Jedes Jahr zu Beginn des Frühjahrs präsentiert der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) die Marktzahlen des vergangenen Jahres. Dabei ist ein Trend klar erkennbar: Das elektrisch unterstützte Rad ist nach wie vor so stark gefragt, dass 2023 erstmals mehr davon als normale Fahrräder verkauft wurden. Weitere Details kennt IMTEST.
E-Mountainbikes meist verkaufe E-Bike-Kategorie
Entgegen dem allgemeinen negativen Konsumklima haben 2023 sowohl die Fahrradproduktion als auch die Fahrradverkäufe abermals ein sehr hohes Niveau erreicht. Sie sind vergleichbar mit dem coronabedingten Fahrrad-Boomjahr 2020. Insgesamt steigt der Fahrradbestand immer weiter, auf 84 Millionen Stück, elf Millionen davon sind E-Bikes. Damit ist die Zahl der elektrisch unterstützten Räder fast siebenmal höher als noch vor zehn Jahren. Und ebenso signifikant ist, dass letztes Jahr mit 2,1 Millionen Stück mehr Pedelecs als Bio-Bikes (1,9 Millionen Stück) in Deutschland verkauft wurden. In Prozent ausgedrückt heißt das: 53 Prozent Verkaufsanteil gehen auf E-Bikes, 47 Prozent auf normale Fahrräder.
Unter den verkauften Elektrorädern zeigt sich sehr deutlich, welche Kategorie besonders beliebt ist. Rechnet man die Modellgruppen zusammen, die für Alltags- und Freizeitnutzung gleichermaßen relevant sind, also City, Urban und Trekking, macht dieser Bereich zwei Drittel der verkauften E-Bikes aus. Dividiert man diese Felder auseinander, liegen laut der Zahlen des ZIV die E-Mountainbikes mit 39 Prozent weit vorne, gefolgt von Trekking-E-Bikes mit 25 Prozent und City-E-Bikes mit 21 Prozent.
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Cargo-E-Bikes mit sprunghaftem Anstieg
Auch wenn die Cargo-E-Bikes nur einen Verkaufsanteil von neun Prozent ausmachten, erzielten sie ein sprunghaftes Verkaufs-Plus von 14,5 % zum Vorjahr, was einer Stückzahl von 189.000 elektrisch betriebener Modelle entspricht.
Im Rahmen einer Umfrage des sinus Fahrrad-Monitors 2023 wurden Fahrradfahrer gefragt, wie sie ihr Kind auf dem Fahrrad am liebsten transportieren. Und trotz der Beliebtheit des Cargo-E-Bikes lag dieses hier nur bei 15 Prozent. Während der klassische Kindersitz hier zu 55 Prozent genannt wurde, spielt mit 42 Prozent auch der Anhänger eine bislang unterschätze Rolle.
Kunden schätzen Qualität und gute Beratung
Hochwertige Qualität und gute Beratung sind offensichtlich wichtige Punkte, die E-Bike-Käufer schätzen. Denn laut der ZIV-Zahlen kaufen 77 Prozent im Fachhandel, auf reine Internetversender setzen nur 22 Prozent. Ganz abgeschlagen sind hingegen Discounter und Baumärkte, hier wurden nur ein Prozent der Pedelecs 2023 gekauft.
Dieser Trend zeigt sich auch im durchschnittlichen Verkaufspreis, bezogen auf den stationären Handel, der bei 4.190 Euro für ein Elektrorad lag. Inflationsbedingt steigt der durchschnittliche Verkaufspreis im E-Bike-Segment übrigens nur moderat um 13 Prozent.
Ein absoluter Boomfaktor für den Handel ist in diesem Zusammenhang der Anteil der verkauften Leasing-Räder. Durch diesen Service, den mittlerweile viele Firmen ihren Mitarbeitern bietet, stieg der Stückverkauf von 2019 bis 2023 um 276 Prozent. Zudem wählten Kunden durchschnittlich höherwertige E-Bikes.