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Aufgeräumt altern: Rechtzeitig aussortieren

Warum eine Haushaltsverkleinerung entlasten kann.

Eine alte Frau im rosa Pulli streicht mit der Hand über eine gemusterte Vase.
© eBay.de / Midjourney

Der Blick schweift durch die Wohnung. Da sind die Polstermöbel und der Schrank mit Omas Porzellan, daneben die Stehlampe mit dem bunten Schirm und das Regal voller Fotoalben. Noch ist vieles im Gebrauch, manches steht bereits eine ganze Weile herum und einiges würde niemand vermissen, selbst wenn es über Nacht plötzlich verschwunden wäre. Warum sie also behalten? Vielleicht ist es an der Zeit, über eine Verkleinerung des Haushalts nachzudenken.



Haushaltsverkleinerung gemeinsam planen

Wer bei sich selbst oder bei Angehörigen den Lebensabend näher rücken sieht, ertappt sich womöglich bei der Frage: Was soll aus all dem werden? Gemeint sind nicht nur die Familie, die Freundesgruppe, sondern auch die praktischen Dinge, Möbel, Bücher und Geschirr, das sich gerade in alten Wohnungen zuhauf sammelt.

Der Gedanke, dass vieles davon auf den Sperrmüll wandert oder in falsche Hände gerät, ist schmerzhaft. Deswegen kann es sinnvoll sein, diese Aufgabe vorzuziehen. Anstatt die Haushaltsverkleinerung nach dem Tod Angehörigen zu überlassen, nehmen alternde Menschen das Ruder selbst in die Hand, sortieren aus und sorgen dafür, dass alles ist, wo es hingehört. Doch auch wenn diese Herangehensweise praktische Komponenten hat, handelt es sich auch um einen tiefgreifenden emotionalen Prozess, der dann gut tun kann, wenn er richtig angepackt wird.



Gesundheitsforscherin gibt Tipps für entspanntes Ordnung schaffen

Verena Klusmann-Weißkopf, Professorin für Gesundheitsförderung und Prävention weiß, worauf es bei so einem Meilenstein ankommt. Der Beginn, sagt sie, besteht darin, sich überhaupt erstmal mit dem Thema auseinanderzusetzen und sich darauf einzulassen. Das gilt für den alternden Menschen genauso wie für sein Umfeld: “Unser Umfeld spielt eine ganz wichtige Rolle, wenn es darum geht, gut alt zu werden. Altern, Tod und Sterben dürfen keine Tabuthemen sein. Es muss Raum geben, Sorgen, Ängste und auch Hoffnungen zu teilen.” Diese Reflexion, sagt sie, könne auch helfen, mutig zu werden und “ein Leben lang neue Ideen zu entwickeln und Neues auszuprobieren”.

Eine brünette Frau lächelt in die Kamera.
Psychologin rät dazu, offen über Sorgen, Ängste und Hoffnungen zu sprechen. © Verena Klußmann-Weißkopf

Genau dazu soll die frühe Haushaltsverkleinerung letztlich beitragen: ein entspanntes, restliches Leben mit mehr Möglichkeiten, weil Dinge geordnet sind und man sich von Unnötigem befreit hat. Damit das gelingt, hat die Expertin einige Tipps aus Lager:

  1. Das Gespräch suchen: Egal ob der alternde Mensch die Kinder ins Boot holen möchte oder umgekehrt, eine Haushaltsverkleinerung ist ein großer Schritt und solle zunächst in einem ruhigen Gespräch ungestört besprochen werden.
  2. Nichts überstürzen und in kleinen Schritten planen: “Sich fordern, aber wohl dosieren. Es gilt, zu überlegen, welcher Ecke sich zuerst gewidmet werden soll. Zu viel auf einmal zu wollen, kann überfordern und den Kopf blockieren.”
  3. Vorsortieren: Was soll bleiben? Was soll gehen? Soll es verschenkt werden, verkauft oder gespendet? Bei welchen Dingen ist noch unklar, was damit passieren soll?
  4. Anderen Gutes tun: “Was für die einen ein Loslassen bedeutet, macht den anderen eine Freude. Anderen Gutes zu tun, ist ein ureigenes Handlungsmotiv des Menschen. Es steigert nachweislich unseren eigenen Selbstwert und erfüllt uns mit Zufriedenheit und Stolz.”
  5. Sinnvoll Ziele setzen: “Erreichbare und bewältigbare Aufgaben vornehmen und überlegen: Wann, wo und wie soll sortiert werden? Dann mit anderen über diese Pläne zu sprechen und sich zu konkreten Zeitpunkten verabreden, kann helfen.”
  6. Wir-Gefühl herstellen und Erfolge feiern: “In den Genuss kommen, gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen. Das lässt die ursprünglichen guten Gefühle wieder aufleben und tut einfach gut. Jedes Erinnern verankert die Erlebnisse fester in unserem Gedächtnis und stärkt unsere Beziehungen.”
  7. Aufgeräumt nach vorn schauen: Weniger Ballast, mehr Raum, alles in guten Händen – so kann das Leben entspannt weiter gehen.
Ein sportlicher alter Mann mit Vollbart sitzt auf einem Ledersessel. Hinter ihm stapeln sich Kartons.
Die Dinge zu ordnen, kann ganz neue Möglichkeiten verschaffen. © eBay.de / Midjourney

Unnützes sinnvoll loswerden

Die wohl schwierigste Aufgabe bei einer Haushaltsverkleinerung ist zu entscheiden, was wo hin gehört. Erbstücke bleiben in der Regel in der Familie. Kleidung oder Möbel können gespendet werden. Was aber passiert mit der teuren Uhr, den niemand mehr tragen will? Grundsätzlich lässt sich beinah alles auf Secondhand-Plattformen loswerden. Bei potenziell teuren Gegenständen, ist es allerdings sinnvoll, den Wert vorab von Experten schätzen zu lassen, um nichts unter Wert zu verkaufen.

Für Uhren, Sneaker und wertvolle Handtaschen bietet die Plattform eBay.de eine kostenlose Echtheitsprüfung an. Doch auch andere Wertgegenstände wie Pelze oder Porzellan sollte überprüft werden.



Zusätzlich bietet eBay.de – unabhängig vom Artikel – weitere Unterstützung beim Verkauf an. Künstliche Intelligenz hilft bei Bedarf, Fotos ins rechte Licht zu rücken und die passende Beschreibung für ein Objekt zu finden. Zudem gibt eBay-Verkaufsexpertin Jenny Schmaler folgende Tipps: “Sonntags sind die meisten eBay-Nutzer*innen auf dem Online-Marktplatz unterwegs. Wenn Sie also eine Auktion starten wollen, lohnt es sich, diese dann auslaufen zu lassen.” Umgekehrt gilt dagegen: “Frühmorgens und spät in der Nacht kaufen die wenigsten Leute bei eBay.de. Zu diesen Zeiten fallen Verkaufserlöse geringer aus.” Und auch das Sportprogramm im Fernseher spielt eine Rolle: “Endet eine Auktion während der Sportschau, fällt die Resonanz schlechter aus als sonst.”

Raum schaffen, nicht Leere

Im besten Fall reichen die Erlöse aus einer Haushaltsverkleinerung für eine kleine Reise, es kann aber auch ein schönes Essen oder ein Eis für die Enkel dabei herausspringen. So oder so: Das Geld ist ein schöner Nebeneffekt. Im Fokus stehen sollte allerdings das innere Wohlbefinden. Konkret heißt das: Ordnung schaffen – nicht Leere. Die Haushaltsverkleinerung soll Raum schaffen und das Leben erleichtern. Was aber für ein schönes Leben nötig ist, muss dementsprechend bleiben.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle...