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Krankenkassen: Mehrheit kennt Beitragshöhe nicht

Eine Umfrage zeigt, wie transparent Krankenkassen sind.

Eine Person hält zwei Gesundheitskarten in der Hand.
Die Mehrheit der Versicherten wurde nicht über eine Beitragserhöhung in Kenntnis gesetzt. IMTEST erklärt, woran das lag. © Techniker Krankenkasse

“Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß”, lautet ein gängiges Sprichwort. So könnte man annehmen, dass Krankenkassen von einer Befreiung der Informationspflicht per Brief im ersten Halbjahr 2023 profitiert haben. Denn gesetzlich Versicherte haben mehrheitlich nicht von einer Beitragserhöhung erfahren, hat nun eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ermittelt. Alle Infos dazu bei IMTEST.



Bevor es an die Ergebnisse der Umfrage geht, ist zunächst der gesetzliche Hintergrund wichtig zu verstehen. Die Regierung hatte mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz beschlossen, dass gesetzliche Krankenkassen im ersten Halbjahr 2023 die Erhöhung ihrer Beiträge nicht per Brief mitteilen müssen. Im Zuge dessen konnten die Krankenkassen auf einem anderen “geeigneten Weg” darüber informieren, sollten sie ihren Zusatzbeitragssatz erhöhen.

Tatsächlich hat die Mehrheit der Krankenkassen seit dem 1. Januar 2023 ihren Beitragssatz erhöht. In den meisten Fällen haben sie ihre Mitglieder auf ihrer Internetseite darüber informiert. Für die Untersuchung hat das Forsa Institut im Auftrag des vzbv 1.005 gesetzlichen Versicherten telefonisch befragt. Hier zeigte sich, dass 67 Prozent die Internetseite ihrer Krankenkasse seltener als einmal im Jahr oder nie besuchen. So verwundert es nicht, dass mit 32 Prozent nur ein Drittel der gesetzlich Versicherten, deren Beiträge erhöht wurden, davon auch erfahren hat.

Krankenkassen: Am falschen Ende gespart

Ramona Pop, Vorständin der vzbv, dazu: “Um den Krankenkassen Kosten zu ersparen, hat die Bundesregierung Abstriche bei den Transparenzpflichten der Kassen gemacht. Viele Verbraucher:innen müssen derzeit bereits jeden Euro drei Mal umdrehen. Deshalb ist die Politik schlecht beraten, wenn sie ausgerechnet in Krisenzeiten zu weniger Kostenklarheit beiträgt. Hier wurde am falschen Ende gespart.”

Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.