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Nothing Phone (3a) und (3a) Pro im Test: Top-Design zum kleinen Preis

Smartphonehersteller Nothing stellt zwei neue Geräte im günstigen bis mittleren Preisbereich vor. IMTEST hat sie unter die Lupe genommen.

Nothing Phone (3a) und Nothing Phone (3a) Pro liegen auf einer Holzfläche.
© IMTEST / Arnel Mickley

Nothing ist ein recht junger Smartphone-Hersteller. Nach der Gründung in 2020 stellte das in London ansässige Unternehmen im Jahr 2022 sein erstes Handy vor, das Nothing Phone (1). Schon damals war das Design des Geräts ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Nothing setzt bei allen Geräten auf eine transparente Rückseite mit interaktiven Leuchtelementen als Design-Element. Extravagantes Design zeichnet auch die anderen Geräte aus von Nothing aus wie beispielsweise den In-Ear-Kopfhörer Nothing Ear (2). Das Nothing Phone (2) löste das Phone (1) 2023 ab, 2024 kam das Nothing Phone (2a) als günstige Alternative auf den Markt. Das Phone (2a) bekommt nun mit dem Nothing Phone (3a) einen Nachfolger mit aktualisierter Technik und KI-Unterstützung. Erstmals bietet Nothing auch eine besser ausgestattete Variante ihres günstigen Smartphones an, das Nothing Phone (3a) Pro. IMTEST hat beide Geräte getestet.

Verpackung und Lieferumfang

Schon bei der Verpackung merkt man, dass Nothing Wert auf Design legt. Großformatige Detailaufnahmen des jeweiligen Handys zieren den hochwertigen Karton. In der bedruckten Umverpackung befindet sich ein stabiler weißer Karton mit Prägung, darin liegt das Smartphone und ein wenig Zubehör. Schön: Nothing verzichtet bei der Verpackung auf Folien und Plastik.

Zwei Smartphoneverpackungen auf einer Holzfläche.
Die Verpackungen von Nothing Phone (3a) und Phone (3a) Pro sind durchgestylt und hochwertig. © IMTEST / Arnel Mickley

Neben dem Nothing Phone (3a) oder Phone (3a) Pro liegen in der Packung nur ein passendes Ladekabel mit Typ-C-Anschluss und ein Werkzeug zum Installieren der SIM-Karte. Aktuell ist das der Standard-Lieferumfang für Smartphones.

Das Nothing Phone (3a) liegt neben dem mitgelieferten Ladekabel und SIM-Karten-Werkzeug auf einer Holzfläche.
Im Lieferumfang des Nothing Phone (3a) sind ein knapp ein Meter langes Ladekabel und ein SIM-Karten-Werkzeug enthalten. © IMTEST / Arnel Mickley

Lichtspiele auf der Rückseite: Das Design des Nothing Phone (3a)

Sowohl das Nothing Phone (3a) als auch die Pro-Variante haben ein 6,77 Zoll großes Display. Aufregender wird es hinten: Auch bei den neuen Geräten setzt Nothing weiterhin auf eine transparente Glasrückseite, die gewisse Einblicke auf das Innere des Smartphones zulässt. Auch die Leuchtelemente, von Nothing als Glyph Interface bezeichnet, sind wieder mit an Bord. Mit ihnen lassen sich unterschiedliche Funktionen wie eingehende Anrufe und Nachrichten oder auch ein Countdown optisch darstellen.

Die Leuchtelemente in der Rückseite des Nothing Phone (3a) Pro in Aktion.
Die LED-Elemente des Glyph Interface sind rund um die Kamera angeordnet und können in unterschiedlichen Mustern aufleuchten. © IMTEST / Arnel Mickley

Auf der Rückseite ist auch der Unterschied zwischen dem Nothing Phone (3a) und dem Nothing Phone (3a) Pro am offensichtlichsten. Beim Phone (3a) ist das Kamera-Modul mit seinen drei Linsen unauffällig klein, beim Pro sitzen die Kameras sehr prominent in einem großen, kreisförmigen Modul. Das erinnert an andere Smartphones wie beispielsweise das Xiaomi 14 Ultra mit seiner sehr guten Leica-Kamera. Leider ragt das Kameramodul beim Nothing Phone (3a) Pro sehr weit heraus. So misst das eigentlich ziemlich flache Handy an der dicksten Stelle über 13,5 Millimeter. Hier braucht wahrscheinlich der im Vergleich zum normalen Phone (3a) deutlich stärkere Zoom einfach mehr Platz.

Detailaufnahme des Kameramoduls des Nothing Phone (3a) Pro von der Seite.
Das Kameramodul ragt beim Nothing Phone (3a) Pro deutlich aus der Rückseite heraus. © IMTEST / Arnel Mickley

Insgesamt wirkt das Design der beiden Phone-(3a)-Varianten vor allem dank der Rückseite spannender als beispielsweise ein Samsung Galaxy S25* oder ein Apple iPhone 16*. Die Verarbeitung der Nothing-Smartphones ist gut und die verwendeten Materialien sind hochwertig. Beide Geräte sind IP64-zertifiziert.

Nothing Phone (3a), Phone (3a) Pro und Samsung Galaxy S25 im Designvergleich.
Im Vergleich zum sachlich-schlichten Samsung Galaxy S25 (rechts) sind das Design der beiden Nothing-Smartphones deutlich auffälliger. © IMTEST / Arnel Mickley

Leistung und technische Ausstattung

Nothing stattet sowohl das Phone (3a) als auch das Phone (3a) Pro mit einem modernen Chip, dem Qualcomm Snapdragon 7s Gen 3 aus, der auch KI-Unterstützung bietet. Damit sind die Nothing-Handys für die alltägliche Nutzung ausreichend schnell, störende Ruckler oder Ladezeiten sind im Test nicht aufgetreten.

Auf dem Nothing Phone (3a) läuft eine Spiele-Benchmark.
Die Leistung des Nothing Phone (3a) reicht auch für 3D-Spiele wie Asphalt Legends oder Diablo Immortal. © IMTEST / Arnel Mickley

Zum guten Eindruck trägt auch das Display bei. 120-Hz-Technik sorgt für ein flüssiges Bild, OLED-Technik für leuchtende Farben und sehr guten Kontrast. Auch die Farbtreue ist in den getesteten Farbräumen bei beiden Testgeräten sehr gut. Bei der Helligkeit schneiden die Nothing-Smartphones mit gemessenen Werten von knapp 1.300 Candela pro Quadratmeter ebenfalls gut ab. Damit sind sie auch in der Sonne gut ablesbar. Sehr gut sind auch die Akkulaufzeiten. Beim Video-Streaming mit voreingestellter Helligkeit hielt das Nothing Phone (3a) im IMTEST-Labor 13:44 Stunden durch, das Nothing Phone (3a) Pro sogar 15:23 Stunden. Beide Geräte waren nach weniger als 1,5 Stunden wieder vollgeladen. Auch kabelloses Laden ist möglich.

KI beim Nothing Phone (3a): Fast ein zweites Gedächtnis

Als Betriebssystem dient dem Nothing Phone (3a) und dem Nothing Phone (3a) Pro das auf Android 15 basierenden NothingOS 3.1. Die Oberfläche wirkt eigenständig und modern.

Zwei eingeschaltete Smartphones auf einer Holzfläche.
NothingOS 3.1 präsentiert sich in eigenständigem Design. © IMTEST / Arnel Mickley

Dank Android 15 sind auch Features wie Google Gemini mit an Bord. Ein langer Druck auf den An/Aus-Schalter öffnet den KI-Assistenten. Allerdings beherrschen die beiden Nothing Phones (3a) noch mehr KI: Unter dem An/Aus-Schalter befindet sich ein weiterer Button, der Essential Key. Dieser bietet Zugriff auf Essential Space. Hier kann der Nutzer schnell und einfach Dinge und Eindrücke festhalten und mit Anmerkungen und Notizen versehen. Organisiert und kategorisiert wird das Ganze mit Hilfe von KI. So soll Essential Space den Benutzer durch den ganzen Tag begleiten und dabei helfen, Informationen und Inspirationen zu sammeln und zu ordnen, quasi als eine Art zweites Gedächtnis.

Ein Smartphone liegt auf einem Tisch, das Display zeigt eine geöffnete App.
Essential Space ist das neue, in NothingOS integrierte KI-Hub. © IMTEST / Arnel Mickley

Das funktioniert in der Praxis recht gut, so lässt sich zum Beispiel ein Foto schnell mit einer Sprachnotiz versehen und einer Sammlung dem Motiv entsprechend zuordnen. Auch Erinnerungen an Termine sind schnell gemacht. Essential Space soll in Zukunft noch um zusätzliche Funktionen werden und so zentraler Bestandteil von NothingOS werden.



Die Kamera: Hier verdient sich das Nothing Phone (3a) Pro seine Sporen

Einer der Unterschiede zwischen dem Nothing Phone (3a) und den Nothing Phone (3a) Pro liegt in der Kameraausstattung. Beide Smartphones nutzen eine Hauptkamera mit 50 Megapixeln und ein Ultra Wide mit 8 Megapixeln. Die Frontkamera des Phone (3a) löst mit 32 Megapixel, die des Phone (3a) Pro sogar mit 50 Megapixeln. Beide Handys haben auch eine Linse mit optischem Zoom verbaut. Diese unterscheiden sich in der Technik: Das Nothing Phone (3a) hat einen zweifachen optischen Zoom, die maximale Zoomstufe ist 30-fach. Das Nothing Phone (3a) Pro nutzt eine technisch aufwendigere Periskop-Zoomkamera mit dreifach optischem Zoom, die maximale Zoomstufe liegt hier bei 60-fach.

Nothing Phone (3a) und Nothing Phone (3a) Pro nebeneinander aufgestellt.
Die Kamera-Module vom Nothing Phone (3a) und der Pro-Variante (rechts) unterscheiden sich deutlich. © IMTEST / Arnel Mickley

Die Testbilder vom Foto-Messstand zeigen für die Hauptkamera beider Handys gute Ergebnisse. Die Messwerte bescheinigen den Aufnahmen sehr hohe Detailauflösung, hohe Farbtreue und sehr wenig Rauschen. Bei den Zoomaufnahmen zeigt sich, dass sich der Aufwand beim Nothing Phone (3a) Pro gelohnt hat. Die Aufnahmen zeigen eine etwas höhere Detailauflösung und eine bessere Dynamik als die des Phone (3a). Videoaufnahmen beherrschen beide Smartphones ebenfalls gut, mit hoher Detailauflösung und nur wenig Rauschen. Die Bildstabilisierung beider Geräte funktioniert gut, die des Nothing Phone (3a) Pro einen Hauch besser.

Ein Bild von einer Pflanze aufgenommen mit dem Nothing Phone (3a) Pro.
Die Fotos, die das Nothing Phone (3a) Pro schießt, zeigen viele feine Details und natürliche Farben. © IMTEST / Arnel Mickley

In der Praxis bestätigt sich der gute Eindruck, den die Nothing-Handys auf dem Foto-Messstand hinterlassen. Die selbstgeschossenen Fotos zeigen viele Details beispielsweise im Blattwerk oder bei Nahaufnahmen, die Farben sind natürlich, und es ist kaum Rauschen zu erkennen. Bei Zoomaufnahmen liegt das Nothing Phone (3a) Pro vorn. Dank der aufwendigeren Technik kann man näher an das Motiv heranzoomen. Der für den kombinierten Einsatz von optischem und digitalen Zoom typische Verlust von feinen Details setzt später ein.

Preis und Verfügbarkeit des Nothing Phone (3a) und des Nothing Phone (3a) Pro

Das Nothing Phone (3a) und das Nothing Phone (3a) Pro sind bereits im März 2025 erhältlich.

Nothing Phone (3a)

  • 128 GB: 329 Euro (UVP)
  • 256 GB: 379 Euro (UVP)
  • Vorbestellung möglich ab 04.03.2025
  • Verkaufsstart: 11.03.2025

Nothing Phone (3a) Pro

  • 256 GB: 459 Euro (UVP)
  • Vorbestellung möglich ab 11.03.2025
  • Verkaufsstart: 25.03.2025

Preislich liegen beide Handys unter 500 Euro, was sie vor allem für preisbewußte Käufer interessant macht. Allerdings gibt es gerade in diesem Preisbereich auch viel Konkurrenz. Dazu gehört unter anderem auch die beliebte A-Serie von Samsung. Ein Alleinstellungsmerkmal der Nothing-Smartphones ist aber das eigenständige Design, bei den neuen Geräten kommt nun auch ein interessanter Ansatz für die Nutzung von KI im Alltag dazu.

Nothing Phone (3a)

Produktbild des Nothing Phone (3a) den drei Farben Weiß, Schwarz und Blau.
© Nothing

  • PRO
    • eigenständiges Design, interessante KI-Integration, gute Kamera, gutes Display, lange Akkulaufzeit
  • KONTRA
    • nur IP64, Speicher nicht erweiterbar

IMTEST Ergebnis:

gut 2,09

Nothing Phone (3a) Pro

Produktbild des Nothing Phone (3a) Pro in den Farben Weiß und Schwarz.
© Nothing

  • PRO
    • eigenständiges Design, interessante KI-Integration, Kamera mit gutm Zoom, gutes Display, lange Akkulaufzeit
  • KONTRA
    • nur IP64, Speicher nicht erweiterbar, klobiges Kameramodul

IMTEST Ergebnis:

gut 2,14

Fazit

Sowohl das Nothing Phone (3a) als auch das etwas besser ausgestattete Nothing Phone (3a) Pro sind interessante Geräte für preisbewusste Smartphone-Nutzer. Gerade das günstigere Phone (3a) für 329 Euro (UVP) zeichnet sich durch ausreichend Leistung für den Alltag, eine solide Kamera und ein tolles Display aus. Für jemanden, der Spaß an einem individuellen Design hat ohne auf Funktionalität verzichten zu müssen, sind beide Nothing-Phones einen Blick wert. Ob die besseren Kamerafeatures wie die höher auflösende Selfiekamera oder der aufwendigere und leistungsstärkere Zoom den Aufpreis von knapp 130 Euro für das Nothing Phone (3a) Pro wert sind, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester...