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Wie verhalte ich mich im Trauerfall?

Trauer ist für alle Beteiligten ein schwieriges Thema.

Ein Mensch hält eine kleine Kerze in den Händen.
© Getty Images

Häufig reagieren wir mit Sprachlosigkeit, wenn wir vom Tod eines Angehörigen, Freundes, Arbeitskollegen oder Nachbarn erfahren. Dabei ist egal, ob wir die traurige Botschaft per Brief, aus einer Trauerannonce in der Zeitung oder in einem persönlichen Gespräch bekommen. So eine Nachricht verschlägt uns buchstäblich die Sprache. Aus Angst, das Falsche zu sagen, schweigen wir. “Doch diese Verunsicherung kann mit dem einfachen Satz ›Ich möchte mein herzliches Beileid ausdrücken‹ überwunden werden”, weiß Trauer-Experte Dr. Horst Sebastian.



Anteilnahme statt Hilflosigkeit

Durch den Ausdruck der Anteilnahme oder des Mitgefühls kommt man mit dem Hinterbliebenen wieder ins Gespräch. Wer Menschen in einer Krise helfen möchte, erreicht viel, wenn er einfach nur zuhört und auf die Erteilung gut gemeinter Ratschläge verzichtet. Die Betroffenen wünschen sich meist einen verständnisvollen Zuhörer, dem sie erzählen können, was ihnen selbst gerade auf der Seele brennt. Falls die Beziehung zu dem Verstorbenen nicht eng war, zum Beispiel bei Bekannten oder Arbeitskollegen, rät Dr. Sebastian zu einer Trauerkarte. Mit ein paar persönlichen Zeilen könne man signalisieren: “Ich denke an dich.”

Eine Enkelin tröstet ihren Großvater
Einfach da sein ist der erste und wichtigste Schritt. © Pexels / Pavel Danilyuk

Darüber reden hilft vielen

Als Trauerredner kommt der 48-jährige Theologe mit vielen Hinterbliebenen ins Gespräch und kennt deren Gemütszustand. Seine Erfahrung: “Jeder geht mit seiner Trauer anders um, das muss man akzeptieren.” Der eine zieht sich in sein Schneckenhaus zurück, der andere reagiert mit Wut und Tränen.

Das Umfeld kann eine große Hilfe bieten, indem es die Reaktionen des Trauernden aushält und diesem das Gefühl vermittelt: “Ich bin da, wenn du mich brauchst.” Mit etwas Fingerspitzengefühl lässt sich herausfinden, welche Art von Zuwendung gewünscht wird. Behutsame Fragen bringen ans Licht, ob der Hinterbliebene gerade Nähe oder Distanz benötigt. Aber auch lange nach dem Todesfall ist die Frage erlaubt: “Wie geht es dir heute?”. Denn oft können die Hinterbliebenen erst Monate oder sogar Jahre nach der Beerdigung über ihren Verlust sprechen.

Telefon: 0800.1110111

Bei der Telefonseelsorge findet jeder ein offenes Ohr. Anruf genügt.
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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.