Veröffentlicht inNews

Oakley Meta Vanguard ausprobiert: Smartwatch war gestern, jetzt kommt die Sport-KI-Brille

Die Oakley Meta Vanguard verspricht Hightech auf der Nase. Wir haben die smarte Brille mit KI-Funktionen bereits in der Praxis getestet.

Die Meta Vanguard liegt auf einem Tisch.
© IMTEST

Intelligente Brillen mit Kamera und KI-Funktionen sind im Kommen – bislang aber eher für den „normalen“ Alltagseinsatz. Mit der Meta Vanguard bringt Oakley gemeinsam mit Meta eine smarte Brille auf den Markt, die speziell für den Einsatz bei sportlichen Aktivitäten entwickelt wurde.

Wie schon die Ray-Ban-Meta-Brillen ist auch die Vanguard mit einer KI-Assistenz und einer integrierten Kamera ausgestattet. Darüber hinaus bietet sie umfangreiche Fitness-Tracking-Funktionen.

Redaktionsmitglied Pascal Bartholomäus sitzt auf einem Peloton-Fahrrad und probiert die Meta Vanguard aus.
Unter anderem auf dem Peloton: Wir haben die neue KI-Sportbrille bereits auf einem Event in der Praxis getestet. © IMTEST

Bei einem Vorab-Event hatten wir die Gelegenheit, die Meta Vanguard selbst aufzusetzen, erste Testaufnahmen zu machen und uns einen Eindruck von den KI-Funktionen zu verschaffen.

Design der Meta Vanguard: Hier wackelt nichts

Für optimalen Sitz sollen drei wechselbare Nasenpads sowie ein Design sorgen, das sich mit Helmen und Mützen kombinieren lässt. Mit einem Gewicht von 66 g, IP67-Zertifizierung für Wasser- und Staubschutz sowie bis zu neun Stunden Akkulaufzeit (Herstellerangabe) ist die Meta Vanguard auf intensive Nutzung ausgelegt. Somit soll sie sich sowohl für Radtouren als auch fürs Marathon-Training eignen. Eine Schnellladung auf 50 Prozent soll in nur 20 Minuten erledigt sein. Zusätzlich bietet das Ladeetui laut Hersteller bis zu 36 Stunden Akkureserve. Die Brille ist in vier Farbkombinationen erhältlich und verfügt über austauschbare Gläser.

Die verschiedenen Farbvarianten der Meta Vanguard liegen auf einem Tisch.
Von schlicht bis exotisch: Bei den Farbkombinationen der Meta Vanguard ist alles dabei. © IMTEST

Im Praxistest passte die Meta Vanguard durch das vorher ausgewählte Nasenpad einwandfrei. Auch bei kräftigem Schütteln des Kopfes oder ruckartigen Bewegungen verrutschte die Brille nicht. Bedienelemente ließen sich einfach erreichen. Einzig die Touch-Bedienung bedurfte etwas Eingewöhnungszeit. Darüber lässt sich etwa die Lautstärke von abgespielter Musik regulieren oder der KI-Assistent ansteuern.

Technische Ausstattung und Funktionen

Die Meta Vanguard ist mit einer zentral verbauten 12-Megapixel-Kamera und einem 122-Grad-Weitwinkelobjektiv ausgestattet. Videos lassen sich in verschiedenen Modi aufnehmen, darunter 1080p mit bis zu 60 fps, 3K bei 30 fps oder 720p mit 120 fps für Zeitlupenaufnahmen. Dank einstellbarer elektronischer Bildstabilisierung (EIS) sollen verwacklungsarme Aufnahmen auch bei Bewegung möglich sein. Im ersten Test klappte das gut, ruckartige Bewegungen mit dem Kopf wandelte die Brille in weiche Bewegungen um.

Für die Audiowiedergabe sorgen zwei offene Lautsprecher. Ein 5-Mikrofon-Array soll Windgeräusche reduzieren und nimmt die Sprachbefehle für die KI auf.

Die Bedienelemente der Meta Vanguard in einer Nahaufnahme
Die Brille ähnelt gewöhnlichen Sportbrillen, ist aber vollgepackt mit Technik. An den Seiten verstecken die Entwickler*innen die Bedienelemente. © IMTEST

Das Aufnehmen mit der Brille gelang unkompliziert, entweder über den Knopf am Gestell oder über Sprachbefehl. Über Letzteres lassen sich auch direkt die Videoformate wählen.

Fitness-Integration und Meta-AI

Besonders interessant für sportlich aktive Nutzer:innen: Die Brille lässt sich mit gängigen Fitness-Apps wie Garmin Connect, Apple Health, Strava und Health Connect (Android) verbinden. Nach dem Work-out liefert die Meta-App automatisch Aktivitätszusammenfassungen und Auswertungen. In Verbindung mit kompatiblen Garmin-Geräten lassen sich Echtzeitdaten – etwa zur Herzfrequenz – direkt per Sprachbefehl abrufen. Die Funktionen konnten vor Ort noch nicht ausprobiert werden.

Preis und Verfügbarkeit

Die Oakley Meta Vanguard ist zum Preis von 549 Euro erhältlich. Der Verkaufsstart erfolgt in mehreren Ländern, darunter die USA, Kanada, Deutschland, UK, Frankreich und Australien. Weitere Märkte – etwa Indien, Mexiko und Brasilien – sollen im Laufe des Jahres folgen.

Erstes Fazit zur Meta Vanguard

Die Meta Vanguard überzeugt mit sicherem Sitz, reagiert prompt auf Knopfdruck oder Sprachbefehl und punktet dank der Kooperationen mit Garmin und Strava mit einem breiten Funktionsumfang für Sportlerinnen und Sportler – ein insgesamt vielversprechendes Paket. Mit einem Preis von 549 Euro dürfte sie für viele Gelegenheitssportler jedoch oberhalb der Schmerzgrenze für eine Sportbrille liegen. Gedacht ist die Brille klar für fitte Technik-Enthusiasten – und für alle, die es werden wollen. Auch Content-Creator profitieren, da sich mit ihr neue und spannende Perspektiven in die eigenen Inhalte einbinden lassen. Positiv fällt zudem die angegebene Akkulaufzeit ins Gewicht. Ob Meta und Oakley hier ihre Versprechen halten können, wird sich im ausführlichen Praxistest im Oktober zeigen.

Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild....