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Apple Watch Ultra 2 vs. Garmin Epix Pro: Die besten Smartwatches im Test-Duell

Die Watch Ultra 2 oder die Garmin Epix Pro: Welche Top-Smartwatch sollten Sie kaufen?

Smartwatch von Garmin und Apple auf weißem Grund.
© Apple, Garmin

Punkt 7: Smarte Funktionen

Im Kern handelt es sich bei der Apple Watch Ultra 2 eine Apple Watch 9, das bedeutet alle Smartwatch-Funktionen, die die Apple Watch zur besten Smartwatch auf dem Markt machen, gibt es auch auf der Ultra 2. Sie bietet eine riesige App-Auswahl, hat mit Apple Pay eines der besten mobilen Bezahldienste an Bord und lässt sich mit Streaming-Diensten wie Spotify, Amazon Music und Apple-Musik verbinden. Zwar bietet auch die Garmin Epix Pro das Herunterladen von Playlists von Amazon Music und Spotify an. Aber in Sachen mobiles Bezahlen und App-Auswahl ist Apple mindestens eine Klasse besser. Der App-Store von Garmin konzentriert sich fast ausschließlich auf Fitness-Apps, Datenanalyse und Messwerte, mit einigen Verweisen auf alltägliche Aktivitäten wie Musikdienste und Produktivitätstimer. Viele Apps fürs tägliche Leben wie Rezepte, Smart Home, Produktivität oder hochwertige Spiele sind jedoch kaum zu finden.

Garmin bietet auch keine LTE-Option an, so dass Sie die Epix Pro nicht wie die Watch Ultra 2 als eigenständiges Kommunikationsgerät verwenden können. Wenn Sie in Kontakt bleiben möchten, müssen Sie immer das Smartphone mitschleppen – oder eine Apple Watch mit LTE. Alles in allem Apples ist die Apple Watch Ultra 2 im Alltag der besserer Partner und in diesem Punkt unangefochten die Nummer Eins.

Punkt für Apple

Punkt 8: Sport und Fitness

Beide Smartwatches bieten optimale Voraussetzungen zum Tracken und Auswerten von Sportaktivitäten mit. So verfügen beide über sehr genaue GPS- und Pulssensoren, wobei hier Garmin noch einen Tick besser aufgestellt ist. Viel wichtiger aber: Obwohl die Apple Watch Ultra 2 erstklassige Sensoren an Bord hat und deren Messwerte in den entsprechenden Apps brav präsentiert, ist bei der Verarbeitung noch viel Luft nach oben. Apple ist es noch nicht gelungen, die gewonnenen Daten miteinander zu verknüpfen und daraus Rückschlüsse auf den körperlichen Zustand zu ziehen. So liefert die Smartwatch zwar Daten zur Herzfrequenz, zum Schlaf, zur Hauttemperatur in der Nacht, zur Herzfrequenzvariabilität, zum Sauerstoffgehalt im Blut und zur Gesamtaktivität inklusive Messungen wie VO2 max. Was jedoch völlig fehlt, sind Informationen über Regenerationszeiten, Trainingsintensität und Trainingszustand.

Apple Watch 8 Trainingsauswertung
In Sachen Trainingsauswertung – und Analyse hat Apple noch viel Luft nach oben. © IMTEST

Hier hat Sportspezialist Garmin deutlich die Nase vorn. Garmin hat viel Zeit in die Entwicklung von Funktionen wie “Body Battery” und “Erholungszeit” investiert, die dabei helfen, besser zu verstehen, wie der Körper auf Training und andere Faktoren reagiert. Beispiel „Trainingseffekt“: Dabei handelt es sich um eine Funktion, die zeigt, wie sich ein absolviertes Training auf die aerobe und anaerobe Fitness auswirkt. Dadurch soll ein wesentlich effektiveres und zielgerichteteres Training ermöglicht werden. Darüber hinaus bietet Garmin visuelle Rückmeldungen zu Steigungen und Gefälle, die bei keinem Apple-Gerät zu finden ist.

Garmin integriert auch alle gesammelten Wellnessdaten – Schlafqualität, Herzfrequenzvariabilität, Erholungsstatus etc. – und verwendet diese Informationen als Teil der Fitness-Tracking-Funktion. Bei schlechtem Schlaf registriert die Epix Pro zum Beispiel den Mangel und schlägt eine längere Erholungszeit vor. Bei der Watch Ultra müssen Sie all diese Daten mit kostenpflichtigen Apps (etwa Athlytic) von Drittanbietern wie zusammenführen. Garmin (und die Connect App) machen es einfacher, ein vollständiges Fitnessprofil zu erstellen, mit dem Sie arbeiten können. Kurzum: Für Sportler bietet Garmin ein nahezu perfektes Gesamtpaket.  

Punkt für Garmin

Drei Smartphones mit verschiedenen App-Screens mit Sportdaten
Die Epix weiß erstaunlich genau, wie gut der Träger trainiert, in welchem Zustand sich der Körper befindet und welches Training angesagt ist. © IMTEST

Punkt 9: Konnektivität

Noch ein Punkt für Sportler: Die Ultra lässt sich zwar wie andere Apple Watches mit anderen Fitnessgeräten koppeln, setzt dabei aber ausschließlich auf Bluetooth. Den im Fitnessbereich gängigen Standard ANT+ unterstützt sie im Gegensatz zur Epix Pro nicht. Das bedeutet: Die Garmin Smartwatch lässt sich mit einer größeren Anzahl von Geräten koppeln (vor allem im Fahrradbereich). Für Apple ist das kein großes Thema, da sich die Branche in Richtung Bluetooth bewegt. Aber diese Geräte sind (noch) teuer.

Punkt für Garmin

Apple Watch Ultra Fahrrad koppeln
Die Apple Watch Ultra 2 lässt sich nur über Bluetooth mit Leistungsmessern koppeln. © IMTEST

Die Gesundheits- und Notruffunktionen, nützliche Extras und ein finales Test-Fazit gibt es auf der nächsten Seite.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer...