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Supermarkt-Tricks: So werden Sie zum Kauf verführt

Im Supermarkt wieder mehr gekauft als geplant? Dann sind Sie Verkaufstricks auf den Leim gegangen.

Verschiedene Produkte auf einem Fließband.
© Aldi Süd

Sie kennen das das sicher: Eigentlich wollten Sie nur ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt kaufen, und auf einmal ist wieder der halbe Einkaufwagen voll. Und am Ende landen wieder einige wertvolle Lebensmittel im Müll, weil Sie zu viel eingekauft haben. Die Läden sind an diesem Dilemma nicht unschuldig. Denn sie setzen auf psychologische Tricks, damit Sie mehr und teurer kaufen, als Sie eigentlich möchten. Das weiß auch die Verbraucherzentrale NRW und hat aus diesem Grund den Ratgeber „Haushalt im Griff“ zusammengestellt, der viele nützliche Tipps enthält, sowie vor den häufigsten Einkaufsfallen warnt. IMTEST zeigt Ihnen die Wichtigsten.

Trick 1: Überdimensionierte Einkaufswagen

Kaum zu glauben: Viele Einkaufswagen im Supermarkt lassen sich leichter schieben, wenn sie voller sind. Zudem sind sie viel zu groß. Wer nur ein paar Produkte hineinlegt, hat das Gefühl, dass im Wagen so gut wie nichts drin ist und sich der Einkauf nicht lohne.

IMTEST-Tipp: Greifen Sie besser zu einem einen Einkaufskorb. Da passt nicht so viel hinein und da Sie ihn tragen müssen, bekommen Sie ein viel besseres Gefühl für die Menge der Waren.

Einkaufwagen vorm Supermarkt
Einkaufswagen sind generell sehr groß. Dadurch sieht es so aus, als kaum etwas drin wäre. Quelle: Pxhere © form PxHere

Trick 2: Lange Wege

Supermärkte sind so konzipiert, dass die beliebtesten Warengruppen möglichst weit verteilt sind und Sie deshalb durch den ganzen Laden laufen müssen. Dabei kommen Sie an vielen Produkten vorbei und verbringen im Geschäft mehr Zeit. Dadurch steigt das Risiko, dass Sie etwas sehen und kaufen, was Sie nicht benötigen.

IMTEST-Tipp: Schreiben Sie sich am besten einen Einkaufszettel und arbeiten diesen stur ab. Generell gilt im Supermarkt die Devise: möglichst schnell „rein und wieder raus“.

Gang im Supermarkt
Der Kühlbereich befindet sich meist im hinteren Teil des Supermarkts. Dadurch müssen Kunden an anderen Produkten vorbei. Quelle: Pxhere © PxHere

Trick 3: Oben teuer, unten günstig

Aufgrund der großen Sortimente stehen in der Regel von jedem Produkt verschiedene Varianten zur Auswahl. Besonders auffällig und stets griffbereit sind dabei die teuren Markenprodukte in den Regalen auf Augenhöhe platziert.  

IMTEST-Tipp: Schauen Sie im Regal auch einmal nach unten. Hier finden Sie meist die günstigen Eigen- und Billigmarken, die qualitativ nicht schlechter sein müssen, aber viel weniger kosten.



Trick 4: Hinten im Gang wird es teurer

Ein ähnliches Schema verfolgen die Supermärkte bei der Längsausrichtung. So sind die Produkte am Regalende häufig hochpreisiger als die am Anfang. Hintergrund: Untersuchungen haben ergeben, dass Kunden Regale ähnlich wie ein Buch von links nach rechts lesen. Aus diesem Grund greifen sie häufiger zu den Produkten am Regalende – sonst müssten sie wieder zurücklaufen.

IMTEST-Tipp: Ein paar Schritte zurück kann viel Geld sparen.  Schon „zu Beginn“ des Regals aufmerksam sein und die Preise der Produkte vergleichen.

Trick 5: Vermeintliche Schnäppchen

Bestimmte Produkte platzieren Supermärkte besonders prominent am Ende von Gängen, türmen Sie auf Paletten auf oder landen auf einer Art Wühltisch. Allein diese Präsentation sorgt beim Kunden dafür, dass er die Ware für ein Sonderangebot hält.

IMTEST-Tipp: Vergleichen Sie den Preis mit den Produkten im Regal. Nicht alles, was ein Schnäppchen zu sein scheint, ist in Wirklichkeit auch eins.

Fazit

Betreten Sie das nächste Mal bewusst Ihren Supermarkt und achten auf die Verkaufstricks. Die Klassiker „Einkaufszettel schreiben“ und nie mit leerem Magen einkaufen gehen, sind ebenfalls Gold wert.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.