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Kapsel-E-Bike Frikar von Podbike: Auf der Eurobike gefahren

Mit dem Kapsel-E-Bike Frikar von Podbike kommt man dank einer Haube auch bei schlechtem Wetter trocken ans Ziel.

Frau im Kapselauto frikar von podbike
© IMTEST

Es sieht aus wie ein kleines Elektroauto, allerdings muss der Fahrer selbst treten, um mit dem Kapsel-E-Bike vorwärtszukommen. Das Frikar vom norwegischen Hersteller Podbike wird nämlich als Fahrrad klassifiziert. Es darf Radwege nutzen und es werden weder ein Führerschein noch ein Versicherungs-Kennzeichen benötigt. Die Produktion des vierrädrigen Rads soll in Kürze auch hierzulande starten. Auf der Homepage des Herstellers kann der interessierte Kunde das Kapsel-E-Bike bereits vorbestellen. Dafür ist zunächst ein Anzahlungsbetrag in Höhe von 300 Euro zu zahlen. Als Endpreis gibt der Hersteller 7.436 Euro (zuzüglich Versand und Sonderausstattung) an. Via Newsletter informiert Podbike über Ort und Termine für Probefahrten.

Update vom 14. Juli 2022: Podbike zeigt sein Kapsel-E-Bike auf der Eurobike

Auf der Eurobike in Frankfurt hatte IMTEST die Möglichkeit, mit dem besonderen E-Bike eine kleine Proberunde zu drehen. Noch ist das Gefährt nicht voll ausgereift, aber man konnte schonmal ein Gefühl dafür bekommen, wie sich ein überdachtes E-Bike fährt. Grundsätzlich sitzt der Fahrer sehr tief und die Pedalen befinden sich auf gleicher Höhe wie der Sitz. Das ist im Gegensatz zu einem normalen Fahrrad schon gewöhnungsbedürftig und könnte bei längeren Fahrten auch anstrengend werden.

Das Kugeldach hat zum Öffnen und Schließen einen Klappmechnismus und wenn man drinsitzt, erinnert es fast ein bisschen an ein Cockpit im (Segel-)Flugzeug. Zur Steuerung muss man rechts und links Griffe festhalten, die miteinander verbunden sind und sich daher parallel bewegen. Auf den Griffen befinden sich zusätzlich Knöpfe, mit denen der Fahrer unter anderem den Blinker, das Gebläse oder die Unterstützungsstufen betätigen kann.

Besonders auffällig waren jedoch die lauten Fahrgeräusche, was vielleicht auch daran liegt, dass das Kapsel-E-Bike ja noch nicht ganz ausgefeilt ist. Es ist sicher eine gute Alternative für kleinere Pendelfahrten oder Einkäufe bei schlechtem Wetter, wenn man etwas ländlicher wohnt. Ob es aber aufgrund seiner Größe kompatibel mit den Fahrradwegen in deutschen Großstädten ist, wird bezweifelt.



Zur Sicherheit der Insassen hat Podbike seinem Frikar einen Überrollbügel und Knautschzonen zur Verteilung der Aufprallenergie im Falle eines Unfalls mitgegeben.

Auch bezüglich Reichweite kann das kleine Kugelmobil mit einem „normalen“ E-Bike mithalten. Der Hersteller verspricht 50-80 Kilometer pro Akku-Ladung. Zudem kann der Fahrer mehrere Batterien im Laderaum mitnehmen, die sich dann bei Bedarf gegen einen leeren Akku austauschen lassen. Der elektrische Antrieb der beiden 250-Watt-E-Motoren im Frikar unterstützt das Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Geht es bergab, schafft das Kapsel-E-Bike auch schon mal 60 km/h. Um den Verschleiß an den Motoren zu minimieren, nutzt das Kapsel-E-Bike einen Riemen statt einer Kette für die Tret-Unterstützung das elektronischen “Getriebes” während der Fahrt. 



E-Mobil mit vielen Ausstattungsextras

Mit einer Länge von 230 Zentimeter und einer Breite von 84 cm findet ein Erwachsener bequem Platz in dem Gefährt. Optional lässt sich ein Kindersitz (bis 6 Jahre/22 Kilogramm) hinter dem Fahrer platzieren. Ebenso gibt es mit Scheibenwischern, Gebläse, einer Anhängerkupplung für einen Fahrradanhänger und Winterreifen weitere optionale Ausstattungsmöglichkeiten.

elektrisches Kapselauto Frikar
© Podbike


Und kommt im Sommer dann doch mal die Sonne raus, kann man die Haube abnehmen und sein Kapsel-E-Bike als Cabrio genießen. Laut Hersteller soll jetzt im Frühjahr 2022 die Produktion beginnen. Auf der Homepage von Podbike ist ein Grundpreis (ohne Versand und Sonderausstattung) von 7.436€ angegeben.



Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.