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Solaratlas: Welches Dach ist ein Sonnenstromparadies?

Das neue Karten-Werkzeug zeigt

Eine Person bearbeitet mit einem Stift den Solaratlas auf einem Tablet.
© EO Solar/DLR, Roberto Nickson/Pexels

Wie viel Solarstrom lässt sich auf dem eigenen Dach erzeugen? Eine Frage, die sich nicht nur Unternehmen und Entscheidungsträger stellen, sondern auch viele Eigentümer von Häusern und Wohnungen. Eine neue Karte des Earth Observation Centers vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll hier Orientierung bieten. IMTEST kennt die Details über den Solaratlas.



So funktioniert der Solaratlas des DLR

Beim Solaratlas handelt es sich um eine Webseite mit Kartenmaterial. Ähnlich wie auch bei Google Maps oder Google Earth lassen sich hier verschiedene Häuser, Orte, Gemeinden oder Bundesländer in Deutschland anzeigen. Statt Straßenbezeichnungen oder Routenplanungen zeigt der Solaratlas aber auf den betrachteten Flächen den errechneten Ertrag an Solarenergie an, den eine Dachfläche mit installierter Photovoltaik-Anlage liefern kann. Das Ergebnis lässt sich in verschiedenen Ansichten anzeigen.

Der mögliche Ertrag einer Solaranlage wird dabei sowohl in Zahlen (Megawattstunden pro Jahr) als auch in einer Farbskala abgebildet – von einem niedrigen Ertrag in violett bis zu hohen Werten in hell-orange.

Ein Screenshot des Solaratlas, auf dem Hamburg betrachtet wird.
Im Solaratlas kann zwischen der Betrachtung von Bundesländern, Landkreisen, Gemeinden und einzelnen Gebäuden ausgewählt werden. Die Farbskala zeigt das Potenzial der jeweiligen Gebiete – hier Gebäude in Hamburg. © EO Solar/DLR

Der Solaratlas ist auf der EO-Solar-Webseite zudem kostenlos verfügbar.

Das steckt hinter dem Kartenmaterial

Im Solaratlas werden laut DLR Prognosen für bundesweit rund 20 Millionen Gebäude gemacht. Die Datenbasis dafür sind aktuelle Luftbilder und Geobasis-Daten, die mithilfe von maschinellem Lernen zusammengestellt werden konnten. In die Bewertung des Solar-Potenzials gehen unter anderem Sonnenstunden, Strahlungsintensität, Ausrichtung der Dachflächen und Verschattung durch andere Gebäude oder Bäume ein. Der DLR-Solaratlas bildet nach Angaben der Ersteller die Lage im ganzen Land ab. Dabei soll er mehr und zudem genauere Angaben liefern als die bestehenden Solarkataster der Bundesländer, Landkreise oder Gemeinden.

Wer also überlegt, sich eine Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk zuzulegen, kann hier schon einmal das Potenzial des eigenen Daches ermitteln.

Quelle: Mit Verwendung von dpa-Material

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.