber, dass auch das iPhone 16e tolle Fotos macht – wenn man die Kamera nicht an ihre Grenzen treibt.
iPhone 15 | iPhone 16e | |
Hauptkameras | 48 MP Weitwinkel, ƒ/1.6 12 MP Ultraweitwinkel, ƒ/2.4 | 48 MP Fusion-Kamera, ƒ/1.6 |
Frontkamera | 12 MP, ƒ/1.9 | 12 MP, ƒ/1.9 |
Zoom | 2x optisch, bis zu 10x digital | 2x optisch, bis zu 10x digital |
Video-Modus | 4K HDR / 60 FPS 1080p / 120/24o FPS (Superzeitlupe) Räumliche Aufnahme Action-Modus Cinematischer Modus Bildstabilisierung mit Sensor-Verschiebung | 4K HDR / 60 FPS 1080p / 120/24o FPS (Superzeitlupe) Optische Bildstabilisierung |
Kamera-Taste | nein | nein |
Deutlicher sind die Unterschiede beim Video-Modus. Hier gibt es beim iPhone 15 bereits Funktionen wie Kino- oder Actionmodus, die beim neuen Einsteiger-iPhone entfallen. Immerhin können beide Telefone 4K HDR in 60 Bildern pro Sekunde filmen, FullHD ist sogar in bis zu 240 FPS für Superzeitlupen-Aufnahmen möglich. Eine dedizierte Kamera-Taste gibt es bei beiden Handys nicht. Die neue Touchfläche zur Kamerabedienung bleibt dem iPhone 16 und seinen Pro-Varianten vorbehalten.
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Magsafe-Verzicht beim iPhone 16e
Als Schwachpunkt des 699-Euro-Smartphones erweist sich die kabellose Ladegeschwindigkeit. Viele Besitzer von Apple-Geräten nutzen das Laden via Magsafe, bei dem das kabellose Ladegerät durch einen Magnetring an der iPhone-Rückseite haftet. Diese Technologie erlaubt es, das iPhone 15 mit 15W kabellos mit Energie zu versorgen.
Beim iPhone 16e muss man allerdings auf Magsafe verzichten. Stattdessen steht lediglich kabelloses Laden über herkömmliche Qi-Ladegeräte zur Verfügung – hier sind jedoch nur maximal 7,5W drin. Immerhin verspricht Apple beim kabelgebundenen Laden eine vergleichbare Geschwindigkeit wie beim iPhone 16.
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Im Test war das iPhone 15 beim Laden auf 100% etwas schneller: Nach 1:27 Stunden war der Akku wieder voll. Das iPhone 16e benötigte dafür 1:52 Stunden, zum Laden wurde jeweils ein Standardnetzteil genutzt.
Wie preiswert ist das iPhone 16e im Vergleich?
Beim Preisvergleich fällt auf: Das iPhone 16e ist auf dem Papier deutlich günstiger als das iPhone 15 – zumindest wenn man die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers heranzieht. Die Tabelle bildet dabei auch das neuere iPhone 16 ab, um einen besseren Überblick über die Apple-eigene Preisgestaltung zu bekommen.
Speichergröße | iPhone 15 Preise (UVP) | iPhone 16 Preise (UVP) | iPhone 16e Preise (UVP) |
128 GB | 849€ | 949 € | 699 € |
256 GB | 979€ | 1079 € | 829 € |
512 TB | 1.229€ | 1.329 € | 1.079 € |
Grundsätzlich gilt hier aber: sowohl das iPhone 16 als auch das iPhone 15 sind teils deutlich günstiger zu bekommen. Ein schneller Preisvergleich über eines der einschlägigen Portale belegt: Das iPhone 15 ist bereits teilweise schon unter 650 Euro erhältlich (128 GB). Auch die größeren Varianten gibt es, je nach Farbe, für unter 800 Euro (256 GB) bzw. 1.000 Euro (512 GB).
Auch das wesentlich neuere iPhone 16 ist günstiger. Das iPhone 16 gibt es neu nämlich bereits ab etwa 750 Euro (128 GB). Die größeren Speicherklassen sind ebenfalls nur unwesentlich teurer als das iPhone 16e (920 Euro, 1.100 Euro). Damit kommen beide Modelle dem Einstiegs-iPhone beim Preis gefährlich nah oder sind gar günstiger. Aber auch das iPhone 16e ist über Dritthändler erhältlich. Und auch hier lässt sich Geld sparen: Ein Preis von unter 600 Euro für ein iPhone 16e mit 128 GB ist nicht ungewöhnlich.
Berücksichtigt man die Preise im freien Handel, ist der Preisunterschied zwischen dem iPhone 15 und dem iPhone 16e nicht allzu groß – das iPhone 15 ist im Normalfall aber ein wenig teurer. Es ist aber nicht umbedingt besser. Für das iPhone 15 spricht vor allem die bessere Kameraausstattung und das etwas hellere Display. Dafür ist das iPhone 16e ein wenig schneller und kann Apple Intelligence nutzen. Welches iPhone am Ende überzeugt, hängt maßgeblich von den individuellen Ansprüchen ab.
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