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Insektenvernichter: Das hilft wirklich gegen Plagegeister

Gegen Mücken & Co. stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl – etwa elektrische Insektenvernichter. IMTEST klärt auf.

Mücken tummeln sich vor einem Fenster. Per Insektenvernichter sollen sie abgewehrt werden.
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Insektenvernichter: Das hilft wirklich // IMTEST

Gegen Mücken & Co. stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl – etwa elektrische Insektenvernichter. IMTEST klärt auf.

Geht es auch ohne Insektenvernichter? Alljährlich im Sommer und Herbst laufen Insekten zur Höchstform auf. Wenn auf der Terrasse eklige Fruchtfliegen ums Mittagessen kreisen, Wespen im Bierglas ersaufen und blutsaugende Stechmücken die Nachtruhe im Schlafzimmer stören, wird es höchste Zeit für entsprechende Gegenmaßnahmen. Elektrische Insektenvernichter gehören zwar zu den effektivsten Lösungen. Sie dürfen jedoch nicht im Freien aufgestellt werden. Daneben gibt es weitere Methoden, um die surrenden Plagegeister loszuwerden. IMTEST stellt die wirksamsten Methoden vor.

Insekten vs. Mensch

Insekten sind nützliche Lebewesen und haben im Kreislauf der Natur zweifellos ihre Daseinsberechtigung. Kommen sie jedoch anderen Lebewesen zu nahe, beispielsweise dem Menschen, entsteht regelmäßig ein unschöner Konflikt. Denn die wenigsten Menschen lassen sich gerne von Insekten berühren oder gar stechen. Die Lösung des Dilemmas lautet: Das Insekt muss weg, irgendwie und möglichst sofort. Dafür stehen verschiedene Hilfsmittel zur Wahl, von elektrischen Insektenvernichtern bis zu Pflanzen auf der Terrasse, deren Duft die summenden Störenfriede fernhält.

Elektrische Insektenvernichter mit Hochspannungsgitter

In diesen Geräten sterben die meisten Insekten einen schnellen Tod, begleitet von einem charakteristischen Zisch- oder Knallgeräusch. Das Funktionsprinzip: Der elektrische Insektenvernichter lockt Fliegen, Bremsen oder Motten mit Ultraviolett-Licht an, um sie dann durch einem Stromschlag zu töten.

Im Gehäuse des Insektenvernichters ist eine Leuchte montiert, die ultraviolettes Licht (UV-Licht) abstrahlt. Die Strahlung des UV-Lichts ähnelt derjenigen des Sonnenlichts, was die meisten Insekten attraktiv finden (außer den Mücken, die suchen stattdessen die Körperwärme und den Geruch des Menschen). Neben der UV-Leuchte befindet sich ein engmaschiges Drahtgewebe, durch das Strom mit einer Spannung von 1000 bis 3000 Volt fließt. Die Drähte sind voneinander isoliert.

UV-Licht lockt Insekten

Sobald ein Insekt, angelockt vom UV-Licht, dieses Drahtgitter berührt, schließt sich der Stromkreis und das Insekt erleidet einen Hochvolt-Stromschlag, der es umgehend tötet oder außer Gefecht setzt. Dadurch fällt das Tier nach unten und landet in einer Auffangschale. Diese muss gelegentlich herausgenommen und ausgeleert werden.

Vor dem Drahtgewebe ist ein weiteres, nicht stromführendes Schutzgitter angebracht, um größere Insekten, andere Tiere und Menschen vor den Stromschlägen zu schützen. Die meisten elektrischen Insektenvernichter müssen an die Steckdose angeschlossen werden, einige Modelle funktionieren auch mit Akku.

Wichtig: Elektrische Insektenvernichter dürfen nur in geschlossenen Räumen aufgestellt werden. Das regeln Paragraph 44 des Bundesnaturschutzgesetzes und Paragraph 4 der Bundesartenschutzverordnung. Hintergrund: Der Betrieb im Freien würde zu viele Insekten vernichten, darunter auch geschützte Arten wie beispielsweise einige Nachtfalter.

Die Preise für elektrische Insektenvernichter mit Hochspannungsgitter starten bei rund 25 Euro. Zu den bekanntesten Herstellern gehören Aspectek, Gardigo, Domo und Bartscher.

Ventilator als Insektevernichter auf einem Holzsteg vor einem Teich.
Ein Ventilator saugt die Insekten ins Gehäuse des Vernichters, wo sie langsam sterben, wenn sie den Einsaugvorgang überlebt haben. © Moel

Elektrische Insektenvernichter mit Ventilator

Einen besonders qualvollen Exitus erleiden Insekten in elektrischen Vernichtern, die mit Ventilatoren arbeiten. Sie locken die Insekten mit UV-Lampen an. Sobald die Tiere in die Nähe des Geräts kommen, saugt sie ein Ventilator ins Innere des Gehäuses, wo sie dann gefangen sind und langsam ihr Leben aushauchen.

Einige Ausführungen der elektrischen Insektenvernichter kombinieren beide Funktionsprinzipien. Denn hier werden die Insekten zunächst per Ventilator angesaugt, um dann im Inneren des Geräts auf ein Stromgitter zu treffen, das ihnen den Garaus macht. Diese Versionen arbeiten besonders effektiv und sind teurer als die Ausführungen, die nur mit der Hochvolt- oder nur mit der Ventilator-Methode töten.

Wichtig: Auch diese Insektenvernichter dürfen nicht im Freien verwendet werden.

Die Preise für elektrische Insektenvernichter mit Ventilator starten bei rund 100 Euro. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Trappen’s, stylies, Argo, Blue Moon, Fluo, Moel und Blauer.



Elektrische Fliegenklatschen

Sie sehen auf den ersten Blick aus wie Tennisschläger und sind etwa 50 Zentimeter lang. Gegenüber den elektrischen Insektenvernichtern mit Gehäuse bieten die elektrischen Fliegenklatschen einen entscheidenden Vorteil. Sie dürfen nämlich auch im Freien verwendet werden.

Das Funktionsprinzip dieser Geräte entspricht den Stromgitter-Vernichtern: Sobald ein Insekt mit dem Gitter auf dem „Tennisschläger“ in Berührung kommt, erleidet es einen Hochvolt-Stromschlag und stirbt. Den dafür notwendigen Strom liefern Batterien oder Akkus, die im Griff der Fliegenklatsche untergebracht sind. Aktiviert wird die tödliche Stromspannung per Knopfdruck.

Drei elektronische Fliegenklatschen.
Elektrische Fliegenklatschen töten Insekten durch ihr Stromgitter. Sie dürfen auch im Freien verwendet werden. © Foetsie

Bei den meisten Modellen ist über das stromführende Gitter noch ein Schutzgitter gespannt, um versehentlich getroffene Personen zu schützen. Diese Ausführungen empfehlen sich besonders in Haushalten mit Kindern. Nachteil: Aufgrund des Schutzgitters gelangen manche Insekten bei der Jagd nicht bis auf die stromführenden Drähte und suchen rechtzeitig das Weite. Effektiver funktionieren Geräte ohne Schutzgitter.

Anders als die biegsamen manuellen Fliegenklatschen sind die elektrischen Modelle starr wie ein Tennisschläger konstruiert. Deshalb sind sie auch anders anwendbar. Das Insekt wird mit einer elektrischen Fliegenklatsche nicht erschlagen, wenn es sich auf der Wand, an der Decke oder am Tisch niedergelassen hat. Sie muss im Flug getroffen werden. Das verspricht spannende Mückenfang-Abende auf der Terrasse.

Die Preise für elektrische Fliegenklatschen starten bei weniger als 10 Euro. Zu den bekanntesten Anbietern gehören Conrad, Steuber, Foetsi, Beco, Biometrixx, Infactory und Röhrich.

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Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.