Pacifier ist das amerikanisch-englische Wort für Schnuller. Es stammt ursprünglich vom lateinischen „pacificare“, zusammengesetzt aus „pax“ (Frieden) und „facere“ (machen). Sehr passend, wenn man den Einsatzzweck bedenkt, nämlich Babys zu beruhigen. Schnuller, hingegen, kommt vom Verb schnullern, das Ausdruck für das saugende, nuckelnde Geräusch ist. Was es sonst noch für spannende Fakten und Wissenswertes rund um den Beruhigungssauger gibt, fasst IMTEST hier zusammen.
1. Warum lieben Babys Schnuller?
Babys kommen mit einem angeborenen Saugreflex zur Welt. Dieser ist nicht nur entscheidend für die Nahrungsaufnahme beim Stillen oder mit der Flasche, sondern dient auch der Beruhigung. Durch das rhythmische Saugen werden im Gehirn wohltuende Stoffe, wie beispielsweise Endorphine, freigesetzt, die das Baby entspannen und ihm ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln. Auf diese Weise bietet der Schnuller die Möglichkeit, einen natürlichen Reflex zu befriedigen, auch wenn gerade keine Mahlzeit ansteht.
Für viele Babys und Kinder ist der Schnuller daher ein liebgewonnener Gegenstand und vertrauter Begleiter. In ungewohnten und stressigen Situationen, wie etwa beim Arztbesuch, auf Reisen oder in Umgebung von fremden Menschen spendet er Trost und Sicherheit. Und insbesondere als Hilfe beim Einschlafen dürfen Eltern den Nutzen nicht unterschätzen.
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2. Ab welchem Alter dürfen Eltern ihrem Baby einen Schnuller geben?
Das Baby ist aufgebracht, nervös und weint. Doch wenn sanftes Wiegen und beruhigende Worte allein nicht helfen, kann der Schnuller die Lösung sein. Schnuller können tatsächlich schon ab der Geburt gegeben werden. Auch ein späterer Zeitpunkt, etwa mit drei oder sechs Monaten, ist möglich. Wichtig ist dabei, die für das Alter entsprechende Größe zu wählen.
Zu Beginn sollten Eltern erstmal den Schnuller sanft an die Lippen des Kindes streichen, um den Suchreflex zu stimulieren. Öffnet es den Mund, ist dies ein Zeichen dafür, dass es etwas zum Saugen sucht. Nun können Eltern dem Baby vorsichtig den Sauger geben.
Je nach Baby kann dies sofort erfolgreich sein, andere Kinder benötigen jedoch etwas länger zum Kennenlernen und Gewöhnen. Vielleicht müssen Eltern auch verschiedene Modelle ausprobieren, bis es klappt. Einige Kinder verweigern Schnuller auch komplett.

3. Welche Formen gibt es und welche ist die beste?
Bei der Wahl des Schnullers muss auf jeden Fall das Alter bedacht werden, damit er passt. Des Weiteren gibt es verschiedene Formen, die jeweils unterschiedliche Vorteile bieten. Zudem haben auch Babys schon Vorlieben oder Abneigungen, daher sollten Eltern gegebenenfalls verschiedene Modelle ausprobieren, falls der Nachwuchs das erste verweigert.
Neben der beruhigenden Wirkung unterstützt das Saugen am Schnuller auch die Mundmotorik. Es stärkt die Muskeln im Mundbereich, was später für das Sprechen und Kauen von Bedeutung sein kann.
Hier ein Überblick über die gängigsten Formen:
Symmetrische Form (Kirschform): Runde, wie der Name schon sagt, kirschförmige Saugerspitze, die der Brustwarze ähnelt
- Vorteil: Soll besonders für stillende Babys geeignet sein, da es dem natürlichen Sauggefühl ähnelt.
- Nachteil: Größere Belastung für Zähne und Kiefer, wenn er zu lange verwendet wird.
Anatomische Form (Orthodontische Form): Abgeflacht an der Unterseite, gewölbt an der Oberseite.
- Vorteil: Passt sich der natürlichen Form von Gaumen und Zunge an, fördert die gesunde Entwicklung von Kiefer und Zähnen.
- Nachteil: Es gibt nur einen korrekten Sitz im Mund.
Symmetrische, flache Form (dentale Form): Flache, symmetrische Form, die auf beiden Seiten gleich ist.
- Vorteil: Liegt ergonomisch im Mund, reduziert das Risiko von Zahnfehlstellungen. Kann nicht verkehrt herum eingesetzt werden.
- Nachteil: Wird von Babys anfangs meist nicht so gut angenommen.
4. Aus welchen Materialien werden Schnuller hergestellt?
Im Grunde gibt es zwei Materialien, aus denen Schnuller überwiegend produziert werden: Silikon und Kautschuk.
Silikon ist dabei am häufigsten zu finden. Es bringt den Vorteil mit, dass es besonders langlebig, geschmacks- und geruchsneutral, hygienisch sowie leicht zu reinigen ist. Es ist jedoch weniger weich wie Kautschuk und kann bei starkem Kauen, gerade wenn das Baby schon Zähne hat, kaputtgehen. Daher müssen Eltern regelmäßig den Schnuller ihres Babys prüfen.
Naturkautschuk (Latex) ist weich, elastisch, natürlich und daher besonders angenehm für Babys. Allerdings kann Kautschuk, gerade durch häufiges Reinigen, mit der Zeit porös werden und Gerüche und Verfärbungen leichter aufnehmen.
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5. Was besagt die DIN EN 1400 für Babyschnuller?
Kaum zu glauben, aber selbst für Babyschnuller gibt es eine Norm. Sie soll die Sicherheit des Produkts garantieren und damit helfen, Unfälle und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.
Die DIN EN 1400 („Artikel für Säuglinge und Kleinkinder“) regelt eine Vielzahl an chemischen und mechanischen Anforderungen an den Schnuller. Darunter fallen beispielsweise das Einhalten von Grenzwerten chemischer Stoffe, Anforderungen an die Farbechtheit, die Bissfestigkeit für bestimmte Bestandteile, die Mindestgröße des Schildes, die Anzahl und Position von Luftlöchern im Schild sowie die Eindringungstiefe des Saugteils.
Bei Schnullern, die mit dieser Norm gekennzeichnet sind, können Eltern sicher sein, dass sie umfassend auf Schadstoffe, mechanische Sicherheit und Verarbeitungsqualität geprüft wurden.
6. Wie reinige ich einen Schnuller?
Babys müssen erst noch ihr Immunsystem aufbauen und sind daher anfälliger für Krankheiten. Umso wichtiger ist es, den Schnuller richtig zu reinigen, um Keime und Bakterien zu entfernen. Vor dem ersten Gebrauch sollten Eltern den Sauger daher fünf Minuten lang in kochendem Wasser sterilisieren. Bevor der Schnuller dann dem Baby gereicht wird, muss er gut abkühlen. Überschüssiges Wasser sollte ausgedrückt werden.
Im täglichen Gebrauch reicht es dann, den Sauger unter fließendem Wasser mit mildem Spülmittel zu reinigen und anschließend gut abzuspülen. Trotzdem empfiehlt es sich, den Schnuller in regelmäßigen Abständen zu sterilisieren. Je nach Alter des Kindes sollte dies täglich oder mehrmals pro Woche erfolgen. Neben dem Kochen in einem Wasserbad können Eltern alternativ auch einen (Dampf-) Sterilisator verwenden.
Für den Urlaub gibt es beispielsweise Sterilisationsboxen für die Mikrowelle oder Schnullerboxen mit UV-Licht. Für kürzere Ausflüge reicht oft schon heißes Wasser.
Unabhängig davon sollten Schnuller alle vier bis acht Wochen ersetzt und zusätzlich immer auf Risse oder andere Beschädigungen geprüft werden. Um häufiges Herunterfallen zu vermeiden, empfiehlt es sich, eine Schnullerkette an der Kleidung der Kleinen festzuklippen.
7. Ab wann sollten sich Kinder vom Schnuller entwöhnen?
Für viele Kleinkinder ist der Schnuller ein liebgewonnener Begleiter, der sie beruhigt und beim Einschlafen hilft. Trotzdem ist es irgendwann Zeit, sich vom Sauger zu trennen, damit sich der Kiefer richtig entwickeln kann und Zahnfehlstellungen vermieden werden. Auch für die Mundmuskulatur sowie die Sprachentwicklung ist es gut, wenn der Schnuller irgendwann komplett wegkommt.
Vielen Kindern fällt dies extrem schwer. Daher ist es wichtig, dass Eltern sie in dieser Zeit liebevoll begleiten, Alternativen anbieten und geduldig bleiben. Zwar ist der ideale Zeitpunkt zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr, letztendlich hängt er aber auch von der individuellen Entwicklung des Kindes ab.