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Camping-Toiletten im Test: Für kleine und große Geschäfte

Das können die Modelle von CarpLife, Trelino & Trobolo.

Vater und Kind auf einer Campingtoilette unter freiem Himmel
© Trobolo

Das Prinzip einer Trenntoilette

Die Trenntoiletten Origin S von Trelino und WandaGo von Trobolo sind wie die Bivvy Loo kaum größer als eine Kiste Wasser und eignen sich am besten für Van-Besitzer ohne eigene Nasszelle. Trobolo gibt beispielsweise an, dass die WandaGo in das Toilettenfach vom VW California, Mercedes Marco Polo und Ford Nugget passt. Im Gegensatz zu einer Chemietoilette sind sie besonders umweltfreundlich und auch die Reinigung ist halbwegs einfach. Im Gegensatz zur Kompakt-Toilette Bivvy Loo bedarf es nicht nach jeder Nutzung eine Reinigung.

Wie der Name schon sagt, werden beim Toilettengang Flüssigkeit- und Feststoff-Ausscheidungen getrennt. Jeweils ein Kanister fängt mit Hilfe, laut Hersteller, biologisch abbaubarer Müllbeutel die Feststoffe auf, ein zweiter die Flüssigkeiten. Durch diese Trennung sollen unangenehme Gerüche erst gar nicht entstehen. Ein spezieller Einsatz in der Toilette hilft dabei, dass auch alles im richtigen Behältnis landet. Dieser ist beim Modell von Trelino etwas besser ausgearbeitet, da der Trennaufsatz über dem Rand des Kanisters liegt. Rutscht versehentlich etwas Urin Richtung Feststoffkanister, befindet sich bei der WandaGo eine kleine Ritze, sodass die Flüssigkeit mitunter auch in den Bodenbereich der Box gelangen kann.

So praktisch sind die Camping-Toiletten

Der Aufbau der beiden Trenntoiletten-Modelle funktioniert nicht ganz so schnell wie bei der Kompakttoilette, sie sind aber mit einer Zeit von unter einer Minute durchaus konkurrenzfähig. Das Modell WandaGo von Trobolo hat als Besonderheit eine Vorrichtung für die Müllsäcke und Toilettenpapier, welche man praktischerweise neben die Toilette hängen kann und die beim Transport unter dem Toilettendeckel Platz finden.



Beide Modelle haben einen Deckel, wobei der von Trelino aus Holz ist und bei Nichtnutzung per Magnet an der Toilettenbox befestigt werden kann. Optisch wirkt sie dadurch etwas edler, allerdings sollte sie bei Regen nicht allzu oft draußen stehen gelassen werden. Das wiederum ist der WandaGo und auch der Bivvy Loo egal, die Hersteller geben beide an, dass ihre Toiletten wetterfest sind. Der Toilettendeckel der WandaGo ist per Scharnier am Modell befestigt und lässt sich wie bei einer “richtigen” Toilette handhaben. Für die Kompakt-Toilette kann ein passender Deckel separat erworben werden.

Was den Sitzkomfort angeht, hat die WandaGo von Trobolo ganz klar die Nase vorn. Denn praktischerweise lässt sich die Innenbox herausnehmen und nach einer Drehung um 90 Grad auf die Außenbox stapeln, sodass man als Erwachsener von der Sitzposition her wie auf einem Stuhl sitzt. Bei Bedarf kann man für Kinder die niedrige Einstellung wählen. Anfangs erfordert die Findung der richtigen Sitzposition durchaus etwas Übung und man sollte schon genau gucken, ob man sich treffsicher platziert hat.

Beim Testkandidat Trelino verhält sich bezüglich der Sitzposition ähnlich wie bei Bivvy Loo: Am besten im Schneidersitz, sonst drückt’s am Po.

Trelino schickt im Lieferumfang einen sogenannten “Duftblocker” für das große Geschäft mit. Dabei handelt es sich um Geruchs-bindende Aktivkohle, die Wasser speichert. Laut Hersteller dient sie aufgrund ihrer nährstoffreichen, organischen Bestandteile zur Herstellung von schwarzer Erde. Und genauso riecht sie auch, nach frischer, leicht feuchter Erde. Sie ist dabei nicht nur Geruchs-bindend, sondern erspart dem nächsten Nutzer der Toilette unangenehme Anblicke. Ebenso schützt ein sogenanntes Safe-Shell-System beim Urinkanister der WandaGo vor Gerüchen und soll das Ausschwappen während der Fahrt verhindern.

Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.