Eine Körperfettwaage hilft, Fitnessziele zu erreichen – sei es beim Abnehmen oder für effektiveres Training. Doch nur die richtige Anwendung liefert verlässliche Werte. IMTEST zeigt, worauf es ankommt.
So funktioniert eine Körperfettwaage
Anders als eine übliche Waage misst eine Körperfettwaage nicht nur das Gewicht. Zusätzlich werden weitere Parameter erfasst, die Auskunft über die Zusammensetzung des vermessenen Körpers geben. Dafür kommt die bioelektrische Impedanzanalyse zum Einsatz. Elektroden unter den Füßen schicken schwache Ströme durch den Körper. Software berechnet dann auf Basis der unterschiedlichen Widerstände von Fettgewebe, Muskelmasse, Wasser und Knochen ein Ergebnis, das auf einem Display oder in einer App dargestellt wird.
Die besten Körperfettwaagen im Test: So genau messen die Modelle
Wer abnehmen möchte, findet mit einer Körperfettwaage eine gute Motivationshilfe.
Solch eine Messung ermöglicht einen präziseren Einblick in die eigene Fitness. Die klaren Werte geben Hinweise, ob eine gesunde Balance zwischen Muskeln und Fettgewebe vorhanden ist. Auf diese Weise können zum Beispiel Trainingspläne optimiert, der Stoffwechsel analysiert und die Ernährung angepasst werden. Auch fallen durch einen hohen Anteil extrazellulären Wassers möglicherweise verstecke Gesundheitsprobleme auf.
Wie gelingt eine präzise Messung?
Damit eine Körperfettwaage richtig misst, müssen ein paar einfache Regeln beachtet werden. Grundsätzlich gilt: Nur nackte Füße messen richtig. Socken oder gar Schuhe leiten den Strom nicht in den Körper, sodass keine Analyse stattfindet. Die Füße sollten zudem trocken, sauber und nicht frisch eingecremt sein. Die Waage muss außerdem gerade auf einem festen, ebenen Untergrund stehen. Nur dann wird das Gewicht richtig erfasst und Messfehler vermieden. Auch die richtige Haltung ist wichtig. Die Beine sollten sich nicht berühren. Die Arme bleiben etwas vom Körper abgespreizt.
Anker Eufy Smart Scale P3 : Neue Körperfettwaage liefert jede Menge Werte
Ankers Körperfettwaage soll 18 Werte ermitteln.
Dazu sollte die Messung immer zur gleichen Tageszeit durchgeführt werden, am besten morgens vor dem Frühstück. Auf diese Weise wird eine Vergleichbarkeit der Messwerte sichergestellt. Training, Essen und Trinken beeinflussen die Analyse-Ergebnisse, daher ist eine gewisse „Waagen-Disziplin“ sinnvoll. Damit die Werte am Ende Sinn ergeben, müssen obendrein alle wichtigen Daten wie Größe, Alter oder Aktivitätslevel so präzise wie möglich angegeben werden.
Wer darf nicht auf die Körperfettwaage?
Da Körperfettwaagen schwachen elektrischen Strom durch den Körper leiten, darf sie nicht jeder benutzen. Davon sind vor allem Menschen mit Herzschrittmachern oder anderen elektronischen Implantaten betroffen. Auch Schwangere oder Personen mit anderen gesundheitlichen Einschränkungen sollten auf die Messung mit einer Körperfettwaage verzichten.
Was bedeuten die Ergebnisse?
Darstellung und Detailgrad der Messergebnisse unterscheidet sich von Gerät zu Gerät. Grundsätzlich wird aber fast immer das Verhältnis von Muskeln, Fett, Wasser und weiterem Gewebe abgebildet. Hier ist vor allem der Körperfettanteil interessant. Bei Frauen liegt ein gesunder Wert zwischen 20 und 30 Prozent, Männer dagegen sollten nur rund 10 bis 20 Prozent Fett besitzen.
So hilft eine Körperfettwaage beim gezielten Abnehmen
Abnehmen ist nicht einfach. Zwischen Sporteinheiten, Ernährungsumstellung und gezählten Kalorien kann eine Körperfettwaage dabei helfen, Ziele zu erreichen.
Besonders interessant ist die Entwicklung der Messwerte über einen längeren Zeitraum. Das gilt vor allem, wenn gleichzeitig die Ernährung verändert oder das Training angepasst wird. Tägliche Messungen können auf diese Weise schon kleine Fortschritte dokumentieren. Das hilft dabei, die Effektivität bestimmter Maßnahmen zu erkennen.
Die Grenzen der Körperfettwaage
Die bioelektrische Impedanzanalyse hat Einschränkungen, die ihre Genauigkeit mindern. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Platzierung der Elektroden. Waagen mit Fußelektroden erfassen vor allem die untere Körperhälfte. Der Körperfettanteil im Oberkörper, insbesondere im Bauchbereich, wird allerdings oftmals nicht gemessen, sondern anhand von Algorithmen geschätzt.
Auch Geräte, die zusätzlich Hand-Elektroden verwenden, konnten hier in Tests keine signifikante Verbesserung der Messgenauigkeit bieten. Zwar erfassen sie mehr Körperbereiche, doch die Berechnungen basieren weiterhin auf statistischen Modellen.
Für präzisere Ergebnisse sind professionelle Verfahren nötig. Hautfaltenmessungen, die von geschultem Personal durchgeführt werden, liefern genauere Ergebnisse, da sie das subkutane Fett an mehreren Körperstellen direkt bestimmen. Noch exakter sind bildgebende Verfahren wie MRT- oder DEXA-Scans. Diese sind in der Regel aber sehr teuer und werden meist nur in medizinischen oder wissenschaftlichen Kontexten eingesetzt.
Fazit
Trotz ihrer Einschränkungen eignen sich Körperfettwaagen zur langfristigen Beobachtung von Veränderungen. Dabei ist es allerdings wichtig, sich an die angesprochenen Regeln bei der Messung zu halten. Die Werte sind zudem eher Richtgrößen und sollten im Zweifel auch mit anderen Gesundheitsparametern verglichen werden.