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Fußball-EM: Für Fahrrad-Fans erklärt

Ein kleines Lexikon für Radfahrer, die fachsimpeln möchten.

Anschnitt Fahrrad, an dem per Gurt ein Fußball befestigt ist
© www.fahrer-berlin.de | pd-f

Nur noch wenige Tage – dann startet die Europameisterschaft in Deutschland. Das Großereignis begeistert auch Menschen, die sonst vielleicht weniger mit Fußball zu tun haben. Damit speziell Radler und E-Biker mit fachsimpeln können, wie es um Deutschland, die Gruppengegner sowie mögliche Favoriten bestellt ist, gibt es hier eine kleine Beschreibung der besondere Art.

Deutschland: Vom Trekkingrad zum E-Leichtgewicht

Die deutsche Nationalmannschaft ließ sich in den letzten Jahren am besten mit einem Trekkingrad vergleichen. Grundsolide in der Ausstattung, für viele Situationen geschaffen, vermittelt Fahrspaß, wenn man drauf sitzt, aber irgendwie liegen die größten Erfolge in der Vergangenheit. Die letzten Spiele zeigten jedoch, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt hat. Junge Technik rückt stärker in den Fokus, das leicht angestaubte Image wird abgelegt.

Productshot weißes E-Bike
Das E-Strada 7.4.3 FEQ ist das neue City-E-Bike von Stevens. © Stevens | pd-f

Die Vorfreude auf das Turnier steigt, ungefähr so, als wenn man sich ein neues City-E-Bike wie das „E-Strada 7.3.4 FEQ“ von Stevens kauft. Kraftvoll, wendig, leichtgängig. Also typisch deutsch.

Schottland: Abenteuerlustige Wanderer

Die Schotten gelten als abenteuerlustig und reisefreudig. Spielerisch zeichnet sich das Team durch Kampfstärke und Willenskraft aus. Gerne wird der Gegner „beackert“. So, wie wenn man mit einem Gravelbike, zum Beispiel von Surly, unterwegs ist: robust dank Stahlrahmen und auch für schwieriges Terrain gemacht. Außerdem bietet Surly als Fan-Utensil einen Flachmann an, was ja förmlich nach einem schottischen Single Malt schreit.

Productshot weißes Gravelbike
Dank Stahlrahmen auch für schwieriges Gelände gemacht: Das Gravel-E-Bike von Surly. © www.cosmicsports.de | pd-f

Ungarn: Schnell auf den zweiten Blick

Die ungarische Mannschaft gilt als kompakt, robust und technisch stark. Vergleichbar mit einem E-Kompaktbike wie dem IMTEST-Testsieger von I:SY. Den Rädern sieht man Geschwindigkeit und Wendigkeit auch erst auf den zweiten Blick an und ist ein wenig überrascht, wenn man sie in Aktion erlebt.

grünes Kompakt-E-Bike vor einem Stein stehend
Kompakt-E-Bikes, wie das von I:SY, sieht man die Schnelligkeit und Wendigkeit mitunter erst auf den zweiten Blick an. © IMTEST


Schweiz: Grundsolide und taktisch versiert

Grundsolide, mit viel Power und technisch voll auf der Höhe: Dafür stehen SUV-E-Bikes wie das „Goroc 2“ von Flyer. Die Attribute treffen auch auf die „Nati“, die schweizerische Nationalmannschaft, zu. Das Team ist deshalb immer gut für einen Erfolg über die Gruppenphase hinaus. Im letzten Gruppenspiel trifft die Schweiz auf Deutschland in Frankfurt/Main.

Produktshot blaues Trekking-E-Bike
Das Goroc 2 von Flyer ist ein sogenanntes E-SUV, ein Hybrid aus E-MTB und Trekking-E-Bike. © Flyer | pd-f

Frankreich: Der aggressive Renner

Seit Jahren performt das französische Team auf einem hohen Niveau und ist zu den Highlights auf den Punkt topfit. Ein klarer Matchplan, ausgelegt auf Geschwindigkeit mit pfeilschnellen Stürmern, das ist das Konzept der Mannschaft. Und da Frankreich eine Wiege des Straßenradsports ist, bietet es sich an, das Team mit einem Rennrad zu vergleichen.

Productshot schwarzes Rennrad
Das Xelius SL von Lapierre gehört zu den modernen Aero-Rennrädern. © www.bikes-lapierre.de | pd-f

Am besten mit einem modernen Aero-Rennrad, wie dem „Xelius SL“ von Lapierre: schnell, dynamisch und explosiv, aber wenn es darauf ankommt, auch robust und stabil.

England: Erfahrung und junge Dynamik

Das englische Team besticht durch eine Mischung aus etablierten, zuverlässigen Kräften und einem jungen, dynamischen Mittelfeld. Oder anders ausgedrückt: Die Mannschaft entspricht einem E-Expeditionsrad wie dem „Pamir“ von Tout Terrain mit dem neuen MGU-Antrieb von Pinion.

Productshot gelbes E-Bike
Das Pamir von Tout Terrain ist mit dem neuen MGU-Antrieb von Pinion ausgestattet. © Tout Terrain | pd-f

Erfahrungen aus vielen langen Reisen und Ausfahrten, kombiniert mit einem kraftvollen, neuen Antrieb in der Mitte. Im Gesamten steht eine stabile, technisch versierte Einheit mit einigen Überraschungen.

Portugal: Mit Leichtigkeit zum Erfolg

Light-E-Bikes wie das „UBN“ von Riese & Müller sind in dieser Fahrradsaison angesagt. Durch ihr geringes Gewicht versprechen sie ein dynamisches Fahrerlebnis. Vergleichbar ist das mit dem portugiesischen Fußball. Der Europameister von 2016 spazierte mit Leichtigkeit durch die Qualifikation und überzeugt mit einem Fußball, der vor Energie und Power strotzt und aktuell mit das Maß der Dinge ist.

Productshot grünes e-bike
Lightwight-Bikes, wie das UBN von Riese & Müller, versprechen ein dynamisches Fahrerlebnis. © Riese & Müller | pd-f


Niederlande: Das moderne Hollandrad

Die Niederlande sind bekannt für zwei Dinge: technisch hochklassigen Fußball und Radfahren. Seit den 1970er-Jahren steht „Total Futbal“ für ein taktisch ausgereiftes Fußballkonzept, bei dem die Mannschaft als Kollektiv agiert. Die Taktik wurde immer wieder überarbeitet und angepasst. Das trifft auch auf Hollandräder wie das „Vectro S30“ von Koga zu.

productshot weißes e-bike
Das Vectro S30 von Koga wirkt wie ein modernes Hollandrad. © www.koga.com | pd-f

Die Grundausrichtung ist über die Jahre identisch, aber moderne Elemente wie ein E-Motor oder ein Riemenantrieb bringen das Rad auf den heutigen Stand der Zeit.

Spanien: Filigrane Edeltechnik

Spanien steht seit Jahren für fußballerisch herausragendes Kurzpassspiel. Der spanische Fußball prägte die Entwicklung des Sports im letzten Jahrzehnt und hebt ihn immer wieder auf neue Stufen. Vergleichbar ist diese Entwicklung mit E-Mountainbikes, die durch technische Neuerungen dem kompletten Fahrradsegment neuen Schwung bringen.

Productshot gold-schwarzes E-MTB Fully
Lightwight ist auch ein Trend bei E-Mountainbikes, zu finden unter anderem bei der Rise-Serie von Orbea. © Orbea | pd-f

Light-E-MTBs wie die „Rise“-Serie des baskischen Herstellers Orbea setzen derzeit neue Maßstäbe und versprechen technisch hochwertige Produkte, die die Radfans auch optisch überzeugen.

Dänemark: Das Kollektiv ist der Star

Das Geheimnis von Custom-made-Reiserädern wie von Velotraum ist, dass man immer das Gesamtsystem betrachten muss. Man jagt nicht dem neuesten Trend hinterher, sondern liefert eine passende, über Jahre gereifte Lösung. Ähnlich verhält es sich mit der dänischen Nationalmannschaft. Es sticht kein Einzelspieler heraus, sondern das System ist langsam gewachsen und die Mannschaft überzeugt als Kollektiv.

schwarzes Gravelbike auf weißem Grund
Bei Velotraum gibt es “Custom-made-Reiseräder”. © Velotraum | pd-f

Österreich: Exotenstatus ade

Der österreichische Fußball und Liegeräder passen irgendwie zusammen. Erfolgreich bis in die 1930er-Jahre, anschließend belächelt, aber aktuell eine gute Entwicklung aufzeigend. Beide gewinnen zunehmend an Attraktivität. Der zugeschriebene Exotenstatus wird abgelegt, Liegeräder stehen für praktische Mobilitätslösungen.

Productshot Liegefahrrad
Liegeräder führen zwar ein Nischendasein, kommen aber dank E-Unterstützung langsam immer mehr in Mode. © HP Velotechnik | pd-f

Spezialisierte Hersteller wie HP Velotechnik feiern in den letzten Jahren wachsende Erfolge und haben sich längst aus der Nische herausentwickelt – ähnlich wie das Team von Trainer Ralf Rangnick.

Italien: Stilprägende, neue Generation?

Bei Italien denken viele Radfahrende an legendär schöne Rennräder. Der Markt schwächelt allerdings, was in den letzten Jahren auch auf den italienischen Fußball zutraf. Der Titelverteidiger vollführte eine Kehrtwende: Alte Traditionen werden gebrochen und man möchte in Zukunft einen neuen Stil prägen.

Productshot türkises Cargobike
Das Lastenrad von Ca Go hat zwei Ebenen, die beladen werden können. © Ca Go | pd-f

Deshalb ist Italiens Fußball aktuell eher vergleichbar mit einem Utility-Bike. So werden kompakte Lastenräder wie die „CS“-Modelle der Firma Ca Go genannt. Man möchte den Markt revolutionieren und achtet dabei auf neue, praktische Lösungen. Aktuell sind beide Außenseiter, langfristig kann der Weg aber erfolgreich sein.

Mit dem Rad zum EM-Spiel

Während der EM spielt das Thema Nachhaltigkeit eine wachsende Rolle. Die UEFA rät Fans, bei der Anreise möglichst auf Autos zu verzichten. Als Alternative bietet sich deshalb das Fahrrad an. In den verschiedenen Städten gibt es bewachte Fahrradparkplätze rund um die Stadien.

Quelle: Pressedienst Fahrrad